Sliver Primer
Vorwort
Ich werde mich im folgenden Primer ein wenig über Sliver/Remasuri äußern, ohne irgendwelche Decklisten aufzuführen, was ich hinterher noch erläutern werde.
Aber wie bei allen Decks ist "Sliver" halt nicht immer gleich "Sliver". Ein Sliver-Deck kann - auch wenn es Casual ist - ordentlich Schadenmachen und seine Spiele durchaus gewinnen, aber viele verstehen unter einem Sliver-Deck einfach nur die stupide Ansammlung von einem Sliver nach dem anderen, möglichst 5 Farben, weil man ja unbedingt den Sliver Overlord spielen will/muss, je nachdem. Das Decks auch ohne eben diesen funktionieren, ja sogar besser laufen, scheinen manche noch nicht ganz realisiert zu haben.
Mit dem heutigen Kartenpool aus Sliverkarten ist es leichter denn je, ein ordentliches Sliver Deck zu bauen, das nicht die Nachteile einer 4-5 farbigen Manabase nach sich zieht.
Im folgenden Abschnitt, möchte ich einfach die Sliver aufzählen, die ich in einem Sliver-Deck für spielbar und sinnvoll halte. Wir gehen hierbei von einer Aggro-Strategie aus, sprich wir wollen den Gegner mit den Slivern möglichst schnell und ohne Umwege die Lebenspunkte wegschlagen.
Cardchoices
Starke Sliver
Sinew Sliver & Muscle Sliver:
Diese Sliver sind enorm wichtig und können als ein Grundbaustein für jedes weiße/grüne angesehen werden. Für eine Aggrostrategie sind ein Haufen 1/1 Kreaturen einfach zu wenig. Sie zu verstärken ist daher essenziel und diese beide Sliver bieten darin das Optimum. Spielt sie!
Gemhide Sliver:
Wer jetzt noch Birds im Sliver-Deck spielt, um die Manabase zu stabilisieren, ist selber Schuld: Hier kommt das Vieh, dass im Verbund alles auf den Tisch bringt, egal welche Farbkosten. Das macht Sliver autark von Birds und Duals und somit massentauglicher. Deshalb auch ein Muss für jedes grüne Sliver-Deck.
Crystalline Sliver:
Ultimativer Schutz, schützt unsere ganze Horde vor Burn, Removal und so ziemlich allem womit der Gegner auf unsere Sliver zielen will. Dazu 2cc für 2/2, nicht schlecht. Der einzige Nachteil: Auch wir können nicht mehr auf unsere Sliver zielen.
Sedge Sliver:
Dieser Sliver hat praktisch den gleichen Effekt wie Sinew und Muscle Sliver. Die kosten wurden zwar um eins erhöht, aber dafür bekommt man auch für ein schwarzes Mana eine Regeneration. Der größte Nachteil dieses Slivers ist, dass er sich nur mit genügend Swamps lohnt. Zwei farbig zu spielen oder auf Shocklands, Duals oder Fechies zurückzugreifen wird also empfohlen.
Diese Sliver sind mit die besten ihrer Art und deswegen auch immer zu spielen, sofern es die Farbauswahl zulässt. Man sollte sie stets 4 mal spielen, da man sie immer ziehen will.
Neben dem Verstärken der Sliver ist eine sogenannte Evasion für Sliver sehr empfehlenswert. Evasion werden Abilities genannt die das Blockverhalten verändern (z.B. Flying, Fear, etc). Dadurch ist es leichter den Gegner direkt zu schädigen, ohne sich mit seinen Kreaturen rumschlagen zu müssen.
Evasion Sliver
Two-Headed Sliver:
Dieser Sliver gibt eurer Horde eine "Pseudo-Evasion". Der Gegner wird, sollte er nicht gerade doppelt so viele Kreaturen wie ihr haben, einige Sliver durchlassen müssen. Wenn er blocken muss, kanns auch sein, dass ihr mal Kreaturen ins Grab reißt.
Toxin Sliver:
Auch hier wieder eine "Pseudo-Evasion". Dies gilt aber wohl eher für kleine Sliver, da die großen immernoch von Chumpblockern mit dem gleichen Ausgang geblockt werden. Kann mit Hunter Sliver und dem Sedge Sliver allerdings ganz lustig sein. Ansonsten eher weniger zu empfehlen.
