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Mahagon

Registriert seit 30. Jan 2010
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#1358138 (IMA) Iconic Masters 2017

Geschrieben von Mahagon am 23. April 2017 - 12:42

Aber genau das meine ich, wir spekulieren alle was die Gründe sind, warum die Liste nicht abgeschafft wird, aber wir wissen es leider nicht offiziell. Ich bin ein Fan von Transparenz und man sollte den Menschen auch zutrauen harte Wahrheiten zu verkraften...

 

Transparenz kann sich WotC aber auch nur dann erlauben, wenn man es ihnen erlaubt. WotC gehört Hasbro, die haben also in jederlei Hinsicht bei solchen Angelegenheiten das letzte Wort, weil sie auch rechtlich für alles geradestehen müssen.

Der letzte Versuch, die Reserved List anzugehen, waren sogenannte Premium-Reprints von Mox Diamond, Memory Jar usw. in FtV und als Judge Promos (Dreadnaught, Morphling). Mal ein nicht ganz unwahrscheinliches Szenario, was danach passiert sein könnte: Daraufhin gab es mit einer uns unbekannten Partei Streit (vielleicht auch Drohungen, es gerichtlich klären zu lassen?). Kurz danach (nach den oben genannten Reprints) kam ja schon das offizielle Statement von Wizards, dass die Reserved List nie wieder angerührt werden, ja sogar verschärft würde.

Es gab vielleicht eine außergerichtliche Einigung, und Teil dieser Einigung war wahrscheinlich einvernehmliches Stillschweigen aller Parteien über die Details der Vereinbahrungen.
Sobald Wizards genaue Gründe abgäbe, warum die Reserved List inzwischen sakrosankt ist, könnten sie in diesem Szenario gefahr laufen, gegen diesen Aspekt der außergerichtlichen Einigung (Stillschweigen über die Details) zu verstoßen und damit einen Prozess gegen Hasbro provozieren. Das ist zwar alles ziemlich spekulativ...aber man sieht, dass es gute Gründe geben könnte, warum es eben keine Transparenz in dieser Hinsicht geben wird.




#1349524 [AKH] Wie findet ihr das Design der Masterpieces? (AKH, KLD, BFZ)

Geschrieben von Mahagon am 29. März 2017 - 18:11

Erster Zwischenstand 19:00 Uhr

 

63 abgegebene Stimmen pro Design. Maximale Punktzahl = 567

 

Amokhet: 283 von 567 = 49,9%

Kaladesh: 430 von 567 = 75,8%

Zendikar: 392 von 567 = 69,1%




#1340572 Today's Song in your Head III

Geschrieben von Mahagon am 22. Februar 2017 - 23:17

Singe ich in letzter Zeit öfter mal auf der Arbeit im Burger King so vor mich her, wenn ich grade wieder einen Triple-Whopper oder ähnliches bauen muss...

 

 

...und bitte nicht ernst nehmen...




#1327850 Der Video Games Thread

Geschrieben von Mahagon am 08. Januar 2017 - 15:58

Bin seit gestern mit FF XV durch und wundere mich eigentlich, dass es hier noch nicht wirklich besprochen wurde. Hab' mal ne kleine Rezension verfasst und versucht, möglichst nichts von der Story (was nicht sowieso offensichtlich ist) zu spoilern.

 

Das Spiel hat durchaus seine Stärken und viele sehr positive Ansätze und Momente: Die gut gemachte, offene Spielwelt in der ersten Hälfte des Spiels, die gut ausgeleuchtete Gruppendynamik zwischen den spielbaren Figuren und den schönen Soundtrack. Das Kampfsystem ist gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit auch relativ flüssig handhabbar.

 

Im Kontrast zu den Stärken fallen die Schwächen aber immer wieder extrem krass ins Auge: Die Open World ist stellenweise sehr leer, man muss lange Strecken laufen um überhaupt mal einem Vieh zu begegnen. Die Bandbreite unterschiedlicher Gegnertypen ist, genau wie in FF XIII, extrem reduziert. Im Grunde gibt es nur 5 verschiedene Nebenquests, die auch immer von den gleichen NPCs an unterschiedlichen Stellen der Spielwelt vergeben werden. Beispiel "Erkennungsmarken eines toten Jägers finden": Man begegnet dem Jäger Dave gefühlt zwanzig mal an unterschiedlichen Stellen der Spielwelt und jedes mal gibt er einem die gleiche Quest: Gehe zu Stelle X, suche nach Erkennungsmarke von totem Jäger Y, bringe mir die Erkennungsmarke, fertig.

