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cheff

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#1870291 [#36/R04] Custom Card Contest

Geschrieben von cheff am 02. Dezember 2022 - 14:31

Nach langer Zeit hatte ich noch mal Lust.

 

Hier eine Karte, die offenkundig für GY-Centric Decks geplant ist. Daher ein äußert mäßiges removal, gefolgt von immer noch eher mäßigem Carddraw. Beides auf einer Karte ist dann schon etwas besser. Der Carddraw wird schlagartig besser, wenn man mit dem Discard 2 etwas anfangen kann - und genau für diese Art von Decks ist die Karte gedacht. In solchen Decks kann die Karte auch mal irgendwie anders im GY landen, so dass man nur Know spielt; und das dürfte dann auch relevant werden.

 

In einem Limited-Environment hat die Karte eigentlich alles, was man im Limited will (Hate und Carddraw), allerdings beides sehr schlecht, wenn man das passende Deck nicht zusammenbekommt. Da sie im Uncommon-Slot kommt, kann man aber das Deck sonst draften und auf ein "Dying to Know" oder zwei hoffen, da sie dann ein solches Deck ordentlich abrunden.

 

In einem Commander-Environment gibt es sicherlich bessere Karten für den jeweiligen Job, aber wenige, die beides machen, so dass man zumindest drüber nachdenken kann.

Über ein rotierendes Format zu sprechen, ist bei einer fiktiven Karte Unsinn, für die Eternal-Formate ist die Karte völlig irrelevant da viel zu behäbig.

 

Im Limited schätze ich, dass Dying häufig Creatures finden wird, seltener Instants und/oder Sorceries, also häufig im Mid to Lategame -3/-3 ist. Die anderen Typen sind natürlich möglich, aber vermutlich schwer (hängt natürlich vom Environment ab). Im Commander sehe ich Instant und Sorcery in einem entsprechenden Deck als einfach, Land bekommt man über Fetchies (Auch Budget-Fetchies) auch noch gut hin. Creatures ist möglich, also gerade, wenn man eifrig self millt, ist -5/-5 drin; mehr wird schwer. Sorcery Speed -5/-5 für cmc 1 ist im Midgame so lala; im Earlygame ist Dying nur mit Fetchie relevant, um mal nen Dork o.ä. loszuwerden.

 

Ich habe länger darüber nachgedacht, ob Know Instant oder Sorcery sein sollte. Offensichtlicher Vergleich waren hier Farm // Market und Spring // Mind. Farm to Market ist unspielbar schlecht, Spring to Mind ist eine sehr schöne Karte in Limited und Commander - nicht übertrieben stark, aber zwei relevante Teile, die das Deck (bei Commander natürlich nur in einem Low Power Environment) smoother machen. Spring to Mind ist Commander-spielbar, weil Mind instant ist, deshalb habe ich mich dann entschieden, Know auch zum Instant zu machen (Für Limited ist es halbwegs egal). Zum Balancing von Dying habe ich mich an Cut // Ribbons orientiert, auch eine Karte, die für Commander und Limited interessant ist - Cut ist aber so schlecht, dass es effektiv nur ein Bonus auf Ribbons ist und Ribbons eigentlich ein Budget-Exsanguinate.

 

Dying ist meiner Meinung nach schlechter als Cut - im Limited etwas, im Commander deutlich. Deshalb wollte ich Know etwas stärker als Mind machen (Spring ist passabel). Da ich aber nicht einfach Power draufhauen wollte, habe ich die Variante mit dem Discard 2 gewählt, wie sie auf dem Champion of Wits vorkommt. Das Deck, dass von der Karte profitiert, bekommt 2 Card Types relativ einfach hin (im Limited Creature/Land, im Commander (Ramp-)Artifact/Land), den dritten vermutlich noch irgendwie hin, aber mit 4 Card types wird es schwer.

 

Effektiv habe ich mich für relativ niedrige Kosten entschieden, die Karte wäre auch noch passabel, wenn einer der beiden Spells 1 teurer wäre. Ich glaube allerdings, dass sie dann für Commander einfach zu schlecht wäre, und ich habe mich entschieden, hier zugunsten Commander-Relevant zu entscheiden und die Karte damit im Limited echt gut zu machen - wobei, wie gesagt, man im Limited das entsprechende Deck auch noch finden muss.

 

Die Artworks sind Suboptimal; eigentlich hätte ich mir beim ersten einen Suizid gewünscht, um die Story zu suggerieren, dass jemand den Freitod gewählt hat, um etwas zu erfahren, was er im Leben nicht hätte herausfinden können, um die englische Redewendung "Dying to Know" ins wörtliche zu transferieren. Das Thema existiert auf Karten (z.B. Undead Augur), allerdings nur angedeutet - Suizid ist aus gutem Grund kein Thema, welches WotC deutlich darstellt.

 

Edit: Know muss natürlich 5 kosten, 4 wäre doch ein bisschen sehr krank :D

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#1644002 Regellücke um Discards?

Geschrieben von cheff am 06. Juli 2020 - 15:22

Moin zusammen,

 

angenommen, ich hätte Surly Badgersaur und Library of Leng und werfe eine Karte ab, z.B. wegen Cry of Contrition (ist ja völlig egal, warum).

 

Dann steht da auf Scryfall so ein interessantes Ruling:

 

 

Since the card goes directly to the library, the card is not revealed unless the spell or ability requiring the discard specifically says it is. (2004-10-04)

 

Haben wir da eine Situation, die dazu führt, dass ich lügen kann, bzw. dass der Gegner jedes Mal den Judge rufen müsste, damit dieser bestätigt, dass ich den richtigen Badgersaur-Effekt triggere?

 

Wie läuft das Ganze, wenn der Gegner Waste Not hat?




#1606494 Corona-Magic

Geschrieben von cheff am 23. März 2020 - 20:29

Moin zusammen!