Shadow Sliver:
Hier bekommt ihr für 3cc quasi unblockbare Sliver, da Shadow bekannterweise nicht so verbreitet ist. Allerdings bekommt ihr dafür auch nur eine 1/1. Es liegt an eurem Umfeld ob ihr meint das es nötig ist, oder ob ihr nicht lieber auf folgenden, billiegeren Slvier zurückgreift:
Winged Sliver:
Er hat sicher die beste Evasion. Flying ist wohl die meist verbreitete Evasion in Magic, aber im Bezug auf die Kosten der anderen Sliver, auch die billigste für ein Sliver-Deck.
Shifting Sliver:
Steht eigentlich nicht zur Diskusion, da Winged und Shadow Sliver besser sind. Aber sollte tatsächlich jemand auf die absurde Idee gekommen sein, sich ein "Shadow und Flying-Deck" zu bauen, will ich euch diesen Sliver nicht vorenthalten.
WICHTIG: Euer Deck sollte mindestens und maximal einen Sliver mit Evasion beinhalten, um die gegnerischen Blocker zu umgehen.
Weiter Gute Sliver
Brood Sliver:
Ein Sliver, der wenn er liegen bleibt, so gut wie das Ende heißt. Im bestmöglichen Fall verdoppelt ihr eure Sliver Armee und boxt in der nächste Runde noch härter.
Essence Sliver:
Der dicke Brocken gegen Ende. Sollte es mal wirklich Probleme mit den Lifepoints geben ist der sicher zu empfehlen, vorallem wenn man gegen andere Aggro-Decks ran muss. Der 3/3 Body ist auch nicht zu unterschätzen, wobei wir mit den Manakosten schon an der oberen Grenze angelangt wären.
Heart Sliver:
Kann ein Sliver-Deck ziemlich beschleunigen. Für Rot sicherlich ein Muss. Vorallem Sliver die Abilities mit Tap-Kosten verleihen werden sich freuen. Firewake Sliver ist eine Alternative und sorgt mit seiner Pumpability für gute Überraschungen.
Necrotic Sliver:
Vindicate personifiziert (bzw. verslivert) in einer Kreatur. Die Fähigkeit, ja allein die Möglichkeit, jede bleibedene Karte des Gegners killen zu können, macht ihn ziemlich gut. Trotzdem ist er auch etwas langsam und der Gegner schießt ihn lieber sofort weg, als seine guten Feldkarten zu opfern.
ACHTUNG: Nicht vom deutschen Wording täuschen lassen, richtig heißen müsste es:
Alle Remasuris haben: ", opfere diese Kreatur: Zerstöre eine bleibende Karte deiner Wahl."
Plated Sliver:
Man braucht First Round Drops, und ein wenig Schutz vor Burn wie zum Beispiel Tremor kann nicht verkehrt sein. Solider Erster Runden Drop.
Metallic Sliver:
1cc für 1/1, aber "immerhin ein Sliver" ist das Argument für das Spielen dieses Kerles hier. Weiterer Vorteil: Farblose Kosten.
Magma Sliver:
Ziemlich teuer und träge, kann zusammen mit dem Heart Sliver allerdings eine tötliche Überraschung sein. Nicht zu viele spielen und ohne Heart Sliver praktisch nutzlos, da er sich sofort ein Removal fängt.
Acidic Sliver:
So könnt ihr totgeweihte Sliver noch gut verwerten oder zur Not eine böse Kreatur eures Gegners umschießen. Sehr nützlich.
Sidewinder Sliver:
Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, sind Sliver für 1 Mana recht rar. Deswegen nimmt man auch sehr gerne solche Sliver wie ihn, sowie seinen Combat Trick.
Virulent Sliver (Neu):
Ein neuer Sliver für 1 Mana. Erlaubt hier den Einbau der Poison Idee. Wenn dem Gegner mit Damage nicht beizukommen ist, dann vielleicht mit den Countern. Auf jeden Fall etwas Solides für den 1ser Slot und echt zum Überlegen. Trotzdem sollte man überlegen: Wenn man einen Virulent Sliver und einen Muscle Sliver draußen hat schlägt man den Gegner schon genau so schnell tot, wie man ihn mit Countern tötet. Da wir meist mehr als nur 2 Sliver liegen haben, sollte man den Gegner immer noch primär über die Lebenspunkte plätten.
