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Lim_Dul

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#1599271 Lügen über versteckte Informationen

Geschrieben von Lim_Dul am 03. März 2020 - 13:39

Das ist schon klar, aber bleiben wir bei den Tron Länder. Ich spiele Ego und sage die Mine da der Tower schon im Spiel ist. Dann schaue ins Deck erkenne diese hier nicht als Mine 

 

272562.jpg

 

 

 

Da mein Gegner mir aber gesagt hat er spielt nur 3 bin ich zufrieden damit drei gefunden zu haben und rufe doch nicht den Judge ... denke ja es ist alles ok. Und das soll dann regelkonform sein ?! 

Ja, ist es. Muss man nicht gut finden (tue ich auch nicht), aber ist es trotzdem.

 

Der Punkt ist, man kann nicht alles fix in den Regeln abbilden. Insbesondere Kommunikation ist ein weites Feld und das zu formalisieren - Viel Spaß.

 

Ergo gibt es dafür fixe Regeln. die für 99% der Fälle gut greifen und für das 1% leider nicht. Wichtigste ist, was man sich für REL Competitive mitnehmen muss: Never trust your opponent. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie er auf Fragen Regelkonform antworten kann und damit trotzdem eine falsche Sache impliziert, dass man mit gutem Gewissen nie seinem Gegner vertrauen kann.

 

Umgekehrt gilt aber auch - Wirklich sauber 100% korrekt antworten ist ebenso schwer, weil dieses Wissen ebenfalls nicht vorhanden. Je mehr "böswillige" Antworten man unterbinden will um so so eher sagt jemand aus Versehen falsche Dinge und würde dafür Ärger bekommen. Es gibt da keine ideale Lösung. Der Weg, den die Turnierregeln gehen ist generell ein guter (mit Unterteilung in Freie/abgeleitete/Hidden Informationen), im Detail kann man mit SIcherheit über die Zuordnung einzelner Dinge reden - aber ich glaube es gibt für die meisten Einteilungen gute Gründe.




#1568529 Bye bye, Bye!

Geschrieben von Lim_Dul am 05. Dezember 2019 - 12:17

Lustige Begründung mit den Runden, wenn der GP auf 15 Runden festgesetzt ist und es um diese GP Byes geht. Link zu der Ankündigung wäre aber auch nett gewesen.

https://www.magic.gg...x-byes-and-more




#1567741 Preisverteilung auf Turnieren

Geschrieben von Lim_Dul am 02. Dezember 2019 - 17:53

Rundenanzahl auf gerade Runden aufstocken finde ich aber auch nicht so prall. Ich würde bei so wenig Leuten wirklich nach Standings gehen. Wenn man unbedingt die Tops ausspielen will, würde ich bei sowenig Leuten nur die Top 4 ausspielen.




#1567737 Preisverteilung auf Turnieren

Geschrieben von Lim_Dul am 02. Dezember 2019 - 17:36

Zur der Zeit, wo ich Judge war und wenn ich bei der Preisverteilung (mit-)entscheiden durfte, habe ich meist für Preise nach Punkten ggf. mit fixen Preisen für die Top 8 (wenn die ausgespielt wurde) plädiert.

 

Preise nach Punkte hat aber zwei Nachteile:

- Das funktioniert erst aber einer gewissen Teilnehmerzahl. Denn es kann nicht Preise für jeden geben, der positiv geht - da kommt man zu dem Problem, was du aufführst - fast die Hälfte der Spieler erhält Preise, entweder bekommen die oberen gerade mal ihren Einsatz wieder oder der untere Bereich bekommt quasi nix.  Eigentlich ist das System für eine gerade Rundenanzahl ideal 6 Runden: 4-2 oder besser bekommt Preise, 8 Runden: 5-3 oder besser. Bei ungeraden Rundenzahlen hast du das Problem bei 7 Runden hauptsächlich - 4:3 ergibt für zu viele Leute Preise, 5-2 ist wieder recht steil. Bei 9 Runden kann man problemlos 6-3 machen.

