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Lina Inverse

Registriert seit 22. Jul 2014
Offline Letzte Aktivität 10. Sep 2020 20:05

#1182671 Gesprächskultur / Lange Texte / Wichtigtuerei

Geschrieben von Lina Inverse am 22. Juli 2015 - 10:32

Muss doch noch ein paar Zeilen schreiben, geht nicht anders....

 

Wieso vergleicht man mich jetzt mit einer Heulsuse? Ich habe meinen Standpunkt dargestellt, festgestellt, dass dieser sich nicht mit dem gängigen Usus hier in Einklang zu bringen ist => Konsequenz : Ich pass hier nicht hin. Hätt ich lieber ne Runde mit verbalen Ausschweifungen um mich hauen, eure Mütter beleidigen und euch lächerlich machen sollen, wies in diesem einem Blog empfohlen wurde um cool rüberzukommen?????????????

 

@ Bomberman

Ich habe bei den entsprechenden Absätzen explizit dazugeschrieben, dass es sich um meine MEINUNG handelt. Willst du allen Ernstes versuchen meine MEINUNG zu widerlegen, sprich meinen Willen zu brechen, bis ich das mache und denke, was du gerne willst, also son bisschen 1984 mit den vier Fingern und so?

 

Aber was rede ich überhaupt? Bin ja eh zu dumm um den Inhalt dessen, was ich hier zur Sprache bringen wollte zu erfassen und jedes Wort was ich tue ist dumm, besserwisserisch und hochnäsig, wenn ich damit nicht die geistige Überlegenheit meines gegenübers huldige.

 

Ja, offensichtlich hatte ich eine falsche Vorstellung davon, was ein Internetforum ist. Ich muss gestehen, ich war noch nicht in so sehr vielen angemeldet, weil ich bisher ein eher negatives Bild von Internetdiskussionen hatte, weil dort zu häufig beleidigt wird und man nicht sachlich bleibt... Aber Magic spricht ja in der Regel eher halbwegs gebildete, erwachsene Menschen an, von daher wird das doch hier nicht so schlimm sein und man wird eine vernünftige Diskussion führen können.

 

Tut mir leid, dass ich nicht jede Mal die Zeit habe einen lexikonreifen Beitrag zu verfassen und man beim genaueren drüber nachdenken einzelne Worte hätte streichen können. Ist es denn so schwer damit zu leben dass andere Menschen Dinge anders machen und denken als man selbst? Kann man sie nicht einfach so sein lassen wie sie sind? Wieso muss solange auf ihnen rumgehackt werden, bis sie keine Lust mehr haben irgendwas zu sagen oder sich anpassen?

 

Jetzt mal ganz unabhängig von meinen bisherigen Bildunsgweg... Wieso wird es einem zum Vorwurf gemacht wenn man über dem Durchschnitt schreibt? Das hatte ich zuletzt in der Grundschule, wo man in der Pause die Streber verkloppt hat, weil die schneller das kleine Einmalseins drauf hatten als man selbst oder beim Diktat ne 1 hatten... Sch*** Streber, hast es ja nicht anders verdient. Bist ja nur so schlau geworden, weil du gerne mal eine aufs Maul haben wolltest, nicht wahr? Opfer...

 

---

 

Ich KANN meine Energie nicht auf Magicdiskussionen beschränken, weil mir dazu das nötige Fachwissen fehlt. Ich kann zwar Vorschläge machen, was ich in Deck XY spielen würde, habe aber keine Ahnung, ob das auf Turnierebene XY mit Meta Z funktionieren würde oder ob es da nicht vielleicht noch was anderes gäbe... Ich stehe da nicht wie die meisten anderen mein halbes Leben lang drinne, bin demenstprechend noch weit von der 10.000 Stunden Regel entfernt...

 

Meine Turnierberichte wurden zum einen Teil positiv aufgenommen am Anfang, gegen Ende hin habe ich dann aber auch öfters mal Mails bekommen, ich möge das doch bitte lassen, das würde nerven sich da jedes Mal durch zwei Seiten Text durchzuquälen. Gut, dementsprechend habe ichs dann sein gelassen in meinem ersten Thread zu schreiben, weil ich die Dinger eigentlich geschrieben habe, weil ich dachte, dass sich da der ein oder andere drüber freut... Wenn man sich dadurch aber schon so sehr auf den Schlips getreten fühlt, dass man mich darauf hinweisen muss, es zu unterlassen, dann sollte ich mich auch daran halten.

 

Wenn jeder so schriebe wie Lina, würde die Diskussionen auch ihr schnell zu anstrengend. Da bin ich sicher.

 

Na dann will ich euch nicht weiter überanstrengen...

 

---

 

Nachtrag :

 

Wieso ich mich rechtfertige? Weil weghören oder wegsehen ebenfalls rückgratlos wäre. Wenn man Kritik heraufbeschwört, muss man sich dieser auch stellen. Reine Befindlichkeitsäußerungen werden mich sicherlich nicht davon abbringen mein Denken zu ändern, für konstruktive Vorschläge wie eben das mit dem Handy und der Zeit, dass diese ein limitierender Faktor sind, nehme ich gerne an. Führt dann aber eben zu der Konsequenz, dass ich mich nicht mehr ausdrücken kann wie ich das will.

 

Des Weiteren kann dieser Beitrag meinetwegen geschlossen werden, ich habe als Antwort bekommen, was ich wollte, eine Fortführung ist  - für mich jedenfalls - nicht mehr notwendig, Danke!




#1182553 Gesprächskultur / Lange Texte / Wichtigtuerei

Geschrieben von Lina Inverse am 21. Juli 2015 - 23:18

Ich habe den Thread jetzt mal ein paar Tage vor sich laufen lassen, um zu sehen was sich entwickelt.

 

Zu den konstruktiven Vorschlägen :

 

Kürzer fassen fällt mir unendlich schwer, weil ich eine kommunikative Art habe und man mir 20 Jahre lang ins Hirn reingehämmert hat "Stelle eine These auf, nenne deine Argumente, versuche Gegenargumente zu widerlegen, vermeide Fachausdrücke, welche dein Gegenüber nicht verstehen könnte, führe Beispiele aus, um deinen Punkt zu verdeutlichen. Halte dich mit deiner persönlichen Meinung bei einer sachlichen Diskussion zurück, die zählt nämlich nicht, nur das beste Argument." Das kann ich nicht abschalten, maximal unterdrücken.

 

Belanglose Befindlichkeitsäußerungen bringen bei einer sachlichen Diskussion eben nichts. Wenn irgendein Problem aufgezeigt wird und nach Lösungswegen gefragt wird, bringt ein "Find ich voll doof" nichts sachdienliches, dementsprechend hinten anstellen, es sei denn, es wird explizit danach gefragt um sich zu vergewissern, dass man nicht völlig auf dem Holzweg ist.