 

Die Story ist mal wieder sehr pathetisch und...eigen. Es fängt relativ simpel an mit einer Invasion des guten (weil von den Göttern gesegneten) Königreichs durch ein böses (weil auf Technologie vertrauendes, hochgerüstetes und militaristisches) Imperium. Damit fällt auch mal wieder auf, dass in den neuen FF-Spielen (seit X) Hochtechnologie und Industrie fast schon grundsätzlich negativ belegt sind und immer mit Militarisierung, Kriegslüsternheit, Gottlosigkeit und "Faschismus" einhergehen.

Das hinter dieser Invasion mehr steckt als banale, territoriale Ansprüche oder diplomatische Verstimmungen muss bei einem FF-Titel klar sein. Dass es am Ende um die Rettung der Welt/der Menschheit/die Erfüllung des Schicksals gehen muss, geschenkt. Insgesamt ist die Story mal wieder ein gnadenlos überladenes Bündel mehr oder weniger origineller Ideen, dramaturgischer 180° Wenden, verwirrender Plottwists und unaufgelöster Deus Ex Machina-Momente.

 

Bis zum Ende des 9. Kapitels funktioniert das alles zwar noch erstaunlich gut. Ab dem 10. Kapitel, wo die Geschichte dann langsam zu Ende gehen muss, fällt die Dramaturgie aber wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Man hat die Open World komplett hinter sich gelassen und tickert nur noch von Szenario zu Szenario. Man wird unvermittelt in neue Regionen geworfen, die zwar zentral für die Handlung sind, aber trotzdem nur kurz angeschnitten werden. In den Kapitel 10 bis 12 erkennt man auch, dass kurz vor Ende des Entwicklungsprozesses noch schnell sehr viele Spielinhalte herausgeschnitten wurden. Zwar verfügen die Regionen Tenebrae und Niflheim über weitläufige, ausgearbeitete Karten und Landschaften, bereisen kann man diese Regionen aber nicht mehr. Also sozusagen eine zweite Open World, die sich vor den Spielern ausbreitet, aber aus dramaturgischen Gründen nicht mehr betreten werden kann. Scheinbar ist man mit diesem Teil des Spiels (nach zehn Jahren Entwicklungszeit) nicht mehr fertig geworden.

 

Das Pacing pendelt gegen Ende zwischen extrem kurzen Kapiteln, die teilweise nur aus Filmsequenz + Bosskampf + Filmsequenz bestehen, und einem viel zu langen Lückenfüller (Kapitel 13), der sich zieht wie Kaugummie. Überhaupt ist Kapitel 13 der absolut größte Schwachpunkt des Spiels: Hier wird man 3 bis 4 Stunden lang durch einen extrem monotonen und frustrierenden Schlachlevel gequält, während man vom Antagonisten per Lautsprecher mit lächerlichen, sich wiederholenden Monologen bombardiert wird. In diesem Kapitel will SE dann auch einfach zu viel: Es werden plötzlich, kurz vor dem Ende, noch ein paar banale Stealth-Elemente a la Splinter Cell eingeführt, die an dieser Stelle absolut nichts mehr zur Spielerfahrung beitragen und die Immersion des Spielers unnötig ruinieren.

 

Mein Schlusswort zum Spiel: Es hat kein Konzept! Zehn Jahre Entwicklungszeit und man merkt, dass sich viel zu viele Köche gaaaaaaaaaanz kreativ und individuell an diesem Brei austoben wollten. Was am Ende steht ist nix Halbes und nix Ganzes, ein Sack voller passender wie unpassender Zutaten verkocht zu einer ziemlich grauen Brühe, die zwar ihre klaren Stellen auf der Oberfläche hat, darunter aber leider farblos und unausgegoren bleibt.




#1305998 Today's Song in your Head III

Geschrieben von Mahagon am 14. Oktober 2016 - 20:01




#1299635 Über Emanzipation der Frau, Diskriminierung und Political Correctness

Geschrieben von Mahagon am 22. September 2016 - 16:12

@Retro:

Schwul is total ok, so lange es halt nicht in einem beleidigenden oder abwertenden Kontext gemeint ist. Homosexuell klingt immer ein bisschen seeeeehr förmlich.

