Ne, das kann durchaus so sein, es kann aber auch anders sein. Ich wollte nur sagen, dass "Ich habe Muskelkater, also ist xy passiert" keine zuverlässige Herangehensweise an die Analyse des Trainings ist, mehr wollte ich gar nicht ausdrücken.Ich kam dadurch zum Schluss, dass ich diese Muskeln beim Training wohl vernachlässigt habe, das widerspricht sich ja nicht mit deinem ersten Punkt, oder?
Zu Kniebeugen, da das eine sehr häufige Frage ist: Ersatz gibt es nicht wirklich und jeder sollte sie machen, allein schon aus Gesundheitsgründen. Kniebeugen für viele (20+) Wiederholungen in 1-3 Sätzen und eventuell mit Pausen im Satz sind auch cardiotechnisch nicht zu verachten, gerne probieren und reporten. Ansonsten gilt was Strafe sagt: Eine ganz leichte Rundung des Rückens unten geht klar, alles was darüber hinausgeht heißt, dass man tiefer geht,als man mit der aktuellen Mobilität kann und sollte. Fotografieren/Video machen und einfach selbst gucken! Ergänzend kann man andere Beinübungen machen, aber erst wenn der Squatgott angemessen gehuldigt wurde.
Zuletzt sei noch gesagt, dass tiefe Kniebeugen absolut unproblematisch bzw. tatsächlich sogar extrem gesund sind und jeder Trainer der das nicht weiß dringend gemieden werden sollte, weil das seit Dekaden bekannt ist und sich außerdem aus sehr grundlegender Biomechanik selbst erklärt. Volles Bewegungsausmaß sollte wann immer möglich genutzt werden außer es gibt medizinische Kontraindikationen, was aber sehr selten der Fall ist. Gutes Rezept für stärker und fleischiger werden:
Viel Last über großes Bewegungsausmaß unter Benutzung von möglichst viel Muskelmasse bewegen. Das ganze dann noch regelmäßig mit genug Futter und Schlaf und dann wird das.
Wollte das nochmal hervorheben, weil es ausgezeichnet erklärt, warum man ggf. finsteren Muskelkater kriegt. Dass man immer auf den exzentrischen Teil achten soll würde ich nicht unterschreiben, das hängt schon davon ab, was man genau tut und wieso. Meist so zu verfahren ist schon sinnvoll, bzw. immer dann, wenn man keinen guten Grund dagegen hat.Intuitiv achtet man ja meistens nur auf die konzentrische Phase einer Übung. Also z.B. bei Curls das Anheben mit den Bizepsen. Und viele lassen dann einfach die Hantel fallen und wiederholen dann. Aber was mri von eigentlich allen Trainern direkt gesagt wurde ist dass man immer auch darauf achten soll, den exzentrischen Teil, also das "Zurückführen" der Übung langsam und kontrolliert zu machen. Also bei Curls den Bizeps kontrolliert wieder zu strecken, bei Latzügen das Gewicht langsam wieder runterlassen, etc.
Wenn man das nicht gewohnt ist, dann hat man wohl erstmal einen ziemlichen Kater hinterher.
Zweiter Nachtrag weil sowas wirklich viel passiert und der gilt sowohl für Kniebeugen, als auch allgemein: "Übung xy ist schlecht für Körperteil xy" ist keine Erklärung. Wenn euch jemand nicht erklären kann, WIE eine Bewegung WELCHE Struktur(en) belastet und vor allem WARUM das für diese Struktur nicht gut ist, dann hat er vermutlich weder Ahnung noch Recht.
Solange ein kompetenter Arzt, Physio oder Ähnliches euch nicht sagt, dass ihr Bewegung xy nicht machen oder belasten sollt bedeutet dass, dass ihr alle Gelenke mit erheblichem Widerstand durch ihr volles physiologisches Bewegungsausmaß bewegen könnt und solltet (das bedeutet auch volle Streckung), außer ihr habt Bock, dass dieses Bewegungsausmaß immer kleiner und eure Muskeln, Sehnen, Knorpel und Gelenke immer kaputter werden, denn alle diese Strukturen reagieren POSITIV auf Belastung solange diese langsam gesteigert wird und genug Ruhezeit zur Verfügung steht.
Das ganze setzt natürlich vorraus, dass ihr Beckenverwringungen oder Beckenschiefstände sowie andere Problematiken die zu einer asymmetrischen Belastung führen würden natürlich beheben lassen solltet, was aber eh ratsam ist wenn man nicht drölf Folgeprobleme kriegen möchte.
Bearbeitet von Arbaal, 29. August 2022 - 09:11.