 

zu den weniger konstruktiven Einbringungen :

 

Arroganter Ton? Mag sein, bin derzeit 5 Tage die Woche 8 Stunden am Tag in der Uni und lese darüber hinaus jeden Tag wissenschaftliche Artikel, das geht einem irgendwann so dermaßen ins Blut über, dass man selbst in dieser Sprache denkt.

Rechthaberisch? Wenn ich weiß wovon ich rede, dann ja, weil alles andere wäre rückgratlos. Darum schreibe ich auch nicht in Beiträgen, in denen ich mich nicht sicher fühle. Ich habe mich glaube ich erst einmal bei einem anderen Magicthread als meinem eigenen beteiligt, weil ich mein Magicwissen nicht als so groß einstufen würde, dass ich jemandem etwas beibringen könnte, bin ja selbst noch ein Newbee und spiele erst seit einem halben 3/4 Jahr oder so.

Ich kann euch aber versichern, dass ich keinerlei Bedürfnis habe mich zu profilieren oder mich als toll hinzustellen, das bin ich nämlich nicht. Bin ein ganz normaler Mensch wie alle anderen auch. Ich weiß was ich gesagt habe und wie es gemeint war, wer etwas andere liest oder versteht, da kann ich auch nichts dran ändern.

 

Natürlich darf man und sollte man die Klappe aufmachen, wenn man von einem Thema Ahnung hat. Das Wissen der Menschheit ist so groß, dass sich wohl niemand allwissend schimpfen kann, dementsprechend ist es nur normal, dass man, wenn man sich auf einem fremden Gebiet bewegt, die Expertise von jemandem braucht, der sich dort auskennt. Das ist für mich keine Frage der Arroganz, wenn diese Person dann sagt "Ich hab Ahnung, ich sag dir, wies läuft", sondern eher zu verstehen als "Ich habe Ahnung, du bist gut beraten, wenn du auf mich hörst, dann ersparst du dir ne Menge Versuche und Fehlschläge".

 

Das Wall of Text Argument finde ich einfach so völlig hirnrissig... Wer etwas über dem Niveau und der Länge eines Aufsatzes in der 7. Klasse schreibt ist automatisch arrogant, hochnäsig, besserwisserisch, hat sowieso keine Ahnung und lesen brauch mans auch nicht, weil Geschwafel? Na Gott sei dank gilt diese Regel nur im Internet, sonst wären wir wieder im finstersten Mittelalter. Wer nicht bereit ist auch mal einen längeren Text zu lesen, ist in meinen Augen nicht diskussionsfähig. Musste jetzt auch jede Menge Aufsätze von Leuten lesen, deren Inhalt man auf eine Seite hätte eindampfen können, aber es macht das Ganze einfach angenehmer zu lesen, wenn man nicht bloß einen Lexikonartikel vorgesetzt bekommt, sondern auch ein bisschen Randgeschichte... aber nein... Lexikon wär ja wieder zu gebildet, hochnäsig und so... irgendeinen Vierzeiler aus nem Rapsong.

 

Ja, das Eingeständnis war auch nicht ernst gemeint, weil ich es für mich persönlich schwachsinnig finde. Ein Text ist so lang wie sein Verfasser meint, dass es nötig ist. Wenn der Leser nicht davon überzeugt ist, die Zeit investieren zu wollen, um den Inhalt aus dem Text herausfiltern, möge er sich eine andere Quelle suchen. Den Verfasser deswegen herabzuwürdigen, zu diffamieren oder dessen GLaubwürdigkeit anzuzweifeln, ist für mich kein besonders schöner Charakterzug. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, leg ichs weg und beleidige nicht den Autor, im Internet scheint das jedoch so üblich zu sein.

 

So, bevor ich mehr Wall erzeuge...

 

Alleine dieser Thread hier zeigt mir, dass das Diskussionsklima in diesem Forum nicht dem entspricht, was ich als ein angenehmes, produktives Klima empfinde. Ich habe mich in jenen drei Diskussionen wie gesagt eingebracht, weil ich der Meinung war einen produktiven Beitrag leisten zu können. Konnte ich nicht, habe mich da wohl geirrt, tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen!

 

Nein, ich bin nicht beleidigt oder eingeschnappt, ich habe mir einfach nur mal erlaubt meine Gedanken auszusprechen. Ich will hier niemanden dazu zwingen sich zu verbiegen, ich habe lediglich versucht einen Stein anzustoßen, dass man da vielleicht mal selbstkritisch drüber nachdenkt, ich habe jedoch nicht das Gefühl, dass sich etwas bewegt. Menschen sind verschieden, das muss man akzeptieren, ich passe hier nicht hin und muss dementsprechend gehen, da ich kein Bedürfnis habe hier rotes Tuch zu spielen und ich mich auch nicht so verbiegen kann und will, dass ich der Masse hier genehm bin.

 

Interessant, als ich das Dummchen war, welches gerne Magic spielen wollte, konnte ich mich vor Kontaktanfragen kaum retten ( da habe ich auch schon lange Beiträge geschrieben !) . Als ich versucht habe Wissen von mir zu geben, hat man versucht mich runterzumachen und mir Hassmails geschrieben...Möge sich jeder seine eigenen Gedanken zu machen.




#1181100 Gesprächskultur / Lange Texte / Wichtigtuerei

Geschrieben von Lina Inverse am 16. Juli 2015 - 16:15

Wollen wir gleich mal versuchen das Gelernte anzuwenden, dementsprechend werde ich mich kurz fassen und auf Erklärungen und Argumente verzichten...

 

Ich rede auch in meinem Alltag so, so wie ich hier schreibe ist meine normale Ausdrucksweise, ich schreibe hier sogar eher auf niedrigerem Niveau um Anglizismen und Fachbegriffe zu vermeiden von denen ich ausgehe/befürchte, dass die Mehrheit diese nicht versteht.Ich bevorzuge es meine Argumente klar und deutlich auszuführen, um Nachfragen hinsichtlich des Inhaltes oder Missverständnisse zu vermeiden.

 

Der von Hagebutte verlinkte Blog ist in hoffentlich nur als Satire zu verstehen, da ein Mensch welcher ernsthaft diese Ideale im Hinterkopf hat ist in meinen Augen nicht kommunikationsfähig, jede Diskussion wäre mit ihm sinnlos, da kein Austausch stattfindet, sonderen reine Selbstdarstellung und Herabwürdigung des Gegenübers.

 

Ich habe von Zuhause, von der Schule und der Uni eine gewisse Gesprächskultur anerzogen bekommen, in der ich selbstkritisch, ergebnisoffen, ausführlich und sachlich neutral bleibe um Konstruktivität und WIssenserweiterung in den Fokus zu rücken, da meine persönliche Befindlichkeit egal ist und ich zumindest davon ausgehen muss, dass die Möglichkeit besteht, dass jemand anderes mehr Wissen oder bessere Argumente hat als ich.