 

Ein weiterer Nachteil ist, dass man erst nach der letzten Runde sagen kann wie viel jeder genau bekommt. Das ist für die Spieler unschön und Stress für den TO/Judge, der das ausrechnen muss, wenn er es noch nie gemacht hat.

 

Bzgl. Judge weglassen - als ehemaliger Judge bin ich natürlich strikt dagegen :) Um da aber auch ein paar mehr Argumente zu liefern:

Ab einer gewissen Größe brauchst du mindestens eine Person die sich dediziert um das Turnier kümmert. Bei einem 16 Mann Turnier kann man das noch nebenher als TO machen. Bei 100 Leuten definitiv nicht mehr. Und dann will man jemand haben, der das ganze wirklich kann. Insbesondere, wenn man attraktive/gute Preise ausschütten will (ja ich weiß, das beißt sich mit zusätzlichen Ausgaben) läuft man sonst in das Problem, dass das Turnier aufgrund der Preise mehr Spieler anzieht, die wirklich gewinnen wollen (also kompetativ spielen) und das dann ganz schnell eine schlechte Stimmung gibt, wenn niemand da ist, der kompetent bei Regelfragen und Problemen helfen kann.

Zu meiner Zeit das auch immer die Krux mit den Grand Prix Trials, die zwischen 12 und 20 Leuten waren und einen Judge brauchten. Die Kompensation war - gelinde gesagt - minimal, aber mehr war auch nachvollziehbarerweise für den TO nicht drin. 




#1561243 Sephara und Eliminate the competition

Geschrieben von Lim_Dul am 05. November 2019 - 10:02

Sephara, Klinge des Himmels

 

Es wird nur Sephara zerstört. Die Kreaturen werden gleichzeitig zerstört, zu diesem Zeitpunkt sind die 3 anderen Flieger noch unzerstörbar. 

 

Der Text einer Karte wird von oben nach unten abgearbeitet. Da dort steht zerstöre X Kreaturen, passiert dies als ein Ereignis zu einem Zeitpunkt.  Es gibt da keine Reihenfolge.

 

Anders wäre es, wenn dort stehen würde:

 


* Destroy target creature

* Destroy target creature

* Destroy target creature

* Destroy target creature

Dann würde das nacheinander passieren und sofern du Sephara als erstes Target wählen würdest, würden alle vier zerstört.




#1559263 Hardened Scales + X=0

Geschrieben von Lim_Dul am 27. Oktober 2019 - 13:54

Hi,
 
Sry, dass jetzt schon die 2. Hardened Scales Frage kommt. Aber es tauchen beim spielen doch uneinigkeiten auf.
 
Kommt bei liegendem Hardened Scales eine Kreatur wie die Stonecoil Serpent mit einer +1/+1 Marke ins Spiel wenn ich für X=0 zahle?
 
Vielen Dank schon mal.

Nein, da Hardened Scales nur wirkt, wenn mindestens eine Marke draufgelegt wird. Und da die Kreatur mit 0 Marken ins Spiel kommt, wenn X null ist, greift es nicht.


#1555122 Exhume

Geschrieben von Lim_Dul am 09. Oktober 2019 - 12:49

Ja, weil der Trigger vom Agent erst verrechnet wird, wenn Exhume komplett fertig ist. Da liegt Thraximudar schon am Feld

 

Die Aussage ist zwar korrekt, aber für die Frage irrelevant.

 

Das ausgelöste Fähigkeit des Agents verlangt ein Ziel. Das muss man schon wählen, wenn die Fähigkeit auf den Stack geht. Das tut sie aber erst, wenn Exhume verrechnet ist und beide Kreaturen im Spiel sind.




#1553391 Ist das Slowplay?

Geschrieben von Lim_Dul am 01. Oktober 2019 - 17:33


Aber der Threadersteller hat explizit davon gesprochen dass er nicht zum Ausführen seiner aktionen lange braucht, sondern lediglich seine Aktionen dann spielerisch nicht dazu beitragen das Spiel schnellst möglich zu beenden

 

Grundsätzlich kommt es beim Stalling nicht drauf *wie* schnell du deine Aktionen durchführst - sondern darauf, ob deine Aktionen das einzige Ziel haben, das Zeitlimit auszunutzen.

