Red Deck Wins!
Red Deck Wins ist tot! Nun dies wurde zumindest immer wieder behauptet. Ich selber spiele zwar erst seit Zendikar T2, aber egal ob Kor Firewalker, Leyline of Sanctity oder andere Hatekarten – RDW wurde immer wieder für tot erklärt.
Doch in Wirklichkeit konnte RDW die ganze Zeit oben mitspielen. Dies liegt aktuell wohl daran, dass es sehr gute Karten für dieses Deck gibt, aber auch seine simple Strategie ist in einem sich ständig wandelnden Meta sehr nützlich – nach einer Rotation taucht quasi immer RDW als Deck auf.
Doch dieses Mal sind Goblin Guide und Lightning Bolt nicht mehr im Format – Wie sieht RDW also nun aus?
One-Drops
Durch den Wegfall von Lightning Bolt ist die Kreaturenbasis noch wichtiger geworden als vorher. Dabei spielen vor allem die 1-Drops eine wichtige Rolle – man möchte Turn 1 immer eine Kreatur legen können. Daher sollte man mindestens 8 spielen. 10 scheint dabei eine gute Anzahl zu sein, die man häufig in Decklisten sieht. Die Stromkirk Noble haben sich dabei als gesetzt herausgestellt. Turn 1 gelegt sind sie sogar besser als der Goblin Guide. Später nachgezogen aber deutlich schlechter, weil ihnen Eile fehlt.
Versionen die etwas mehr Burn spielen, greifen dann zu dem Reckless Waif. Seine Stärke ist, dass der Gegner in den ersten Turns häufig nur Land-Go betreibt und man ihn dadurch einfach flippen kann. Falls der Gegner aber doch etwas spielen sollte, kann man seinen Burn auch einfach im gegnerischen Zug spielen um so den 3/2er zu bekommen.
Furnace Scamp und Goblin Arsonist kann man in sehr aggressiven Listen spielen.
Abgerundet wird das Packet dann durch Spikeshot Elder und Grim Lavamancer, die sowohl früh gezogen, aber auch im Lategame gut performen können. Hier gilt: Wenn ihr mehr Burn spielt, dann ist der Grim Lavamancer besonders gut, in kreaturenlastigen Listen würde ich zu Spikeshot Elder greifen.
Burnspells
Burnspells sind neben den Kreaturen sehr wichtig. Zwar haben wir keinen Lightning Bolt mehr im Format, dafür haben wir aber Brimstone Volley dazu bekommen. Dieser Spruch ist natürlich besonders stark zusammen mit Furnace Scamp. Aber auch so: Häufig wird unser Gegner eine unserer Kreaturen blocken und dann können wir 5 Schaden für 3 Mana machen!
Danach kommen Incinerate und Arc Trail. Arc Trail ist vor allem im Mirror, aber auch gegen Token-Decks sehr wichtig. Bitte beachtet aber, dass ihr keine zwei Planeswalker oder Spieler + Planeswalker anzielen könnt!
Gut Shot dient vor allem dazu, die ganzen Manakreaturen zu zerstören. Aber auch gegen Inkmoth Nexus ist es gut. Dabei kann es kostenlos den Shrine aufladen.
Weitere Optionen stellen Shock, Geistflame, Volt Charge und Galvanic Blast dar.
Powerhowser
Weitere sehr starke Karten stellen Shrine of Burning Rage, Stormblood Berserker und Chandra's Phoenix dar. Alle drei Karten können Spiele im Alleingang gewinnen. Die Anzahl dieser Karten sehe ich daher klar als gesetzt an. Man spielt Chandra's Phoenix nicht im Playset, weil er eben drei Mana kostet und abhängig von anderen Karten ist.
Beachtet noch, dass Volt Charge Shrine of Burning Rage und Stormblood Berserker mit stärkt!
Lategame
Ihr wollt im Schnitt 4 bis 5 Karten in dieser Kategorie spielen. Koth of the Hammer ist an sich betrachtet zwar die stärkere Karte, der Hero of Oxid Ridge hat aber vor allem den Vorteil, dass Timely Reinforcements-Token durch den Hero nicht blocken können.
Manabase
Die Manabase baut sich hier besonders leicht – ihr wollt immer 23 Länder spielen. Mit 23 Ländern kann man optimal in den ersten 4 Turns seine Länder legen. Dabei kann man vier Rootbound Crag spielen, damit man dann im Sideboard Ancient Grudge spielen kann.
Deckliste
- Länder (23 Karten)
- 19
- 4
- Kreaturen (17 Karten)
- 4
- 4
- 3
- Kreaturen (Forts.)
- 3
- 2
- 1
- Burn (12 Karten)
- 4
- 3
- 3
- 2
- Andere (8 Karten)
- 4
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 2
- 4
- 4
- 2
- 2
Match-Ups
Mirror Match
-1 Hero of Oxid Ridge
-2 Spikeshot Elder
-2 Grim Lavamancer
-2 Gut Shot
+4 Vulshok Refugee
+1 Arc Trail
+2 Sword of War and Peace
In diesem Match Up geht alles über Shrine of Burning Rage, Sword of War and Peace und Koth of the Hammer. Im Idealfall legt man Turn 2 den Shrine of Burning Rage und versucht dann das Spiel auszukontrollieren. Wenn ihr die gleiche Strategie beim Gegner erwartet, könnt ihr auch die Anzahl der Koth of the Hammer reduzieren und Ancient Grudge boarden. Man sollte hier auch nicht zu aggressiv vorgehen. Wenn man erst einmal das Sword of War and Peace konnektet hat, kann man in der Regel das Spiel nicht mehr verlieren.
