Legacy findet sich atm einfach selber zu geil. Das Format ist arschteuer (nein, es ist nicht billiger als T2 - wer T2 kompetetiv spielt, kriegt sein Geld auch wieder halbwegs raus) und auch nicht wirklich komplexer als andere Formate (auch wenn gerne so getan wird, man sieht bei Legacy einfach viel mehr Misplays die einem die Zehennaegel aufrollen als woanders und das liegt bestimmt nicht daran, dass Legacy irgendwie gross komplex waere), trotzdem suhlt man sich halt gerne in seiner pseudoelitaeren Kruste und steuert gradewegs auf eine lustige Implosion zu. Natuerlich hat Nekrataal recht, alle Indikatoren zeigen Richtung "es geht aufwaerts", fragt sich nur zu welchem Preis und ab wann Legacy seine eigenen Kinder frisst.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, welche, und ob, professionelle Maerkte (Starcity z.B.) da eine Mitschuld dran tragen. Ich weiss halt nicht ob es wirklich stimmt, aber falls wirklich im Dutzenderpack Staples eingekauft werden, ist das System imho kaputt und kann eigentlich nurnoch durch Massen an Reprints gerettet werden.
Was das zusammenleihen angeht, ist gut und schoen, mache ich auch gerne mal und bin froh dass ich es kann, weil ich genug Leute kenne, die genau wie ich, zuviel Kohle in komische Pappe gesteckt haben, aber im Prinzip hindert mich das Format auch daran, Dinge einfach mal auszuprobieren, weil die Manabase einfach schonmal das Monatsgehalt der 08/15 studentischen Hilfskraft knackt. Ueber Sinn und Unsinn von Prioritaeten bei Hobbies und komische Porsche/Rennrad Vergleiche muss man eigentlich auch nicht mehr reden, die sind sowieso abstrus, irgendwie sind Porsches nicht OOP und ziehen deswegen alle halbe Jahre um 30% ihres Preises an.
Ich gebe dir durchaus recht, dass der durchschnittliche Legacyspieler weniger begabt und informiert ist als der Standardspieler, was aber imo mehr mit dem unteren Ende des Feldes zu tun hat, als mit dem oberen.
Deine Art der Argumentation ist allerdings mit "schlecht" noch relativ harmlos umschrieben, ich habe auf (ext) PTQs, NQs und diversen Standardturnieren garantiert genausoviele Missplays gesehen wie du im Legacy und das durchaus auch an den oberen Tischen als es um alles ging.
Die Frage ist halt welchen Maßstab du anlegst und was du vergleichst, wenn ich z.B. FNMs dazuzähle, also die "gesammtheit der Standardspieler" nehme, sehe ich keinen so großen Unterschied zwischen Legacy und Standardspielern, wenn die PTQ/GPT/NQ Grinder als Maßstab nimmt, dann ist die Differenz natürlich enorm, aber du machst dir garkeine Mühe zu differenzieren.
Ähnlich verhält es sich bei der "Komplexität" des Formats, natürlich ist es weder besonders schwierig Merfolk zu spielen, noch krass kompliziert zu überlegen welchen Hate jmd. ggn Dredge boarden könnte, die Varianz der SB ist aber viel höher als im Standard, man muss also zwangsläufig mehr Optionen in Erwägung ziehen, auch wenn die gängigen Optionen jedem bekannt sind.
Und in einem weiteren Punkt möchte ich dir wiedersprechen:
Legacy Decks sind in der Spitze und je nach (Standard)Meta auch in der breite komplexer als Standarddecks, alleine aufgrund der Tatsache, dass die Aktionsdichte in den ersten Zügen deutlich höher ist und die Entscheidungsdichte bedingt durch SDT/Ponder/Brainstorm/Tutoren in vielen Decks deutlich höher ist, man hat also schlicht "mehr Optionen" Fehler zu machen udn die nehmen (zu) viele Spieler leider (zu) oft wahr...
Speaking of dummes-Gelaber...
Inwiefern jetzt Variationsmoeglichkeiten und grosser Grundkartenpool random oder taktisch sind kannste dir selber ueberlegen und dich dann fragen, warum Standard das Turnierformat ist (abgesehen von den Terminen), richtig, weil es sowas wie ein Meta gibt, auf das man reagieren kann (und jetzt bitte nicht Reanimator Abnormitaeten auspacken oder sonstwas).
In den Dunklen Epochen des Mittelalters der letzten Dekade nach T&N und vor Feen gab eine Zeit, in der das Standardmeta zu jedem GP und zu jeder PT wechselte udn amn quasi spielen konnte was man wollte, idealerweise nur nicht das Deck, dass beim letzten großen Turnier was gewonnen hatte...
Ähnlich dem Ext. "Meta" der (vor)letzten Saison, das quasi kein an Deck XY ausgerichtetes Meta mehr erkennen ließ.
Dem 2ten dun 3ten Ansatz deines Posts kann ich mich vorbehaltlos anschießen.
@5 Tier1 Decks:
Im Legacy ist es schon seit Jahren sinnvoller von Archetypen als von Decks zu reden, da zwar bei den Decks eine unheimliche Diversifikatin stattgefunden hat, aber im Prinzip ähnliche Archetypen relativ ähnlich zu haten sind (Tempo, Swarms, Stormcombo, UGx(x) Aggro-Control, UW(x)(x) Control etc.) un dann kommt man auch nicht auf 30 Competitiver Archetypen, auch wenn es da durchaus eine Varianz in der Spielweise udn in den MU gibt ist die generelle Strategie vergleichbar, genau wie die Schwachpunkte.
Bearbeitet von ElAzar, 14. April 2011 - 11:11.