Kern des Decks
sind Urza's Mine, Urza's Power Plant und Urza's Tower, mit denen man möglichst früh möglichst starke Threats ausspielen will. Diese sind also im Playset gesetzt. Hieraus ergibt sich die Strategie von Gr Tron: Man verbringt die ersten 2 oder 3 Züge mit dem Suchen und Ausspielen dieser Länder; danach beginnt man mit der Interaktion mit dem Gegner, wobei fast jede Einzelkarte eine harte Ansage sein soll. Dabei ist meine Erfahrung aus (zu) vielen Spielen gegen Gr Tron, dass es selbst mit Kontrolldecks sehr schwer fällt, ohne Kartennachteil einen Threat des Tronspielers zu handeln.
Weitere Länder
Dazu werden in der Regel 7 weitere Länder gespielt. Am häufigsten sieht man Grove of the Burnwillows, die für dieses Deck ziemlich ideal ist, da sie die beiden nötigen Farben produziert und einzelne gegnerische Lebenspunkte fast völlig irrelevant sind, da der schwächste (!) Threat dieses Decks Wurmcoil Engine ist.
Ergänzend kann man Stomping Ground für und spielen und etwa 2 Wälder, um weniger empfindlich gegen Blood Moon und gegen Path to Exile oder Ghost Quarter zu sein.
Weiterhin spielt man idR ein Eye of Ugin, dessen Tutorfähigkeit uns in Verbindung mit dem Friedhofs-Trigger der legendären Eldrazi erlaubt, diese nur als 1-ofs zu spielen.
Möglich ist außerdem Academy Ruins, wobei hier nicht ganz so leicht zu haben ist.
Farbfix
Da von unseren nur 19 Ländern 12 farblos sind und eins (Eye of Ugin) gar kein Mana produziert, müssen wir farbloses Mana in farbiges umwandeln. Meistens werden hier Chromatic Sphere und Chromatic Star je 4mal gespielt. Alternativ oder ergänzend kommt Prophetic Prism in Frage, aber mMn hat die Schnelligkeit Vorrang und die 8 Cantrips reichen.
Manche Listen spielen auch Talisman of Progress oder (seltener) Gruul Signet, die gleichzeitig Manabeschleuniger sind. Ich persönlich bin von den Karten gar nicht überzeugt, da die 3 Komboländer schon überreichlich Mana produzieren und ich mich lieber darauf konzentrieren würde, sie schnellstmöglich zu finden und auszuspielen; außerdem geben diese Artefakte dem Gegner relativ frühe Removalziele. Letzteres ist durchaus relevant, denn alle anderen Permanents im Gr Tron haben irgendeine Fähigkeit, durch die sie schwierig zu handeln sind. Dadurch ist es für den Gegner schwer, sinnvoll mit Gr Tron zu interagieren und seine Removal ohne Kartennachteil zu spielen; Manaartefakte erleichtern es ihm. Nichtsdestotrotz wird der Talisman häufig gespielt und meine Meinung als nicht-Tronspieler zählt nicht so viel ^^.
Tutoren und weitere Cantrips
Da Tron den Charakter eines Kombodecks hat, muss man natürlich nach den Komboteilen suchen können.
Expedition Map und Sylvan Scrying sind die beiden harten Tutoren, die im frühen Spiel unsere Komboländer finden und später über Eye of Ugin die Spielbeender raussuchen. Diese beiden sollten als Playsets gesetzt sein. Von den Manakosten her sind sie übrigens praktisch identisch, da man die Kosten von Sylvan Scrying überwiegend mit Chromatic Star oder Chromatic Sphere in umwandelt.
Ancient Stirrings ist mMn eine der besten Karten im Deck: für nur ein Mana findet sie im frühen Spiel die benötigten Komboländer und später, wenn man genug Mana hat, fast alle Karten mit Boardimpact.
Explore ist eine der wenigen Karten, die das Ausspielen der 3 Komboländer beschleunigen (die meisten Karten bringen die Länder nur auf die Hand.). Das ist besonders wichtig, wenn man in Ermangelung von Farbfix nicht mit einem Komboland, sondern einem ,,grünen" Land beginnen muss. Rein theoretisch kann Gr Tron mit Komboland+Chromatic beginnen, t2 das 2. Komboland und (mittels Chromatic) Explore spielen, damit Urza's Tower spielen, dann mehrfach wiederholt 3 Mana für ein Chromatic und ein weiteres Explore nutzen, um weitere Urza's Tower ins Spiel zu bringen, und im 3. Zug Emrakul, the Aeons Torn hardcasten! Auch wenn das in der Praxis kaum vorkommt, ist Explore sehr gut spielbar.
Ein weiterer, nicht ganz so offensichtlicher Cantrip ist Relic of Progenitus. Er benötigt 2 Mana, um sich selbst zu ersetzen, entlastet aber unser Sideboard und macht gegen die meisten Decks etwas, auch wenn sie keine friedhofsbasierte Strategie spielen (zB Snapcaster Mage und Tarmogoyf). Gegen Melira- oder Living-End-Kombo ist das Relikt natürlich sehr gut. Allerdings muss man aufpassen, dass man keine wichtigen eigenen Karten exiliert, wenn man sie lieber mit Hilfe eines Eldrazi in die Bibliothek mischen und dann tutoren würde oder wenn man so etwas wie Academy Ruins, Life from the Loam oder Crucible of Worlds spielt.
Karten, die irgendwie mit dem Gegner interagieren
Zugegeben, Relic of Progenitus tut das auch, aber alle anderen bisher genannten Karten (welche selten weniger als 45 sind) nicht! Tron setzt daher auf Karten, die einen besonders großen Boardimpact aufweisen und möglichst geringe Farbanforderungen stellen.