 

Spoiler: Das hier ist eine Spielersuche! Steht nicht im Spielersuche-Forum, weil das ja nach PLZ sortiert ist - und das ist hier nicht zutreffend.

 

Unsere Commander-Playgroup ist hart crippled, weil keiner raus darf. Deshalb verlegen wir den Kram gerade ins Internet, und zwar mit Kameras, weil Programme keinen Style haben. Bisher sind wir leider nur zu zweit - aber haben gestern auch erst die erste Runde angefangen. Klappt gut, daher wäre es cool, ein paar mehr Leute im Pool zu haben. Da ihr auch alle nicht raus dürft, habe ich Hoffnung!

 

Was muss man also tun? Erstmal braucht man eine Kamera, die das Board filmt, dann einen Bildschirm, auf dem man sich das/die Boards des Gegners anguckt. Zuletzt braucht man Discord, und zwar in der Regel mit 2 Accounts! Wir haben gerade ausprobiert, Discord ist kacke. Das Tool der Wahl ist zoom.us ; dabei hat man zwar ein 40-Minuten-Limit, aber insgesamt hat es prima Performance und ist relativ einfach zu benutzen.

 

Nun, je nach technischem Equip, gibt es ein paar Möglichkeiten, sein Board vorzubereiten:

 

1) Man hat eine Kamera, die von oben auf einen Tisch gerichtet ist - Premium! Einfach eine Playmat so hinlegen, dass sie ganz im Bild ist, nach Möglichkeit das Bild auf die Playmat beschränken, nen Bildschirm in Sichtweite packen, fertig.

 

2) Man hat ein Smartphone. Dieses muss man also irgendwie aufhängen, so dass es nach unten filmt. Guter Tip: Umzugskarton seitlich auf den Tisch, so dass man von der Seite reingucken kann. Dann oben ein kleines Loch reinbohren, darauf das Smartphone legen. Jetzt kann das Smartphone das Board streamen. Nun muss man nur noch einen Bildschirm in den Umzugskarton packen; oder irgendwie sonst überlegen, wie man gucken kann. Dafür braucht man dann idR einen zweiten Account. Ein Tablet im Karton klappt dabei auch sehr gut. Wichtig: Findet heraus, wie man mit dem Smartphone im Querformat filmt (je nach Hersteller ist das anders).

 

Zuletzt: Mitspieler finden! Falls jemand Bock hat: https://discord.gg/DkhXRX

Wir spielen meist abends (Beruf, der HuSo), Powerlevel, nach Command-Zone-Prinzipien, irgendwo zwischen 4 und 8. Proxies sind in Teilen ok, aber bitte gute Quali (sonst erkennt man die Karten im Stream nicht) und bitte keine ABU-Dual-Base ins Katzen-Tribal proxen.




#1564530 Basic Decks

Geschrieben von cheff am 18. November 2019 - 16:09

Ich versuche auszumachen, welche Deck-Prinzipien man über die Formate hinweg findet. Das hilft mir dabei, auszumachen, was Leute gerne spielen.

 

Konkret zu Recursion habe ich festgestellt, dass es den entsprechenden Spielern in der Regel ziemlich egal ist, warum die Recursion läuft; die Fähigkeit, Value über Wiederverwenden zu generieren, ist dabei das, was die Spieler reizt (fällt mir leicht zu verstehen, weil ich so ein Spieler bin). Die Gemeinsamkeit ist hier für mich Erneut-Verwenden der Dinge im GY (insofern nehme ich Loop-Combos da raus).

 

Boardstate-Decks sind für mich reizvoll für Spieler, die bei alten RTS immer zuerst eine Bomben-Eco aufgebaut haben und dann auf das eigentliche Spiel (also den Kampf) keinen Bock hatten. Leute, die den Trend kacke fanden, dass RTS-Spiele die Übermacht von Base-Defense weggenommen haben. Fans der Tesla-Spule, der Prisma-Türme und der Grand Cannon. Sowas ist in den meisten Formaten schwer zu erreichen, weil Magic diese Idee wenig supported; und ja, Staxx geht auch in diese Richtung. Aber die Spieler gibt es.

 

Staxx hat für mich nochmal einen Sonderstatus, weil es die Griefing-Komponente hat. Im Gegensatz zu den Boardstate-Spielern empfinden Staxx-Spieler eine gewisse Freude am Griefen (und empfinden das auch oft gar nicht als Griefing).

 

Auch bei den anderen Deck-Prinzipien kann ich idR nachvollziehen, warum Spieler Spaß daran haben. Natürlich ist das sehr unscharf, aber das ist nicht schlimm, ich bin nur auf der Suche nach der Spaßquelle verschiedener Decks ;). Das hilft mir z.B. beim Zusammenstellen von Cubes oder dabei, Leuten, die ich für Magic begeistern will, verschiedene Decks in die Hand zu drücken, um zu sehen, woran sie Spaß haben. Abseits davon entwickle ich auch gerne Gesellschaftsspiele, und auch dafür ist interessant, woran verschiedene Leute Spaß haben.

 

Stormcombo ist für mich auch etwas völlig anderes als True Combo, da es ja nicht 2-3 Karten sind, die besonders gut Synergieren, sondern das korrekte Aneinanderreihen der Plays (ich glaube, Leute, die das spielen, sprechen von Lines). Hat ein bisschen Solitär-Charakter, ist aber vermutlich der intellektuell anspruchsvollste Decktyp. Bomberman ist für mich tatsächlich ein sehr ähnlicher Decktyp. Denn auch wenn die intellektuelle Herausforderung anders aussieht, kommt es auch hier darauf an, dass ich nicht fizzle.

