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Religionsfreiheit - Fluch oder Segen?


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104 Antworten in diesem Thema

#101 Fleder Maus Geschrieben 05. Mai 2020 - 22:13

Fleder Maus

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@ Carnivac: in deinem letzten Satz ist schon viel falsches, da fällt es schwer drauf einzugehen.

Kirche ist keine Religion (oder meinst du hier das Christentum?, das ist wiederum keine Kirche) sondern ein Gebäuder oder eine Institution (was du im Abschnitt davor eigentlich auch hervorhebst)

z.B. steht es dir frei, dich als Christ zu fühlen und zu sehen allein aufgrund der Bibel und nicht aufgrund der aktuellen Kirchlichen Ansichten... übrigens DER Grundstein für Reformation

 

Andere Religionen als Kirche? Ok das macht keinen Sinn, ich nehme wiederum an du meinst hier das Christentum. Sagen wir warum also soll man sich über den Islam (als Religion)nicht lustig machen dürfen?

Tatsächlich kannst und darfst du das. (wirst du dann von fanatischen Muslimen gesteinigt, durften sie das nicht, auch wenn das dann reichlich wenig hilft) Darfst du dich über Gläubige lustig machen? Da kommt es wohl drauf an.

Wirst du ausfallend und beleidigend ist das eben nicht ok.  Es ist doch oft die Art und Weise wie man sich lustig macht oder sich eben kritisch über Religion äußert, die ausmacht wiviel gesellschaftliches Verständnis du erntest.

 

Ist technischer Fortschritt denn immer gut? Gibt es manchmal etwas, das darüber hinausgeht und dennoch gut sein kann? Kann Technik dem Menschen geben, was glaube dem Gläubigen gibt?

 

Ich bin ganz bei Dir wenn du schreibst, religiöse Institutionen nutzen Glauben aus. Mann sollte aber nicht vergessen, hier ein großer AUCH zu setzen. Institutionen machen Glauben eben auch gemeinsam erlebbar. Wenn sich regelmäßig 500 Leute treffen, die gemeinsam änliches glauben und das gemeinsam feiern und jemand kümmert sich drum, wann und wie und so, dann beginnt ja bereits eine Institutionalisierung. Dennoch schlimm, wenn es zur ausbeutung führt.

 

Ich finde Glauben sehr berechtigt und auch den Schutz von Religion und Religiosität durch den Gesetzgeber, halte aber ebenfalls nicht viel von einem Maß staatlicher Unterstützung, das über z.B. das von Vereinen hinaus geht. Aber bei allem Geschimpfe, kann man sich schonmal fragen, was los wäre wenn von heute auf morgen die Unterstützung endet und die Kirchen hier ganz anders behandelt werden würden. Und damit meine ich ernsthaft überlegen, welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sich ergeben. Ich hoffe da lieber, dass die Institution Kirche langsam an Einfluss verliert und wenn es noch Jahrzehnte dauert.



#102 Gönndalf Geschrieben 05. Mai 2020 - 22:36

Gönndalf

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@Fledermaus: Ich drücke mich expliziter aus: Wahre Religionsfreiheit existiert in meinen Augen erst dann wahrhaftig, wenn ich an den Gott Verbrennungsmotor glaube und du, sowie alle anderen Menschen auf dem Planeten es tolerieren, wenn auch nicht gutheissen ohne dass mir der Tod durch Elektroliebhaber droht. Und das ist momentan NICHT der Fall. Was wir haben ist, dass wir in einem Land leben, in der wir unsere Meinung kundtun dürfen über Religion, mit richtiger Freiheit hat das nur Oberflächlich zu tun. Kirche war im übertragenden Sinne gemeint, dachte es wäre klar, auf welches Ereignis ich mich beziehe beim Wort Satire.

 

''Andere Religionen als Kirche? Ok das macht keinen Sinn, ich nehme wiederum an du meinst hier das Christentum. Sagen wir warum also soll man sich über den Islam (als Religion)nicht lustig machen dürfen?

Tatsächlich kannst und darfst du das. (wirst du dann von fanatischen Muslimen gesteinigt, durften sie das nicht, auch wenn das dann reichlich wenig hilft) Darfst du dich über Gläubige lustig machen? Da kommt es wohl drauf an.

Wirst du ausfallend und beleidigend ist das eben nicht ok.  Es ist doch oft die Art und Weise wie man sich lustig macht oder sich eben kritisch über Religion äußert, die ausmacht wiviel gesellschaftliches Verständnis du erntest.''

 

Ich wurde dann allerdings gesteinigt, weil andere meine Meinung und meine Freiheit nicht akzeptiert haben, merkst du es? Und da sind wir dann an einem Punkt an dem wir diskutieren: In wie weit darf ich eine Religion auf den Arm nehmen? Uf da haben wir dann aber lange und müßige Diskussionen.

