Turnierbericht Bottrop Series März
Stark verpätet weil gerade zu viel los ist, aber was solls:
Vorwort
Dieses mal gibt es ein experimentelles Format für den Turnierbericht, denn mittlerweile sind viele Spiele sehr swingy und die Durchschnittsanzahl an Runden der Matches so hoch, dass es schwierig ist alles im Nachhinein noch einmal zu reproduzieren, und "Materialschlacht, am Ende siegt ..." hat mMn wenig Informationswert, besonders wenn man es kaum schafft die Spannung des Matches einzufangen. Daher werde ich diesmal Versuchen interessantere Situationen und schwere Entscheidungen mehr zu beleuchten und mich anderweitig kurz zu fassen.
Diesmal auch keine Memes, weil ich es beim letztemal Übertrieben und zu hart erzwungen hatte.
Deckliste & Änderungen
Insgesamt wurde gegenüber dem letzten mal nicht viel verändert:
-1 Unholy Heat
+1 Minor Misstep
-2 Arid Mesa
+2 Flooded Strand
Die Änderung an der Fetchland-Komposition von einem 2-2 Split zwischen
Flooded Strand und
Arid Mesa auf 4
Flooded Strand ist vor allem darin begründet, dass mir in ein paar spielen gegen und mit
Blood Moon auffiel, dass jedes Fetchland Basic
Island finden können sollte um komisches Mana zu vermeiden - was ich an dieser Stelle höher Priorisiert habe als der möglichst Schmerzfreie Zugriff auf Basic
Mountain.
Minor Misstep ist ein Experiment - auch wenn ich mir mittlerweile das Matching Playset Spell Pierces organisiert habe, wollte ich eine Karte haben die im Lategame immer noch einen Hard-Counter darstellen kann. Die Wahl war zwischen
Misstep und
Spell Snare und während
Spell Snare zwar mehr Treffer im Format hat, war mir wichtiger welche Art von Karten ich treffen kann: 2 Mana Spells sind vorwiegend Card Advantage und Enabler, wohingegen 1 Mana Spells eher Threats, Antworten und Fixing sind.
Runde 1 - Creativity
Spiel 1: Der Schlüsselmoment des Spiels ist im dritten Zug - ich kenne meinen Gegner und weiß, dass er eine Tendenz zu Decks mit viel Unvermeidlichkeit hat und das Top-End gerne auf seiner Seite weiß. Als ich Ragavan dashe zückt er einen
Lightning Bolt und hier beginnt die Qual der Wahl:
Da mein Gegner in den ersten beiden Runden fleißig Triome gefetched und sonst nichts gemacht hat, habe ich bisher kaum Informationen über sein Deck - sein drittes Land war ein
Stomping Ground, insofern konnte ich UW Control mit
Leyline Binding Slash als unwahrscheinlich erachten, aber Rhinos, Elementals und Creativity waren noch weitere Optionen. Da mein Gegner den
Stomping Ground getappt geholt hat um Lebenspunkte zu sparen, konnte ich Rhinos ausschließen - denn die Wissen ganz genau was Sie mit 3 Mana machen wollen, also blieben noch Elementals und Creativity.
Also gilt es abzuwägen wie viel Schief laufen kann. Die Schwierigkeit dabei: gegen Creativity ist Ragavan sehr nutzlos und einer der schlechteren Threads, da er an jedem Dwarf untergeht. Zusätzlich bedeutet Creativity auch, dass das Unterbrechen vom Gegner wichtiger ist als den Threat zu erhalten. Leider hat Elementals die Exakte Kontraposition - wenn ich nicht versuche mit Ragavan zu Snowballen, werde ich nicht mithalten können.
