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Flodo

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4-Seasons Turnier in Bologna

06. März 2023 - 23:11

Hallo miteinander!

Aus aktuellem Anlass gibt’s einen Turnierbericht von mir. Beginnen möchte ich aber nicht mit dem Event selber, sondern ich hole ein wenig weiter aus. Wer das nicht lesen will der soll ein wenig runterscrollen ;)

Vorgeschichte

Die Geschichte startet Ende Sommer/Anfang Herbst letzten Jahres als ich mich nach 4 Jahren entscheide wieder Magickarten in die Hand zu nehmen. Freunde von mir haben nämlich all die Jahre weiter gespielt und mich scheinbar nicht vergessen. Sie haben mich nämlich auf ihre wöchentlichen Treffs eingeladen und ich bin so wieder mit Magic (und Legacy) in Berührung gekommen.
Der „Rückfall“ ging dann relativ schnell: ich hab mich wieder in das Format und Magic generell eingelesen, wieder einen kleinen Kartenpool akquiriert und geschaut, dass ich möglichst viele Karten wieder seitwärts drehe.
Decktechnisch habe ich dort weiter gemacht, wo ich damals aufgehört habe: Stoneblade. Das Deck hat über die Jahre einige nette Karten dazu bekommen (Kaldra Compleat, Teferi, Time Raveler, Prismatic Ending,…) und ich bin auf eine coole 4c-Version gestoßen. Reserved-List Karten konnte ich mir ausleihen, den Rest hat die Geldbörse hergegeben.
Das erste Turnier war auch schon eingeplant (Schweizer Legacy-Meisterschaften in Bern im Oktober). Das Turnier war dann alles andere als ein Erfolg (0 – 3 Drop und ein versöhnliches Draft-Sideevent), aber ich war dann noch mehr angefixt. Vor allem hab ich gemerkt, dass ich spieltechnisch und formattechnisch noch einiges aufholen musste – eine Herausforderung die ich gerne annehme! Relativ bald haben wir auch die Teilnahme am Turnier in Bologna fixiert.
Da mich Stoneblade doch nicht 100%ig überzeugt hat, habe ich mich noch auf die Suche nach einem neuen Deck gemacht. Fündig bin ich mit 8Cast geworden. Die Mischung aus Prison, Toolbox und einer starken Clock hat mich überzeugt. Außerdem kann das Deck auch gut grinden, was mir als alter Maverick-Spieler gut gefällt.
Bis März hatte ich nun Zeit mich weiter in das Format einzulesen und 8Cast zu lernen, was insgesamt ein spannender Prozess war den ich genossen habe – it’s good to be back!

Anreise

Schlussendlich waren wir dann doch noch nur zwei aus unserer Spielrunde wo sich auf den Weg in den Süden gemacht haben. Die Zugfahrt nach Bologna verlief recht unkompliziert und wurde für gute Gespräche und ein paar lockere Legacy-Games genutzt. Nach der Ankunft im Hotel (15 Gehminuten von der Site entfernt) und dem feinen Abendessen im Hotelrestaurant wurden noch einige letzte Änderungen an den Decklisten vorgenommen. Ich fühlte mich soweit gut vorbereitet.

Samstag - Legacy Side Event

Der Plan für Samstag war beim Legacy Side Event mitmachen um sich ein wenig zu akklimatisieren und das Metagame auszuchecken. Wie erwartet dominierten Delver und Initiative das Feld, dicht gefolgt von Painter (sowohl die rote und die blaue Variante), Shadow und Cephalid Breakfast. Ich rechnete auch damit, dass Reanimator populär sein wird wegen Atraxa, Grand Unifier, ich konnte aber nicht viele Reanimator-Spieler ausmachen. Elfenspieler habe ich auch so gut wie keine gesehen, was mich doch auch ein wenig verwundert hat. Meine Liste für Samstag sah folgendermaßen aus:



Einige Erläuterungen zur Liste: Wegen Initiative spiele ich aktuell 3 Kappa Cannoneer, der zum einen zuverlässig die Initiative klaut aber auch schnell das Spiel nach Hause holt. Da ich unbedingt auch eine Pithing Needle im Maindeck spielen wollte, habe ich mangels Alternativen eine Urza’s Bauble gecuttet. Zwischen Emry und Sai sind meiner Meinung immer mindestens 7 Slots zu verteilen und Thought Monitor zu cutten halte ich für falsch, denn das Deck gewinnt wenn es Karten ziehen kann (ich weiß, etwas Ironie wenn ich dann eine Bauble cutte...).
Das Sideboard ist schon sehr gegen Initiative ausgerichtet und enthält viel Removal. Bspw. die Überlegung hinter Plague Engineer war, dass er doch gegen einige Decks gut ist, die momentan stark vertreten sind: Elfen, Painter mit Welder, Cephalid Breakfast und er hat Anwendung gegen das Mono White Initiative Deck, denn er hält Thalia, Guardian of Thraben und Elite-Spellbinder vom Board und stellt einen guten Blocker dar.
Eine neuere Karte ist auch Haywire Mite, die je nach Metagame durchaus auch MD-Potential als Saga-Target hat und mir sehr gut gefällt. Brazen Borrower und Force of Negation sind die flexiblen Antworten auf problematische Spells bzw. Permanents. Tormod’s Crypt und Faerie Macabre runden das Graveyard-Hate Package ab und das einzelne Karakas soll neben Reanimator auch gegen Natural Order bzw. Show & Tell Decks helfen (Atraxa…). Soweit meine Überlegungen warum ich das Deck in dieser Konfiguration gespielt habe.
Das Turnier startet etwas verspätet aber ich freue mich aufs Kartendrehen! Ich halte die Rundenberichte kurz, da ich mir im Normalfall nicht zu viele Notizen mache um mich voll auf das Spiel zu konzentrieren.

Runde 1 vs. Canadian Threshold – 2 : 0

In beiden Spielen gewinne ich relativ ungefährdet. Chalice of the Void regelt und seine Tarmogoyfs werden von meinen Constructs übertrumpft.

1 – 0 – 0

Runde 2 vs. Mono White Initiative – 1 : 2

In Spiel 1 bin ich chancenlos. Er gewinnt den Würfelwurf, holt sich im ersten Zug die Initiative und ich komme nicht hinterher. In Spiel 2 habe ich einen Plague Engineer der mir Zeit erkauft um mit Kappa Cannoneer und Constructs das bessere Board zu haben. In Spiel 3 macht er eine Chalice auf 0, dagegen mache ich leider nicht mehr viel.

1 – 1 – 0

Runde 3 vs. Mono White Initiative – 2 : 1

In Spiel 1 habe ich einen guten Spielaufbau der schlussendlich in großen Constructs mündet die regeln. In Spiel 2 habe ich leider das Nachsehen, dafür schlage ich Spiel 3 wieder zurück. Das dritte Spiel zieht sich ein wenig in die Länge, aber ich kann schließlich mehrere Draw-Effekte chainen und ein gutes Board aufbauen.

2 – 1 – 0

Runde 4 vs. Grixis Spelldancer – 1 : 2

In Spiel 1 habe ich multiple Urza’s Saga und er kann keinen frühen Druck legen. In Spiel 2 dagegen findet er die Antworten auf meine
Fragen. Spiel 3 ist denkbar knapp, er gewinnt weil er das entscheidende dritte Snuff Out für mein letztes Construct findet, das sonst dank Shadowspear mit dem Spiel davon gerannt wäre. Murktide macht dann den Sack gegen meine schlechten Topdecks zu.

2 – 2 – 0

Runde 5 vs. Jeskai Mentor – 2 : 0

In beiden Spielen kann ich Chalice of the Void resolven und verteidigen. Spiel 2 wird nochmal knapp gegen einen Mentor, aber Shadowspear und Plague Engineer regeln das.

3 – 2 – 0

Runde 6 vs. Dimir Shadow – 1 : 2

Die Runde ist schnell erzählt, in allen drei Spielen sind meine Starthände richtig unterirdisch. Nur Spiel 2 kann ich dank Sai, Master Thopterist irgendwie stehlen.

Legacy Main Event

Das Legacy Side Event war für mich dann doch aussagekräftig genug um noch einige Änderungen vorzunehmen. So habe ich auf 4 Sai,
Master Thopterist und 3 Emry, Lurker of the Loch umgestellt, die Pithing Needle habe ich ins Sideboard anstelle von Karakas verfrachtet und die 4te Urza’s Bauble war wieder mit an Board.



Runde 1 vs. Omni Show – 2 : 0

Ich starte gut ins Turnier und besiege Omni Show in 2 Spielen. Die Spiele waren schnell vorbei, da mein Gegner dank Chalice of the Void nicht viel macht.

1 – 0 – 0

Runde 2 vs. Rakdos Painter – 2 : 0

Auch diese Runde ist eigentlich sehr schnell vorbei. Ich kann in beiden Spielen eine Chalice of the Void resolven und die Goblin Welder erreichen nie das Spielfeld. Spiel 1 war lustig, ich halte eine Starthand mit 3 Mishra’s Bauble und ziehe die 4te im darauffolgenden Draw Step nach.

