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MonoWhite Counter, Konkurrenzfähig?


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15 Antworten in diesem Thema

#1 fabianh Geschrieben 31. März 2023 - 21:13

fabianh

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Hallo,

 

schon seid einiger Zeit bastel ich an diesem Deck. Gegen meinen Kumpel (der so 3-4 Moderndecks hat) ist es ok (so 50% Winrate). Meine wenigen Turniererfahrungen (und viel playstesten auf Moxfield) haben mir aber gezeigt, dass es eben nicht generell konkurrenzfähig ist.

Die meisten Karten sehe ich als gesetzt (wenn man bei der unten stehende Idee bleiben will), aber einige Slots sind noch frei. Mal gucken was ihr so sagt.

 

 

Zur Idee des Decks

Mir gefällt die "Second Spell" Mechanik von Clarion Spirit, Codespell Cleric, Monk of the Open Hand. Das soll auch die Prämisse des Folgenden sein. Kommen wir zum Schluss, dass die nicht haltbar ist, dann ist es so.

 

Meine Schlussfolgerungen sind

 

Geringe Manakosten sichern mir den zweiten Spell.

Geringe Manakosten sind generell gut für ein Aggro-Deck.

Konsequent durchgezogen heißt das: Schon ein Spruch mit 2 CC muss eine gute Berechtigung haben.

Damit ist die erste Cardchoice auch schon klar: Memnite und eine der obigen im ersten Turn ist schon cool :-)

Der Esper ist dabei, da es natürlich auch Carddraw braucht und er auch angreifen kann.

Luminarch Aspirant gibt eben sicher weitere Counter.

Brave the Elements und on thin ice sind dafür da um auch anders reagieren zu können (einmal dachte ich, nächste Runde ist das Spiel geritzt mit meinen 7-8 Kreaturen draussen und dann macht der andere so ein paar Späschen mit Fury und es war für mich gelaufen ...)

 

Diese eben genannten Karten sehe ich als gesetzt.

 

Weitere Karten

 

Der Hopefule Initiate bringt eine weitere Fähigkeit, die mir helfen kann, da diese aber schon was kostet, habe ich auch an das Cathar Commando gedacht. Basri's Solidarity, Tezzeret's Gambit  und Idyllic Grange sollen die Counter mehren.

 

Mutavault ist einfach cool. ;-) Und macht natürlich auch Sinn in einem Aggrodeck.

 

Schlussgedanken
 

Irgendwie denke ich immer, es muss doch eine coole Combo geben, die die Anzahl meiner Counter noch mehr erhöht, aber ich sehe das nicht so richtig was...

 

Zum Schluss vielleicht nochmal, wo mir aufgefallen ist, dass es nicht so sehr Konkurenzfähig ist: Wenn ich mit meinem Domaindeck mal playteste bei Moxfield, mache ich ziemlich konsistent bis zum 4ten Zug mehr als 20 Schaden. Oft auch im 3ten.

 

Mit diesem Deck schaff ich das auch, ... manchmal. Im Schnitt bin ich im vierten Zug eher bei 10 und ein bisschen.

 

(und diese Erfahrungen sind ja unter der Prämisse, dass der Gegener nichts macht!).

 

Ja, ich danke schonmal für Anrgegungen und Ideen, vielleicht kommt ja was gutes bei rum. Ich will noch mal kurz zusammenfassen:

Es soll eine aggressives Deck mit der "Second Spell" Mechanik sein. Ich dachte diese vor allem über niedrige CC zu lösen, es fehlen aber Countervermehrer.

 

Danke!
 

Viele Grüße

 

Fabian

 

 


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#2 Genu Geschrieben 01. April 2023 - 00:56

Genu

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Hallo Fabian,
 
zu beginn möchte ich mich einmal für diesen Post bedanken, denn du bringst hier einmal eine wesentlich umfangreichere Eröffnung als man sonst für einen ersten Post im Turnierbereich sieht, und ich finde besonders die Ergebnissoffenheit, die du mit
 

Das soll auch die Prämisse des Folgenden sein. Kommen wir zum Schluss, dass die nicht haltbar ist, dann ist es so.


demonstrierst, großartig. Da ich keinen Kontext zu deiner Erfahrung im Format habe, werde ich wenig Formatkenntnis annehmen und versuchen dich aus 2 Perspektiven zu unterstützen: 
 
1. Ergebnis- und Erfolgsorientiert - Vom Spielstil vergleichbare Decks, die das, was du versuchst bereits besser machen, aber Kampferprobt und bewährt sind. Auch wenn du diese nicht spielen willst, so kann man diese dennoch als Inspiriation für Lösungswege nehmen.
2. Optimierungsorientiert - Möglichkeiten, wie man das Deck gezielt verbessern kann und vielleicht sogar ein paar konkrete Vorschläge.
 