 

Es ist für mich extrem anstrengend so extrem kondensiert wie jetzt hier zu schreiben, weil es meiner natürlichen Ausdrucksweise völlig widerspricht. Ich glaube nicht, dass ich das dauerhaft beibehalten kann und da noch Spaß dran habe.




#1180818 Gesprächskultur / Lange Texte / Wichtigtuerei

Geschrieben von Lina Inverse am 15. Juli 2015 - 22:06

@ Retrorama

 

Ich persönlich empfinde mich auch so, selbst bei der Feminismusdebatte in der ich persönlich emotional involviert war habe ich mich um einen sachlichen, neutralen Ton bemüht und meine ganz persönliche Meinung in den Hintergrund gestellt, weil Partikularinteressen bei solch normativen Fragen einfach keine Rolle spielen und habe mich auf das Darstellen von Theorien oder empirischen Sachverhalten beschränkt.

Ich kann nicht sagen, wie andere über mich denken, ich merke nur, dass ich inzwischen mehrfach deswegen angepflaumt wurde, inzwischen auch schon Hassbrife per PN bekommen habe ich möge doch bitte endlich meinen Mund halten. Das lässt mich über die Sinnhaftigkeit des Ganzen nachdenken.

Wissensreproduktion bringt mir persönlich gar nichts, ich beteilige mich aus dem Wunsch heraus was beitragen zu wollen und das Forum bereichern zu wolleb, da ich am Anfang hier eure konstruktiven Beiträge entgegengenommen habe um meine Magic-Skills zu verbessern. Ich bin in dem Spiel aber bei weitem nicht gut genug, um hier irgendwem schlaue Ratschläge erteilen zu können, dementsprechend beschränk ich mich auf das, wovon ich Ahnung habe und das ist berufsbedingt nunmal BWL/VWL. Ich will einfach nicht nur nehmen sondern auch etwas dafür zurückgeben. Wenn das was ich hier schreibe mehrheitlich als störend/überflüssig wahrgenommen wird, ist der Zweck verfehlt und es gibt für mich keinen Sinn mehr zu schreiben.

Der bisherige Konsenz geht ja eher in die Richtung, dass hier im Internet andere Gesprächsregeln gelten, als ich es gewohnt bin und es mir dementsprechend schwierig sein wird, mich an diese anzupassen.

 




#1180800 Gesprächskultur / Lange Texte / Wichtigtuerei

Geschrieben von Lina Inverse am 15. Juli 2015 - 21:20

Hallo,

 

So, nun ist das Maß voll, ich möchte folgendes Thema zur Aussprache bringen :

 

Wenn ich hier im Forum eine Diskussion entdecke, zu der ich der Meinung bin einen konstruktiven Beitrag leisten zu können, bzw. einen Aspekt beleuchten zu können, welcher meiner Meinung nach nicht bedacht wurde und welches zweckdienlich sein könnte, versuche ich dieses einzubringen.

 

Besonders bei komplizierteren Sachverhalten lässt es sich häufig nicht vermeiden etwas weiter auszuholen um das Argument in adäquater Weise und angemessen darzustellen. Es ist jetzt schon mehrfach vorgekommen, dass mir genau dies zum Vorwurf gemacht wurde, dass ich stets eine Wall of Text hinterlassen würde, welcher sich niemand durchlesen würde und damit die Diskussion eher behindern würde, als einen konstruktiven Beitrag zu leisten.

 

Ich behaupte nicht allwissend zu sein und grade bei kontroversen Dingen ist es auch durchaus legitim anderer Meinung zu sein. Jedoch wird diese hier mehrheitlich meiner Meinung nach in völlig inakzeptabler Weise vertreten. Anstatt einer sachlichen Diskussion " Ich bin da anderer Meinung, aus folgenden Gründen..." wird lediglich meine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt, es werden Beweise/Belege für meine Aussagen verlangt oder einfache Behauptungen dagegengestellt ohne irgendwelche Argumente.

 

Wenn ich dann dennoch versuche der Kritik nachzugehen, die beanstandeten Aspekte weiter auszuführen und zu unterfüttern, wirft man mir wieder das Argument Wall of Text, Besserwisserei/Wichtigtuerei vor. Nachzulesen in inzwischen drei verschiedenen Diskussionssträngen.

 

Ich weiß nicht, wie ihr das gelernt habt und wie eure Gesprächs-/Argumentationskultur aussieht, ich bin jedenfalls eine andere gewohnt in der reine Befindlichkeitsäußerungen irrelevant sind und man für seine Thesen oder seine Kritik zumindest ein Argument anführen muss, um dem ganzen irgendeinen Gehalt zu geben, da Gespräche immer der Prämisse folgen in irgendeiner Weise konstruktiv zu sein/ der Wissensfortbildung dienen sollen. Die hier an den Tag gelegte Gesprächskultur empfinde ich eher als destruktiv oder zumindest als demotivierend mir weiterhin Mühe zu geben konstruktive Beiträge zu verfassen.

 

Daher ich nicht erwarten kann, dass sich meinetwegen irgendetwas ändert, habe ich jetzt obrigen Text verfasst, damit vielleicht eine konstruktive Diskussion angestoßen wird, wie man die Gesprächskultur motivierender, konstruktiver gestalten kann. Aber keine Angst, ich verlange gar nichts. Schreibt einfach mehrheitlich " Wall of Text, bist doof, ich bin anderer Meinung als du, Quelle?" unter diesen Beitrag und ich verspreche, dass ihr nie wieder irgendwelche Wortäußerungen von mir erdulden müsst, da mir meine Freizeit zu schade ist um hier irgendwem auf den Keks zu gehen. Ich habe meine Beiträge stehts mit dem Ziel verfasst irgendeinen Mehrwert für das Forum zu generieren. Wenn mir dieses nicht gelungen ist, werde ich dies umgehend unterlassen.

 

Lina Inverse.




#1180742 [Konzept] Decks vermieten

Geschrieben von Lina Inverse am 15. Juli 2015 - 18:56

@ Matt Rose

 

Na super... wenn die Karten sogar wertvoller werden ( Was rein logisch betrachtet völliger Irrsinn ist, da Dinge durch Alterung niemals besser oder wertvoller werden, höchstens der Preis kann steigen. Der Wert bleibt maximal identisch und selbst das ist schon utopisch. ), dann darf man für das Verleihen gar kein Geld nehmen, wenn man eben diesen Gedanken mit der Gewinnabsicht ausschließen will.