Da Ragavan wenn er connected einen Schatz erzeugt mit dem ich noch
Spell Pierce backup offen hätte und mein Gegner somit nicht nur ein Backup-Removal haben müsste, sondern wenn er Creativity spielt auch noch zusätzlich das Follow-Up, gehe ich den Kampf ein und zünde
Minor Misstep auf den
Lightning Bolt, doch mein Gegner hat das
Spell Pierce für den
Misstep und Ragavan stirbt. Er hat das Fetchalnd für die
Dwarven Mine und hat auch Creativity. Den ersten Archon kann ich zwar abräumen, allerdings konnte ich mich nach dem ersten Trigger nicht mehr richtig fangen und gehe unter.
Raus: OtD -1 Ragavan, OtP -1
Dragon's Rage Channeler, -2
Prismatic Ending, -1
Underworld Breach, -1
Minor Misstep, -3
Lightning Bolt
Rein: +2
Aether Gust, +2
Blood Moon, +2 Wear//Tear, +2
Flusterstorm
Spiel 2: Jetzt steht mein Gegner auf der anderen Seite dieser Entscheidung - er will W6 legen um sich den Landdrop zu sichern, den ich per
Spell Pierce anfechte. Nach guter Überlegung verteidigt er W6 mit seinem
Spell Pierce und tappt sich dabei aus. Allerdings bin ich diesmal auf der "Hat alles Seite" und nutzte das 2te
Spell Pierce für W6, gefolgt von
Blood Moon in meinem Zug und wir gehen ins nächste Spiel über.
Spiel 3: Der Große Moment für meinen Gegner war der in dem er mich mit einem
Prismari Command zwang
Spell Pierce zu nutzen - durch
Mishra's Bauble wusste ich, dass der den Archon bereits auf der Hand hat und der
Treasure Token erhebt ihn von 3 auf 4 Mana, sodass
Spell Pierce nutzlos gegen
Persist werden würde. Leider öffnet mich das Zeitgleich auch für
Dwarven Mine + Creativy, aber hier musste ich den sauren Apfel beißen. Es kam dann doch anders - Bitte Reunionen +
Persist. Wenn ich den Archon sofort hätte abräumen können hätte es noch ein Spiel gegeben, allerdings fand ich in den obersten 8 k(DRC + Bauble +
Opt + EI) keine Antwort und das war das Aus.
Match 1-2 / Standing 0-1
Runde 2 - Mono W Humans
Durch den gewonnen Würfelwurf darf ich Ragavan zum Sieg Snowballen, da ich so genug Mana habe um der
Aether Vial hinterher zu räumen.
Raus: -2 Spell Pierce, -1 Teferi, Time Raveler
Rein: +1 Prismatic Ending, +2 Engineered Explosives
Irgendwie Fies - ein richtig Spannendes Match aber es ist kaum in Schriftform zu erklären, denn der Spielverlauf an sich ist unspektakulär - er legt Druck, ich räume ab. Allerdings hat er so viel Druck dass es mir immer wieder an die Lebenspunkte geht und ich kontinuierlich mit jedem Zug ein Stück zurückfalle, um dann irgendwann mit
Underworld Breach das Board aufzuräumen - weil ich mit all meinen Kreaturen chumpen musste und er eben noch die Vollen Lebenspunkte hatte. Nur da sein Deck quasi nur aus Kreaturen Manlands besteht fängt das Ganze dann wieder von Vorne an.
Ganz langsam wendet sich das Blatt, weil er im Topdeck dann immer wieder mal nichts hat, während bei mir die DRC's und Jegantha Online gehen und ich meine Draws durchgehend fixen kann.
Wie hart ich filtern konnte, aber auch musste: Ich gewann mit 1 Lebenspunkt und 7-8 Karten in der Bibliothek.
Match 2-0 / Standing 1-1
Runde 3 - Obosh Prowess
Hier halte ich eine richtig gute Hand für das Matchups mit 3x Land, Removal für Ragavan,
Ledger Shredder und 2 Expressive Iterations für den langen Grind auf den ich mich einstellen muss, die mir allerdings wenig hilft - denn ich habe kein Fetchland und der Maindeck
Blood Moon erwischt mich eiskalt.
