TLDR: Spiele Infinite Combo, töte alle Gegner in beliebiger Reihenfolge. Bist du Sheriff hast du manchmal trotzdem verloren, weil du den Deputy ausversehen umschießt.
Damit ist das Format genauso spannend wie EDH oder Emperor, nur dass eine "Arschkarte" aka der Sheriff herumgeschoben wird.
Damit leidet die Spielvariante - wie alle Multiplayer-Varianten von Magic - an dem grundlegenden Problem das Combo König ist. Nichts gegen Combo, ich mag das EDH Vintage mit schlechten Banns ist, aber das macht das Format einfach sowohl kurz- und langfristig für mich uninteressant.
Spontan würd ich hier ma gleich antworten, dass man sich dann eben nicht an das Format/seine Rolle angepasst hat, sondern einfach sein Ding durchgezogen hat (wie in jeder anderen beliebigen Partie).
-> Allianzen mit Spielern eingehen die man sonst nicht eingehen würde, den guten Kumpel hinterrücks verraten, das ganze Geschwafel über seine eigene vermeintliche Rolle, usw. Es ist halt DAS alles was das Format ausmacht und für eine große und gute Abwechlsung sorgt im Vergleich zum 100ten mal sein Deck (immer gleich) spielen. Und epische Entscheidungen zum Schluss, wenn man denn nun als Sheriff mit nur noch 2 anderen am Tisch sitzt, und beide schwören natürlich der Deputy zu sein... Wo geht man dann alle Informationen aufsuchen um als Sheriff eine Entscheidung zu treffen wer der Verräter ist. Und, JA, ist mir dann auch schon ma passiert den Deputy dann zu killen... das sorgt dann aber für en guten Lacher/Moment, und im anderen Fall, wenn man à la Sherlock Holmes Details ausfindig macht welche es einem erlauben den Verräter zu entlarven, das is auch ein geiles Gefühl. Aber von beiden Instanzen hab ich noch Erinnerungen im Kopf, was ich von den allermeisten nicht turnierbezogenenen gewonnenen Spielen nicht behaupten kann.
Und ja, ein Bias könnte bei uns vorhanden sein: in unseren Nicht c-EDH oder Duelcommanderrunden, wird Combo im Prinzip nicht gespielt. Auf jeden Fall nicht im Sinne von einem "Combo-Deck". Was in diesem Format eben gerade aber Combo in Schach hält ist, dass du meist NICHT alle anderen umbringen sollst, d.h., die Combo müsste gezielt werden können. Dafür brauchst du Informationen, also ausch Zeit, was den anderen auch erlaubt sich zu entwickeln. UND, last but not least, hast du in allen Rollen 3 oder sogar 4 Gegenspieler, d.h., die aktiv versuchen werden, ohne dass das persönlich ist, oder zu nehmen ist, dich daran zu hindern zu gewinnen. Und, wenn ich z.B. nun Deputy bin, und weiss dass ein Combospieler Outlaw ist, dann werd ich natürlich versuchen mein Spiel dem anzupassen, genau wie der Sheriff selbst (und der Renegade).
Klar kann man jetzt diverse Szenarien aufsetzen wo das so alles net geht, aber alles in allem sollte das so richtig sein, und demnach sogar eher schwieriger sein für den Combospieler, imo.
Es ist halt das Format selbst was den Spass bewirkt, und net unbedingt sein Ding/Deck durchzuziehen. Bei uns im LGS hatten wir zu 5 angefangen und dann schnell diverse Spieler angesteckt um eine feste Gruppe von 10-15 Leuten zu haben die auch ma das FNM-Draft nicht mitgespielt haben und sich jede Woche trafeb um ein paar Partien Sheriff zu machen. Es war eben auch hier als mir die Idee zu meinem ersten politischen/Sheriff Deck kam, einfach des Formates Willen. Es schlägt sich aus so iwie ganz gut (wenn man die verbale Komponente und Manipulation beim Spielen dieses Decks mit einbezieht), aber war anfangs aus dem Rollenverhalten des Formates entstanden.
Kurzum: ja, dein Pet-Combodeck bei dem du ohne Rücksicht auf Verluste alle umnietest, solltest du in diesem Format net spielen. Das ist dann doch besser zu Hause vorm Spiegel... ;P
Bearbeitet von V3N@R!S, 09. April 2020 - 18:14.