Für die frühe Verteidigung sind Pyroclasm und Firespout am verbreitetsten. Mehr als 4 Slots sollte man hierfür nicht aufwenden; manche Listen spielen preboard gar nichts in dieser Kategorie.
Ein deutlich härterer Boardsweeper ist All is Dust, was wesentlich mehr trifft und recht konstant im 3. oder 4. Zug gespielt werden kann. Wird allerdings selten mehr als zweimal gespielt.
Daneben steht Oblivion Stone zur Verfügung, der etwas mehr Mana kostet und auch die eigenen Karten treffen, aber dafür im gegnerischen Zug gezündet werden kann.
Die wichtigste Karte im Midgame ist Karn Liberated, was ich wohl nicht erklären muss. Fast immer als Playset gesetzt.
Mindslaver wird oft ebenfalls 4mal gespielt, manche Listen verzichten aber auch auf ihn. Mangels eigener Erfahrung kann ich dazu nicht viel mehr sagen. Es hängt wahrscheinlich stark von Meta ab - wie viele Karten hat der Gegner, die er sinnlos oder gegen sich selbst spielen kann?
Wurmcoil Engine ist einer der Spielbeender. Gegen Decks mit Exilremoval ziemlich schlecht, da man für 6 mana mehr möchte als einen Path to Exile ziehen und ein Standardland bekommen; gegen andere Decks aber eine harte Ansage.
Nachdem man mit den genannten Karten annähernd die gesamte gegnerische Boardpräsenz zerstört und seine Removal gezogen hat, sollte man bei 15 Mana angekommen sein und mittels Eye of Ugin einen Emrakul, the Aeons Torn suchen, der dann das Spiel beendet. Falls man keine Manaquellen nachzieht, kann man stattdessen Ulamog, the Infinite Gyre tutoren. Ich finde ihn besonders postboard gut, um die Sideboardkarte Nr. 1, Pithing Needle, zu zerstören, welche unseren Karn Liberated blockiert. Falls die Needle auf Eye of Ugin gespielt wurde, beseitigt man sie stattdessen mit Karn - das ist ein Beispiel für meine obige Aussage, Tron sei selbst mit Kontrolldecks kaum unter Kontrolle zu bringen. Selbst die Peedle hilft gegen Gr Tron nur sehr unzuverlässig, obwohl sie hier so viele relevante Ziele hat.
Die beiden Eldrazi werden in der Regel nur je einmal gespielt, Ulamog teilweise gar nicht, da sie mit dem tutorbaren Eye of Ugin leicht zu finden sind und zumindest der hardcast Emrakul derart schwer zu handeln ist, dass man die geringe Wahrscheinlichkeit einer Entsorgung (beispielsweise mit einer fliegenden 15/15-Kreatur und Surgical Extraction in Reaktion auf den Friedhofstrigger[/card] mit der ultimativen Fähigkeit von Karn Liberated abdecken kann.
Das Sideboard
Als nicht-Tronspieler kann ich hier lediglich ein paar besonders häufig gespielte Karten auflisten:
Relic of Progenitus, falls man es nicht im Maindeck spielt, gegen UR Storm, Living End- und Melira, Sylvok Oucast-Kombodecks.
Weitere Massenremoval wie Pyroclasm, Firespout, All is Dust, Oblivion Stone, Bonfire of the Damned oder Fireball gegen Aggrodecks.
Beast Within gegen irgendwelche speziellen Karten, zB Blood Moon oder Magus of the Moon, wenn man nicht weiß, welche der beiden kommt. Gegen alle Decks, die uns wahrscheinlich nicht bis zum 5. Zug töten, und gegen Unendlichkeitskombinationen (Twin, Melira...) ist der Bestienspielstein reichlich irrelevant. Gegen Aggro sollte man Beast Within natürlich eher nicht boarden.
Naturalize, Seal of Primordium, Ancient Grudge, Nature's Claim oder irgendein anderes Artefakt- und/oder Verzauberungsremoval.
Torpor Orb gegen Pod-Decks, Splinter Twin und Melira-Kombo, da wir selbst keine EtB-Effekte haben.
Through the Breach ist eine interessante Alternative, um Emrakul noch eher ins Spiel zu bringen. Ich weiß allerdings nicht, ob es schon im Maindeck gespielt wird und ob die üblichen 1-2 Eldrazi dafür ausreichen, denn wenn man sie erst über Eye of Ugin sucht, lohnt sich Through the Breach mMn nicht mehr.
Edits:
Timely Reinforcements kann gegen Aggrodecks kompensieren, dass man in den ersten 2 Zügen praktisch nichts macht und im 3. Zug auch nicht immer. Besonders gegen Boros wichtig, da dieses Deck nicht nur sehr aggressiv ist, sondern auch unsere Maindeckantwort Wurmcoil Engine pathen kann.
Chalice of the Void wertet das schlechte UR Storm-Matchup stark auf und ist auch gegen andere Kombodecks spielbar. Gegen Cascade-Living End kann man sie sogar für spielen und der Gegner muss sie handeln.
Thorn of Amethyst stört den Tronspieler kaum, legt UR Storm völlig lahm und ist auch gegen diverse andere Decks spielbar.
Kozilek, Butcher of Truth ist für Controldecks ein Alptraum und genügt dank Eye of Ugin als 1-of. Im Maindeck bevorzugt man fast immer Ulamog, the Infinite Gyre oder spielt keinen von beiden.
Da ich selbst keine Ahnung von konkreten Decks habe, beschränke ich mich mal auf diesen Link:
http://www.mtgpulse.com/search#[informat=11&witharchetype=348]
Bearbeitet von Matzestinkt, 17. September 2012 - 23:33.
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