Raus: -2 Spell Pierce, -2 Underworld Breach
Rein: +2 Aether Gust, +1 Prismatic Ending, +1 Engineered Explosives
Die zweite Runde war merkwürdig - zwar schaffe ich es 2x mit dem Elch zu connecten, allerdings auch nur aus Glück, weil mein Gegner - genau wie ich - die Übersicht über seine Utility-Lands verloren hat. Hier hatte ich schon Glück dass er mich einfach nicht hart bestraft hat, denn meine Entscheidungen hier waren einfach nicht gut - mit Shinka hätte Obosh den Kampf gegen Jegantha einfach gewonnen und ich hätte ihm nichts mehr entgegenzusetzen gehabt, aber auch z.B. das er sich zwischenzeitlich austappte was mir die Chance gab das
Relic of Progenitus abzuräumen und meinen Friedhof zu behalten, wodurch ich ein kleines Zeitfenster hatte um mich mit
Breach noch rein zu geiern, was ich aber nicht mehr fand (auch nicht Grundlos, schließlich hatte ich ja welche herausgeboardet).
Dennoch sag ich es hier einmal ganz offen: Ich habe hier selbst nicht gut gespielt und im Endeffekt überhaupt nur eine Chance gehabt weil mein Gegner meine Fehler nicht gesehen und ausgenutzt hat.
Match 0-2 / Standing 1-2
Runde 4 - Obosh Ponza
Ein Bolt für
Arbor Elf und ein
Prismatic Ending für
Utopia Sprawl unterbrechen seine Mana-Entwicklung sodass er nicht an sein Top-End kommt bevor er von Shreddern geschreddert wird.
Raus: -1 Underworld Breach, -2 Spell Pierce
Rein: +2 Aether Gust, +1 Prismatic Ending
Im Endeffekt verliert mir
Fiery Islet das Spiel - ich chippe ihm und mir die Lebenspunkte weg, wodurch für ihn ein Rennen zur Option wird. Da ich dann aber leider gezwungen auch gezwungen war das Mana zu nutzen, reicht es bei ihm für Exakt lethal.
Es wird erneut ein Rennen, diesmal aber weil sich bei mir die Antworten nicht blicken lassen. Ich bekomme ihn auf 4,
Fische Elche ich mit Jegantha Mana per
Expressive Iteration nach einem
Lightning Bolt der es mir erlauben würde mit Shredder in der Luft das Spiel zu beenden. Den
Lightning Bolt und finde ich nicht, doch dann wirft mein Gegner das Spiel dreifach weg - er hat Lethal on Board, aber anstelle mit allem Anzugreifen und mit dem
Glorybringer Trigger mit Obosh auf dem Feld einen Blocker abzuräumen, entschied er sich dafür auf den getappten Jegantha zu zielen und seinen
Arbor Elf und Elemental Token zurückzubehalten, wodurch ich nicht mir Ragavan und Darcy Chumpblocken musste, sodass ich nicht nur einen Zug hatte, den ich nicht hätte haben dürfen, sondern auch noch genügend Angreifer um ihn auf dem Backswing zu töten.
Match 2-1 / Standing 2-2
Runde 5 - Yawgmoth
Ein episches Match das leider in die Overtime ging (meine erste Overtime in Modern seit Jahren wenn mein Gedächtnis mich nicht gerade trügt). Dabei hatte ich nicht das Gefühl das wir langsam waren - definitiv nicht schnell aber trotzdem der Situation angemessen, denn wie bei einem Zucken von egal welcher Seite der Stack explodiert ist, ist halt hart zu beschreiben. Größere Stacks mit Teil-Resolven und dann zwischengehen brauchen auch einfach mehr Zeit als ein Jund-Mirror wo der Stack max 2 Aktionen enthält. Nach Runde 2-3 war im Prinzip 5 Aktionen das Minimum, aber nur um ein Beispiel zu geben was da so zwischenzeitlich in einem Zug durchgegangen werden muss:
1.