 

Infect sehe ich dahingehend nicht so sehr als eigenen Decktyp. Während sie regeltechnisch natürlich sehr anders sind und auch im Detail (z.B. mit dem eingebauten Wither) anders laufen, sind es im Wesentlichen Midrange oder Aggrodecks.

 

Midrange ist für mich dabei ein Sammeltopf für "normales" Magic, also Decks, die eben keine besonderen Kapriolen ausführen, sondern einfach mit guten Karten prügeln gehen. Klar kann ich hier Disruption, Denial, Aggro-Elemente oder ne Combo einbauen, aber im Wesentlichen verbinde ich relativ frühes losprügeln mit relativ hoher Range. Natürlich kann man hier beliebig differenzieren, aber in meiner kleinen Welt ist der Midrange-Spieler jemand, der gerne ein paar Wow-Effekte legt, immer das Gefühl hat, mitzuspielen, und während des Spielens nicht allzu oft vor herausfordernden Entscheidungen stehen möchte.

 

Mill empfinde ich dahingehend als eigenen Decktyp, dass die WinCon völlig am eigentlichen Spiel vorbei passiert. Man muss daher sein Deck zweiteilen - ein Teil zum Überleben (z.B. Tempo-Effekte, Mauern) und ein Teil zum Gewinnen.




#1564383 Basic Decks

Geschrieben von cheff am 18. November 2019 - 08:08

Moin,

 

ich versuche gerade ein wenig, Decks zusammenzustellen, die jeweils eine Basis-Deckidee repräsentieren, also eine sehr häufige und formatübergreifend valide oder zumindest in einigen Rotationen valide idee. Sehr spezielle Decks wie Tron oder Elfball suche ich dabei nicht, sondern wirklich Basisstrategien, bei denen man 60 Karten austauschen könnte und im Kern noch immer die gleiche Deckidee hat. Ich tu mich überraschend schwer, viele Decktypen zu finden - könntet ihr mir ein wenig helfen?

 

Bis jetzt habe ich:

 

Spellslinger

True Combo (also sowas wie Squirrelcraft oder Painter Servant)

Fastaggro / Wheenie

Recursion (also sowas wie TortEx/Dredge oder Scarab King Decks)

Boardstate (z.B. klassische Enchantress-Decks)

Hardcontrol / Permission

Mill / Turbomill

Staxx

Midrange (stellvertretend für die verschiedenen Varianten über Value, Control, CA, ...)

Burn/RDW

Tribal Aggro

Ramp

Token-Armeen




#1558847 Deckideen Sammelthread

Geschrieben von cheff am 25. Oktober 2019 - 13:46

Nombre wollte mehr um den Drachen spielen. Der Drache ist halt ohne Command Zone keine Karte, um die man spielen kann, denn eine große Tutorensammlung lohnt sich nicht, dafür ist er nicht stark genug. Wenn es einfach nur WinMore sein soll, kann man halt einen klassischen Golgari-Sac-Haufen spielen, den man mit Madness, Squee etc. würzt, oder eben Lands. Wobei ich Lands im Singleton für zu wenig konstant halte.




#1558703 Deckideen Sammelthread

Geschrieben von cheff am 25. Oktober 2019 - 06:28

Ich hab bei dem jungen immer an ein Egg-Deck gedacht, also so ganz billige Artefakte, die man mit dem Carddraw wie bescheuert durchcyclet. Dazu vielleicht noch ein paar Haste-Cantrips, und evtl. 1-2 Storm Spells, um Probleme zu lösen.




#1557503 [EDH] Alela Counter

Geschrieben von cheff am 20. Oktober 2019 - 21:08

Ähnlich wie dir fällt mir sofort der Mangel an Recursion auf. Ich sehe aber noch ein zweites Problem: Deine Win-Conditions sind ein bisschen wild gestreut. Die meisten produzieren so nach und nach ein paar Critter; so eine Conversion Chamber oder gar ein Spawning Pit sind aber realistisch betrachtet keine ernsten Bedrohungen im EDH. Die Door of Destinies wirkt auch etwas deplatziert, weil du weder Golems noch Feen in relevanter Anzahl castest, die werden ja nur created. Insgesamt scheint mir, dass der Reactor die einzig stark Wincondition ist, mit Grimoire, Hatchery und evtl. Titan Forge als Runner up. Aber sind wir mal ehrlich: Selbst jede Runde ein Vanilla 9/9 ist noch kein Game Win. Grindclock ist noch ne spur krasser: Viele Decks versorgst du hier erstmal mit Ressourcen (der Friedhof ist von den meisten Farben easy accessible), so richtig tödlich wird das erst sehr spät.

 

Ich würde mich auf Alelas Feen als WinCon fokussieren. Hier lohnt sich etwas mehr Artifact-Fastmana, erstmal, um Alela häufiger zu triggern, zweitens, um die Commander Tax häufiger zahlen zu können (was auch eine pseudo-Protection ist). Du kannst dann auch ein paar Infinite Mana Combos oder so einbauen. Ist natürlich etwas (€-)teuer. Aber auch Signets und ein paar Bounce-Geschichten machen schon einiges, wenn du billiger rauskommen willst.

 

Weiterer Punkt: Du hast ziemlich viele Karten, die mit deinem Deck kaum synergieren, außer dass sie von Proliferate profitieren. Außerdem sind die Karten von Haus aus nicht die stärksten, um nicht zu sagen, ziemlich schlecht. Beispiele sind Clearwater Goblet, Arcane Spyglass, Pentad Prism. Insbesondere Serum Tank fällt hier auf, da die Karte echt schlechter als Arcane Encyclopedia ist, und die ist schon eher mittel. Sie hat halt nur Charge Counter draufstehen, und das scheint dich einfach zu hart zu triggern ;). Ich bin fast geneigt zu glauben, dass du bei scryfall

o:"charge counter" t:artifact

eingegeben hast, zumindest sieht das Deck extrem danach aus.