Ähnlich bei Schwarzen. Kein Mensch benutzt die "rassensystemisch-wissenschaftliche" Formulierung Negroide...wenn doch, dann wäre das aber auch nicht mehr einfach nur sehr förmlich, sondern schon arg grenzwertig.

 

 

Was ich oben noch Interessantes vergessen hab zu erwähnen:

Dieses Verhalten (Opferstatus reklamieren, "Aggressoren" an öffentliche Pranger stellen, Microaggressions zu Kapitaldelikten aufbauschen) ist fast durch und durch ein Oberschichten- bzw. Akademikerhobby!

  • Es sind sehr oft bessergestellte, priviligierte Frauen oder Randgruppenmitglieder, die extrem empfindlich auf Mikroaggressionen reagieren und die auch ungemein mehr Erfolg damit haben, sich als Opfer zu stilisieren. Hängt mit mehreren Faktoren zusammen.
  • Die Oberschichtler sind behüteter und gepuderter aufgewachsen als Frauen bzw. Randgruppenmitglieder der Unterschicht. Ihnen fehlt so etwas wie ein "dickes Fell", das ihnen hilft, Konflikte entweder Auge in Auge zu regeln (hier gilt manchmal noch die "Honor Culture") oder an sich abperlen zu lassen. Oberschichten- oder Obere Mittelschichtenkinder lernen leider eher selten, mit Konflikten und einem konflliktträchtigen Umfeld angemessen umzugehen.
  • Gerade weil sie besser gestellt sind haben sie oft das Gefühl, auch etwas Besseres verdient zu haben. Heißt: Sie erwarten mit einer Extraportion Sensibilität und Respekt behandelt zu werden. Entsprechend skandalöser ist dann auch eine empfundene Mikroaggression. Da spielt sehr viel unterschwelliger Standesdünkel mit.
  • Durch bessere Bildung kann man Mikroaggressionen eher erkennen (oder sogar besser zusammenkonstruieren). Bildungsferne Schichten haben seltener ein prononciertes Feingefühl für Mikroaggressionen.
  • Die Oberschicht ist fast durchgehend medienaffiner und medienkompetenter als die Unterschicht. Sie hat eher den Dreh raus, wie man die globale "Empörungsklaviatur Twitter" effektvoll bedient.
  • Die Mittelschicht ist häufig zu sehr mit schnödem Lebenserhalt (Vollzeitarbeit + eventuell Nebenjob) beschäftigt, als das sie sich langfristig eine durchorchestrierte Empörungskampagne leisten könnte. Gerade Studenten oder finanziell Abgesicherte haben mehr Zeit für sowas.
  • Als Indiz dafür, dass das alles auch zutrifft, kann folgender Umstand herhalten: Microaggressions, Safe Spaces etc. sind vor allem an Universitäten ein Thema, und allen voran an den Eliteuniversitäten (Yale, Cambridge, Oxford, HU in Berlin)
  • Conor Friedersdorf vom Atlantic fasst es so zusammen: Campaigns aimed at winning over the support of third parties are likeliest to occur in atomized environments, like college campuses, where one cannot rely on members of a family, tribe or clan to automatically take one’s side in a dispute. Since third-parties are likeliest to intervene in disputes that they regard as relatively serious, and disputes where one group is perceived as dominating another are considered serious by virtue of their aggregate relevance to millions of people, victimhood culture is likeliest to arise in settings where there is some diversity and inequality, but whose members are almost equal, since “a morality that privileges equality and condemns oppression is most likely to arise precisely in settings that already have relatively high degrees of equality.” 

Kurz: Je besser man gestellt ist, je gleichberechtigter man ist und je sensibler wichtige Akteure des soziokulturellen Umfelds auf Benachteiligungen oder Marginalisierungen reagieren, desto empfindlicher reagiert man dann auch auf selbst die albernsten Kleinigkeiten.

 

Jetzt hab ich mir mal die Mühe gemacht und nachgeschaut, woher diese Frau Spartz eigentlich kommt und was sie in ihrem bisherigen Leben so gemacht hat.