Ich hab in meiner Rechnung schon versucht extrem großzügig zu rechnen ( Kartenmarktwert anstatt Boosterpreis; Völliger Wertverfall nach X Jahren... ) Damit die reale Abschreibungm welche man dem Mieter in Rechnung stellen könnte ohne eine Gewinnabsicht hineininterpretiert zu bekommen möglichst groß ist. Im Worst Case hat man dann aber eben eine negative Abschreibung ( Gibts das überhaupt ? ) und darf gar nichts mehr verlangen und ich glaube mal dem Threadersteller geht es nicht um bloße Nächstenliebe.




#1180733 [Konzept] Decks vermieten

Geschrieben von Lina Inverse am 15. Juli 2015 - 18:19

Der Mietvertrag ist hier noch gar nicht mal der Indikator.

Es ist durchaus auch auf privater Ebene üblich deinem Nachbarn z.B. dein Auto für den Urlaub zu leihen und dafür dann eben einen Vertrag aufzusetzen, was alles enthalten ist, damit der Verleiher nicht behaupten kann, der andere hätte das Auto geklaut und der andere den Wagen nicht als gepressten Würfel zurückbringen kann und dann sagen kann " Das war schon so".

Das entscheidende Kriterium hierfür ist die Gewinnabsicht. Wenn der Ausleiher die anfallenden Kosten während der Zeit des ausleihens ( Versicherung, STeuern, Sprit, Reparatur, Abschreibung... ) übernimmt, ist da nichts gewerbliches zu erkennen. Wenn jedoch ein Betrag X draufaddiert wird, also damit spekuliert wird am Ende der Aktion mehr als vorher zu haben, ist eine Gewinnabsicht vorhanden, bei welcher dann geprüft werden müsste in wieweit das gewerblichen Umfang hat etc. Ich glaube dass es da durchaus einen gewissen Kulanzspielraum des Finanzamtes gibt, da jemand der einmalig seinem Nachbarn für ne Woche sein Auto für 100 Euro ausleiht anders zu bewerten ist als jemand der 10 Autos hat und diese ständig an wildfremde Leute verleiht.

 

Bei Magic hat man das erhebliche Problem den Wert der Karten zu bestimmen. Rein theoretisch könnte man auch einfach sagen 1/15 * Boosterpreis * Anzahl der Karten. Also in diesem Beispiel 1/15 * 4,00€ * 75 = 20€. Dann hochgerechnet auf 2 Jahre Standardrelevanz mit 1 Verleih pro Woche =.0,20€ Abschreibung pro Ausleihe. ( Optimistische Rechnung... )

Wenn man jedoch den Kartenmarktpreis als Berechnungsgrundlage nimmt, gerät man in Erklärungsnot weil theoretische Angebote keine Bemessungsgrundlage sind, die man dem Finanzamt anbieten kann. Man müsste reale Kaufverträge vorlegen, welche man in der Regel nicht hat. Darum würde es höchstwahrscheinlich letztendlich auf obrige Rechnung hinauslaufen, weil diese klar nachweisbar und nachvollziehbar ist. Sowas wie Sammlerwert ist nicht greifbar und dementsprechend irrelevant.

 

Würde man sowas machen wollen, müsste man in jedem Fall damit vorher zum Anwalt um sich abzusichern, als Privatmensch, damit man da keine Konsequenzen zu befürchten hat und sich auf der anderen Seite auch gegen Betrug absichern kann.




#1180643 [Konzept] Decks vermieten

Geschrieben von Lina Inverse am 15. Juli 2015 - 15:19

Die Idee Decks zu vermieten würde sicherlich auf Anklang stoßen, da die Anschaffungskosten von Decks, ganz besonders aus den höheren Turnierformaten eine ganze Menge Menschen davon abschrecken, damit zu spielen. Für mich käme es auch niemals in Frage auf einem Legacy-Turnier zu spielen, weil ich einfach nicht bereit bin einen Monatslohn in einen kleinen Stapel von Spielkarten zu investieren. Ich gehe stark davon aus, dass es anderen Menschen ähnlich geht wie mir, dementsprechend wirst du vermutlich mit dem Verleih von konkurrenzfähigen, hochpreisigen Decks Nachfrage haben.

 

Da hast du aber wieder Probleme...

Dein Leihvertrag ist nur dann gültig, wenn du nachweisen kannst, in welchem Zustand du die Karten verliehen hast und in welchem du sie zurückerhalten hast. Das würde im Zweifelsfall bedeuten, dass du jede einzelne Karte vor dem Verleih und danach einsnannen und abgleichen musst ob die Abnutzung " im Rahmen" ist oder eine unverhältnismäßig hohe Abnutzung oder gar Beschädigung stattgefunden hat. Wenn du eine Standardfloskel ala "Im Einwandfreien Zustand an den Vertragspartner übergeben" einbaust, könnte man das leicht ausnutzen um jede winzig kleine Abnutzung in Rechnung zu stellen, bzw. sich die "beschädigten Karten" ersetzen zu lassen. Das würde dann sehr schnell ausufern und um da rechtlich safe zu sein müsstest du schon den Aufwand mit dem Scan und einer genauen Beschreibung was im Rahmen ist und was nicht mit in den Vertrag aufnehmen.

 

Zweites Problem ist, wenn du Geld dafür nimmst. Wenn du ausschließlich Geld in Höhe des voraussichtlichen Wertverlustes, bzw. der Abschreibung nimmst, sollte das noch auf privater Ebene gehen. Das würde dann aber bedeuten, dass du den realen Wert der Karten benennen musst, wie lange diese durchschnittlich genutzt werden können, bis diese verschlissen sind, die zu erwartende Anzahl der Ausleihungen bis dahin und daraus dann errechnen, wieviel Abschreibung du hast. Den Materialaufwand für den Vertrag und das Scannen könntest du auch noch draufschlagen, wären aber relevant nur Centbeträge, da du deine Arbeitszeit nicht in Rechnung stellen darfst. Wenn das Deck nun 1000 Euro wert ist, du die Karten voraussichtlich in 5 Jahren, bis es verschlissen ist 100 Mal verleihen kannst, dürftest du maximal 10€ + Kosten für Papier und Tinte in Rechnung stellen, denn...

...sonst hast du eine Gewinnabsicht und müsstest das Ganze als (Klein-)Gewerbe beim Finanzamt anzeigen und dafür dann Einkommenssteuer, Sozialabgaben usw. abführen. Dann dürftest du zwar deine Arbeitszeit wieder in Rechnung stellen und mehr als die 10 Euro dafür verlangen, müsstest dann aber eben auch noch eine Quittung erstellen, Buch führen, Steuererköärungen beim FInanzamt einreichen usw. Dann käm auch noch der ganze Krams mit Gewährleistungspflicht, Haftung etc. hinzu... Da müsstest du dann schon hunderte Decks zu je 10 Euro jede Woche verleihen, damit sich das rechnet und lohnt.

