Ich schreib erstmal eine Kurzfassung und dann eine längere Version:
Kurzfassung: Man kann nicht wirklich nachvollziehen, mit wieviel Widerstand man genau gerade arbeitet, man kann aber sehr leicht nachvollziehen, ob man Fortschritt macht, sprich stärker wird oder nicht und die Schwierigkeit sehr graduell erhöhen.
Langfassung: Ich halte fest, welche Bänder ich für eine Übung benutze und wie viele Wiederholungen ich damit maximal geschafft habe. Ich rechne das in der Regel nicht in irgendwelche Pfund oder Kilozahlen um.
Die Frage für mich bei Daten ist immer, was ich mit diesen Daten machen möchte/muss. In dem Fall brauche ich die Daten ja nur um festzustellen, ob ich stärker werde oder nicht und um zu entscheiden, wann ich was mit welchen Bändern mache.
Dafür ist es vollkommen ausreichend, wenn ich weiß, dass ich vorher z.B. ein lila Band benutzt hab und jetzt ein lila und ein gelbes. Ich muss nicht irgendwem sagen können, wieviel ich curlen, Bankdrücken oder was auch immer kann, zumal man das eh kaum vergleichen kann, weil bei Bändern der Widerstand am Anfang der Bewegung geringer und am Ende größer sein wird, als das bei Eisen der Fall wär.
Was die Steigerung angeht: Dafür gibt es das gelbe extraleichte Band, was ja nur einen Widerstand von 5-15 pounds hat (was ja leider nicht dem deutschen Pfund entspricht). Wenn du z.B. bei einem mittleren Band feststellst, dass es langsam zu leicht wird, das nächstschwerere Band aber noch nicht sinnvoll bewegt werden kann, dann nimmt man einfach das, was man bisher benutzt hat und zusätzlich das gelbe. Das Gelbe Band ist quasi die kleine Hantelscheibe der Bänder und kann genau so benutzt werden, nämlich für leichte Steigerung der Schwierigkeit. Es ist also nicht unbedingt so, dass genug verschiedene Bänder gibt, es gibt aber genug verschiedene Kombinationen von Bändern, wenn das Sinn macht.
Griff variieren finde ich hauptsächlich dann sinnvoll, wenn man merkt, dass anders die Wiederholungen shit werden und bei Archer Pulls generell (vermutlich die Übung, bei der das am besten geht, bei vielen gehts auch einfach garnicht).
Meiner Ansicht nach sollte das ein kleines nützliches Hilfsmittel sein, was man benutzt, wenn es sich anbietet.
Die Hauptvariation beim Widerstand sollte von den benutzten Bändern kommen.
Ich mach das z.B. so:
gelb
rot
schwarz
schwarz+gelb
lila
lila+gelb
grün
grün+gelb
grün+rot
fettes Schwarzes
fett Schwarz +gelb
fett Schwarz +rot usw.
Direkt vom grünen (mit gelisteten 54kg Widerstand) auf mein fettes schwarzes (mit gelisteten 80kg Widerstand) zu gehen wird offensichtlich ähnlich wenig funktionieren, wie es das bei Eisen täte.
Hoffe das war einigermaßen nachvollziehbar, ich finds generell hilfreich, wenn man nicht versucht Bänder 1:1 in Eisen umzurechnen oder zu vergleichen.
Es sind zwei sehr verschiedene Dinge, die einfach nur dem gleichen Ziel dienen.
Hab in ca 2 Wochen Beginn der Physio und vorher darf ich keine Übungen machen. Werde du Bänder direkt mal mit zur Physio schleppen und sagen, dass er die einbauen soll und fang dann an mit den Bändern.
Das ist definitiv eine gute Idee, darfst gerne auch teilen, was der Mensch zu sagen hat und was er dir so für Übungen gibt.
Bänder in der Form (sprich so, dass man sie nicht einfach zerreißen kann) gibts ja noch garnicht so sehr lang und die sind als Trainingsmedium mit ziemlicher Sicherheit noch nicht ganz optimiert bzw. ausgereizt.
Bei den großen Komplexübungen ist glaub ich nichtmehr viel zu machen, besonders in Richtung Rehabilitation von Gelenken geht aber vermutlich noch einiges. Würde mich interessieren.
Generell ist es immer eine gute Idee, Physiomenschen und sonstigen Körperklemptnern zu sagen, was man für Möglichkeiten/Werkzeuge hat, ansonsten verordnen die vielleicht bestimmte Übungen einfach nur nicht, weil die niemand zuhause durchführen kann.