 

Vorschlag: Fang am besten noch mal relativ neu an und bau den Kern des Decks, sprich Win-Condition und Dinge, um das Setup zu stemmen (z.B. Mana). Du solltest dann bei so 25-40 Nichtland-Karten landen (Länder, die kein Mana machen, enthalten). Von da aus kannst du prüfen, was du noch vermisst; dann wird es nicht so zusammenhanglos. Alternativen zu den Alela-Feen wären die Golem-Armee mit zahlreichen Token-Copy-Effekten, Artifact-Animation (March of the Machines), Thopter (die hast du bis jetzt gar nicht berücksichtigt) oder, wenn du das Proliferate weiter forcieren willst, Artefakt-Kreaturen mit +1/+1-Countern (mit Raffinity-Kern, dazu vielleicht ein paar Clockwork-Synergien o.ä.).




#1556634 Buying Piles

Geschrieben von cheff am 16. Oktober 2019 - 07:57

Wer in seiner "Crap" Kiste zu faul zum Suchen ist, kann auch n Bissel mehr zahlen.

 

Ich hab die Karten nicht, bzw. brauche sie öfter, als ich sie habe. Meine Karten sind 1A sortiert, wenn ich sie hab und sie nicht verbaut ist, finde ich sie in 2 Minuten.

 

Zum Proggen: Erstmal ja, ich progge gern kleine Tools, kann man durchaus als Hobby betrachten. Trotzdem hab ich mir ausgerechnet, ob es sich lohnt. Im Moment liege ich bei meinen Bestellungen bei einem Kartenpreis von 17 bis 19 Cent (schlicht und ergreifend alle Kosten, inkl. Porto, aufaddiert und durch die Kartenzahl geteilt). Das ist jetzt über fünf oder sechs Bestellzyklen ziemlich konstant. Wenn ich den einfachsten Weg gehe, sprich bei einem großen Trader bestelle, liegt dieser durchschnittliche Kartenpreis idR bei erschreckenden 50 bis 80 Cent (Eine Craprare kostet beim Trader oft das 2-3fache; eine Moneyrare nur 10-20% mehr, sprich mehr Craprares => teurer, mehr Moneyrares => billiger). bei 1000 Karten reden wir also von 310-630 €; dafür kann man mal nen Tag programmieren. Dazu kommt, dass ich mir oft Ansichten dazuprogrammiere, die ich einfach übersichtlicher finde als Cardmarket. Mich nervt es, hovern zu müssen, um die Karte zu sehen.

 

Zum Einkaufshelfer: Was ist das? XD Vielleicht ist das ja das Dingen, das ich suche, und einfach zu blöd bin zu finden...




#1553642 edhrec.com - Gefährlich für EDH?

Geschrieben von cheff am 02. Oktober 2019 - 17:46

1) EDHRec ist einfach eine sehr gute Seite. Sie hat den Anspruch, eine gut benutzbare DB zu sein - und ist es. YEAH :D

 

2) EDHRec trägt imho weniger zum Netdecking bei als z.B. dieses Forum. Weil die Seite eben nicht mit dem Anspruch an den Start geht, einem das Deck vorzugeben, sondern einem Inspirationen und Optionen zeigt. Das ist schon nice.

 

3) EDH ist für mich weniger ein Brewer als eine Spieler-Format. Der Multiplayer-Aspekt neutralisiert halbwegs power-Unterschiede, so dass ein gutes Deck 30-35%; nicht etwa 80% holt. Und wegen des Singletons hat man auch ausreichend verschiedene Spiele. Die Frage, ob ich etwas spiele, was mir schöne, ehrliche Interaktion (a.k.a. Blocken ;) ) erlaubt, oder ob ich über Controlkaskaden, Combo oder so gewinne, hat nichts mit Netdecking, sondern mit Einstellung des Spielers zu tun. Aufgrund fehlender Turniere finde ich "schlecht für DAS Format" ohnehin sehr seltsam. Das Format ist dein Küchentisch. Oder die Leute im LGS, die eben mit dir kompatibel sind.

 

4) Ich mag Listen :D

 

Fazit: Auch als ausgewiesener Fan kreativer und lustiger Homebrews sehe ich nicht das geringste Problem in der Seite. Selbst, wenn jemand ein sehr geiles Deck aus dem Netz holt - ist halt immer noch ein sehr geiles Deck, und das kann ich genießen, solange es nicht völlig Unfun ist, dagegen zu spielen.

 

Als Informatiker; also weniger als Programmierer, sondern mehr als jemand, der sich mit Verfügbarkeit und Accessibility (gibt es da ein deutsches Wort?) von Daten beschäftigt, bin ich von der Seite begeistert, auch wenn ich sie selbst kaum nutze.




#1553497 Infinite-Combo in C19 Precon?

Geschrieben von cheff am 02. Oktober 2019 - 08:20

 Ich kopiere mal aus einer anderen Diskussion, leider mit furchbarer Formatierung und ohne Zitatbubbles, da das Forum herumbuggt. Das Original findet ihr hier: https://www.mtg-foru...hung/?p=1553382

 

Es geht um:

Sevinne, the Chronoclasm + Increasing Vengeance + beliebiger Instant/Sorcery, Oona's Grace

 

These: Man hat so infinite Kopien.