Eldritch Evolution
2. Undying Trigger
3.
Spell Pierce
4. Surveil
5. Surveil
6. Chord für 2
7. Connive
8. Heat
9. Surveil
10. Surveil
11. Yawgmoth Aktivierung
12. Undying Trigger
13. Yawgmoth Aktivierung
14.
Endurance Pitch
15.
Aether Gust
16. Surveil
17. Surveil
18. Yawgmoth Aktivierung
Ja, das ist erstmal eine Liste von dem was alles in dem Moment passiert ist, nicht wie es abgearbeitet wurde, denn Teilresolven und weitermachen ist da auch passiert.
Und wer denkt, das geht nicht auf dauer, der Irrt sich: Yawgmoth ist eben nicht gut darin die Filterboys vom Feld zu nehmen, sodass ich immer wieder an EI und
Breach zum aufladen gekommen bin, aber zeitgleich konnte ich auch wenig gegen die Yawgmoth-Aktivierungen machen, sodass mein Gegner sich eine Hand ebenfalls immer wieder vollgezogen hat und wir durchgehend zwischen Wiederaufbau (er Kreaturen casten, ich Hand auffüllen) und Stackwars beim Abräumen alterniert sind.
Und tortzdem fällt es mir schwer etwas über interessantere Plays auf der Gegnerseite zu sagen, da ich schlecht beurteilen kann was ungewöhnlich für Yawgmoth ist und ich mich selten über Dinge, die aus einem
Chord of Calling springen wundere. Aber mein Gegner hat mir so ziemlich alles abverlangt:
Plays, die ich auf meiner Seite sehen musste um im Spiel zu bleiben:
- In 2nd Main gehen um dann Karten zu spielen, damit DRC nicht angreifen muss
-
Underworld Breach nutzen um das Gegnerische Board einzudämmen und zeitgleich Delirium abzubauen damit DRC nicht angreifen muss, dann in 2nd Main weitercasten damit Delirium wieder online ist um den 3/3 Blocker zu haben
- Absichtlich Länder nicht wegmillen und ziehen, damit
Ledger Shredder beim Connive nicht wächst, weil dann Geralfs Messenger beim Blocken sterben würde und der Undying Trigger lethal gewesen wäre
- Play not to Lose vs. Play to win richtig einschätzen und auf meine Outs spielen:
Unholy Heat ohne Delirium auf Yawgmoth zielen und mit Shredder Trigger nach Delirium fischen, damit Shredder per angriff auch Grist abräumen kann, da mein Gegner sonst mit dem Match weggerannt wäre.
- Draw-Step
Aether Gust um Grist vor der Aktivierung für mehr als einen Zug loszuwerden.
Am Ende des Spiels gab es dann einen Friendly Concede von mir für den Gegner weil das Draw uns beide aus den Preisen geknockt hätte, und das obwohl ich (und auch so einige Zuschauer am Rundenende) sich sicher waren dass das 3te Game mit mehr Zeit mir gehört hätte, da meine Board-Situation am Ende des 5ten Extra-Zugs wesentlich besser aussah. Aber da ich mir die Freude die mir das Spiel gegeben hat nicht durch potentielles herumdiskutieren vermiesen wollte, das Match episch genug war und mein Gegner sehr gut gespielt hatte, gab ich ihm hier den Vortritt.
Raus: -1 Spell Pierce, -1 Minor Misstep, -1 Teferi, Time Raveler, -1 Underworld Breach
Rein: +2 Aether Gust, +1 Prismatic Ending, +1 Dress Down
Match 1-2 / Standing 2-3
Runde 6 - Rakdos Scam
Relativ ereignisloses Match das sich genau so entwickelt wie sich die Spiele gegen Scam mit
Breach so entwickeln:
Er macht den
Grief move,
Grief wird gehandelt, er ist im Topdeck, aber hat Probleme Länder zu finden und mehr als einen Spell pro Runde zu spielen, während Cantrips +
EI mir erlauben das Spiel nach meinem Wunsch zu gestalten.