2 – 0 – 0

Runde 3 vs. Jeskai Mentor – 0 : 2

Mein Gegner spielt sehr gut und hat in beiden Spielen gefühlt alle Antworten. Ich wüsste nicht was anders hätte spielen können um das Ergebnis zu drehen.

2 – 1 – 0

Runde 4 vs. Cephalid Breakfast – 1 : 2

Spiel 1 gewinne ich schnell dank Kappa Cannoneer. In Spiel 2 und 3 verliere ich gegen mich selber und meine Unerfahrenheit mit dem Matchup. Ich sehe leider die Lines nicht, die mein Gegner wählt um gegen meine Lockpieces anzukommen und komme erst drauf als es schon zu spät ist. Dieses Loss kann ich mir selber zuschieben.

2 – 2 – 0

Runde 5 vs. Kein Gegner – 2 : 0

Mein Gegner taucht nicht auf. Etwas ärgerlich, weil ich gerne gespielt hätte.

3 – 2 - 0

Runde 6 vs. Rakdos Painter – 2 : 1

Spiel 1 verliere ich gegen Goblin Welder, Goblin Ingenieur und Chaos Defiler. Mein Keep war auch definitiv fragwürdig. Spiel 2 und 3 präsentiere ich eine schnelle Clock und kann meinen Gegner mit einer Mischung aus Countern und Permanents gut kontrollieren.

4 – 2 – 0

Runde 7 vs. Mono Red Painter – 2 : 1

Spiel 1 und 2 tauschen wir unaufgeregt ab. In Spiel 3 unterläuft meinem Gegner der etwas schlampig spielt ein spielentscheidender Fehler aus dem ich Kapital schlagen kann. Der Rest ist dank 15/15 Constructs dann Formsache.

5 – 2 – 0

Runde 8 vs. Grixis Delver – 2 : 0

Spiel 1 beginnt mein Gegner ohne frühen Druck, was mir Zeit gibt das Board aufzubauen um zu gewinnen. Spiel 2 dümpelt lange Zeit so dahin, bis mein Gegner etwas Druck legen kann. Ich kann dank Aether Spellbomb meinen Sai, Master Thopterist retten und in der Folge dank ihm das Board stabilisieren. Eine späte Chalice of the Void kauft mir genügend Zeit um das Spiel nach Hause zu bringen.

6 – 2 – 0

Runde 9 vs. Mono White Initiative – 0 : 2

Mit 6 – 2 – 0 spiele ich in Runde 9 um die Top 32 und einen kleinen Geldpreis. Aber der lange Tag und die Erschöpfung machen sich nun leider bemerkbar, was sich auch im Ergebnis niederschlägt. Ich übersehe leider den Win im ersten Spiel, Spiel 2 verliere ich folgerichtig gegen die Chalice of the Void auf 0.

6 – 3 – 0

Mit dem Maindeck meiner Liste war ich sehr zufrieden, beim Sideboard würde ich doch noch einiges ändern und vor allem: das nächste Mal sollte ich mir Gedanken zu konkreten Sideboard-Plänen machen, mein Sideboarding ist definitiv noch ausbaufähig.
Ich beende somit den Turniertag etwas antiklimatisch auf 18 Punkten und lande somit auf Platz 56. Ich bin zufrieden und doch nicht zufrieden. Gefühlt hätte mehr drin sein können, aber ich kann doch wertvolle Lektionen für die Zukunft mitnehmen:
  • Konkrete Sideboard-Pläne schmieden
  • Matchups besser testen, nicht nur theoretisieren
  • Einen angenehmeren Rucksack mitbringen, das merkt man in meinem Alter mittlerweile am Ende des Tages ob der Rucksack angenehm zu tragen war oder nicht ;)
  • Starthände besser evaluieren und vor allem mutiger einen Mulligan nehmen
Abschluss

Nach der 9ten Runde geht’s dann schnurstracks in ein Lokal und wir schlagen uns die Bäuche mit Pizza & Pasta voll. Bier und Wasser füllen den Elektrolythaushalt wieder auf. Am nächsten Tag gibt’s noch ein gemütliches Frühstück im Hotel bevor wir die Heimreise antreten, die leider etwas länger dauert weil wir einen Anschlusszug verpassen und ein Zug technische Probleme hat. Alles in allem war es aber wieder richtig geil auf einem großen Turnier mitzuspielen! Ich freue mich aufs nächste Mal!

LG Flodo

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