Allerdings sind solche Situationen wie oben beschrieben sehr konstruiert und noch schwerer nachzuweisen. Bei eigentlich allen Stalling Geschichten ist wirklich aktives langsam spielen/Zeit verbraten das meist genutzte Mittel. Das hat zwei Gründe, zum einen weil solche beschriebenen Situationen kaum bewusst herbeiführbar sind und zum anderen weil sie noch schwerer nachweisbar sind.

 

Bei unsinnig Zeit verbraten (z.B. sich auf einmal jede Karte des Gegners in Ruhe durchlesen oder extrem lange nachdenken) ist es offensichtlich, wenn jemand rein auf Zeit spielt.

Wenn jemand nicht optimal spielt und eine vorhandene Win-Condition nicht nutzt - das ist erst mal per se nicht verboten und kann einfach gerade einfach Blindheit sein. Um in solchen Situationen zu entscheiden, ob Stalling vorliegt, müsste man in den Kopf des Spielers schauen und seine Intention kennen. Und das ist ja nicht möglich.

 

 


Anders wenn ich argumentieren kann das ich den lock auf Deck out als meine beste Win Option ansehe und ich keine anderen Optionen mehr bedenken möchte/wollte/konnte wieso sollte ich dafür einen DQ bekommen???

Wie oben schon gesagt. Das ist nicht per se DQ-würdig. Wenn du das allerdings hauptsächlich machst, um einen Vorteil aus dem Zeitlimit zu ziehen, dann ist es DQ-würdig. Das ist natürlich von außen sehr schwer zu unterscheiden.

 

 


Gibt es dazu auch offizielle Richtlinien, wo das steht? Gerade der Teil mit dem Überprüfen der decklisten kommt mir vor wie etwas, das eigentlich nicht zum Skillset eines judges gehören muss und auch sehr viel Zeit während eines Turnieres in Anspruch nimmt?

Nein. Wir bewegen uns gerade im Corner-Case Fall. Dafür Richtlinien aufzuschreiben, würde die Dokumente sprengen.

Deswegen will man auch für wirklich große Turniere oder Turniere wo es um viel geht, erfahrene Judges als Head-Judge mit einem gutem Team haben. Den in solchen extrem seltenen Corner-Cases muss man Entscheidungen treffen, wo es keine niedergeschriebene genaue Regel gibt, sondern wo man aus den allgemeinen Regeln und der Philiosophie der IPG ableiten muss.

 

 

Um es vielleicht noch mal ganz klar zu sagen:

* Niemand muss seine Gewinnoptionen ideal nutzen

* Niemand muss aufgaben, wenn er nicht möchte

* Würde man aber ohne Zeitlimit anders spielen als mit Zeitlimit, weil man einen Vorteil hat, wenn man das Zeitlimit erreich bewegen wir uns mit den Aktionen bereits meistens in einer gefährlichen Zone.

* Stalling ist abhängig von der Intention des Spielers/der Spielerin. Die kann man aber nur anhand äußerer Aktionen und ggf. einer Investigation zurückschließen. Das macht Stalling DQs so schwierig. (Oder trivial wenn der Spieler sich offensichtlich genug anstellt)




#1553205 Ist das Slowplay?

Geschrieben von Lim_Dul am 01. Oktober 2019 - 09:10

Nein, das ist kein Slowplay, das ist Stalling und endet mit DQ.

 

Du hast so zu spielen, dass du das Match in Form von Best of Three in der vorgebenen Zeit beenden kannst. Es ist nicht erlaubt, das Spiel künstlich in die Länge zu ziehen um über das Zeitlimit zu gewinnen.