Die gute Nachricht: Deine Ansätze sind nicht verkehrt - Kreaturen Effekten, die Effekte möglichst gut unterstützen, deinen Plan mehre Sprüche pro Zug zu spielen mit Card Draw unterstützen, damit die Luft nicht zu schnell raus ist, auch mit Brave the Elements eine  solide Auswahl getroffen die dein Deck Defensiv und Offensiv unterstützen kann. Allerdings sind all diese Konzepte nicht neu, und es haben sich schon hunderte Spieler an den unterschiedlichsten Karten versucht, doch bei den wenigsten Deckbau-Versuchen kommen am Ende gute Decks heraus. Erfolgreiche Decks sind am Ende nur die, die kompromisslos die Besten Karten für ihre Aufgabe spielen, und damit gehe ich dann zum ersten Punkt über:
 
1. Es gibt so einige Decks in Modern, die deine von dir zurechtgelegte Strategie bereits besser als dein eigener Entwurf implementieren.

Zum Beispiel Izzet Prowess:

 

Warum mit Clarion Spirit nur einmal im Zug beim zweiten Zauber einen Spielstein bekommen, wenn Third Path Iconoclast bei jedem Zauber einen Spielstein erzeugt?
Warum mit Monk of the Open Hand eine +1/+1 für zwei Zauber bekommen, wenn Sprite Dragon oder Electrostatic Infantry für die gleiche Investition zwei Marken bekommen?

Warum On Thin Ice spielen, wenn Lightning Bolt für die meisten Kreaturen ausreicht, dir aber die Möglichkeit bietet die letzten Schadenspunkte an Blockern vorbei durchzudrücken.

Warum für Tezzeret's Gambit 3 Mana und 2 Lebenspunkte zahlen, wenn Expressive Iteration das Team wegen Prowess ebenso aufpumpt, dafür aber sowohl mehr Auswahl verschafft als auch mit 2 Mana wesentlich besser für mehrere Spells unterzubringen ist?

 

Denn Prowess verfolg die gleiche Strategie, hat aber einfach die besseren Karten dafür. Da es aus der Erfolgsorientierten Sicht wenig Sinn macht, schwächere Karten anstelle von stärkeren Karten zu spielen, sollte man einen wirklich guten Grund haben, nicht in die Farben dieser Karten zu wechseln. Es kann durchaus Kombinationen geben in denen die Vorteile einer Karte die schwächen anderer aufwiegen, aber im akuten Kontext deines Entwurfs muss ich dir leider diesen Zahn ziehen.

 

Ein andere Beispiel wäre Mono W Humans:
 

Warum sollte man Spirits, Elfen und Konstrukte spielen um die Zweite-Spell Mechanik zu fördern, wenn es Champion of the Parish oder Thalia's Lieutenant gibt, welche den Effekt, den du mühevoll zusammenzubauen suchst, bereits selbst mitbringen?

Zumal es Zeitgleich Kreaturen wie Thalia, Guardian of Thraben oder Anointed Peacekeeper gibt, die nicht nur dabei helfen eine Präsenz aufzubauen, sondern auch noch den Gegner unterbrechen?

Warum Bari's Soilidarity als Zauber spielen, wenn Thalia's Lieutenant den gleichen Effekt als Kreatur bringen kann, sofern man sich daran hält Humans zu spielen?

 

Zwar ist Mono W Humans thematisch nicht dabei, die 2te Zauber Mechanik zu stützen, aber es ist wesentlich besser darin mehr Kreaturen und +1/+1 Marken ein einem Zug zu generieren. 

Denn auch hier gilt: Wenn man sich damit befassen würde, welche Karten die andere Hälfte deines Decks als die, die du dir ausgesucht hast - also für Esper Sentinel, Luminarch Aspirant und Hopfeful Initiate - zu optimieren, dann würde Testen und herumprobieren dich immer wieder automatisch in Richtung dieser Liste drängen.