Raus: -1 Ledger Shredder, -2 Spell Pierce
Rein: +2 Aether Gust, +1 Prismatic Ending
Match 2-0 / Standing 3-3
Runde 7 - BTL Scapeshift
Hier gibt es nicht viel zu sagen, das Match war nicht schön - denn mein Gegner ist so hart geflooded das beide Spiele quasi durch einmaliges interagieren, einmal in Form von
Spell Pierce und einmal in Form von
Teferi, Time Raveler, der
Bring to Light abgeschaltet hat, auch schon entschieden waren.
Raus: -4 Ledger Shredder
Rein: +2 Blood Moon, +2 Aether Gust
Match 2-0 / Standing 4-3
So wurde es am Ende des Tages dann zwar nur ein 4-3, doch ich war mehr als zufrieden, denn an dem Tag habe ich in den Matches gegen Humans und Yawgmoth etwas sehr wichtiges über Jeskai
Breach als Deck gelernt:
Wahrnehmungsfehler: Lektion Bratpfanne
Denn während ich beim ersten Aufnehmen von Jeskai Breach im Februar so garnicht mit dem Deck warm wurde und von der Power des Decks wenig überzeugt war, so kenne ich die Stärke des Decks mittlerweile - es ist sehr gut darin, nicht zu verlieren. Doch da steckt mehr dahinter:
Das erste größere Dämmern kam mir beim Post-Match Gespräch gegen meinen Humans-Gegner, denn während die Matches aus meiner Sicht schwitzen bis zum Schluss und Outs immer wieder in letzter Sekunde finden waren, war das Match aus seiner Sicht ein Hoffnungsloses Massaker weil er sich je ab Turn 4-5 hat verlieren sehen, weil ich immer die "Perfekten" Antworten für alles was er aufs Feld geworfen hat parat hatte. Bis dahin hatten meine Gegner häufig geäußert dass Sie das Gefühl hatten mich jeden moment erwischen zu können, was das Gefühl war, das ich selbst andauernd mit dem Deck habe.
Doch mit diesem Blickwinkel konnte ich dann auch das Spiel gegen Yawgmoth betrachten: Denn die die Summe an Cantrips, Surveil, Connive, Expressive Iteration, und Breach Bauble Draw, Bauble Tricks hat mich gegen diese Decks ausreichend schnell durch das Deck getragen damit die wichtigen Spells in den richtigen Momenten da waren, selbst wenn irrsinnig viel auf einmal passiert ist. Mit dem bereits erwähnten Ergebnis, dass diese Selektion das Deck sehr gut darin macht Spiele nicht zu verlieren.
Natürlich gibt es keine Garantien dass man die Karten zeitig findet, aber wenn ich sehe dass Jeskai Fair Breach idr. 5+ Landdrops machen will um Breach auszunutzen, bei 19 Ländern im Deck, und dazu früh im Spiel Cantrips nutzt um diese zu sichern, damit es später da Mana hat sich durch das Deck zu bewegen um die Antworten zu finden und zu casten, dann wundert es mich doch wie ich hier so Blind war obwohl ich das Deck die ganze Zeit selbst gespielt habe, denn ich nahm aufgrund des Landcounts zu beginn an, dass das Deck einen Aggro/Tempo-Plan verfolgt, und genau deswegen wunderte ich mich so stark wie häufig Jegantha zum Tragen kann, und warum ich wesentlich mehr Erfolg sah als ich anfing die Landdrops zu priorisieren:
Der im Vergleich zu Decks wie Creativity, Omnath Pile oder UW Control geringe Landcount von 19 Ländern ein Nebenprodukt des guten alten Xerox-Prinzips, in dem Cantrips die Landslots einnehmen um virtuelle Spelldichte zu erzeugen.