 

Drittes Problem ist dann die Inhaftungnahme des Vertragspartners. Dieser muss einmal den Ausleihvertrag und die Nutzungsbedingungen unterschreiben in dem alle Formalitäten des Vertrages geklärt sind und du musst im Zweifelsfall seine Identität nachweisen. Das macht man sinnvoller Weise über eine Fotokopie des Persos und Unterschrift auf dem Vertrag.

Darüber hinaus könnte der VP auch einfach behaupten, du hast die Unterschrift selbst auf den Vertrag geschmiert, bzw. den Vertrag nachträglich abgeändert, die Fotokopie vom Perso ist von einer früheren Geschichte und hat damit gar nichts zu tun, usw. Ich kenne mich hier rechtlich nicht genug aus um zu wissen, wie man sich da als Verleiher vernünftig absichern kann, da sollte man aber in jedem Fall ein paar Gedanken dran verschwenden...

Eine Idee wäre es einen Pfand zu hinterlegen. Idealer Weise ist der Pfand so hoch wie der Wert der ausgeliehenen Ware, damit würde das Geschäftsmodell dann aber wieder an Sinnhaftigkeit verlieren, wenn ich 1000 Euro Kaution und 30 Euro bezahlen muss um mir ein 1000€ Deck auszuleihen...

 

Viertes Problem wären dann die Nachahmer bzw. Ausweicher. Sprich Leute, welche sehen, was du machst und dann selbst Decks für weniger verleihen oder Leute, welche Decks für umsonst verleihen, weil sie eben keine Gewinnabsicht haben. Daher du aber Steuern und Sozialabgaben zahlen musst, Buchhaltung betreiben musst, eventuell Rechtsansprüche gegenüber manchen Kunden durchdrücken musst, haben diese alle das nicht und beeinflussen damit negativ dein geschäft. Du kannst darauf dann nur mit Preissenkung ( Profitverlust ), Abmahnung/ Unterlassungserklärungen bzw. rechtliche Maßnahmen, sprich Anzeigen reagieren, was sich vermutlich alles ziemlich nachteilig auf dein Geschäftsmodell auswirken dürfte.

 

Wenn du alles gerne unter der Hand machen willst, um eben den ganzen lästigen Aufwand nicht betreiben zu müssen, musst du früher oder später damit rechnen, dass dann jemand anderes, der dich nicht leiden kann, dich beim Finanzamt meldet, dir Hausverbot in seinem Laden erteilt, weil du den Kartenverkauf behinderst, einer deiner Kunden wie oben beschrieben versucht dich reinzulegen bzw. dein Deck völlig kaputt zurückgibt und behauptet es war schon so... Musst du wissen ob es dir das Risiko wert wäre.

 

 

Ich für mich würde es nicht machen, da ich den Wert professioneller Magicdecks generell für absurd hoch halte und ich die Leihgebür wenn überhaupt nur als Kaufpreis akzeptieren würde und daher dies nicht im Verhältnis zu deiner Erwartungshaltung stehst, was du gerne dafür haben möchtest, kämen wir beide sicher nie ins Geschäft.

Ich kenne aber genug Leute, die bereit wären, soviel Geld dafür auszugeben, die das Geld aber nicht haben und für die es eine sinnvolle Alternative wäre, bevor man sich das Geld selbst zusammensparen muss.




#1179552 Trader Online Shop - Schlechte Erfahrung gemacht !

Geschrieben von Lina Inverse am 11. Juli 2015 - 17:36

Ich bin von Hause aus BWLer in und habe im Bachelorstudium zwei Semester Handelsrecht belegt, also eine BWLer-Veranstaltung für Nicht-Juristen, damit wir wissen, wie auf juristischer Seite aus argumentiert wird, wie es rechtlich funktioniert. Es ist natürlich in keinster Weise mit einer juristischen Ausbildung vergleichbar, eher auf einen für den Hausbedarf und das Laienverständnis zusammengestauchte Fassung des Ganzen.

 

Ich erinnere mich an ein Fallbeispiel, welches wir im Rahmen dieser Veranstaltung diskutiert haben, wo ein Elektroartikel falsch ( also viel zu billig ) deklariert wurde. An der Kasse wurde dann aber der richtige Preis verlangt ( lediglich der Preisaufkleber in der Ausstellung war falsch ). Das Gericht hatte dann in diesem Falle entschieden, dass der Kunde keinen Anspruch auf den günstigeren Preis habe, da dieser durch einen irrtum zu Stande gekommen sei und es für den Händler unzumutbar wäre die Ware deutlich unter Wert zu verkaufen, da dieses seiner Gewinnabsicht widersprechen würde.

 

Ein etwas speziellerer Fall war mit einem Internetangebot verbunden, wo ein Produkt zu einem Preis eingestellt wurde, der Preis jedoch auf Grund von immenser Nachfrage drastisch gestiegen war. Der Käufer hat es in seinen Warenkorb gepackt, die Bestellung abgeschickt und auf den günstigeren Preis bestanden, als der Verkäufer ihm dann handschriftlich eine neue Rechnung mit angepasstem Preis zugeschickt hat. Das Gericht hat auch hier im Sinne des Verkäufers entschieden, da nach dessen Auffassung durch das Klicken des Bestellbuttons noch kein Kaufvertrag zustande kommen würde, dies bedürfe einer formellen oder informellen Bestätigung durch den Verkäufer, da die Maschine hier nicht als Ersatz fungieren könne. Ein gültiger Kaufvertrag entsteht erst dann, wenn beide sich einvernehmlich auf die Konditionen geeinigt haben. Wertschwankungen von Gütern und damit verbundene "veraltete" Preise konnten zumindest in diesem Beispiel auch als Argument angeführt werden.

 

Wir haben auch mal was mit haushaltsüblichen Mengen diskutiert, hier kriege ich das Fallbeispiel aber nicht mehr rekonstruiert... Es ging sinngemäß darum, dass man den Verkäufer nicht dazu zwingen kann, Waren in einer bestimmten Menge abzugeben, besonders bei Sonderangeboten nicht. Im Extremfall bei Verdacht auf Wiederverkaufsabsicht eben auch noch andere Aspekte mit reinspielen können.

 

Die jeweiligen Aktenzeichen müsste ich nachgucken, die kenne ich nicht auswendig, muss aber mindestens 3 Jahre alt sein, da die Vorlesung schon eine Weile her ist. Die Note weiß ich auch nicht aus dem Kopf, da das Bachelorstudium schon eine Weile zurückliegt, wird im Bereich 2, Irgendwas gewesen sein, da ich definitiv nicht durchgefallen bin und während des ganzen Studiums nicht schlechter als 3,0 war.