 

Und damit springe ich zu Punkt 2, die Optimale Liste für ein Deck finden:

 

Denn die Kampferprobten Listen sind durch die Hände sehr vieler Spieler gelaufen bevor diese sich im Format als feste Größe etabliert haben. Denn ein Turniersieg erhöhrt die Sichtbarkeit des Decks, dadurch sehen mehr Spieler das Deck, wodurch der anteil der Spieler die das Deck ausprobieren steigt und somit auch die Anzahl der Stunden Arbeit die in den Decklisten stecken. Und wenn sich ein Deck in diesem Prozess als nicht gut genug herausstellt, dann verschwindet es eben auch mit gutem Grund - weil es im Format nicht mithalten kann, denn niemand ist gerne dasuerhaft auf der Verlierseite.

 

Gegen diese gesammelten Arbeitsstunden und Erfahrungen kommt als Einzelperson auch einfach nicht an, denn wenn sich von 20 Millionen Magicspielern auch nur 200.000 damit für ein FNM beschäftigt haben, dann reden wir immer noch von 1.000.000 Stunden gesammelter Erfahrung die von diesen Spielern generiert wurden.

Es ist also keine Schande, wenn man feststellt, dass bestimmte Karten immer wieder zurück zu anderen Karten führen und man am Ende doch wieder bei der gleichen Liste landet, die vom "Hivemind" bereits erarbeitet wurde.

 

Aber auch macht das eines deutlich: Es gibt nur einen Weg zu einem wirklich guten Deck - viel ausprobieren und sich merken was gut funktioniert hat und was nicht so gut. Das eine behalten, das andere austauschen.

 

Für deine Liste gibt es, so wie Sie jetzt ist, sehr viele Dinge die man auf Anhieb verbessern kann, wie z.B. die Manabase. Denn der größte Vorteil Einfarbige Decks zu spielen ist, dass die Decks sich Utility-Länder erlauben können. Cave of the Frost Dragon, Eiganjo, Seat of the Empie, Field of Ruin, Emeria, the Sky Ruin, Castle Ardenvale... siehe die Länder von Mono W Humans zur Anregung von Ideen.

 

Wenn ich also die Beste Version des Decks finden wollen würde, dann würde ich noch einmal Aufmerksam beobachten was passiert, wenn das Deck gerade gut läuft und was dem Gegner Probleme bereitet - dann kann ich versuchen diesen Part gezielt auszubauen. Und wenn ich verliere, dann versuche ich nachzuhalten welche Karten involviert waren, damit ich feststellen kann welche Karten immer wieder meine schlechteste Karten sind - mit dem Ziel diese auszutauschen. Aufgepasst: Das muss schon das Delta aus unterschiedlichen Matchups sein, denn wenn man sich zu Stark auf einen Decktyp konzentriert macht man das Deck in seiner Gesamtheit schwächer.

 

Dieser Prozess zeigt dir dann schnell was Schief läuft, aber gute Lösungen zu finden ist eine Kunst für sich: Hier würde es helfen dein Wissen auszubauen und sich mit Konzepten in Spieltheorie und Magic zu befassen, und hier liegt der Hund begraben, weshalb ich nicht denke, dass mit der aktuellen Auswahl an Karten die das Thema fördern, etwas Sinnvolles rauszuholen ist: 

Denn während du zwar erkannt hast, das geringe Manakosten für deinen Plan wichtig sind, auf irgendeinem Level sogar erkannt hast, dass du auch Karten ziehen können musst, um dann die beiden Tezzeret's Gambit unterzubringen, so hast du wenig die Dynamik betrachtet dass man eben nur eine Karte pro Zug zieht, was zwei Karten pro Zug spielen langfristig schwer möglich macht. Das alleine wäre noch ein Faktor, den man mit seiner Kartenwahl (wie Prowess mit Expressive Iteration, Mishra's Bauble, Consider, Manamorphose, Lava Dart mit Flashback als virtuell 2 in 1 Karte) ausgleichen könnte, aber mit der Auswahl der 2te-Spell Mechanik als Thema bist du in noch eine viel gemeinere Falle getappt:

 