 

Ob man das als Judge auch mit genügender Sicherheit feststellen kann, um einen DQ  auszusprechen ist eine andere Sache - den genauso wie in einem Beispiel der Gegner nicht aufgibt, kann man auch Gewinnoptionen übersehen.

 

Aber genau das hier ist quasi die Definition von Stalling:


Mein Ziel ist also, Game 1 so lange wie möglich hinauszuzögern, um mich über die Turns zu retten.




#1551245 Fblthp mit Blood for Bones anzielen?

Geschrieben von Lim_Dul am 23. September 2019 - 11:08

Blood for Bones "zielt" die Kreatur, die geopfert wird nicht an.

 

Etwas wird in Magic nur Ziel bzw. angezielt wenn das Wort target bzw. deiner Wahl verwendet wird (+ ein paar Sonderfälle wie Verzauberungen, die etwas verzaubern - die zielen das zu verzaubernde Ziel an).

 

Wenn du also Fblthp, the Lost als zusätzliche Kosten (das passiert direkt beim Wirken) opferst, landet er ganz normal im Friedhof.

 

Wenn du die Kreaturenkarte Fblthp, the Lost reanimieren wllst, kommt er ganz normal ins Spiel, da dies zum einen nicht zielt, zum anderen die zweite Fähigkeit im Friedhof nicht wirkt.




#1547903 ID's und Tiebreaker

Geschrieben von Lim_Dul am 10. September 2019 - 14:23

Bezüglich der IDs.

Ich mag sie nicht und ich fände es schön, wenn sie verschwinden. Aber sie haben einen riesigen Vorteil im Paper Magic: Sie definieren einen klaren Rahmen, was legal ist und was nicht mit (relativ) scharfen Grenzen.

Alle anderen Varianten haben aber auch verschiedene Probleme:

IDs verbieten, Draws geben weiterhin 1 Punkt
- Wenn ein Draw reicht, spielen Spieler nicht aktiv auf Gewinn. Und das zu erkennen ist, schwierig. Denn klar, es gibt eindeutige Fälle - aber wenn jemand nur vorsichtig spielt, seine Kreaturen zum blocken zurückhält, sich lieber nicht austappt - ist das vorsichtig oder auf Draw spielen? Damit entsteht zum einen eine große Grauzone, wo die gleiche Situation mal als Slow Play und mal als Stalling bewertet wird. Sowas will man vermeiden, dass es vom Headjudge abhängt ob es ein Warning oder ein DQ gibt. Die Grenzen dafür sollten möglichst scharf sein. (Geht natürlich nie 100%). Hinzu kommt, dass es von den Judges ein tieferes Spielverständnis erwartet. Wen ein Judge z.B. kein/kaum Legacy spielt - dann kann der Judge oft gar nicht bewerten, was in dem Matchup die richtige Strategie ist und wer wie aggressiv vorgehen muss.
- Außer kurz vor/am Ende der Runde beobachten Judges keine Spiele. Das heißt, wenn kommen Judges zu den problematischen Tischen erst wenn es schon zu spät ist. Den in den letzten 5 Minuten passiert logischerweise nicht mehr viel. Geschickte Spieler timen Spiel 1 & 2 so, dass sie nach 45 Minuten dann damit fertig sind und es 1:1 steht. Dann kann der Judge am Ende auch nichts mehr beurteilen. Das könnte man natürlich unterbinden, indem man bei den relevanten Tischen (die kennt man ja) einen "Table-Judge" hinstellt. Aber das muss ein TO auch erst mal bezahlen wollen - weil oft gibt die Personalsituation das nicht her.

IDs verbieten, Draws geben keine Punkte
- Das verhindert wirkungsvoll, dass auf Draws gespielt wird. Dennoch werden damit neue Probleme geschaffen.
- Wenn ein Spiel auf einen Draw hinausläuft, verlieren beide. Das heißt, es ist quasi immer sinnvoller, dass einer der beiden Spieler aufgibt. Das öffnet wieder massive Anreize für Bribery. Das lässt sich bei den "High-Value" Tables durch entsprechendes Judge-Covering am Ende der Runde unterbinden. Aber bei allen im normalen Verlauf des Turniers entstehenden potentiellen Draws kann man nicht dabei sein. Sprich, es wird im Turnierverlauf erfolgreiche Bribery Versuche geben.