 

Gegenthese:

1. Cast Oona's Grace aus der Hand
2. Flashback Increasing Vengeance target Oona's Grace (kopiere 2x, da aus Friedhof gewirkt)
3. Copy durch Sevinne target Increasing Vengeance (2.) (kopiere einmal, da nicht aus dem Friedhof gewirkt)
Wenn dann die Increasing Vengeance (3.) dann resolved sieht der Stack wie folgt aus:
1. Oona's Grace
2. Increasing Vengeance target Oona's Grace (kopiere 2x, da aus Friedhof gewirkt)
3. Copy durch Increasing Vengeance target Increasing Vengeance (Infinite Copy-Cycle) oder Oona's Grace (kopiere einmal, da nicht aus dem Friedhof gewirkt)

Ich sehe gerade nicht, wie das Infinite auf den Instant oder die Sorcery gehen soll. Increasing Vengeance hat immer nur ein Target und die Kopie durch Sevinne kopiert den Spell nur einmal, da die Kopie nicht aus dem Friedhof gewirkt wurde. Man könnte also mit Ral, Storm Conduit infinite gehen, aber nicht jeden x-Beliebigen Spell infinite casten.

 

Gegengegenthese:

[ Dem Gegenthesler wird unterstellt, seinen Fehler bei seiner ersten 3 zu haben ]

das Original wurde aus dem GY gecastet und deise Value wird mitkopiert. Die Kopie kopiert demnach einen Spruch ebenfalls zweimal. Mit der Kopie zielst du das Original IV an, welches dann zweimal kopiert wird, das eine zielt Oonas Grace an, das andere wieder das original IV
hab ich auch bereits mit unserem lokalen Judge abgeklärt, das passt so

 

Meine Regelrecherche dazu:

706.2. When copying an object, the copy acquires the copiable values of the original object’s characteristics and, for an object on the stack, choices made when casting or activating it (mode, targets, the value of X, whether it was kicked, how it will affect multiple targets, and so on). The “copiable values”arethe values derived from the text printed on the object (that text being name, mana cost, color indicator, card type, subtype, supertype, rules text, power, toughness, and/or loyalty), as modified by other copy effects, by its face-down status, and by “as . . . enters the battlefield”and “as . . . is turned face up”abilities that set power and toughness (and may also set additional characteristics). Other effects (including type-changing and text-changing effects), status, and counters are not copied.

 

706.10. To copy a spell, activated ability, or triggered abilitymeans to put a copy of it onto the stack; a copy of a spell isn’t cast and a copy of an activated ability isn’tactivated. A copy of a spell or ability copies both the characteristics of the spell or ability and all decisions made for it, including modes, targets, the value of X, and additional or alternative costs. (See rule 601, “Casting Spells.”) Choices that are normally made on resolution are not copied. If an effect of the copy refers to objects used to pay its costs, it uses the objects used to pay the costs of the original spell or ability.

Dazu noch die Frage, was characteristics sind:

109.3. An object’s characteristicsare name, mana cost, color, color indicator, card type, subtype, supertype, rules text, abilities, power, toughness, loyalty, hand modifier, and life modifier. Objects can have some or all of these characteristics. Any other information about an object isn’t a characteristic.

Ich würde daher behaupten, dass die Frage, von wo etwas gewirkt wurde, keine Characteristic ist und und somit auch nicht kopiert wird (sry local Judge ;) ). Im Zweifelsfall sind bei einer Kopie "If this was cast from your hand" und "If this wasn't cast from your hand" einfach beide nicht erfüllt, da sie ja einfach gar nicht gewirkt wurde.


Stimmt das so?




#1553204 Die C19-Enttäuschung

Geschrieben von cheff am 01. Oktober 2019 - 09:02

Was ich zweifelsfrei sagen muss: Die C19-Commander-Decks funktionieren ziemlich gut, mit Ausnahme des weirden Jeskai-Haufens, der ein klassischer Spellslinger ohne wirkliche WinCondition ist. Damit ist er wie die meisten Spellslinger-Homebrews. Insofern ist der Anspruch, für 30€ ein Deck zu bekommen, mit dem ich mich an einen Tisch setzen und halbwegs Spaß haben kann, erfüllt. Natürlich nicht, wenn alle anderen hochgetunte cEDH, Combomander etc spielen; aber bei "normalen" Commandern mit einer gewissen Abneigung gegen Unfun spielen diese Decks mit. (Lustigerweise spielt der Jeskai-Haufen auch mit, weil er ziemlich viel macht - er gewinnt halt einfach nicht!)

 

Da ich begeisterter Jank-Commander-Brewer bin, habe ich natürlich alle Decks nach 1-2 Spielen zerrupft und für viele Schrottpiles gute Karten bekommen. Oft bin ich mit ähnlichem Budget, also 100€ (für die Precons habe ich inkl Versand knapp 110€ bezahlt), auf MKM shoppen gegangen und habe einen Bogen um alles über 2,50 € gemacht. Normalerweise greife ich dabei so um die 200 Karten ab, wobei da auch Billig-Staples wie Cultivate oder Signets mitspielen. Also streng genommen habe ich durch die Precons doppelt so viele Karten bekommen, wie ich durch Crap-Shopping bekomme. Etwa anderthalb mal so viele, wenn ich basics und kompletten Ranz, wie die Aeon Engine, rauszähle (Wer ein bisschen Spaß haben möchte, kann mal in der Game Knights Episode, in der sie die Precons spielen, darauf achten, wie hart sie künstlich versuchen, der Engine Wert anzudichten!). Da ich zugegebenermaßen nicht für alle davon eine Heimat gefunden habe (trotz knapp 40 Jankdecks), bin ich also unter'm Strich finanziell ähnlich unterwegs gewesen, wie bei einer MKM-Commander-Shoppingtour.

 

Mir ist klar, dass die meisten Leute, die auf MKM shoppen, genau wissen, welche Karten sie möchten, und damit 1 bis höchstens 3 Decks tunen. Und klar, da ist C19 eine Enttäuschung. Aber für uns Casual-Nasen, insbesondere, wenn man künstliche Restriktionen hat wie die stark limitierte Spielstärke der üblichen Gruppe, ist das Produkt ok.

 

VÖLLIG UNABHÄNGIG von diesem Lob stimme ich Strato und anderen hier zu: Künstliche Verknappung in diesem Ausmaß ist eine Frechheit. Und in Europa vielleicht auch marktwirtschaftlich nicht ganz so vernünftig, wie das hier mitunter dargestellt wird!

