Winston Smith

Ich versteh' inzwischen, dass du einfach kein Freund von Playsets bist. Ok... Das ist hinzunehmen, auch wenn es objektiv dein Deck schlechter macht, aber eine Frage musst du mir dennoch gestatten; du legst sehr großen Wert darauf, ein Toolboxdeck zu spielen, aber die Karte, die dir all diese Targets tutort, spielst du dann auch nicht im Playset. Warum das nun wieder? Ich meine; wenn du schon situativ immer Antworten auf alles haben möchtest (was in der Praxis leider eben nicht immer so sein wird), dann spiel doch bitte, bitte, bitte zumindest Enlightened Tutor viermal

Sehr schön, dass du dir eben erstmals ein Problem selbst erklären konntest. Schöne Lernkurve (das meine ich ernst, nicht ironisch!)

Fussel; bedenk' bitte zu aller erst immer folgende, goldene Regel: "Reading the card explains the card."

In deinem konkreten Beispiel: wenn eine Fähigkeit (es gibt viele verschiedene, zB "triggered" (also ausgelöst - eine Bedingung führt dazu, dass sie ausgelöst wird), "activated" (also aktiviert - du bezahlst irgendwelche Kosten dafür. Das kann alles sein - Opfern, Mana, Leben usw.) oder sogar "static" (also statisch - die Fähigkeit besteht einfach und wird nicht durch irgendetwas ausgelöst oder aktiviert) - bei Megrim ist diese Fähigkeit "triggered" (zu erkennen am whenever). Getriggered wird sie immer dann, wenn die Bedingung für das Triggern erfüllt wird.

Sollte sie nur einmal triggern können, dann wäre das auch auf der Karte zu lesen (siehe goldene Regel). Ein Beispiel hierfür wäre zB die Karte Welcoming Vampire. Vergleiche ihre Fähigkeit gerne einmal mit der Karte Mentor of the Meek und du wirst selbst schnell erkennen können, welche die bessere der beiden Karten ist.

Außerdem; auf Megrim steht genauso wenig "loses 2 life", sondern eben "deals 2 damage to target opponent". Deine Frage ist also auch hier bereits im Ansatz falsch, weil du die goldene Regel vom Anfang nicht beachtet hast. Warum ist das nun wiederum relevant? When du zB eine Karte wie Stuffy Doll mit Pariah verzaubert hast, könntest du den "Schaden", den du durch Megrim bekommst (Pariah sagt ja - goldene Regel - explizit NICHT "von Kreaturen"), umleiten, "life loss" jedoch nicht...

Und zuletzt; du missachtest die goldene Regel abermals, wenn du einfach davon ausgehst, Schaden auf Kreaturen machen zu müssen. Wie kommst du darauf? Das steht nicht auf der Karte du scheinst also der grundlegenden Fehlannahme zum Opfer gefallen zu sein, nur Kreaturen könnten "Schaden" bekommen, was aber ebenso falsch ist. Auf Lightning Bolt ist explizit von "Schaden" die Rede, aber er kann "any" - also jedem - "target" zugefügt werden...

Ich lese auch schon seit einigen Tagen mit, wenn du Fragen stellst, schrecke jedoch vor Antworten zurück, weil ich am Handy bin und die meisten Antworten viel zu komplex wären, um sie dort schnell tippen zu können.

Meine Idee demnach; such' dir schnellstmöglich eine Spielgruppe (zum Beispiel in deinem Local Gamestore), um viele der Fragen, die du hast (und die meiner Meinung nach zeigen, dass noch sehr große Lücken im Magicwissen bestehen) am besten direkt am konkreten Beispiel zu erklären.

Versteh' mich nicht falsch; es ist gut und wichtig, dass du Fragen stellst, aber so ziemlich jede, die ich bisher lesen konnte, offenbarte massive Lücken im Verständnis elementarer Spielmechaniken. Im direkten Spiel mit Menschen (oder zum Beispiel auch online - und kostenlos (!) - über mtg Arena) würdest du wahrscheinlich schneller viel Grundsätzliches lernen

LG Christian

Ja, wenn du kein Leben bekommst, bekommst du kein Leben (das ist in deinem Beispiel so, weil keine Differenz zwischen 40 und 40 besteht ).

Worauf du offensichtlich eigentlich hinaus willst; wenn Lifeswap dein Leben erhöht, triggert das natürlich Effekte wie Vito oder Sanguine Bond. Verwechsel nur nicht die Begriffe, denn "Lifelink" ist ein Keyword, das sagt, dass du so viel Leben bekommst, wie Kampfschaden durch eine Kreatur verursacht wurde. "Gain Life" meint erst einmal genau das; nämlich dass man "Leben hinzu bekommt" - wodurch ist dabei egal.

Ist jetzt ggf. Offtopic, aber lohnt sich das finanziell? Mir ist klar, dass es einen Aufpreis im LGS gibt bzw. auch geben muss, aber wird das dann nicht exorbitant, wenn man ein ganzes Deck kauft?