Dass jeder 2te Zauber eine zusätzliche Belohnung bringt, kann man auch so formulieren: Jeder Zauber, der nicht der zweite ist, bringt keine Belohnung mit sich, die über den Zauber selbst hinausgeht. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, kannst du dich noch einmal Fragen ob es wirklich Sinn macht, schwache Karten zu Spielen und Abstriche zu machen um dieses Thema zu unterstützen. Denn in Modern ist die Anforderung an turniertaugliche Decks - Goodstuff-Decks welche die Qualität über die Synergie stellen ausgenommen - dass jede einzelne Karte im Deck mit möglichst jeder anderen Karte im Deck zu mehr als der Summe der Einzelteile wird - unter der Prämisse dass jede Einzelkarte bereits die Bestmögliche für ihren Job ist.

 

Das mag sich jetzt zwar sehr desillusionierend lesen, aber im Prinzip, und das meinte ich oben mit den guten Ansätzen, hast du nicht nur einige Schwierigkeiten sinnvoll identifiziert, sondern auch ein schon ein paar sinnvolle Lösungsansätze eingebaut, die allerdings noch nicht ausgefeilt sind. Testen, beobachten, Ändern und von vorn.

 

Wenn du also noch weiter mit deiner obigen Liste als Basis weiterarbeiten willst und dort konkreten Input wünschst, dann wäre hilfreich wenn du Formulieren könntest, was dein Deck von Decks wie Prowess, Humans, Esper Mentor oder ähnlichen, bereits etablierten Decks abgrenzen soll.


Bearbeitet von Genu, 01. April 2023 - 16:46.

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- Marit Lage


#3 fabianh Geschrieben 01. April 2023 - 17:32

fabianh

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Hi,

Danke für die tolle Kritik!

Eigentlich war es ganz einfach diesen Post zu verfassen. Ich hab einfach die Regeln zum Posten abgearbeitet. :-)

Inhaltlich will ich erstmal nur kurz sagen:

Puuh! Das ist viel! :-)

Prowess war mir nicht bewusst (mit wenig turniererfahrung liegst du richtig.)

Ansonsten war das viel Input, ich Knobeln mal weiter.

Mein Hauptargument gegen Prowess wäre:
Das ist ja komplett neu! ;-)

Vielleicht mache ich dann doch Humans draus oder ein Artefaktdeck, da gibt es mehr Möglichkeiten die ich mir vorstelle.
Muss ich zwar auch noch investieren, aber nicht soo viel wie in ein komplett neues Deck.

Danke! Ich geh jetzt mal in Grübelmodus!

Fabian
Kleiner Nachtrag/Klarstellung:

Ich bin deiner Meinung:
Prowess wäre die konsequente Fortführung meiner grundlegenden Deckidee.
  • Genu hat sich bedankt

#4 Schlaubi Geschrieben 01. April 2023 - 23:44

Schlaubi

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Hi, kleiner Hinweis noch von mir.

Das Scales deck ist eigentlich DAS +1/+1 Marken Deck schlechthin. Sehr explosiv, aber auch nicht ganz einfach zu spielen für einen unerfahrenen Piloten.

Schau dir mal am besten ein paar Videos auf YouTube oder twitch an up es in action zu sehen. Vielleicht wäre ja das auch was für dich.

Hier die Liste:

https://www.mtggoldf...chetype/g#paper

#5 fabianh Geschrieben 02. April 2023 - 13:16

fabianh

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Danke! Das macht mir die nötige Abgrenzung nochmal deutlicher. Second Spell wäre eher Prowess, Counter wäre Scale oder wenns weiß sein soll Human.

Ich bin irgendwie dazwischen...

 

Nachtrag:

 

Ich habe ein bisschen gegrübelt! :-)
 

Ich glaube, dass was mich reizt ist mit quasi keinem Mana arbeiten zu müssen ;-) Also mehr das Ding mit CC von 0-1. Ich werde mal mehr in Richtung Affinity/Improvise gucken. Angesprochen hat mich zB auch "Manaless":
 

https://www.mtggoldf...om/deck/3707703

 

Ganz grobe Idee wäre dann eher sowas:

 

 

Wie oben schon erwähnt müsste ich aber gucken nach Karten die Affinity/Improvise mehr nutzen und Karten die Irgendwie Artefakte raussuchen aus Libary, Graveyard ... Mal gucken.