 

Unternehmen haben, zumindest in mitteleuropäischer Wahrnehmung, eine Verantwortung für ihren Markt. Diese Verantwortung wird in lebenswichtigen Bereichen sogar gesetzlich flankiert, siehe beispielsweise Kooperationsverbot bei der Preisfindung an der Tanke oder Mietpreisbremse (über die Wirksamkeit will ich keine Aussage machen, es geht mir um die Absicht). Aber auch sonst erwartet man heute von einer Supermarktkette, dass sie eine gewisse Nachhaltigkeit nachweist, von Industrieunternehmen, dass sie von selbst darauf kommen, ihr Abwasser nicht in den nächsten Bach zu leiten, und so weiter. Die Verantwortung von Spieleherstellern ist, dass die Zielgruppe das Spiel auch finanzieren kann. Und hier verkackt WotC: Das Kiddo im LGS, dessen geschiedene Eltern sich die Liebe des Kindes mit Geld kaufen wollen, prahlt mit seinen 5 Ordnern voller Moneyrares und spielt nur Decks mit allen Staples (gerne Netdecks). Das Kind der offensichtlich weniger gut verdienenden Eltern spart sich dagegen im Laufe eines Jahres sein Elfendeck zusammen und sieht trotzdem kein Land. Wenn es dann erfährt, dass es durchaus Karten gäbe, mit denen es eine Chance hätte, freut es sich - ungefähr 10 Minuten, bis ihm jemand eröffnet, dass es für seinen Craterhoof Behemoth nen Zwanni latzen müsste. Dazu kommt noch die Prestigeaffinität junger Menschen - wenn eine Gruppe 20-jähriger (natürlich alles Studenten) im LGS berät, welche Karten sie sich für ihren EDH am besten altern lassen, während ich bei (behaupte ich mal) überdurchschnittlichen Einkommen wirklich überlege, ob 4 € für einen Kokusho nicht doch übertrieben viel ist, merke ich den Stich, der mir sagt: Du gehörst nicht zum Club der Moneyboys. Ich persönlich kann diesen Stich gut ignorieren, erstens, weil ich eine gewisse Lebenserfahrung habe, aber zweitens, weil ich das beruhigende Gefühl habe, dass ich könnte, wenn ich wöllte, aber eben andere Prioritäten habe. Aber es gibt genug Leute, die eben nicht zu diesem Club gehören. Und diese werden durch Geld ausgeschlossen. Und nicht nur, weil sie nicht altern lassen können, sondern auch, weil ein Kokusho für sie ein Mittagessen in der Mensa ist. Und auch Kokusho ist weder Staple noch Moneyrare.

 

Commanderdecks wären eine tolle Möglichkeit, diese Menschen mit so vielen Staples zu versorgen, dass auch sie konkurrenzfähige EDHs bauen könnten. So, dass die anderem am Tisch nicht stöhnend ihr schwächstes Deck hervorkramen müssen, weil der Pleitegeier (a.k.a. Casual Pleb) mitspielt. Und damit könnte Magic wirklich die inklusive Play-With-Friends-Experience sein, als die es das WotC-Marketing gerne zu Unrecht verkauft.

 

Zudem glaube ich, zugegebenerweise völlig unfundiert, dass durch die so entstehende breitere Spielerbasis, die miteinander kompatibel ist, Magic insgesamt populärer und auch akzeptierter wird. Denn was macht der Pleitegeier nach seinen Erfahrungen? Wie viele Leute habt ihr schon getroffen die erzählen, dass sie "früher mal" Magic gespielt haben, es ihnen aber einfach "zu blöd mit den Preisen" wurde, a.k.a. sie es sich nicht mehr leisten konnten bzw. wollten? In meinem Bekanntenkreis, Alter 33, gibt es fast viermal so viele solche Abwender wie Leute, die trotzdem (und meist auf traurigem Niveau) weiterspielen. Ich glaube, das ist nicht nur bei mir so. Wenn man ein starkes Deck für nen Zwanni bekäme, dieses aber (von mir aus auch via Primärmarkt) für 200 € schön hochblingen kann (und dann natürlich beliebig weiter pimpen), wäre der Markt in Deutschland bestimmt größer. Meine These ist also, dass WotC zwar viel Geld aus MtG herausholt, ohne Frage, mit aber etwas mehr Anpassung an den jeweiligen Markt noch wesentlich mehr Potential ausheben könnte.

 

Fazit: C19 war als Produkt ok bis gut, künstliche Verknappung ist immer scheiße, WotC ist die Firma des Bösen, aber wir sind mittlerweile so gut von denen erzogen, dass wir zu einem Boykott gar nicht mehr fähig sind.




#1553153 The Command Zone - Einfluss auf das Format

Geschrieben von cheff am 30. September 2019 - 21:25

Das ist halt ein kalkuliertes Risiko. Gibt es in der Form nur im Multiplayer.




#1553065 The Command Zone - Einfluss auf das Format

Geschrieben von cheff am 30. September 2019 - 14:26

*übliches Bla über Respektvollen Umgang und nicht gleich beleidigend werden bitte hier hindenken - beachtet sowieso keiner*

 

1) Ich möchte auf den einfachen Fakt hinaus, dass Durchtechen nicht in dem Maße wie in Duel-Formaten möglich ist. Wenn du weißt, dass jeder am Tisch 10 Mass Removals spielt, kannst du daran sparen. Wenn du weißt, dass weiß verpönt und schwarz unbeliebt ist, aber beater en vogue sind, brauchst du vermutlich mehr mass removal. Wenn du keine Ahnung hast... ja, was dann? In Duel-Formaten gibt es zwar lokale Metas, aber doch Decks, die weltweit eher Tier 1-2 sind und solche, die vielleicht eher Tier3-Fun gelten oder völlige Nischendecks sind, weil man weiß, dass mindestens 7 der 20 Turnierteilnehmer Goblins spielen werden. Wer in Deutschland Standard spielt, kann mit dem gleichen Deck auch in Australien ähnliche Ergebnisse erzielen. Weil das Format relativ eng "gut" und "nicht gut" definiert. Geht so im Commander einfach nicht. Weil es neben den guten/möglichen Decks eben Fragen gibt wie die, wie viele bei einem Turnier sich berufen fühlen, Polizei zu sein etc.

