(Ich habe noch nie bei einem Turnier mitgespielt)
Sorry, aber ich muss hier einmal mit Klartext einspringen. Das nachfolgende wird sich Harsch lesen aber ich denke es ist besser dir eine sehr klare Vorstellung zu vermitteln mit was dein Deck umgehen können muss, wie deine Konkurrenz aussehen kann und in welchem Teil des Forums wir uns befinden - denn hier herrscht ein Massiver Informationsgradient zwischen dem wie du und dein Bruder Magic bisher am Küchentisch gespielt haben und wie das Spiel aussieht wenn das primäre Ziel der Sieg ist.
Das obige Zitat fasst deine Schwierigkeiten mit dem Feedback dass du hier erhälst umgehen gerade zusammen. Du hast keine Ahnung was dich auf einem Turnier erwartet und was andere Decks im Format machen bzw. keine Einschätzung davon, wie viel bessere Dinge Decks in diesem Format machen können.
Das ist absolut nicht verwerflich und eben die Hürde des Einstiegs in Turniermagic.
Wenn du dein Deck ernsthaft für ein Turnier optimieren wolltest, dann fängt das mit der Manabase an und endet damit, dass man die guten Karten entsprechend oft spielt damit man diese auch entsprechend zuverlässig zieht um seinen Gameplan verlässlich durchziehen zu können. Aber da beginnt man nunmal mit
3 Etheral Armor, 2 Daybreak Coronet? Damit fängt das an.
Das Deck, dass du im Endeffekt zu bauen suchst nennt sich Bogles und war zuletzt in 2019 noch einigermaßen spielbar und ist seitdem keine gute Strategie mehr im Format, weil Karten wie Pest Control, Engineered Explosives, Hidetsugu Consume's oder Living End (wo nicht einmal Totem Armor hilft) dich allesamt zu großen Teilen aus dem Rennen nehmen und da ist noch garnicht drinnen dass aufgrund von Leyline of the Guildpact und Scion of Draco (was basically in 2 Playsets den Job erledigt, den du versuchst mit 60 Karten zu erreichen) Effekte wie Sheoldred's Edict häufig gespielt werden oder sehr gängiges Removal wie Prismatic Ending, Leyline Binding einfach deine Enchantments regelt und dann die unverzauberten Kreaturen deklassiert sind.
Das Deck ist über Zeit dann von einem Regelmäßigen Anblick zu einem Nischendeck geworden mit wenigen Erfolgen pro Jahr.
Die letzten erfolgreichen Listen mit Bogles sahen ca. so aus:
- Kreaturen (12 Karten)
- 4
- 4
- 4
- Verzauberungen (23 Karten)
- 4
- 4
- 4
- 1
- 4
- 2
- Verzauberungen (Forts.)
- 2
- 2
- Toolbox (5 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- Länder (20 Karten)
- 4
- 4
- 4
- 4
- 1
- 1
- 1
- 1
- Sideboard (15 Karten)
- 4
- 2
- 2
- 2
- 3
- 2
Hier ist z.B. Audacity auch Rancor 5+6, All that Glitters als die 5te leicht schlechtere Ethereal Armor, Hyena und Spider Umbra sind aufgeteilt weil es Primär um den Totem Armor-Effekt geht, man mit Reach oder First Strike allerdings unterschiedliche Situationen Regeln kann.
Danach landen wir bei den Karten die auch schon exotisch sind - Gryff's Boon oder Sentinel's Eyes die man erneut spielen kann sofern der Gegner deine Kreatur zerstören konnte - allerdings ist die Ausgangssituation auch schon der Absteigende Ast ist...
Und dann eben die echten Utility-Enchantments in Alpha Authority, Spirit Link und Spirit Mantle, welche ihre Applikationen haben deine Kreaturen oder dich mit ihren Effekten zu schützen.
Und damit kommen wir auch zur nächsten Lektion im Thema Turniermagic und Deckbau. Man muss die guten Karten spielen - kannst du begründen weshalb Rot eine bessere Option als Grün sein sollte?
Karten wie Chained to the Rocks würden Sinn machen wenn man gegnerische Kreaturen fürchten muss - aber durch deine Verzauberungen ist doch die Ganze Strategie darauf ausgelegt dass man die Stärkeren Kreaturen hat - und wenn es darum geht den Gegner zu unterbrechen, dann sind diese Karten nicht sehr effektiv weil Sie nur in deinem Zug funktionieren.
Sticky Fingers und Dragon's Mantle sind wesentlich schlechter darin einerseits deine Kreatur zu vergrößern und andererseits darin den SChaden an den Spieler zu bringen als Karten wie Rancor oder Gryff's Boon.
Warum sollte man 1 Mana - was der Engpass ist aufs Feld zu kommen - für +1/+0 bis zum Ende des Zuges bei Dragon Mantle bezahlen wenn die Option besteht die Kreatur für 1 Mana mit Rancor zu Bezaubern dass nicht nur +2/+0 bringt sondern nächste Runde auch noch da ist und damit über 2 Runden für 1 Mana 4 Schadenspunkte macht Statt 1 Schadenspunkt für 1 Mana zu verteilen.
An dieser Stelle mache ich dann mal einen Cut - aber du siehst beim Bau eines Turnierdecks kommen ganz viele Dinge zusammen bei denen du entweder noch kein Wissen hast um dir ein Urteil über die Karten zu bilden und dementsprechend nicht die Expertise hast um ein Turnierfähiges Deck zusammenzubauen, weil du nicht bewerten kannst was Turnierfähig ist.
Und wenn es eine Turnierfähige Variante von dieser Strategie wäre, dann hat dieses Deck eine ausreichend große Fanbase mit viel mehr Expertise und kombinierten Hundertausenden Stunden Arbeit am Deck die es nicht geschafft hat eine derzeit spielbare Variante des Decks zu finden.
Jetzt hast du schon unterschiedlichsten Seiten Tipps zum Deckbau bekommen, aber wenn du ernsthaft in Modern einsteigen willst, dann gibt es eine viel bessere Empfehlung als dass du selbst ein Deck baust:
Auch wenn es "langweilig" ist etwas zu spielen was nicht selbst gebaut ist - fange doch erst einmal mit einem Deck an dass erwiesen hat dass es gut ist und lerne dieses zu Spielen, baue dabei dein Wissen für das Format auf - welche Strategien funktionieren, welche nicht, wo ist die Grenze für "spielbar" und dann kann man sich noch einmal Ernsthaft mit Deckbau für Turniere beschäftigen.
Dabei hilft dir dann z.B. der Einsteiger-Guide für Modern.
- einerfährt und Quentin Coldman haben sich bedankt