Moin Zusammen,
bin relativ neu bei Commander am Start, spiele Magic aber schon seit 2003. Wenn ich mir hier Themen und Beiträge zu Commander durchlese, läuft die Diskussion unabhängig vom Topic meistens darauf hinaus, dass irgendwelche Karten oder Decks als unlustig, imbalanced oder zu stark angesehen werden.
Nach meiner Erfahrung sind Multiplayer-Runden - und Commander ist ja ein casual Multiplayer-Format - in erster Linie durch die Interaktion der Spieler untereinander geprägt. Also Absprachen ("wenn ich dich verschone, sind wir cool, oder?" / "du hast mich gehauen, jetzt hau ich dich, egal was der andere auf dem Board hat" / "lass mal den Blauspieler rausnehmen") sowie die Stimmung am Tisch sind spielbestimmend und die konkrete Stärke der jeweiligen Decks untergeordnet.
Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass in einer 5er Runde das stärkste Deck der Welt nichts bringt, da man nicht konstant ein 1 vs. 4 clutchen kann, wenn sich alle gegen einen verbünden. Ein preconstructed Deck sammelt langfristig mehr Siege, als ein ausgetechtes Combodeck, da Letzteres nach anfänglichem Erfolg sofort von allen rausgenommen wird. Wer in Turn 3 mit Mana Crypt, Sol Ring und Smothering Tithe grinsend am Tisch sitzt und das Spiel vorher gewonnen hat, kann eigentlich direkt sein Deck mischen.
Anders gesagt: Es ist im Multiplayer meiner Meinung nach nicht möglich, mit einer ausgeprägten Gewinnabsicht auch konstant Siege einzufahren.
Mich würden mal eure Einschätzungen dazu interessieren. Welche Bedeutung misst ihr in Multiplayer-Runden der "Politik" gegenüber der Deckstärke bei? Spielt ihr in euren Decks unauffällige Karten, die für sich gesehen schwach sind, aber keinen Hate auf sich ziehen und daher die besseren Siegchancen versprechen?
Einen schönen Tag!
Bearbeitet von lem0n1337, 27. November 2020 - 11:19.