Draws abschaffen
- Dann braucht man eine Regel, wie bei einem Draw das Spiel gewertet wird. Da fällt mir aktuell nur die Regel aus den Single Elimination Turnieren ein - Lebenspunkte.
Das wäre für mich noch die praktikablste Lösung, da sie (soweit ich das sehe) keine neuen Graubereiche öffnet. Sie benachteiligt natürlich gewisse Decktypen und würde dadurch das Meta ändern.


#1538789 Der Cheater Thread

Geschrieben von Lim_Dul am 08. August 2019 - 11:27

Wenn ich mir die Anmerkung erlauben darf, finde ich es spannend, wie sehr sich manche Anteile dieses Threads nach "Victim Blaming" anhören. Im Prinzip wirkt die (teilweise explizite) Aussage wie: Selbst schuld, warum hebt ihr auch nicht ab / beobachtet den Gegner nicht beim Mischen / ... Meint ihr das ernst? Werden am Ende Betrüger gegen ihren eigenen Willen dadurch erschaffen, das manche Leute zu viel Vertrauen in den Gegner haben?

 

Stopp, Hier muss man zwei Dinge trennen.

 

Schuld und verantwortlich ist immer der Cheater selber. Der hat sich entschlossen zu cheaten gehört dafür bestraft - egal ob die Gegner abheben oder nicht.

 

Dennoch sollte jeder Turnierteilnehmer (egal ob Spieler, Judge, TO oder auch Zuschauer) dafür sorgen, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, die es Betrügern möglichst schwer macht. Und dazu gehört eben auch das immer mindestens 1x abheben beim Gegner.

 

Man lässt ja (das ist jetzt überspitzt formuliert und nicht direkt vergleichbar) auch nicht sein Auto unabgeschlossen mit Schlüssel stecken stehen, das Portmonnaie auf der Ablage mit sichtbaren 100-Euro scheinen liegen und beschwert sich dann hinterher, dass es so viele Diebe gibt und die Polizei nicht genug aufpasst.  Man muss es den Betrügern nicht leichter als unbedingt nötig machen. Den je schwerer man es denen macht, um so geringer ist der Nutzen den sie daraus ziehen - während das Risiko erwischt zu bleiben gleich bleibt bzw. steigt. Und davon profitieren am Ende alle ehrlichen Spieler.




#1538711 Der Cheater Thread

Geschrieben von Lim_Dul am 08. August 2019 - 08:18

Ich will mal aus meiner Sicht auf ein paar Punkte von Nekrataal der 2. bezüglich der Rolle von Judges und MKM eingehen.

 

Einerseits hat er Recht, dass zu viele Cheater durchkommen oder nachträglich erst entdeckt werden.

Andererseits ist es nicht im Interesse von Spielern, Judges und TO das signifikant zu ändern. Klingt paradox, ist aber meines Erachtens so. Das heißt aber nicht, dass man den jetzigen Zustand als gegeben hinnehmen muss und gar nichts ändern sollte - aber der Einfluss der sinnvollen Änderungen wird nicht so groß sein, wie man es sich wünscht.

 

Dreh & Angelpunkt um Cheating deutlich zu reduzieren bleiben die Spieler:

* Mindestens abheben nach jedem Mischvorgang des Gegners. Immer! Das reduziert den Erfolgsfaktor von solchen Cheats immens. Das ist bzgl. dieser Cheats das A und O. Wenn regelmäßig nicht abgehoben wird, merken die Leute, dass es sich lohnt. Es schafft schlicht Anreize.