 

2) Ich habe extra mehrere Disclaimer-Layer hinzugefügt, nicht, damit du mir dahertrampelst und mit dem völlig offensichtlichen "Die Rechnung ist so nicht anwendbar" kommst. Natürlich ist sie das nicht. Eine Rechnung zu verstehen heißt eben nicht nur, die Zahlen zu verstehen, sondern auch die Anwendung. Ich mache es etwas einfacher für dich: Wenn du weißt, dass Robert mitspielt und Robert sämtliche Stifle-Effekte, die Magic bietet, sowie 20 Hardcounter und 20 Mass removal spielt, musst du gegen Anja, von der du weißt, dass sie eigentlich immer mit irgendeinem Infinite-Token-Zeug kommt, keine Sorgen machen. Sprich: Du brauchst wenige bis gar keine Slots gegen ihre Combo. Dein Deck ist also auf andere Dinge aus und du gewinnst häufig (>25% bei 4 Spielern. Das heißt, du gewinnst öfter als die anderen. Im Schnitt.)

 

Wenn du aber mit genau dieser Mentalität kommst und Robert krank ist, dafür aber Ernst mitspielt, der mit irgendeinem Gruul Beatz überhaupt keinen Fick auf Disruption gibt, dann wird Anja (häufiger als andere, also >25%) gewinnen und deine No-Disruption-Strategie war einfach zu gierig.

 

Und ja, weder Robert noch Anja existieren. Auch Ernst nicht. Ich versuche nur, durch das Stilmittel der Übertreibung eine Überlegung zu erklären. Ich gebe mir Mühe, es einfach zu machen, aber scheinbar überfordere ich immer noch den ein oder anderen.

 

3) Danke, ist mir aber bekannt. Ich benutze DAS Meta als Abkürzung für Metagame (da der Präfix im Englischen durchaus gebräuchlich ist), um dann für die Artikelfindung game mit Spiel zu übersetzen und mich letztendlich auf "das Spiel" zurückzuziehen. Aber welches weibliche Wort hinter "Meta" schwebt Menschen, welche DIE Meta sagen, im Kopf herum? Oder welche andere Überlegung?

 

4a) Mit meiner Definition, dass Budget keine Rolle spielt, spiele ichgar  kein cEDH. Euphemismen wie "Gegenstand der Diskussion" oder "im Wandel" sind eigentlich genau meine Kernaussage, vielleicht etwas zu komplex formuliert.

 

4b) Ich habe Gesagt, Glück sei ähnlich wichtig, vielleicht teilweise wichtiger. Nicht besser, wichtiger. Aber wenn du gerne verallgemeinerst, dann wähl doch die AFD! (Diese Aussage soll sich darauf beziehen, dass deine "mach doch dies und das"-Aufforderung unhöflich ist, und ist keine Wahlempfehlung. Ich hab hier mittlerweile das Gefühl, echt jede Offensichtlichkeit explizit hinzufügen zu müssen...). Und wenn es ein Magic geben würde, welches bei ähnlicher Tiefe, Kostenfaktor, Komplexität und Wahrscheinlichkeit, Mitspieler zu finden, signifikant weniger Glücksfaktor aufweisen würde, würde ich kein Magic mehr spielen.

 

Es gibt im EDH, und auch cEDH möchte ich da nicht ausschließen, zwei Glücksfaktoren.

 

Erstens den, den du ansprichst und der trotz zahlreicher Versuche halt immer noch existiert; ohne Statistiken zu haben oder auch nur zu glauben, dass welche möglich sind, wird auf jedem Niveau ein signifikanter Anteil der Spiele durch Screw/Flood/Topdeck entschieden. Dieser Glücksfaktor ist in ©EDH noch relevanter, da man idR kein Bo3 spielt. Stattgegeben wird das durch die langen Spiele etwas abgemildet, aber je eher deine Runde das c vor das EDH schreiben darf, desto weniger stark fällt diese Abmilderung aus.

 

Zweitens gibt es den Mindset/Meta-Glücksfaktor. Dieser existiert vor allem (evtl. auch eigentlich nur) in Runden, die sich nicht kennen. Aber nehmen wir an, es gäbe ein großes EDH-Event, so im Bereich von 200 Spielern, mit Top8-Preispool im fünfstelligen Bereich. Also etwas, wo Menschen sich intensiv drauf vorbereiten. Nun die Frage: Womit willst du antreten?

a) Einem Deck, welches auf gängigen Techtechseiten und in entsprechenden Datenbanken lange diskutiert wurde und hohe Siegwahrscheinlichkeiten hat.

b) Einem Deck, welches eher unbekannt ist, aber gegen acht der zehn siegstärksten Decks aus besagten Datenbanken eine neutrale bis positive Quote aufweist bzw. definitiv gute Antworten darauf hat?

c) Einem Deck, welches eher unbekannt ist und sich um eine Synergie oder Combo dreht, die in besagten Datenbanken gar nicht auftauchen oder keinerlei Beachtung finden? Wohlgemerkt: Keine Fun-Piles!