 

Ja, entschuldige die ungenaue Ausdrucksweise. Ein Kaufvertrag kann nur durch ein Gericht als nichtig erklärt werden und lediglich vom Verkäufer angefochten werden. Wenn jedoch entsprechende Klauseln in den AGBs stehen, welche in aller Regel immer irgendwie durch ein Häkchen bei der Bestellung abgefragt werden, hat man als Verkäufer da auf jeden Fall ein gutes Argument den Kaufvertrag anzufechten, lese ich jedenfalls regelmäßig "Abgabe nur in Haushaltsüblichen Mengen; Irrtümer vorbehalten; nur solange der Vorrat reicht"

 

Irgendwelche finalen Äußerungen ala " Es ist so, und wird so und so vor Gericht ausgelegt werden" werde ich definitiv nicht machen, da mein Wissen sich lediglich darauf beschränkt, welche Aspekte eine Rolle spielen und ich eher die Verkäufersicht im Auge habe, wie dieser sich absichern kann um seine Interessen durchzusetzen. Die letztendliche Normabwägung kann dann nur durch einen Volljuristen erfolgen. Es wird eh immer zwei Meinungen geben, wenn alles eindeutig wäre, bräuchte man keine Juristen.

 

 

EDIT :

 

Habe grade nochmal nachgeguckt.

Bei dem Fallbeispiel mit der haushaltsüblichen Menge ging es um einen Feinkostladen, welcher hochpreisigen Wein zu einem sehr viel günstigeren Probierpreis angeboten hat. Ein Kunde wollte nun mehrere Kisten des Weines zum vergünstigten Preis einkaufen, da er eine größere Feier veranstalten wollte und dafür eine große Menge Wein für den Eigenbedarf brauchte. Der Verkäufer verweigerte ihm die Abgabe der gesamten Menge zum Probierpreis und wollte für jede, außer der ersten Flasche den regulären Ladenpreis haben. Das Gericht kam hier zu der Entscheidung, dass die Intention des Sonderangebotes war Neukundenaquise zu betreiben und es dementsprechend für den Verkäufer unzumutbar wäre knapp 100 Flaschen an eine Person herauszugeben, da die Aktion hierdurch unverhältnismäßig stark ausgenutzt wurde. Es wurde aber auch gesagt, dass eine private Feier, bei der dutzende Flaschen Wein verzehrt werden, noch im Rahmen des haushaltstypischen Bedarfs liegen würden, wenn dieses explizit nachgewiesen werden kann. Dementsprechend wurde sich auf einen Vergleich geeinigt auf die Gesamtflaschenmenge einen Rabatt zu gewähren, jedoch deutlich über dem Sonderangebot.

 




#1179536 Trader Online Shop - Schlechte Erfahrung gemacht !

Geschrieben von Lina Inverse am 11. Juli 2015 - 15:48

Ich bin wie gesagt keine Juristin und wenn ich in Fachtermini rede, kann es passieren, dass mein Gegenüber gar nichts mehr versteht, damit wäre der Sinn von Kommunikation verfehlt. Meine Intention war es, das Thema sachlich zu analysieren und die Möglichkeiten des Verkäufers zu beleuchten wie er auch mit der Sache hätte umgehen können um vielleicht etwas mehr Verständnis für sein tatsächliches Handeln zu wecken, da reines Bashing auf den bösen bösen Verkäufer nichts bringt.

 

Tut mir leid, dass das in zwei Sätzen nicht machbar ist und ich versucht habe mein Wissen auf verständliche Weise auszudrücken.

 

Daher du scheinbar über profunde Jurakenntnisse verfügst und es sicherlich unter deinem Niveau ist deine Wortmeldung darauf zu reduzieren mich runterzumachen, wirst du das ganze sicherlich entsprechend fachmännisch korrekt ausschmücken, in der Hoffnung das hier wer in der Lage ist dem inhaltlich zu folgen




#1179531 Wie Wizards die Künstler ausbeutet

Geschrieben von Lina Inverse am 11. Juli 2015 - 15:03

Ohje... die armen Maler, die hier ausgebeutet werden...

 

Wizards macht Ausschreibungen. Sie wollen eine neue Magiceidition machen, brauchen dafür 250 neue Bilder, geben ganz grob die Konzepte vor, wie das dann am Ende auszusehen hat, damit alles vom Style her zusammenpasst und sagen, wieviel sie dafür bezahlen möchten. Sagen wir mal 1000 Dollar pro Bild. Jetzt hat jeder Künstler die Wahl, ob er eine solche Auftragsarbeit annimmt oder nicht. Ich will dabei in keinster Weise beurteilen ob der von Wizards ausgelobte Preis angemessen oder fair ist. Wenn der Künstler die Arbeit annimmt, verrichtet er eine Dienstleistung, wird nach Fertigstellung dafür entlohnt, damit geht das (geistige ) Eigentumsrecht an dem Bild automatisch an den Auftraggeber über und er kann dieses Bild benutzen, wie es ihm beliebt. Theoretisch müsste er noch nicht mal den Namen des Malers drunterschreiben. ( Oder hat jemand von euch schonmal den Namen des Fotografen auf einem Getränkekarton gesehen, wo ein lecker angerichteter Obstkorb drauf abgebildet ist ? ).

 

Für die Künstler ist das Werbung. Sie haben durch Wizards eine immens hohe Verbreitung, da fortan Millionen von Menschen ihr Bild in Händen halten werden und wenn ihre Bilder herausragend gut sind, wird der Name eben auch entsprechend bekannt. Dieser Prestigegewinn lässt sich in Euro natürlich nicht ausdrücken, aber er ist definitiv vorhanden, da man für ein Bild eines namenhaften, berühmten Künstlers immer tendenziell gewillt ist mehr zu bezahlen, als von irgendeinem Noname, der aber vielleicht genauso gut malen kann. Das kann man dann so gesehen als "Bonus" betrachten, den er oben auf sein Honorar drauf erhält. Rein rechtlich gesehen müsste Wizards das noch nicht mal machen.

 

Man kann natürlich immer den Einwand bringen, dass das Honorar nicht angemessen sei. Es ist aber eben auch das Recht eines jeden Malers die Arbeit abzulehnen, wenn er der Meinung ist, dass seine Arbeit wertvoller ist. Es ist alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Solange genug talentierte Fantasymaler ihre Kunst anbieten, sieht Wizards keinen Grund die Preise anzuheben. Wenn Irgendwann kein Künstler mehr bereit ist für ein so niedriges Honorar ein Bild zu malen, wird Wizards irgendwann gezwungen sein die Preise anzuheben... Thats it!




#1179530 Trader Online Shop - Schlechte Erfahrung gemacht !

Geschrieben von Lina Inverse am 11. Juli 2015 - 14:45

Aufregen bringt gar nichts...