Und wer hätte es gedacht: Von dem, was ich oben aufgeführt habe, trifft fast alles auf sie zu: Vermögende Oberschicht, Medienunternehmerin, hat viel Zeit für so einen Humbug und hat eine third-party (Wizards) im Rücken, die sie persönlich fördert und sich allgemein für mehr Frauen in Magic und frauenfreundlichere Spielumgebungen einsetzt. Dermaßen gebauchpinselt ist es auch absolut offensichtlich, dass sich Frau Spartz bei so einer unverschämten Mikroaggression fast am 30$-Frappuccino verschluckt haben muss <_<




#1299593 Liste hochpreisiger Casual- / Commander-Staples

Geschrieben von Mahagon am 22. September 2016 - 11:47

Oracle of Mul Daya kann wie gesagt noch runter von der Liste, da es aktuell im Modern in ein paar Listen ab und wann mal gespielt wird (Breach, Scapeshift etc.)

http://www.mtgstocks...odern/card/1769




#1299518 Über Emanzipation der Frau, Diskriminierung und Political Correctness

Geschrieben von Mahagon am 22. September 2016 - 05:12

Sind demnach Männer, die Meerfolk spielen schwul?

 

Mhhh...ich sprech jetzt mal nur für mich: Sobald ich Zeit und die 4. Cavern hab werd ich wohl Merfolk spielen...oder Elfen. Dahingehend obviously Klischee bestätigt.

Für Legacy bleib ich aber klar bei Re(d)animator, Enchantress, Spiral Tide oder...Merfolk  :rolleyes: 
 

 

 

Habe diese Diskussion jetzt nicht penibel zurückverfolgt, für mich stellt es sich bisher so dar:

Gaby Spartz spielte Merfolk > Eine anwesende Person männlichen Geschlechts stellte die Frage, warum viele Frauen gerne Merfolk spielen > Behold the mighty shitstorm

Stimmt das soweit?

Spielt aber auch keine Rolle, denn was ich eigentlich beitragen will ist auch ganz allgemein für den Themenkomplex Emanzipation/Marginalisierung/Microaggressions/PC/SJW geeignet. Ich äußere mich jetzt mal allgemein dazu (und das zugegeben vielleicht etwas überausführlich und lang), weil ich mich mit dem Thema inzwischen seit zwei Jahren beschäftige, und zwar auch an der Universität. Für alle, denen es ab hier zu lang/zu verschwafelt/zu unverständlich wird, gibt's unten eine Linkliste und ein tl;dr

 

 

 

Bisher ist das ganze eher in den USA und UK ein brennendes Thema. Auch wenn es bei uns immer wieder mal Wellen schlägt, im Vergleich zu dem, was dort (US/UK) abgeht, haben wir hierzulande noch paradisische Verhältnisse.

 

Wenn meine Annahmen oben stimmen, dann passt das ganze Brimborium zu einer These, die vor wenigen Jahren von den beiden US-Soziologen Manning und Campbell aufgestellte wurde. Die beiden behaupten (verkürzt dargestellt), dass sich die westliche Kultur gerade selbst in einer kulturellen Transformationsphase befände.

Im Verlauf des 19.Jahrhunderts fand eine erste Transformation unserer Kultur statt, und zwar von einer "Honor Culture" (Begriffe von Manning und Campbell) zu einer "Dignity Culture". Was jetzt kommt, ist eine Zusammenfassung der Thesen von Manning und Campbell aus dem Gedächtnis (unten der Link zur Studie für alle, die es aus erster Hand lesen wollen) und ein paar eigene Ideen dazu.

 

In der antiken bis frühneuzeitlichen "Honor Culture" stand die Integrität der Ehre des Subjekts im Zentrum seiner (oder ihrer) Selbstwertschätzung. Wurde diese Ehre durch Dritte untergraben, musste die empfundene Ehrverletzung kompensiert werden: Öffentliche Abbitte verbunden mit Selbstdemütigung, Reparationszahlungen oder eben Ehrenduelle. Gerichte oder andere, rechtssprechende Instanzen wurden zwar gelegentlich auch bemüht (vor allem wenn es sich nicht um eine Ehrverletzung handelte, sondern eher um so etwas wie Sachbeschädigung usw.), ehrrührige Angelegenheiten wurden aber vor allem im privaten Rahmen untereinander ausgehandelt. Die außenstehende Öffentlichkeit spielte dafür keine Rolle, kam aber manchmal gern zum Begaffen des Spektakels vorbei (sofern Ort und Zeitpunkt bekannt waren).