Bearbeitet von fabianh, 02. April 2023 - 14:14.


#6 Genu Geschrieben 02. April 2023 - 18:49

Genu

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An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf den Einsteiger-Guide, besonders auf die Sektions Deckwahl verweisen und dir dringend empfehlen, ein FNM zu besuchen und mit den Spielern dort zu reden oder dir Turniermagic auf Youtube oder Twitch anzusehen (StarCityGame Versus Series ist für Neueinsteiger einigermaßen nachvollziehbar).

 

Generell würde ich dir gerne sagen können, dass du einmal auf Moxfield die ersten 10 Decks aus dieser Liste ausprobieren sollst, allerdings wird dir das nicht weiterhelfen, da, wenn ich deine Erfahrung Aufgrund deiner Kartenwahl einschätze - und das ist konstruktiv gemeint, dir fehlt einfach jede Menge Wissen und Erfahrung - du aktuell nicht in der Lage sein wirst diese Decks überhaupt annährend passabel zu spielen, oder überhaupt Einzuschätzen wie groß der Unterschied zwischen dem was du dir vorstellst was funktionieren könnte und dem was wirklich funktioniert ist.

 

Ein Anlaufpunkt dafür wäre z.B. die Kurzbeschreibung von unterschiedlichen Turnierdecks, die es in Modern so gibt: A Guide to every Deck in Modern, der dennoch nur an der Oberfläche kratzt.

In einem Format, das mit dem Ziel zu gewinnen gespielt wird, wirst du - wenn du auch mal gewinnen willst - einen für dich funktionierenden Kompromiss zwischen "find ich Cool" und "hält bei dem mit, was die anderen machen" finden müssen.

 

Der Beste Rat für jemanden der in Turniermagic einsteigen will ist nun einmal der:

 

Hol dir ein Deck, das erwiesenermaßen gut ist und lerne es zu spielen. Denn bei den Nuancen und Regelfeinheiten die von Decks ausgenutzt werden, dem was andere Decks können und dem wie dein Deck dagegen vorgehen muss, ist für dich so viel zu lernen, dass du selbst mit dem Besten Deck im Format so lange verlieren wirst, wie es braucht bis du in den Bereichen Deckkenntnis, Regelkenntnis, Formatkenntnis, Strategie und Ausführung aufgeschlossen hast.

 

Verstehe mich nicht falsch: Ich weiß wie hoch der Appeal ist, ein eigenes Deck zu erarbeiten und eine eigene Idee zum laufen zu bringen. Aber mit deinem Wissensstand bist du gerade einfach nicht in der Lage das zu tun, zumal das bauen von Decks und gut Spielen vollkommen andere Fähigkeitsbereiche sind. Wenn man in der Lage ist gut zu Spielen und das Format versteht, dann ist man auch in der Lage die Anforderungen, die das Format an ein Deck stellt zu verstehen - und verbessert damit automatisch seine Chance, ein Deck zu entwerfen dessen Stärke dem Format angemessen ist.

 

Deine Erwartungshaltung ist daneben, eine Metapher zur Erklärung:

 

Ein Rennfahrer (=Spieler) muss sein Fahrzeug (=Deck) im Griff haben. Wenn man das Fahrzeug wechselt, dann findet ein guter Fahrer sich auch schnell mit den Dingen, die das neue Fahrzeug anders macht zurecht. Aber auch der Beste Fahrer kann nicht mithalten, wenn er mit Ente antritt, die er Pink lackiert und ein Surfbrett aufs Dach geschnallt hat (=kann man Cool finden, hat aber die Leistung nicht), an den Start geht während alle anderen einen F1 Wagen fahren (=Leistung und Funktionalität über Optik).

 

Ein F1-Fahrer muss kein Ingenieur (=Deckbauer) sein, aber wenn man als Ingenieur einen F1-Wagen bauen will, dann ist es Hilfreich auf die Expertise des Piloten zurückgreifen zu können, da der Pilot einschätzen kann, wann die Leistung fehlt oder bei welcher Kurve die Haftung versagt (=Decks, die für dein Deck schwer zu besiegen sind). Fällt so etwas während des Rennens (=Im Match) auf, so kann man bei einem Pit-Stop (=bei der Vorbereitung des nächsten Spiels) vielleicht einen anderen Reifen aufziehen (=das Sideboard verwenden) um nicht mehr aus dieser einen Kurve zu fliegen. Wenn die Strecke (=die Zusammensetzung der Decks, die alle Teilnehmer auf dem Turnier spielen) nur aus engen Kurven besteht, dann ist aber vielleicht auch angemessen auf ein Fahrzeug (=anderes Deck) zu wechseln, das wesentlich besseres Handling für Enge Kurven hat (=die Schwachstellen der am häufigsten gespielten Decks ausnutzt), wenn man auf dieser Strecke einen Sieg einfahren will.