 

Natürlich überspitze ich meine Formulierungen hier und wurschtle nicht alle unterschiede zwischen Kirche, Christentum etc heraus. Habe nirgends die Berechtiung eines Glaubens angefochten. Wenn ich das Wort Religion verwende, meine ich immer die menschlichen Institutionen. Religion ist von Menschen gemacht. Der Glaube kann viel weiter gehen als uns Religion vorgaukelt.

 

Edit: Aufgrund der Bibel? Und welche Reformation meinst du? Es gibt dauernde Reformationen im christlichen Bereich seit es das Christentum gibt. Schon vor Luther waren die Bestebungen der katholischen Kirche groß, Reformationen durchzuführen, da die Art des Lebens vieler hoher Geistlicher unter aller Sau war. Ich musste im Rahmen meines Studiums selbst einiges über Luther lesen bzw diskutieren und was da abging, naja schweigen wir lieber drüber.


Bearbeitet von Carnivac, 05. Mai 2020 - 22:48.

Greatness at any cost.


#103 Helios Geschrieben 06. Mai 2020 - 00:12

Helios

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 (In Ländern mit Wehrpflicht kann man sich aus religiösen Gründen aber nicht mit politisch motiviertem Pazifismus gegen die Einberufung wehren) 

-

 

Komisch, ich habe genau das getan. 

 

 

Grundsätzlich gehen mir Religionen total am Arsch vorbei, jeder kann glauben, woran er möchte, nur ein paar Sachen hätte ich gerne geändert:

 

a) Keine Sonderrechte mehr für kirchliche Arbeitgeber

b) Verbot von Beschneidungen oder anderen irreversiblen Brandmarkungen an Kindern

c) Abschaffung des konfessionell gebundenen Religionsunterrichts

d) Beseitigung des Einflusses der Kirchen auf das Schulwesen

e) Abschaffung der Kirchensteuer. Wer seine Gemeinde finanzieren will, kann sich auch privat darum kümmern, dass das Geld bei denen ankommt

f) Steuer-Vergünstigungen für Kirchen nur, wenn sie nachweislich keinen Gewinn erwirtschaften

 


Bearbeitet von Helios, 06. Mai 2020 - 00:17.

  • Genu hat sich bedankt

#104 Rotband Geschrieben 06. Mai 2020 - 00:23

Rotband

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c) Abschaffung des konfessionell gebundenen Religionsunterrichts

 

Find ich auch. Religionsunterricht sollte imo deutlich verwissenschaftlicht werden, was eine komplette Umstrukturierung des Lehramtsstudiums erfordern würde. Effektiv meint Religionsunterricht immernoch Christenlehre und das ist in unserer modernen Gesellschaft ein ziemlicher Witz imo.


Übrigens gibt es Gemeinden in denen man keine Kirchensteuer zahlt, Baptisten beispielsweise wenn ich mich nicht ganz irre.


ehemals Otters Kroxa


#105 Fleder Maus Geschrieben 06. Mai 2020 - 06:33

Fleder Maus

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@carnivac:

Danke, nun hab ich dich verstanden! Ja, auch hier sind Wunsch und Wirklichkeit weit entfernt.

(der Satz mit Bibel und Reformation war nur ein allgemeines Beispiel)

 

Selbst wenn ich das Recht habe alles zu glauben, lässt sich Intoleranz dem gegenüber ja nicht verbieten.

Das ließe sich sogar auf Hobbys übertragen. Selbst da gibts ja schon Menschen denen man unangenehm ist,

wenn man in ihren Augen seltsame Hobbys hat. Und selbst da kann es ja schon zu sozialer Ablehnung und

doofen Kommentaren führen. Kein Wunder, dass es sich bei Religion noch deutlich krasser äußert.

 

Vielleicht würde ein wissenschaftlicherer Religionsunterricht für eine entspanntere Meinung gegenüber anderen Religionen

sorgen. Dafür muss aber neben der Freiheit der Religionswahl und -ausübung aber auch die Freiheit zur Kritik und kritischen Auseinandersetzung mit jeglicher Religion gewährleistet sein. Hier hapert es finde ich nach wie vor.

 

Freiheit zu Glauben was man mag -> find ich gut

Freiheit Glauben in Form von Religion zu praktizieren -> finde ich prinzipiell gut

andere ernsthaft einzuschränken und in ihre Rechte einzugreifen um die eigenen Religion zu Praktizieren -> finde ich nicht ok

anderen ihren Glauben oder ihre Freiheit absprechen weil sie andersgläubig sind -> nicht ok

 

Nur wie macht man Leute für die letzten beiden Punkte empfänglich, die es bisher nicht sind?






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