Cautery Sliver (Neu):
Ein Sliver der auch gegen Massenremoval noch letzten Damage durchbringt. Allerdings hat Acidic Sliver ein besseres Kostenverhältnis. Sicher eine alternative Choice.
Frenzy Sliver (Neu):
Wer sich für den Angriff noch mal verstärken will, kann den gerne versuchen, hat beim Testen schon einige schöne Ergebnisse gebracht.
Homing Sliver (Neu):
Ermöglicht sich eine Schöne Sliver-Toolbox aufzubauen. Farblos, kommt direkt auf die Hand, muss also nicht mal ausgespielt werden.
Für Fun-Decks
Screeching Sliver:
Hm. Karten im Decks des Gegners zu Beginn: 53. Zahl seiner Lebenspunkte: 20. Hm. Trotzdem ist der Sliver zu was gut: Wer mit Karten wie Living Death oder Patriarch's Bidding den Gegner überraschen will, kann so seine eigene Biblothek schnell in den Friedhof schaufeln.
Psionic Sliver:
Der tut weh, und zwar allen, damit lassen sich im Funbereich lustige Dinge anstellen. Vorallem guggt der Gegner blöd, wenn man mit blauen Slivern rumschießt.
Synapse Sliver:
Leider ziemlich teuer, aber das kann lustig werden. Wenn man noch ne gute Methode findet die Sliver möglichst schnell ins Spiel zu bringen, der wird seinen Gegner bald weinen sehen.
Telekinetic Sliver:
Den spiel ich auch einmal im normalen Sliver Aggro, weil er einfach zu lustig ist, um ihn nicht zu spielen. Man kann den Gegner mit genug Slivern komplett austappen.
Fungus Sliver/Vampiric Sliver:
Die beiden können sich eigentlich nur richtig in einem Deck mit Toxin und Hunter Sliver entfalten, die sie beide nur auf Combat Damage triggern und beim Vampiric Sliver die Kreatur sterben muss.
Weniger gute Sliver
Dementia Sliver:
5 Mana ist schon n Brocken unter den Slivern und was wir dafür kriegen ist ziemlicher Schund. Wir müssen erstens das Deck des Gegners kennen, zweitens eine ungefähre Ahnung haben was er hällt und können drittens dies nur während unseres Zuges machen, wo wir eigentlich Angreifen wollen. Danach wird die Karte noch zufällig gezogen. Daumen runter.
Dormant Sliver:
Die Aussage dieses Slivers für Control-Decks ist klar: Verteidige dich, ziehe Karten nach um das durchzuhalten und opfere mich dann wenn du eine Armee hast die groß genug ist, um den Gegner zu töten. Hm. Aber das ist Unsinn, da ich wenn ich Sliver mit Controlelementen spiele dies nur tue um meine Sliver zu schützen und den Gegner trotzdem schnellstmöglich auf 0 zu bringen. Auch wieder weniger zu empfehlen.
Armor Sliver/Synchronous Sliver/Spitting Sliver/Battering Sliver/Fury Sliver:
Wer die spielt ist im Anfängerforum glaub ich besser aufgehoben. Hohe Kosten, unnützer Effekt. Der Fury Sliver bildet hier jedoch eine kleine Ausnahme, da er in einem Deck mit vielen Combat-Triggern wie zum Beispiel beim Essence Sliver sehr spaßig sein kann.
Mistform Sliver:
Oh ja, falls mal eine Shared Triumph beim Gegner auf Uncle Istvan liegt, kann ich meinen Slivern theoretisch +1/+1 für ein Mana geben! Ja. Theoretisch. Praktisch wird das jedoch nie vorkommen.
Sonderfall
Sliver Overlord & Sliver Queen oder jetzt auch noch Sliver Legion (Neu):
Entgegen vieler Meinungen ist es schwieriger ein Deck mit dem Overlord zu bauen, als ohne. Die Queen ist in einem fünfarbigen Deck sicher besser, weil die Ability nicht so teuer ist und man direkt mehrere Sliver-Token bekommt. Trotzdem, sie brauchen alle 5 Farbanteile sind daher ein wenig schwerer zu casten. Wer aber versuchen will, sie zu spielen, nur zu, aber auf keinen Fall öfter als 3 mal und nicht beide 3 mal.