 

Ein Ingenieur hingegen muss wissen, welchen Anforderungen das Fahrzeug gewachsen sein muss - wie die Strecke aussieht (=welche Decks es zu schlagen gilt), was beim Design erlaubt ist und verboten ist (=Banned List), und welche Materialien und Bauteile (=Strategien, Einzelkarten und Kartenkombinationen) eingesetzt werden können, damit das Endprodukt diesen Anforderungen gerecht wird.

 

Um klipp und klar zu kommunizieren wie groß dein Wissensdefizit hier ist:

 

Als Fahrer:

Zwei mal auf dem Verkehrsübungsplatz gewesen.

 

Als Ingenieur:

Die Konzepte von Rädern und Achsen sind dir bekannt. Du hast ein Pferd gesehen das dir gefällt, also hast hast du geplant, das als Antrieb zu verwenden. Damit hast du ein einfaches Pferdegespann gebaut, das immerhin mit 1-24 PS Leistung glänzen kann. Im finsteren Mittelalter (=Casual-Bereich) gäbe es wenig dagegen Einzuwenden. Du machst ein Foto (=schreibst eine Deckliste) , schreibst mit Edding "Achsen verstärken" und "Ich mag Roboter" (=Affinity, Manaless sieht cool aus) drauf und sendest das an den TÜV.

 

Was ist hier deine Erwartungshaltung? Die Straßenzulassung wird das nicht geben.


"Ich bin der Schrecken der die Nacht durchflattert! Ich bin der nach sieben Zügen immer noch ungeflippte Delver, das Mana-Screw welches deine Starthand versaut, das Wheelslam Bonfire welches dir die Pro-Tour stiehlt!"

- Marit Lage


#7 fabianh Geschrieben 02. April 2023 - 21:09

fabianh

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Hahaha! Cooles Gleichnis!

 

In der Tat fahre ich zweigleißig.

 

Jeher war meine Lieblingsmechanik Domain. Das wollte ich dann natürlich auch umsetzen, nur schon gegen mein Kumpel (er spielt Mill, Merfolk und Goblins) hat die erste Variante schon abgestunken. Dann tat ich genau das was du gesagt hast: Ich habe mir natürlich eine etablierte Variante (also Domain Zoo) zugelegt, mit meinen Nuancen, aber das was Standard ist, ist drin. Damit habe vor mehrfach zu spielen um genau diese Erfahrungen zu sammeln.

 

Dieses Weiße hier, war eine Deckidee die sich aus einem Preconstructed ergeben hat und ich knobel da einfach gern dran rum.

 

Mit meinem WIssenstand hast du vollkommen Recht! Auf meinem ersten Lokalem Turnier wurde ich mehrfach überrascht (was ich aber auch extrem spannend fand!). Ich habe immerhin je einmal (also eine Runde) gegen Merfolk und einmal gegen so eine Rakdos Variante gewonnen :-)  auf dem zweiten sah es ähnlich aus, mehr Überraschung, weniger Siege ;-).

Das dritte folgt hoffentlich Mittwoch, dann mit meinem Domaindeck.

 

Viele Grüße

 

Fabian



#8 Rotband Geschrieben 02. April 2023 - 21:18

Rotband

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Das Problem an dieser Idee hier ist: Du hat einen Plan, der deinen Gegner weitestgehend ignoriert, aber selbst wenn der aufgeht, ist das Ergebnis nicht wirklich stark. Also angenommen du und dein Gegner spielen beide Solitär, dann endet meistens dein Gegner mit der stärkeren Situation, weil Modern ein höheres Powerlevel hat. Domain Zoo hat ja selbst viel früher große Tiere und Removal/Counter um den Gegner zu verlangsamen.