* Konsequenter einen Judge rufen (ja, ich weiß, dass man das oft nicht will, weil geht ja auch so). Aber das ist ein wichtiges Merkmal zum einem um Judges überhaupt die Chance zu geben, was zu entdecken und - sollte der Spieler später in einem anderen Match/Turnier überführt werden, dem Investigation Comitee Input zu liefern. Generell gilt, alles wo man den Gegner einfach was zurücknehmen lässt oder fixt ohne einen Judge zu rufen ist nie passiert. Das heißt insbesondere, wenn Spieler X wegen Cheating disqualifiziert wird. Jeder Spieler der dann sagt "Ja, bei mir war auch so eine Situation". Wenn kein Judge da war, ist die Situation quasi nie existent gewesen.

* Judges auf Fishy Plays / Spieler aufmerksam machen. Ja, das riecht erst mal nach Denunziation, aber Judges haben ihre Augen und Ohren nicht überall. Und nur weil ein Spieler sagt, dass ein Spieler X seltsam spielt wird er ihn nicht disqualifizieren - aber ggf. halt mal ein Auge drauf haben.

 

Judges sind auf einem Turnier zu 90% mit logistischen Aufgaben beschäftigt und beantworten kurze Judge Calls. Aber bei Judge Calls steht das Spiel und es geht ein konkretes Problem zu lösen. Insbesondere die Cheats, wo jemand sich Karten nach oben mischt sind so quasi unmöglich zu entdecken. Ein Judge beobachtet ein Spiel in der Regel in folgenden Fällen:

- End of Round um sicherzugehen, dass das Spiel zügig zuende geht und er Ergebniszettel schnell zum Scorekeeper stammt

- Feature Matches on Cam um dafür zu sorgen, dass Judge Calls schnell beantwortet werden etc.

 

Und ja - an den Stellen sehe ich Potential auf seiten der Judges besser zu werden. Durch ein größeres Bewusstsein dieser Cheats, durch besseres Training um sowas zu erkennen. Das wäre durchaus auch z.B. ein Feld wo die JudgeAcademy sinnvoll unterstützen kann, durch hochwertige, elektronische Kurse wie man sowas als Judge besser erkennt, worauf man achten muss etc.

 

 

So und jetzt zu meiner provokanten These, warum noch viel mehr gar nicht wünschenswert ist:

* Ich glaube nicht, dass diese Cheats deutlich zugenommen haben. Aber früher wurde weniger gestreamed und weniger geschaut. Und damit sind solche Sachen einfach deutlich weniger aufgefallen. Und im Endeffekt fallen jetzt nur die dreisten oder die Idioten auf, die das Cheaten on Cam nicht lassen kann. Die, die es nur off Camera tun und on Cam sich zurückhalten, bekommt man auch so nicht. Die würde man nur wie folgt bekommen:

* Deutlich mehr Judges die explizit dafür abgestellt sind, Spiele auf verdächtiges Verhalten zu beobachten

* Mehr Investigations, auch bei kleineren Anlässen, selbst wenn erst mal quasi keine Anzeichen auf Cheats hindeuten

 

Das kostet zum einen Geld (was im Endeffekt die Spieler zahlen müssen) und zum anderen verzögert jede Investigation potentiell das Turnier. Und wenn jede Runde 15 Minuten länger dauert, weil es eine ergebnislose Investigation gab - das führt zu massiven Frust auf Seiten der Spieler, Judges und TO, weil das Turnier nicht fertig wird.

 

 

tl;dr:

- Spieler sollten dafür sorgen, dass ich solche Cheats nicht lohnen durch konsequentes Abheben, Mischen nach jedem Mischvorgang des Gegners

- Judges sollten besser geschult werden, solche Misch-Cheats zu erkennen

- Es wird aber weiterhin Cheater geben, die durchkommen, weil es logistisch von Kosten & Aufwand (Zeitverlust auf Turnieren) her leider in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.




#1537718 Chatthread - Alles zwischen Turnierbericht, Sideboard Choices und eigenem Mis...