Kann ganz aktuell berichten;

Habe am Samstag einmal den Vergleich gewagt und einfach 35 Karten rausgesucht, gesagt, dass ich alles bis drei Euro mitnehme (und sogar meinen Commander in Foil für ~15 Euro) und habe 46 Euro bezahlt. Hab die Karten später dann in den Shopping-Wizard eingegeben und hätte inkl. Versand für die gleichen Karten 52 Euro bezahlt. Es wird also dadurch sinnig, weil du zwar für die Karten mehr bezahlst, aber eben keinen Versand. Außerdem unterstützt du deinen LGS, was m.E. immer ne gute Sache ist Win-Win also!

Mein LGS im Saarland wird dir zwar nicht helfen, aber deren Auswahl ist absurd groß. Alles in Ordnern und nach Editionen sortiert. Beim Deckbau finde ich dort immer ~70 Prozent meiner Karten. Demnach; es gibt definitiv Stores, die eine große Auswahl an Einzelkarten auch direkt vor Ort haben

Also jetzt mal ehrlich; wer das Set nicht mag, dem kann ich echt nicht mehr helfen... Flavour an allen Ecken und Enden, epische Reprints, eine Unmenge neue Commander und viele neue, starke Karten. Ich würde mich sogar etwas weiter aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass dies eines der stärksten standardlegalen Sets ist, deren Release ich aktiv miterleben dürfte...

Kleiner Tipp; mit englischen Namen wirst du mehr Glück haben - außerdem wäre es sinnvoll, deine Karten zu verlinken (nutze [.Card] und [./Card] vor und nach den Namen der Karte - jeweils ohne die Punkte!) - als Foto wird sich kaum einer die Mühe machen, alle unbekannten deutschen Namen einzeln zu googlen

Vielleicht bringt dir ja meine Liste etwas. Funktioniert ziemlich zuverlässig. Was du willst, sind all die Kreaturen, die durch Zeug im Grave größer werden und die dann das Spiel schnell beenden. Außerdem auch Reanimation aus ALLEN Graveyards. Have a look:

 

 

Was sollte ich noch erwähnen? "Combos" im Deck sind Bruvac + Karten, welche die halbe Bib millen (Traumatize und Maddening Cacophony also - Fleedswallower ist leider schlecht, weil zu langsam/teuer), ein Hasteenabler + Eater of the Dead (+ein kreaturenlastiges Deck), Hinder oder Spell Crumple + Tunnelvision (for the LoLs ). 

 

MvP im Deck sind wahrscheinlich Tousandyear Elixir, weil sie aus dem Nichts Siege herbeizaubern kann, The Haunt of Hightower, weil der absurd schnell gigantisch wird und dann einfach Menschen zermillt (und notfalls auch Lifegain hat ) und natürlich der fucking BAUM (Tree of Perdition). Was auch selbsterklärend sein sollte; viele Karten erfüllen mehrere Rollen im Deck: Ein Silent Arbiter ist ein sehr gutes Staxx/Control-Piece, gleichzeitig millt er aber auch für 5. Ähnliches gilt auch für Karten wie Consecrated Sphinx, Bruvac the Grandiloquent oder Drift of Phantasms.

 

Now: enjoy! Ausgetecht über rund 7 Jahre...

Was ich mich angesichts des Startposts eher frage, ist, ob hier nicht vielleicht doch die Grundvorstellungen über Powerlevel womöglich zu weit auseinander liegen. Das heißt konkret; was führt dich (OP) zu der Annahme, deine Freunde würden ihre selbstaufgesetzten Regeln nicht zu ernst nehmen? Also sagen sie, wir spielen keine Combo und tun es dann doch (da kannst du natürlich gerne aufrüsten) oder bauen sie einfach synergetische Decks, die stark auf dich wirken, jedoch - wenn du ehrlich bist - die Restriktionen einhalten? Ich frage konkret deshalb, weil wir ähnliche Diskussionen auch immer wieder in unserer Playgroup führen. Da werfen mir Leute vor, mein Milldeck wäre zu stark (zum Verständnis; ich spiele u.a. cmc4 counter, die meinen Gegner millen...) und rüsten dann ihre Haufen auf und ich verliere mit nem Deck, das Turn 5 seinen Commander Phenax, God of Deception und viele Mauern legt gegen infinte Mana beim Thrasios, Triton Hero-Spieler.

Was ich sagen will; was als stark gilt, ist eine extrem subjektive Sache, aber meiner Erfahrung nach gibt es zumindest ein Grundgerüst an Dingen, die in Casualrunden nicht gerne gesehen sind und das sind eben Decks, die verhindern, dass es zu einem Spiel zwischen verschiedenen Spielern kommt. Konkret heißt das; Ketten aus Extraturns (einer spielt, die anderen schauen zu), Mass Landdestruction (einer kann davon profitieren, die anderen machen nichts mehr und sitzen rum), extremer Discard (Topdeckmodus ist eher so meh...) und eben Combo (das Zuschauen macht vielleicht einmal Spaß...).