Das Handelsrecht hat da ganz klare Regelungen. Das was in einem Shop als Preisauszeichnung dransteht, sind unverbindliche Empfehlungen, die zwar in 99% der Fälle zutreffend sind, aber eben nicht zwangsläufig müssen. Wichtig ist der Preis, den dir der Mensch an der Kasse nennt, denn dort kommt der Kaufvertrag zu stande. Du könntest dann dort an der Kasse noch immer sagen, dass du das nicht willst, weil dir der Preis nicht angemessen scheint. Wird in der Praxis aber auch eher selten gemacht, weil wenn man die Sachen schonmal aufs Band gelegt hat, will man sie auch eigentlich haben und wenn hinter einem 10 weitere Kunden stehen, will man sich auch dem sozialen Druck beugen, keinen Aufriss zu machen.

 

Beim Fernabsatzhandel ist es meines Wissens nach genauso. Die Preise die in einem Shop stehen sind ziemlich egal, dienen nur als Richtlinie, die in 99% der Fälle zutrifft. Wichtig ist das, was in der Rechnung oder Auftragsbestätigung drinnensteht. Du hast da dann nochmal 14 Tage Zeit vom Kaufvertrag zurückzutreten, falls dir der Preis doch nicht angemessen scheint.

 

Wenn wie im vorliegenden Fall ein Preisirrtum vorliegt, und das System eine fehlerhafte Rechnung erzeugt hat, welche nicht im Einverständnis des Händlers entstanden ist, dann hat er das Recht den Preis nachzubessern, bzw. den Kaufvertrag für nichtig zu erklären, wegen Preisirrtum. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, wenn man ein angebliches Schnäppchen in einem Internetshop entdeckt hat, dass man dann einen Rechtsanspruch hat dieses zu bekommen. Ein Gerichtsurteil hat vor ein paar Jahren in einer vergleichbaren Angelegenheit festgestellt, dass ein gewerblicher Verkäufer einen Verkaufspreis deutlich unter dem Handelswert der Ware auch nachträglich, nachdem die Rechnung ausgestellt wurde, korrigieren darf, da die Rechtsnorm des Schutzes seiner Gewinnabsicht über der des Käufers steht.

 

Ein weiteres Problem ist die Menge. Als Privatkäufer hast du nur das Recht eine "haushaltsübliche" Menge zu kaufen. Wie man die jetzt im Fall Magic definieren will, will ich gar nicht konkret sagen. Wenn du jedoch mehr kaufst, dass der Eindruck entstehen könnte, dass du einen Wiederverkauf planst, könnte der Verkäufer gleich noch eine Anzeige wegen Verdacht auf Schwarzhandel hinterherschieben, weil davon ausgegangen werden muss, dass mit der Absicht des Wiederverkaufs und Gewinnabsicht eingekauft wurde. Ob der Verkäufer das machen würde, weil es massiv kundenunfreundlich ist, ist fraglich, zumal es sich hier um unter 100 Euro handelt und nicht mal ein einfaches Anwaltsschreiben aufwiegen würde. Ob eine solche Klage wirklich Erfolg hätte, weil wir hier nur von ein paar Euro reden, will ich auch nicht beurteilen.

 

Ich gehe mal stark davon aus, dass entsprechender Laden auch solche Klauseln in seinen AGBs drinnenstehen hat von wegen "haushaltsübliche Mengen" und "Preisirrtümer vorbehalten". Damit wäre er dann komplett aus der Sache raus.

 

Ja, ich gebe zu, auf den ersten Blick klingt es ein bisschen unverschämt, wenn man 16 Karten zu 3 Euro gekauft hat und dann nur noch 4 erhält, weil der Preis über nacht explodiert ist und der Verkäufer es dann auch noch als "Kulanz" bezeichnet auf die Portokosten zu verzichten. Berücksichtigt man jedoch o.g. Dinge, könnte er auch einfach 16 * 9 Euro in Rechnung stellen ( und du hättest dann das Recht vom Kaufvertrag zurückzutreten ), er könnte den Kaufvertrag gänzlich wegen Preisirrtums für nichtig erklären oder wenn er ganz hardcore drauf ist, dir das Gewerbeamt und die Polizei auf en Hals hetzen, wegen Verdacht auf Schwarzhandel. Ist natürlich alles massiv kundenunfreundlich und dürfte auch zu ganz böser Resonanz führen, von daher hat der Verkäufer sogar noch einen recht humanen Kompromiss gewählt.

 

Ist wie gesagt mein Kenntnisstand nach zwei Semestern Handelsrecht. Bin keine Juristin, kann dir daher nur sagen, welche Aspekte bei der Sache zu berücksichtigen sind.




#1177105 Lifetime-Suspension + MTGO-Ban aufgrund vergangener Straftaten?

Geschrieben von Lina Inverse am 03. Juli 2015 - 10:29

Jeder ist unschuldigig, bis ihm das Gegenteil bewiesen wurde und sobald man verurteilt wurde und die damit verbundene Strafe abgesessen hat ( Ich will hier keine Diskussion darüber anfangen ob die Strafe angemessen war oder nicht, da könnte man von kleinen Tadel bis elektrischer Stuhl so ziemlich alles denken... ), ist dieser Mensch wieder als unschuldig zu behandeln, da er seine Schuld bei der Gemeinschaft abgeleistet hat.

 

Jeder Mensch hat in seinem Leben irgendwie irgendwann mal Mist gebaut. Wenn er Glück hatte, wurde er dabei nicht erwischt und läuft straffrei rum... Jeder ist in seinem Leben irgendwann mal bei Rot über die Ampel gefahren, hat sich irgendwas genommen ohne zu fragen, hat sich mit wem geprügelt oder oder oder... Das menschliche Sein ist nunmal fehlerhaft und nicht frei von Schuld und Tadel. Das liegt in unserer Natur. Wichtig ist, dass wir dies erkennen und aus unseren Fehlern lernen. Wenn jemand etwas gravierend schlimmes getan hat, gibts dafür Geld- oder Haftstrafen. Das ist auch okay so. Der oder Diejenige soll ruhig merken, dass er oder sie was falsch gemacht hat und soll dafür büßen um über die Schuld nachzudenken. Danach hat aber jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Solange man es ehrlich bereuht, was man getan hat ( und ich unterstelle einfach mal, man hat da einige Gespräche mit Psychologen vorher gemacht... ), sollte man da auch niemandem einen Strick draus drehen.

Bevor man hier einen auf mittelalterlichen Lynchmob macht, sollte man sich also lieber erstmal an die eigene Nase fassen... Mal mit 80 in der 50er Zone geblitzt worden? Mal ein bisschen großzügig bei der Steurerklärung die Ausgaben nach oben korrigiert? Mal bei Rot drübergefahren? Lebenslanger Ausschluss von allen öffentlichen Einrichtungen. Verbannung aus dem öffentlichen Leben... mit soeinem asozialen Schwein wollen wir nie wieder was zu tun haben!