Geschrieben von Lim_Dul am 05. August 2019 - 10:43

Die Judges haben ansonsten einen super Job gemacht. Megafreundlich bei grösstem Stress. Vorwerfen muss man denen aber schon, dass das Ganze nicht früher auffiel. Gerade wenn schon Vorwürfe in die Richtung existierten hätte man da mehr drauf achten müssen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich 2 Deckchecks hatte und meine beiden Gegner neue Hüllen zocken mussten. Vllt haben sie nur mehr in die falsche Richtung getan.

 

Ja, das ist leider generell ein Problem. Dafür kenne ich aber auch keine sinnvolle Lösung. Ich kann hier nur mal ein paar Ratschläge geben, wie man die Chance, das früher eingegriffen wird, erhöhen kann.

 

Was ist das Problem? Hinterher ist es immer einfach zu sagen, da war schon so viel fishy Zeug vorher, das hätte man vorher sehen müssen. Probleme sind:

- Für viele der fishy Dinge wird kein Judge gerufen

- Fehler passieren und Judges gehen vom guten im Menschen aus. Sprich, Fehler wird korrigiert, Warning vergeben, Thema abgehakt. Und die wenigsten Spieler nehmen den Judge beseite und sagen, dass der das schon öfters so gemacht hat und das daher seltsam ist etc.

- Die ganzen Gerüchte und Co die rumschwirren erreichen nicht immer die Judges (nicht jeder Judge ist auch Spieler und kennt die Leute), man hört viel wenn der Tag lang ist. Insbesondere auf so großen Turnieren sind so viele Judges aus unterschiedlichen Gegenden da, die mit vielen Namen gar nichts anfangen können.

 

Das macht es leider schwer frühzeitig einzugreifen. Deswegen ist es aber auch gut, solche Themen - auch wenn die Details seitens der Judges nicht veröffentlich werden - öffentlich anzusprechen. Das schafft ein größeres Bewusstsein für solche Dinge. Und wenn das dazu führt, dass ein Judge vielleicht an der Entscheiden Stelle doch mal genauer hinschaut, ist auch schon viel gewonnen. Diese Sensibilisierung auf Judge Seite, dass Fehler auch Cheating sein können hinzubekommen, ist unglaublich schwer. Da darf die Judge Community gerne besser werden, aber ich weiß selber als ich noch aktiv war, das sagt sich einfacher als es ist.

 

Was Spieler tun können:

- Konsequenter einen Judge rufen. Je häufiger ein Judge draufschaut, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass doch mal einer genauer hinschaut

- Wenn so ein Verdacht gegen einen Spieler vorliegt, es explizit bei den richtigen Personen ansprechen. Das sind auf so einem Turnier wie die MKM Series nicht der nächstbeste Judge, sondern am besten der Head-Jugde. Der reine Floor Judge wird das im Ideallfall auch weitergeben, aber zum einen ist der HJ die Person, die nachher die Investigation führen muss und den DQ aussprechen muss. Und zum anderen ist die in der Regel auf so einem Turnier, die Person mit mit der meisten Erfahrung in solchen Dingen. 




#1536544 Ablösung des Judge Programme durch kostenpflichtige Judge Academy

Geschrieben von Lim_Dul am 31. Juli 2019 - 08:06

Also kurz zusammengefasst: Tim Shields ist einfach sehr sehr fähig und visionär, so dass WotC den ganzen Judge-Kram in seine Hände legt? Und das, ohne eine genaue Roadmap vorgelegt bekommen zu haben?

 

Das klingt ja überhaupt nicht fishy...

 

PS: Ist interessant, dass genau wie hier im Forum der Haupttenor "DW, You'll get your promos" ist. Als wäre da nicht viel mehr dahinter, als ein paar Bonuskarten...

 

Wenn man den Beitrag der Programm-Koordinatoren liest, kann man sich schon vorstellen, wie das gelaufen ist - ohne das  das irgendwie "fishy" klingt.

 

* Anfang Februar geht WotC auf die Porgramm-Koordinatoren zu und erklärt denen, dass alle Contracts zwischen WotC und den Judges zum 1.10 nicht verlängert werden. Gründe wissen wir nicht, aber das da "Legal Reasons" und das ganze Angestellten Thema mit eine Rolle spielt, dürfte relativ wahrscheinlich sein.