 

Im 19. Jahrhundert kamen kritische Stimmungen auf. Diese Formen der Auseinandersetzung wurden zunehmend als barbarisch empfunden und der Stellenwert der persönlichen Ehre ging gesamtgesellschaftlich zurück. An die Stelle der Ehre trat die Würde des Subjekts, aus der "Honor" wurde eine "Dignity Culture". Kritik an den letzten Überbleibseln der "Honor Culture" im deutschen Kulturraum findet man beispielsweise noch in Fontanes Effi Briest

 

Die "Dignity Culture" charakterisieren Manning und Campbell als eine Kultur, in der vom Individuum im Umgang mit seiner eigenen Würde Souveränität verlangt wird und dazu die Bereitschaft, Schmälerungen oder Beleidigungen der eigenen Würde durch Dritte entweder von den rechtsprechenden instanzen ahnden zu lassen (ergo keine Selbstjustiz ausüben!), oder solche Konflikte schlichtweg zu tolerieren (das heißt sie souverän zu erdulden oder ertragen), solange es sich lediglich um Bagatellen handelt. Daraus folgt, dass zu einer "Dignity Culture" nicht nur das Vermögen gehört, die eigene Würde und Integrität souverän zu bewahren, in dem man etwa Beleidigungen oder Diskriminierungen auch mal souverän ignoriert, sondern auch ein instinktives Feingefühl für den Unterschied zwischen belanglosen Lappalien und tatsächlichen, ahndungswürdigen Verletzungen dieser Werte.

Wer dieses nötige Feingefühl vermissen lässt, den nennt man landläufig "Querulant". Die persönlichen Befindlichkeiten stark aufzubauschen gilt tendentiell als verpöhnt. Die Öffentlichkeit in Konflikte einzubeziehen ist in einer "Dignity Culture" nur dann angebracht, wenn

  • a) die rechtssprechenden Instanzen in ihrer Aufgabe versagen. Hier kommt es wieder auf die Souveränität des Subjekts an. Verliert man einen Rechtsstreit, dann hat die Rechtssprechung nicht automatisch versagt. Man muss auch Zurückstecken können!
  • b) eine offensichtliche Ungerechtigkeit von den rechtsprechenden Instanzen nicht zureichend geklärt oder beurteilt werden kann, weil es an festgesetzten, bindenden Rechtsnormen fehlt (bspw. das Problem mit Vergewaltigungen in der Ehe, die sehr lange nicht gesetzlich als solche anerkannt wurden)
  • c) die Rechtsnormen selbst ungerecht sind (ich sag' jetzt mal Schwulenparagraph)

 

Heute sehen Manning und Campbell in den westlichen Kulturen den Wandel von der "Dignity Culture" zur "Victimhood Culture" im Vollzug. Gerade unter jüngeren Menschen und (tatsächlichen oder nur selbstempfundenen) marginalisierten Minderheiten im anglo-amerikanischen Raum ist es inzwischen üblich, selbst bei Bagatellen die Öffentlichkeit auf den Plan zu rufen. Empfindet sich ein Subjekt durch Äußerungen oder Handlungen Dritter beleidigt oder marginalisiert, dann werden diese Koflikte tendentiell nicht mehr souverän ignoriert oder lediglich im geordneten Rahmen vor einer zuständigen Instanz verhandelt, sondern offensiv und öffentlich beklagt. Manchmal fahren die "vermeintlichen" Opfer gleich eine Doppelstrategie und ziehen gleichzeitig vor zuständige Instanzen und Öffentlichkeit. Dadurch erhöht sich dann häufig auch der Druck auf die Autoritäten, im Sinne der öffentlichen Meinung zu entscheiden. Um die Gunst der Öffentlichkeit zu erlangen ist es dabei für das "vermeintliche" Opfer wichtig, auch tatsächlich öffentlich als solches wahrgenommen zu werden. Man beginnt nicht mehr nur vor Gericht oder vor den Zuständigen, sondern vor allem öffentlich um eine "Anerkennung des eigenen Opferstatus" zu werben. Hat man damit Erfolg, dann ist es auch schon fast egal, was die zuständige Instanz entscheidet: Der Aggressor ist gebrandmarkt.

Und selbst, wenn das "vermeintliche" Opfer eigentlich kein Interesse an einer Miteinbeziehung der Öffentlichkeit hat, dann finden sich für viele Konflikte heute bereitwillige "Scharfmacher", aka Opferverbände oder private Gönner, die solche Konflikte, manchmal auch komplett ohne Absprache, selbstständig an den öffentlichen Pranger bringen. 