Variante a hat das Problem, dass 90% der anwesenden Spieler mit deinem Deck rechnen. Nicht nur, dass sie vermutlich Antworten haben, sie haben auch gegen dein Deck geübt und machen bessere Plays. Also vermutlich eine gute Wahl, wenn du 2-3 Runden gewinnen willst, aber eine schlechte, wenn du an den Preispool kommen möchtest..

Variante b ist da etwas solider, du bist auf vieles vorbereitet und profitierst vermutlich auch etwas von Fehlentscheidungen der Gegner. Hier hast du eben Pech, wenn du gegen Decks der Variante c ranmusst (weil du vermutlich signifikant Slots für die entsprechenden MUs geopfert hast) oder gegen die Top-Decks, die eben kein gutes MU sind.

Variante c ist gegen die b-Decks vermutlich ziemlich gut aufgestellt, gegen die a-Decks vermutlich weniger. Wenn du also frühe Runden überstehst, steigen deine Chancen auf den Pool signifikant. Zu einem nicht unwesentlichen Teil, weil du dich auf den Police-Faktor der b-Decks verlässt.

Während also a) vermutlich nicht ganz oben stehen wird (im Gegensatz zu etablierten Duel-Formaten), brauchen b) und c) eine nicht unwesentliche Portion Glück. Natürlich auch Playskill, und wer mit einem Ranzhaufen ankommt, ist vermutlich auch raus. Wenn ich aber das Pech habe, in einer Runde zu sitzen, in der ein Typ ähnlich allergisch auf Rechnungen reagiert wie du, und ich mich nicht längst daran gewöhnt hätte, dass die meisten Menschen mit Mathematik nichts anfangen können, kann ich noch so ein tolles Deck haben und noch so gut spielen; ich würde vermutlich einen signifikanten Nachteil haben, weil du meine Nase nicht magst. Und das ist dann halt Pech, a.k.a. Mangel an Glück.

 

Wie du sagst: Wird keine solchen Turniere geben, weil EDH (oder Multiplayermagic im Allgemeinen) eben inhärent untauglich für Nonfun-Turniere ist. Aber genau das liegt eben an der Wichtigkeit von Diplomatie und Glück, welche beide nicht als "mechanische" Fähigkeiten angesehen werden und somit als turnieruntauglich (warum eigentlich?).

 

5) Smothering Tithe ist politisch, weil die Karte ein negatives Gefühl erzeugt. Ich mache etwas, dadurch erhält ein Gegner einen Vorteil. Wenn du behauptet, dass du diesen Effekt ignorieren kannst, lügst du sehr wahrscheinlich, denn Psychologie existiert. Oder du vertust dich. Das kannst du zu Absprachen benutzen, um Aggro zu ziehen, oder zu anderen Gründen. Weiterer Punkt: Es macht einen erheblichen Unterschied, ob du deine Treasures über einen Würfel oder über Karten darstellst. Wenn du 12 Karten auf deinem Board liegen hast, wirkst du sehr präsent. Wenn du ein Würfelchen auf die Karte legst, fällt das deutlich weniger auf. Auch das ist regeltechnisch völlig egal; aber macht viel aus. Smothering Tithe habe ich als eine Karte genannt, die völlig offensichtlich politisch ist; es wundert mich etwas, dass es Leute gibt, die das nicht sehen.

 

Vedalken Orrery habe ich in Kontrast dazu gewählt, weil der politische Faktor dieser Karte wesentlich subtiler ist. Zuerst legst du erstmal CMC4 - Do nothing. Damit hast du schonmal sicher, dass die zwei selbsternannten Pros am Tisch dich unter "kann vermutlich nix" abstempeln. Dann hälst du dein eigenes Board 3 Turns länger leer bzw. leerer, weil du immer erst am Ende des Spielers vor dir Präsenz erzeugst. Auch das lässt dich harmloser aussehen. Und Achtung: Nicht etwa, weil die Spieler am Tisch schlechte Spieler sind und die Orrery vergessen (auch das kommt vor), sondern einfach weil da weniger Zeug vor dir herumliegt und du weniger präsent bist.

Weiterer Punkt: Du kannst drei Leute mit einem 4/4 angreifen. Jeder hat 2 Handkarten, sechs Mana offen, und ein Permanent, und sonst keinen offensichtlichen Vor- oder Nachteil. Die Permanents: ein Rhox War Monk, ein Mind's Eye und die Orrery. Und wenn du dir jetzt noch vorstellst, der Spieler mit der Orrery hätte keinerlei Kreatur auf der Hand, siehst du langsam, warum die Karte politisch ist.

Gibt noch weitere Punkte, wie diese Karte politisch ist, aber das artet aus - mein Beitrag dürfte eh bei dir das Gefühl "ich muss ihm zeigen, dass ich seine Argumente immer noch für Quatsch halte" statt Einsicht, dass ich vielleicht nicht nur labere, hervorrufen.

 

...

 

Sorry, ich bin etwas salty.

 

 

Edit:

 

Sorry Chef, aber wenn es schon so anfängt "Wer seine Liste einfach nur durchtecht und die "beste" Option spielt, ist schlicht und ergreifend ein schlechter Spieler,[...]", verliert man ja jeden Credit, denn die "beste Option" ist nun mal die beste Option.

 

Mein Fokus lag auf dem Wörtchen "nur". Ich meine nicht, dass man nicht die beste Option spielen sollte (obwohl es imo oft unmöglich ist, diese zu finden), sondern dass der Glaube, das zusammen mit Playskill reiche, macht einem zum schlechten Spieler.




#1549208 [ELD] Spoilerthread 14.09.2019 - 15.09.2019

Geschrieben von cheff am 15. September 2019 - 22:16

btw. ziemlich nice mit Winter Orb und Static Orb, unschifft aber auch schick andere Staxx-Mechaniken wie Nether Void. Mit CMC 4 natürlich kein Geschenk, aber erlaubt zusätzliche Shenanigans in Staxx.






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