Das trifft es ziemlich gut - aber da möchte ich einmal das Argument einbringen dass die Trennung bei Magic nicht so einfach ist:
Denn mMn ist ein Teil des Spaßes eben auch, dass man seine Strategie ausführen kann - und das ist eben nicht immer Möglich. Genau deswegen glaube ich ist der Punkt "Ich kann verlieren aber es müssen gute Spiele gewesen sein" hier so hoch im Kurs:
Bei einem "guten" Spiel ist jeder dazu gekommen zumindest Teilweise seine Strategie auszuführen.
Viele Spiele in Magic sehen aber anders aus: Einer führt seine Strategie aus, der andere kommt nicht dazu - das kann unterschiedliche Gründe haben, wie Flood oder Mana Screw oder andere Situationen:
Gerade wenn 2 Combo-Decks sich ein rennen liefern, dann sehe ich häufig wie eine Seite frustriert ist weil der Sieg auf der Hand war, aber eben nicht schnell genug. Und hier scheiden sich die Geister: Die meisten haben das Gefühl, besonders wenn der Würfelwurf im Endeffekt das rennen entschied, überfahren worden zu sein und nichts machen zu können - da ist viel Frustpotential. Meine Sichtweise darauf ist allerdings: Das war ein knappes Spiel - schließlich hätte man den nächsten Zug ja selbst gewonnen. Doch es wird selten so wahrgenommen - weil man schließlich nichts gemacht hat.
Anekdote: Mit Storm gegen Bant Control:
Game1: Renne ich gegen 8 Counter in 3 aufeinanderfolgenden Turns. das Spiel hat sich halt trotzdem sehr gut angefühlt weil ich den Gegner mehrmals in Folge unter Druck setzte, auch wenn es letztlich nicht reichte (1 Counter weniger wäre Sieg gewesen). Mein Deck hat mich den Plan teils durchziehen lassen, seins hat seinen durchziehen lassen - beide Happy.
Game2: Turn2 OtP 12 EtW Tokens. Ich freu mir nen Ast ab weil alles zusammenkam, Gegner schiebt und ist sichtlich gefrustet weil sein Deck ihm nicht die Möglichkeit gab etwas dagegen zu tun.
Game3: Ich finde kein 3tes Land bis er zuviel Mana hat um seine Counter zu überladen. Bin natürlich gefrustet weil ich nur gecantript habe und nicht einmal die Deckstrategie anstarten konnte. Gegner ist auch frustriert weil er eigentlich garnichts machen musste.
Und dieses Beispiel kennen sicherlich alle hier in der ein oder anderen Ausführung oder aus entsprechender Perspektive in irgendeiner Form.
Die Trennung ob gewinnen oder das Spiel Spaß macht ist bei Magic schwierig, weil man beim Gewinnen genau die Dinge macht, die Spass machen: Den Spielplan durchführen - und beim Verlieren bleibt das eben nicht immer - aber (zu) oft - auf der Strecke. Oder anders gesagt: Magic macht es einfach Salzig zu werden wenn man verliert.
Aber: Salzig sein und es an dem Gegenüber auslassen sind mMn immer noch 2 unterschiedliche Dinge.
Bearbeitet von Genu, 03. Februar 2020 - 15:59.