 

Auch wenn ich die Art wie du heran gehst auch sehr positiv finde, muss ich ganz offen sagen: Würde man deine Idee oben nehmen und ans Powerlevel von Modern anpassen, würden da vielleicht noch 10 Karten von im Deck sein und du hättest weiter kein Topdeck. Ich überlege die ganze Zeit, ob es nicht irgendwie eher Richtung Hammertime geht. Ist halt ein völlig anderer Ansatz als das hier, aber dieser Ansatz wird auch... schwierig zu realisieren sein. 


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ehemals Otters Kroxa


#9 fabianh Geschrieben 02. April 2023 - 22:37

fabianh

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Also ich hab mir jetzt gedacht, neue Deckideen austesten kann man immer wieder mal, jetzt ist erstmal mein Ziel öfter mit meinem Domaindeck gewinnen und das im Lauf der Zeit anzupassen.

Ich hab auf Moxfield das Eingangsdeck und die Artefaktidee gelöscht und bleib erstmal bei Domain.

Nebenbei kann ich so durch einen eventuellen Kartenverkauf meine Investition ins Domaindeck (allein die Manabase ...) refinanzieren.

Danke für euren Input!

Die Manabase im Domain ist zB auch ein gutes Beispiel für eure Erläuterungen.

Ich hab mit Sachen wie Wayfarers Bauble und diversen grünen Sprüchen angefangen. Das ist nett und klappt, so im Zug 3-4. Aber wenn man nur durch die Manabase in Zug 2 Domain haben kann und das sicher! ...
Und die Slots die dadurch frei geworden sind!

Wie oben gesagt, wenns nichts wird, dann ist es eben so. :-)

Ich denke ich hab hier ein paar Sachen gelernt, danke! :-)
  • Genu hat sich bedankt

#10 Genu Geschrieben 02. April 2023 - 22:41

Genu

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Ich habe mir natürlich eine etablierte Variante (also Domain Zoo) zugelegt, mit meinen Nuancen, aber das was Standard ist, ist drin. Damit habe vor mehrfach zu spielen um genau diese Erfahrungen zu sammeln.

 

Dann machst du das wichtigste Richtig und hast die richtigen Schritte unternommen und die typische Fallen, in die ein Format-Einsteiger so tappt, schon vermieden.
 

Dieses Weiße hier, war eine Deckidee die sich aus einem Preconstructed ergeben hat und ich knobel da einfach gern dran rum.


Was nicht nur generell eine gute Übung für den Deckbau ist, sondern ohne Frage auch eines der besten Features von Magic.
Nur der Aspekt den man hier Im Turnier-Forum nicht vergessen sollte: Das Ziel ist gemeinsam Wissen zu generieren.
Dein erster Post war in dieser Hinsicht eine gute Grundlage - eine Liste (das das Powerlevel nicht stimmt ist in Ordnung, man arbeitet ja dran), eine Idee, einige Probleme die du festgestellt hast und einen Part, den als unzureichend Identifiziert hast und einen Part, den du ausbauen wolltest.

Dein Folge-Post - Deckliste als Grobe Idee, weißt selbst noch nicht wo es hingehen soll - ist einfach keine Grundlage mit der man Sinnvoll arbeiten kann.
Gewisse Grund-Aufgaben - Vom ersten Entwurf, ersten Tests und dem Zusammenstellen einer Liste von Schwächen die man beheben oder Stärken die man ausbauen will - also konkreten Zielen - ist ein wichtiger Part um andere zum Mitmachen zu motivieren: Denn wenn warum sollte sich jemand die Mühe geben, sich mit deiner Idee länger und ernsthafter zu befassen als du es dem Anschein nach selbst getan hast?
Oder auch: Nachdem du es so gut vermieden hattest, bist du in das klassische "erste Post" Fettnäpchen getreten :)
 

Auf meinem ersten Lokalem Turnier wurde ich mehrfach überrascht (was ich aber auch extrem spannend fand!).


Freut mich, dass es dir bisher gefällt. Ich fand es am Anfang auch immer Cool zu sehen was alles Möglich war und auf wieviele unterschiedliche Arten die Regeln von Decks ausgenutzt werden konnten oder wie man Karten kombinieren oder benutzen kann.
Überraschungen werden mit der Zeit zwar seltener werden, aber dafür freue ich mich um so mehr wenn es meinem Gegner gelingt mich mit einem Deck zu überraschen.