Versuch' jetzt einmal realistisch einzuschätzen, ob sich die Plays deiner Gegner in diese Kategorien einordnen lassen und dann frage dich genau so ehrlich, wie deine Mitspieler sich fühlen, wenn sie gegen dich spielen. Ich denke, wenn du hier aufrichtig bist, dann weißt du, was die richtige Entscheidung ist. Spaß sollte m.E. in jeder nicht-cEDH Gruppe immer das Hauptziel sein.

Was du nicht kopieren kannst, sind legendäre Kreaturen (siehe Kikis Text). Gründe gibt es dafür wohl zwei; einerseits verlangt die Legendary-rule, dass nur eine legendäre Kreatur mit dem gleichen Namen gleichzeitig auf einer Seite des Spielfeldes liegen darf (die andere muss geopfert werden), andererseits könnte Kiki-Jiki (wäre er anders gewordet) direkt unendlich viele "enters-the-battlefield"-Trigger auslösen, da er selbst (sich selbst kopierend) unendlich oft sich selbst kopieren könnte. Karten wie Purphoros, God of the Forge fänden das z.B. ganz funky

 

PS: Die Legendary-rule selbst lässt sich übrigens inzwischen auch durch viele Karten umgehen. Z.B. Mirror Box oder Spark Double

 

EDIT: Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich sollte dir mal noch die folgenden beiden Karten (als Stellvertreter für viele ganz ähnliche Combos) in direkter, virtueller Nachbarschaft präsentieren:

 

Sky Hussar & Kiki-Jiki, Mirror-Breaker

 

Auch wieder wahr.
Da fehlt bei mir einfach die Erfahrung.

Also müsste man ihn in einem Commander Deck verwenden welches viel auf Card Drawing Effects setzt um ihn einerseits mit Loyalität zu füttern und gleichzeitig die Tokens zu stärken?

Ja, aber solche Decks interessieren sich meist nicht für Kreaturen. Die einzig relevante Fähigkeit, dir er hat, ist m.E. seine Ulti und die ist leider auch nur mit Draw 8 (!) in einem Zug gut (oder eben dann, wenn die Gegner ihn am Leben lassen, was bei Planeswalkern in der Regel nie (egal wie schlecht sie sind) der Fall ist ). Und seine Ulti gewinnt dann auch nicht das Spiel, sondern handelt nur einen Spieler...

EDIT: damit du mal ne Idee bekommst, wie solche Decks in der Regel gewinnen: keine Karten mehr in der Bib ---> Laboratory Maniac oder viele Karten ziehen --> Psychosis Crawler.

Anbei ein Foto des Talon Trooper, den ich damals aus einem meiner ersten Magic Booster gezogen hatte
Seid ihr wirklich der Meinung, sowas ist was wert?

Definitiv. Die Kunst ist ja für die echten Sammler, möglichst viele der Misscuts des exakt gleichen Sheets zu finden, um das quasi nach zu bauen. Demnach ist das hier ein prächtiger Find

Mal noch ein anderes Thema; gibt's nen Markt für "crimped" Karten oder ist der Fehler zu häufig, um dafür signifikant mehr Geld zu erhalten? Hab letztens beim Durchforsten meiner Sammlung noch nen gecrimpted Star Compass gefunden. Falls ihr übrigens nicht wisst, wovon ich spreche:

https://www.misprint...isprints#crimps

Deine Argumentation lässt sich auch 1:1 auf gut gemachte China Proxies anwenden, von daher verstehe ich nicht worauf du hinauswillst.

Ich verstehe auch kaum etwas an der Diskussion. Mal ernsthaft; wird wirklich jemand 1000 Dollar für 60 random Proxies ausgeben mit der Absicht, die dann auch wirklich zu spielen? Ich glaube, dass diese Packs nahezu ausschließlich in Sammlungen landen oder von Walen aufgerissen werden, denen ihr Geld eh egal ist. Für alle die anderen - die bereit sind, Proxies zu spielen, obwohl das "illegal" ist - besteht doch überhaupt kein Unterschied zwischen turnierillegalen Karten von wotc oder vom Chinesen, wo ich mir sogar genau die Proxies bestellen kann, die ich auch wirklich brauche, um die dann genau so "illegal" zu spielen, wie es bei den 60 beliebigen der Fall wäre. Ich sehe da nicht den relevanten Unterschied.

Außerdem kauft sich doch Timmy, der sich sein Leben lang keine Duals leisten konnte (wenn er denn irgendwie überraschend zu 1000 Dollar käme) eher echte Duals, die er auch wirklich überall spielen darf, anstelle der Chance auf die Proxy (!) eines (!) Duals oder einer P9, die er offiziell nirgends spielen darf. Oder übersehe ich irgendetwas?

EDIT: habe mal eben nen Blick auf mkm geworfen. Für ~1000 Euro bekomme ich aktuell vier günstige Revised Duals (Badlands, Scrubland, Savannah und Taiga) in light played oder eben drei mittelpreisige (Bayou, Tropical Island und Co) ebenfalls in LP. Warum sollten Menschen, die ihre Karten zum Spielen brauchen, also jemals diese Packungen (oder auch die Einzelkarten daraus, die ja gewiss auch teuer werden) kaufen? Raff' ich net..