 

Einige prominente Beispiele für diese These sind etwa:

 

 

tl;dr: Es passt sehr gut in die aktuelle kulturelle Prägung des Westens, dass sich Frauen hier aufregen: Sie wurden Opfer einer Microaggression. Ganz im Zeitgeist wurde es weder als Bagatelle souverän ignoriert, noch vor Gericht gebracht (mit welcher Begründung denn auch?), sondern es wurde vom "Opfer" selbst an die Öffentlichkeit gezerrt, damit der Sexist (oder die patriarchale Struktur, aus der heraus er gehandelt hat, pars pro toto), öffentlich die Demütigung und Marginalisierung erfahren, die das Opfer glaubt erfahren zu haben.

 

Für alle, die es weiter interessiert...

 

Linkliste Deutsch:

 

Linkliste Englisch:

 

Studie von Manning und Campbell: https://www.academia..._Moral_Cultures

Gute Zusammenfassung davon im Atlantic: http://www.theatlant...culture/404794/

 

 

Persönlich empfinde ich den aktuellen Zeitgeist als eine absolute Pest! Ich bewahre mir lieber meine Souveränität und meine Würde, als dass ich wegen jeder dummen, homophoben Bemerkung die Beherrschung verliere und einen selbstgerechten Lynchmob zusammenpfeife.




#1299064 Liste hochpreisiger Casual- / Commander-Staples

Geschrieben von Mahagon am 20. September 2016 - 12:19

Karten die ich nicht in der Liste sehe, weil sie in bestimmten Decks oder SB von Magicformaten Play sehen:

 

Commander ist für dich kein Format? Skandal! :lol:
 

Das du alles ausschließt, was alle Schaltjahre mal im Sideboard von 'nem Tier3 Deck auftaucht oder gar Tier 6 bis X (das es sowas wie GoblinStompy überhaupt gibt, ist mir noch nie untergekommen, bin ja aber auch seit Jahren nicht mehr wirklich kompetitiv unterwegs), grenzt das Ganze natürlich schon stark ein.

 

Oracle of Mul Daya und Prismatic Omen: Sehen tatsächlich Play in Scapeshift, hatte ich so gar nicht mehr auf'm Radar.

Lotus Cobra: Ich bin mir zu 99.9% sicher, dass die nicht im Modern gespielt wird. Da sehe ich die noch eher in Vintage...so mit Fastbond.

Scroll Rack: Wurde doch noch nicht mal vom Land Tax Unban zurück ins Legacy katapultiert, kann imo durchaus auf die Liste.

Gilded Drake: Sieht der wirklich noch irgendwo play?

Master of the Wild Hunt: Seit dem Ban von Pod nicht mehr im Modern, und selbst damals nur ganz selten mal als One-Off im SB.

 

Achtest du auf Preisunterschiede bei den Sprachvarianten? Vigor bspw. ist auf Deutsch oder Englisch NM kaum noch unter 8€ zu bekommen, bei spanischen oder italienischen Exemplaren gehts halt schon ab 4 los.




#1298991 Liste hochpreisiger Casual- / Commander-Staples

Geschrieben von Mahagon am 19. September 2016 - 22:47

Weil es mich gerade auch interessiert hat hab ich mal schnell recherchiert.

 

Spoiler

 

Edith: Das meiste steht inzwischen oben.




#1298561 Today's Song in your Head III

Geschrieben von Mahagon am 18. September 2016 - 04:31

Mal wieder voll angefixt...

 

 

 

@Nekra

 

Auch wenn dein Post schon Weilchen her is', aber Godfather ist imo immer noch der da:

 

 

 

Mit der Godmother hast du aber absolut recht ;)




#1294201 [KLD] Diskussionsthread - Kaladesh

Geschrieben von Mahagon am 03. September 2016 - 10:32

Irgendwie bin ich von dieser wilden Mischung aus Bollywood, Erfinder-Convention und Tatooin-Podrennen noch nicht ganz überzeugt. Imo alles bisher ein bisschen too much.




#1293219 Reprint Policy von WotC

Geschrieben von Mahagon am 31. August 2016 - 09:11

Das PRoblem vom Reprint von Modernstaples in unlimitierten Sets ist, dass das quasi nur in Conspiracy möglich ist xD. Das Problem beim Reprint in Standard ist halt einfach, dass die Karten 

 

1. genau in das Set passen müssen, Thematisch usw.