Bearbeitet von Genu, 02. April 2023 - 22:52.

"Ich bin der Schrecken der die Nacht durchflattert! Ich bin der nach sieben Zügen immer noch ungeflippte Delver, das Mana-Screw welches deine Starthand versaut, das Wheelslam Bonfire welches dir die Pro-Tour stiehlt!"

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#11 fabianh Geschrieben 06. April 2023 - 08:22

fabianh

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So ihr Lieben,

um dieses Thema definitiv zu beenden.

Ich habe gestern auf einem normalen Ladenturnier 2-2 gespielt, nur eine Niederlage war sehr deutlich, die andere war quasi durch den Würfelwurf entschieden.

Gespielt habe ich natürlich nicht mit obigem Deck, sondern einer Domainvariante (die noch nicht vollständig war, Bestellungen sind noch auf dem Weg).
Und ich habe sehr viel über Timing gelernt bzw. da habe ich auch gerade in dem deutlichen Niederlage einiges verkackt.
Gegen Prowess wollte ich so einen Flieger bolten, er spielt Mutagenetic growth und seine beiden Kreaturen werden zusätzlich noch gebufft und machen mir mehr Schaden.

Oder auch eine gute Lektion:
Fetchen kann man auch am Ende des Zug des Gegners.

Naja, so mach ich jetzt weiter. Das Deck ausbauen/probieren und die feinen Spieltricks lernen.

Danke für euren Input!

Fabian

#12 fabianh Geschrieben 10. November 2023 - 08:34

fabianh

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Hi,

Ich muss mal eine Theorieerfahrung mit euch teilen.

Nachdem ich zufällig mal die Karte

Abiding Grace

entdeckt habe, dachte ich schon, man muss doch nochmal an das Deck ran. Das ist ne Weile her und ich hab nichts getan.

Mit Ixalan kam aber noch

Sovereign Okinec Ahau

Und ich hab mich auf dem Papier hingesetzt. Wenn schon grün, dann hab ich natürlich (?) auch bei Hardened Scales abgeguckt.
Das Ergebnis war mE auch nicht so schlecht, aber:

Aufgrund der Erfahrungen mit dem obigen Deck im Speziellen und mehr Modern-Erfahrungen im Allgemeinen konnte ich Schwächen mE gut einschätzen und die Schlussfolgerung war immer die selbe:

Auch wenn ich andere Tricks drin hatte als Scales lief es IMMER darauf hinaus noch mehr wichtige Scales-Karten reinzunehmen (zu ungunsten meiner weißen Tricks) und am Ende hatte ich kein Weißes Dexk mit Grün-Splash sondern ein Scales mit einem Weiß-Splash, der am Ende dann auch rausgeflogen ist.

Irgendwie komisch, schade dass neue Konzepte es so schwer haben können ...

Naja, bleib ich bei meinem Domaindeck wo zumindest Aragorn, the Uniter was ungewöhnliches ist und ich zumindest ein paar Siege einfahren kann :-)

Viele Grüße

Fabian
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#13 Kalli Geschrieben 10. November 2023 - 08:47

Kalli

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Der Hive Mind des Internets ist halt sehr (!) viel effektiver als nur ein einzelner Mensch. Die Turnierdecks sind schon so ziemlich das Optimum, was man bauen kann. Wenn du eigene Varianten basteln willst solltest du dich von Modern Turnieren fernhalten und mit Freunden Casual Decks spielen. Da gehen solche Spielereien



#14 fabianh Geschrieben 10. November 2023 - 08:55

fabianh

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Genau das wollte ich mit meinem Post ausdrücken. ;-)

#15 Kalli Geschrieben 10. November 2023 - 09:11

Kalli

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Die dann aber auch bitte im Casual Bereich besprechen und nicht hier bei den konkurrenzfähigen Moderndecks ;)



#16 fabianh Geschrieben 10. November 2023 - 09:18

fabianh

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Es ging mir doch gar nicht um die Liste (ich hab die letzte Variante ja auch gar nicht gepostet) sondern um die Erfahrung, dass solche Listen/Ideen eben nicht gehen. Somit eine Gedanke, der durchaus hier was zu suchen hat, quasi als Mahnmal. :-)
  • Genu hat sich bedankt




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