- WotC wird mit SIcherheit zusammen mit den Programm-Koordinatoren nach Alternativen gesucht haben, bzw. die unterstützt haben. Ein Interesse das das Judge Programm stirbt, hat WotC mit Sicherheit nicht.

 

Wenn man diese Rahmenbedingungen sieht, die ich mal als relativ gesetzt und wahrscheinlich ansehe, was sind denn die Alternativen:

 

* Alternative 1: Keine übergeordnete Organisationseinheit, sondern die Rollen PC, RC etc. werden komplett auf freiwilliger Basis geleistet

* Alternative 2: Eine Non-Profit Organisation wie z.B. einen Verein, der das übernimmt.

* Alternative 3: Eine echte Firma oben drüber

 

Wenn noch jemand Alternativen sieht - die nicht lauten alles zusammenkrachen zu lassen um WotC den Mittelfinger zu zeigen - her damit.

 

Alternative 1 hat einen großen Vorteil - wenig, was man organisieren muss - damit kann man sofort starten. Aber es hat riesige Nachteile. Es gibt Posts von ehemaligen PCs, dass das Amt extrem fordernd ist und deswegen viele Leute nach einem Term das Amt wieder abgeben. Das ganze jetzt ohne Struktur drüber und ohne Kompensation bedeutet im Zweifelsfall mehr Workload, schlechtere Abstimmungsmöglichkeiten (WotC hat ja teilweise Flug + Hotel für RC/PC-Treffen übernommen). Sprich das Judge Programm würde deutlich weniger professionell und deutlich mehr zerfasern.

 

Bleiben Alternative 2 und 3. Und die sind laut dem Beitrag der Programm-Koordinatoren auch durchdacht wurden. Und nun haben viele der wirklich großen TOs einige High-Level Judges unter Vertrag, teilweise auch in höheren Positionen. Und die kennen den Wert des Judge Programms. Da ist es nicht so abwegig, dass da einer der TOs auf die Idee kommt, die Alternative 3 zu unterstützen. Das wird natürlich in Abstimmung mit WotC gelaufen sein und WotC wird das OK gegeben haben, dass das Konstrukt für sie sinnvoll ist. Sieht man ja auch der FAQ von Judge-Academy, dass einige Aufgaben, die bisher von Judges gemacht wurden, nun an WotC fallen werden. Sprich man hat drüber geredet, wie die Aufgaben verteilt sind, wo der Schnitt zwischen WotC und Judge Academy ist. Die Judge Academy spricht ja auch von WotC als "Klienten", also ist stark anzunehmen, dass es eine - wie auch immer geartete - Vertragsbeziehung zwischen WotC und JA gibt. Die JA wird auch nicht komplett losgelöst von WotC laufen, sondern wird sich mit Sicherheit im Rahmen der Abstimmung der Vertragsbeziehung auch zu gewissen Dingen verpflichtet haben (das wird vermutlich leider wie üblich nicht öffentlich sein, was ich sehr schade finde).

 

Nicht desto Trotz hat die JA eine gewissen Unabhängigkeit - WotC hat keinen direkten Durchgriff mehr, sondern im Rahmen von Verträgen zwischen zwei Firmen. Und das sehe ich aus zweierlei Gründen als Riesenvorteil:

 

* Es ist für die JA nun möglich in deutlich mehr Bereichen möglich selbständig Dinge zu entscheiden. Wie oben geschrieben, wird es immer noch Bereiche geben, wo aufgrund von Verträgen zwischen WotC und JA gewisse Restriktionen herrschen werden, aber das wird meiner Vermutung nach deutlich weniger sein. 

* Es ist für WotC deutlich einfacher möglich das Judge Programm finanziell zu unterstützen. Denn nun kann WotC eine externe Firma (JA) beauftragen Dinge zu tun für Geld, was vorher halt nicht ging, weil WotC ja eben nicht die Judges anstellen wollte.






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