Steel Aggro
-4 Koth of the Hammer
-1 Hero of Oxid Ridge
+ 4 Ancient Grudge
+1 Arc Trail
Auch hier heißt es wieder: Auskontrollieren. Wichtig ist es hier, auf den Hero of Bladehold aufzupassen. Falls ihr Dismember im Board habt, dann solltet ihr diese boarden, denn sie stellen auch eine Antwort gegen Hero of Bladehold dar.
UB Control/Solar Flare
-2 Gut Shot
-3 Arc Trail
+2 Hero of Oxid Ridge
+2 Traitorous Blood
+1 Sword of War and Peace
Splittburn bringt einen hier nichts. Gerade die Hero of Oxid Ridge performen hier auf Hochtour. Traitorous Blood lohnt sich, weil ihr damit final die Wurmcoil Engine wegnehmen könnt. Sword of War and Peace könnte aber auch eine andere Karte sein, wenn ihr damit aber einmal Schaden macht, gewinnt ihr häufig das Spiel.
Token Aggro
-4 Koth of the Hammer
-1 Chandra's Phoenix
+1 Arc Trail
+2 Hero of Oxid Ridge
+2 Sword of War and Peace
Dieses Match Up ist nicht leicht. Koth of the Hammer macht hier leider gar nichts, weil euer Mountain nie durch kommt und er auch zu leicht zu bekämpfen ist. Dafür ist hier der Hero of Oxid Ridge besonders gut. Ansonsten wollt ihr hier so viel Splitt-Burn wie nur möglich haben. Sword of War and Peace hilft euch, weil viele der gegnerischen Kreaturen Weiß sind.
Kessing Ramp
-2 Spikeshot Elder
-3 Grim Lavamancer
+2 Traitorous Blood
+3 Ancient Grudge
Hier sind wir häufig deutlich hinten. Dies liegt vor allem an den Slagstorms des Gegners. Weiterhin hat er viele Karten, die einen Sieg für uns fast unmöglich machen. Batterskull und Wurmcoil Engine sind nur zwei. Man kommt also nicht darum, so viele Kreaturen wie möglich zu spielen und Druck zu machen. Gerade otd kann dies sehr schwierig sein. Ihr müsst hier immer darauf achten, was für eine Liste euer Gegner spielt.
RDW und die Worlds
Auf den Worlds die letztes Wochenende stattgefunden haben, konnte sich RDW einen Platz in den Top 4 sichern. Dabei wurde eine sehr interessante Liste gespielt. Wärend ich hier im Primer stehts von einer ausgewogenen Liste zwischen Burn und Buisness gesprochen habe, reduziert diese Liste die Buisness-Spells auf Shrine of Burning Rage und Chandra's Phoenix. Dafür werden nun vier Gut Shot bereits im Maindeck gespielt und die Länder wurden auf 21 runter geschraubt. Weiterhin wird als weiterer 1-Drop Goblin Fireslinger gespielt. Die Liste ist sehr interessant, ihr solltet sie aber nicht blind für eueren FNM netdecken. Sie hat durchaus Probleme mit GW-Token und Kessing Ramp mit Inferno Titans, sowie Slagstorm.
Die Liste möchte ich euch aber natürlich nicht vorenthalten:
- Länder (21 Karten)
- 21
- Kreaturen (20 Karten)
- 4
- 4
- 3
- 1
- Kreaturen (Forts.)
- 4
- 4
- Burn (19 Karten)
- 2
- 3
- 4
- 2
- 4
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 2
- 4
- 2
- 1
- 2
- 4
Ein Decktech-Video findet ihr hier.
Weitere Hinweise
Dieses Deck ist sehr einsteigerfreundlich. Dies hat verschiedene Gründe: Auf Grund seiner simplen Strategie ist es gerade für Neulinge einfacher zu verstehen als ein Solar Flare oder UB Control. Wenn man das Deck aber wirklich gut spielen möchte, wird man auch hier sehr viel Spielerfahrung brauchen. RDW hat den Vorteil, gegen jedes Deck eine Siegchance zu haben, diese zu erkennen ist aber nicht leicht. So muss man erkennen, wann man seinen Burn auf Kreaturen und wann auf den Spieler spielt. Dies braucht in der Regel eine ganze Weile. Außerdem ist das Deck im Vergleich zu den anderen Decks recht günstig. Man muss es auch nicht gleich mit 4 Koth of the Hammer spielen, sollte sich diese aber nach und nach zulegen.
Außerdem solltet ihr auf Spielereien verzichten. Natürlich scheinen Karten wie Noxious Revival nett zu sein, spielt sie aber einfach nicht. Das Deck bekommt dadurch keinen direkten Vorteil. Ganz im Gegenteil: Die Karte macht für sich alleine gar nichts und der Gegner weiß, was als nächstes kommt.
Letzte Worte
Hoffentlich konnte ich euch das RDW-Deck etwas näher bringen. Ich bitte euch aber, hier keine Goblin oder UR-Aggro-Listen zu posten. Diese beiden Decks werden zwar von einigen Decklisten-Seiten einfach mit zu RDW reingepackt, spielen sich aber einfach komplett anders. Es würde hier nur unnötig unübersichtlich werden, wenn ihr diese beiden Decktypen hier auch noch mitbesprechen würdet. Davon einmal abgesehen, dass diese beiden Decktypen aktuell auch nur sehr vereinzelt Erfolge erzielen konnten.
mfg Steve, DSD-Steve
Bearbeitet von DSD-Steve, 27. Juli 2012 - 09:37.