 

2. Viele Modernstaples einfach zu gut für Standard sind und NIEMAND will diese Karten wirklich im Standard sehen.

 

3. Seien wir ehrlich: Wotc verdient mit Standard am meisten Geld, d.h. sie wollen vermutlich garnicht, dass Modern deutlich billiger wird.

 

1.

Das Argument "Thematische Kompatibilität" wäre in letzter Zeit eher selten ein Problem gewesen. Zendikar-Fetchies hätten wunderbar in Battle gepasst, Cavern of Souls in Shadows oder Eldritch Moon etc. Selbst setspezifische Keywords müssten kein Problem sein. Madness konnte man in Shadows integrieren, warum sollte man Metalcraft nicht in Kaladesh integrieren können? Oder Persist/Undying in irgendeinem x-beliebigen anderen Set?

Die Designer wollen sich halt lieber kreativ austoben und Unmengen einfallsloser neuer Mechaniken in den Äther klatschen (Outlast, Bolster, Detain, Populate, Batallion, Constellation schlagmichtod...), statt ältere Mechaniken sinnvoll zu recyclen und damit ein bisschen stabile Kontinuität in das Design zu bringen.

 

2.

Alle Modernstaples waren aber mal legal im Standard und dort eher selten wirklich problematisch.

Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn man das Powerlevel von Standard unbedingt auf einem ziemlich grottigen Anfängerniveau halten will und so eine Spielumgebung schafft, in der sogar Judgement Day und Birds of Paradise overpowered sind, dann sollte man nicht so tun, als seien die meisten Modernstaples grundsätzlich "zu stark für Standard". Um es mal mit Fisherman's Friends zusammenzufassen: Sind sie zu stark, bist du zu schwach.

 

3.

WotC verdient an beiden Formaten Geld. Wenn man starke Staples in standardlegalen Sets reprinted, dann kurbelt das auch den Verkauf der Sets an.




#1279043 [EMN] 29.06. Spoilerthread: Tree of Perdition, Gisa and Geralf, Bloodhallprie...

Geschrieben von Mahagon am 29. Juni 2016 - 05:56

Bäumchen aktivieren, Gegner anwählen, dann Turn to Frog drauf^^




#1274503 [EMA] Eternal Masters - Diskusionsthread

Geschrieben von Mahagon am 10. Juni 2016 - 06:25

Sooo, zurück vom Mitternachtsdraft.

Hat sich schon gelohnt, bin um manche Erfahrung reicher geworden. Habe RWu gezockt und bin nach zwei Niederlagen und nur einem Sieg gedroppt. Hatte während des Draft das Problem, dass meine beiden Tischnachbarn ähnliche Farben angepeilt haben. So ist bei mir meistens eher Müll gelandet. An unserem Tisch wurde aber erstaunlich schönes Zeug aufgemacht: Jace, Wasteland, Sneak Attack, Force, Foil Sinkhole und Foil Brainstorm. Der andere Tisch hatte außer einem Karakas wohl kaum nennenswerten Output.

Mein erstes Match durfte ich gegen ein (in Sachen Mana selbst sparsames) Elfen-Deck mit gleich zwei Winter Orb bestehen...und bin mit meiner eher mächtigen Manakurve gnadenlos eingegangen. Danach gegen UB Skies gewonnen, aber zuletzt gegen Jace und aufgrund eines Spielfehlers (um 4 Uhr morgens lässt die Aufmerksamkeit einfach nach) abgekackt. 

 

Sitze jetzt hier, bestaune mein Wasteland und freue mich darüber, dass ich damit endlich ein ganzes Playset zusammen habe. Bisher war ich immer zu geizig dafür, mir das letzte zu kaufen, da ich eh kaum noch zum Zocken komme und wenn, dann auch weniger Legacy. Außer dem Wasteland war ein Young Pyromancer mein einziger erwähnenswerter Pick. Damit hab' ich den Teilnahmepreis aber immerhin wieder draußen.

 

Allen, die erst heute Abend draften, viel Erfolg und ganz viel Spaß. :D

 

Und versucht zweifarbig zu bleiben!!! Bin oft wegen Manascrew garnicht erst in die Spiele reingekommen (Hand voller weißer Beater, aber bis Zug 9 oder 10 keine Plains gezogen trotz Deep Analysis + Flashback und Oona's Grace auf der Starthand).






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