Ich war an den Anfängen meiner Magickarriere geradezu begeistert von dem Overlord (die Queen kannte ich nicht im Geringsten), aber mittlerweile habe ich schon länger begriffen, das ein Deck mit Druck meistens mehr macht, als eine 7/7 Kreatur mit Search Ability... Anders ausgedrückt: Diese 5 Mana Brocken sind Overkill, auch wenn sie 7/7 sind. Man muss sich keine weiteren Sliver suchen, wenn man eh schon genug aufn Tisch hat und dass sollte, sofern man das Mana zusammen hat, der Fall sein. Ansonsten leg ich auch lieber für 5 Mana einen Muscle, Winged und Metallic Sliver als den Overlord.
Zur Legion noch: Was soll ich mit 5 10/10 Sliver (Beispie) wenn ich doch nicht gewinne? Das ist sinnlose Verstärkung. Kann gerne mal als 1-off gespielt werden, wenn man unbedingt mal will, im normalfall ist es aber besser sich auf die "herkömmlichen" Sliver zu verlassen.
Deckbau
So, ich habe einfach aus den bisher gedruckten, das ausgewählt, das ich in einem normalen Casual Deck für spielbar (oder eben lustig) halte.
Resümieren kann man sagen, dass wer auf Effizienz aus ist, um Grün und Weiß wohl nicht drumrum kommt. Grün bringt Manafixer und Pump und weiß wichtige Erste Zug Drops und ebenfalls Pump. Vorallem Grün ist somit als Basis für weitere Farben dank des Gemhide Slivers wärmstens zu empfehlen.
Dennoch sind auch gute Sliver-Decks ohne Grün möglich, denn Rot beherbegt mit Sedge und Heart Sliver zwei starke Aggro-Keulen. Jedoch solltet ihr ohne Grün unbedingt auf die Manabase acht geben und gegebenenfalls Duals, Pains, Shocklands und/oder Fetchies spielen.
Ich möchte nur sagen, dass man eigentlich, bis auf die oben Aufgeführten, alle Sliver spielen kann, wenn man einen Grund dafür sieht und den auch begründen kann, oder einfach nur, weil man eine lustige Idee dabei hat.
Ansonsten sollte man beim Sliver Deckbau die grundlegenden Regeln des Deckbaus nicht vergessen. Das heißt:
- Keine unnützen Choices.
- Eine Strategie Verfolgen
- Bei mehrfarbigen Decks die Manabase stabilisieren
- Manakurve im Auge behalten
Sideboard
Wer öfters Probleme gegen spezielle Decks hat, kann sich ein Sideboard bauen. Folgene Sliver sind da eine gute Wahl:
Harmonic Sliver:
Die Wunderkarte gegen alle möglichen Arten von Artefakten und Enchantments, leichter bekommt man die eigentlich gar nicht weg, also im SB auf alle Fälle zugreifen.
Mindlash Sliver:
So sehen die Controlkiller aus, der Discard ist einfach super, auch wenn es dich selber treffen kann. Vorallem mit Karten wie Patriarch's Bidding oder Oversold Cemetery, kann man seine Sliver guten gewissens in den Tod laufen lassen, um sie dann zu opfern.
Root Sliver:
Gegen Counter, einfach klasse, sollte nicht fehlen wenn man gegen diese Arten von Decks spielt.
Crypt Sliver:
Für ein paar billige Combat Tricks oder gegen Burn-Decks sicherlich verwendbar, vorallem wenn der Toxin Sliver noch vorbeischaut.
Ward Sliver:
Ziemlich teuer, aber spricht für sich selbst. Wenn ihr gegen ein monofarbiges Deck spielt und Gemhide Sliver im Gepäck habt ist er durchaus empfehlenswert.
Das wären eigentlich die Grundlagen zum Sliver-Deckbau, ich denke es ist leicht verständlich, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt.
Also viel Spa beim Deckbau ums kollektive Slivergedächnis.
Mit freundlichen Grüßen, Elvish Champion & Anubias
Bearbeitet von Anubias, 07. November 2007 - 17:03.