Vielleicht dämmert es bei euch jetzt auch schon, oder ihr wart einfach Aufmerksamer bei meinen Berichten als ich selbst bei Kommentaren wie "dass das Deck sehr gut darin ist, Spiele nicht zu verlieren", "stabilisiert", "Immer alle Antworten". Ihr wisst welche Decks genau das tun und den Gegner am Ende mit Wurst-Karten, wie z.B. Snapcaster Mage, Kaheera oder vielleicht auch Jegantha einfach besiegen können, weil Sie das Spiel unter Kontrolle gebracht haben...
Denn ich glaube hier liegt ein Fundamentale Missverständnis über das Deck vor, nur um meine Blindheit noch einmal Hervorzuheben, was ich am allerersten Tag mit dem Deck festgestellt habe:
Zeitgleich verlässt sich das Deck extrem hart darauf, dass Underworld Breach in der Lage ist, es aus der Scheiße zu Boxen. Aber das kostet Mana - eine ganze Menge davon. Die Konsequenz daraus ist allerdings, dass man Landdrops behalten muss, auch wenn man gerade den Aggro-Plan fährt. Das wiederum führt gezwungenermaßen dazu, dass man den Aggro-Plan automatisch zum Scheitern verurteilt, weil das Gas ausgeht und man den Druck nicht aufrecht erhalten kann.
Aber als ob das noch nicht genügen würde: Das Deck den ganzen Tag lang demonstriert dass selbst die schnelleren Starts 5 bis 7 Züge - mit einer starken Tendenz in Richtung 7+ - brauchen um das Spiel zu beenden.
Ich sah es als Anti-Synergie und das war wohl meine Fehleinschätzung, dabei ist es doch absolut logisch: Wenn die besten Entscheidungen des Spielers den Aggro-Plan sabotieren, dann ist Aggro vielleicht auch einfach nicht der primäre Plan des Decks. Jeskai Fair Breach ist primär ein gottverdammtes Control-Deck, und ich habe es selbst beim Spielen nicht mal richtig realisiert, weil alle Karten einzeln Aggro/Tempo schreien. Doch Underworld Breach ist die eine Karte, die es dem Deck erlaubt eine Unvermeidlichkeit zu erreichen, die sonst nur Control-Decks zugänglich ist, wodurch sich das Deck gänzlich anders spielen lässt, da es das Deck bis zu einem gewissen grad von Zugzwang befreit.
Kein Wunder dass ich so viel Unmut über das Deck hatte: Ich habe einen Jeep auf dem Nürburgring an den Start geschoben und mich gewundert warum es keine Rundenrekorde gibt.
Das Deck hat so einige Schwachstellen, auch welche, die für ein Control Deck eher unüblich sind, z.B. dass die WinConditions DRC, Ragavan und Ledger Shredder wenig Resilient sind, oder die starke Abhängigkeit vom Friedhof.
Dafür bekommt es mit den Kreaturen einige Vorteile die für Control unüblich sind: Es kann auch mal schnell mit einem Spiel davonrennen.
Den Veteranen unter euch kommt das vielleicht bekannt vor: Ein Control-Deck das vom Friedhof abhängig ist, Schadensbasiertes Removal bevorzugt und Kreaturen als Finisher benutzt, damit es, wenn es nötig ist, mit den Kreaturen und dem Burn schneller Finishen kann als andere Kontrolldecks, was aber auf kosten der Unvermeidlichkeit in anderen Matchups kommt, weil es wegen der Kreaturen auf Sweeper verzichtet und das Schadensbasierte Removal nicht mitskaliert...
Jeskai Fair Breach ist die Reinkarnation von Grixis Control.
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Und damit verabschiede ich mich dann auch für heute.
Bearbeitet von Genu, 26. März 2023 - 00:27.