Rechtswissenschaftler sind übereinstimmend zu der Überzeugung gekommen, dass finale Strafen ( lebenslange Haft, Todesstrafe usw. ) mit der Würde des Menschen nicht vereinbar sind, da wie gesagt jeder das Recht hat eine zweite Chance zu bekommen, sofern er ehrlich bereuht und das RIsiko einer Wiederholung gering ist. Und genau dem haben wir uns auch zu fügen. Es ist Aufgabe des Staates kriminelle Menschen zu bestrafen, nicht unsere. Selbstjustiz ist strafbar und nichts anderes ist sozialer Ausschluss.

 

Ich finde die Reaktion von WIzards völlig unangemessen. Ja der Mann hat Mist gebaut, er hat vielleicht eine viel zu milde Strafe für das bekommen, was er getan hat, aber das ist dann Schuld der Behörden, nicht die Schuld der Person. Ihn deswegen von den Turnieren auszuschließen ist für mich völlig inakzaptabel und ich an seiner Stelle würde da auch juristisch gegen vorgehen, aus oben genannten Gründen.

 

Natürlich hätte ich da auch ein mulmiges Gefühl wenn ich weiß, der Typ der mir gegenübersitzt hat schonmal wegen Vergewaltigung im Gefängnis gesessen. Vielleicht ist er aber inzwischen ein ganz anderer Mensch? Vielleicht hat dieser Warnschuss vor den Bug ihm die Augen geöffnet und er ist geläutert? Wer wäre ich ihn zu meiden, nur weil er einen fatalen Fehler in seinem Leben gemacht hat? Ich habe selbst genug Fehler in meinem Leben gemacht und will auch nicht, dass man mich dafür ächtet und ausgrenzt...




#1176840 Streik der deutschen Post - Versandverzögerungen?!

Geschrieben von Lina Inverse am 02. Juli 2015 - 15:07

Es geht hier um die Arbeit des Postboten, dabei ist seine handwerkliche Arbeit der größte Teil der Wertschöpfung. Es ist nur wenig Technologie bzw. Maschinenkraft dabei beteiligt wenn jeden Tag die Posttonne geleert wird, die Briefe sortiert, von A nach B transportiert und dann am nächsten Tag in die Postkästen gesteckt werden. Die anderen Abteilungen bzw. Arbeitsgebiete der Post sind hierbei völlig irrelevant. Ich wüsste jedenfalls nicht in wieweit der Asiatische E-Commerce-Kollege den deutschen Briefträger beeinflusst.

 

Kann gut sein, dass unsere derzeitigen Portoentgelte zu niedig bemessen sind und wir für einen "fairen" Lohn 1€ pro Brief zahlen müssten. Kann ich nicht beurteilen, dazu müsste ich die exakten Geschäftszahlen der Post kennen.

 

Das absolute Minimum welches zur Entlohnung eines Arbeiters gewärt werden muss, sind die Reproduktionskosten seiner Arbeit, also alle Kosten, die dabei entstehen, dass er auch morgen noch in der lage sein wird, seiner Arbeit nachzugehen. Nahrung, Wohnung, Kleidung, öffentlicher Nahverkehr, medizinische Versorgung als unmittelbare Kosten, aber eben auch Rücklagen fürs Alter oder Krankheit, Erziehung und Pflege des Nachwuchses ( da Arbeiter aus BWL-Sicht zu den Verschleißgütern gehören, da sie nach einer gewissen Arbeitszeit ausfallen und ersetzt werden müssen. im Rahmen nachhaltigen Wirtschaftens müssen also auch diese Kosten übernommen werden, dass der Arbeitnehmer in der Lage ist Kinder als Ersatz für seine eigene Arbeitskraft im Ausfallsfall zur Verfügung stellen zu können. Ja, ich weiß, das lesen BWLer nicht gerne, es ist aber so. Reine Selbstversorgung des Arbeitnehmers reicht nicht zum nachhaltigen Wirtschaften. )

 

Der Deutsche Postbote sollte eine Lohnerhöhung bekommen, da er in seinem gesamten Berufsleben im Durchschnitt mindestens knapp 2.000 Euro verdienen muss um dadurch genügend Rentenansprüche aufbauen zu können um zumindest in der Lage zu sein die Mindestsicherung zu erhalten ( im Zweifelsfall sogar eher mehr, da ich bezweifle, dass die Grundsicherung im Alter reicht um die tatsächlichen Kosten zu decken... ) und im Zweifelfall sogar noch mehr um Rücklagen für eben solche Fälle bilden zu können...

 

Aus rein ökonomischer Sicht sind Löhne, welche so niedrig sind, dass nicht mal GruSi-Rente damit erreicht werden können normativ falsch, da dadurch gesamtgesellschaftliche Folgekosten entstehen, da dann der Staat dafür einspringen muss und das bedeutet? Mehr Steuern für alle! Der Aspekt mit den Kindern noch nicht mal berücksichtigt... Wir haben doch den demographischen Wandel. Wer soll denn später mal die ganze Arbeit machen, welche anfällt? Man muss im Schnitt 1 Kind in seinem Leben gezeugt haben, damit in einer Generation genausoviele Arbeitnehmer zur Verfügung stehen wie heute.

 

Mit deinem Argument könnte man noch wesentlich krasser argumentieren... Wieso sollte man Postboten überhaupt Löhne zahlen? Wieso sollte man überhaupt noch Post austragen? Lohnt sich doch gar nicht, mit E Commerce verdient man schließlich viel mehr. Ganz einfach : Weils ne gesellschaftliche Notwendigkeit für eine Post gibt, weil ein Bedarf da ist, weil diese Dienstleistung eine Menge Manpower benötigt und diese Manpower muss aus o.g. Gründen eine gewisse Mindestentlohnung bekommen, damit zumindest die zukünftige Dienstleistung gesichert ist. Alles andere wäre Raubbau aus ökonomischer Sicht und aus menschlich-ethischer Sicht Lohndumping.

 

Ich komme aus dem BWL-Bereich und kenne durchaus das Kalkül, welches dahintersteckt. Wir sind aber im 21. Jahrhundert und Profit alleine ist nicht mehr das einzige was zählt. Inzwischen ist es zumindest in der jüngeren Generation angekommen, das man sowas wie Nachhaltigkeit braucht. Wenn ich meine Angestellten 6 Tage die Woche, 8 Stunden am Tag für 800 Euro Brutto schuften lasse und jeden tag nochmal 1-2 Überstunden dranhängen lasse, ist das aus profittechnischer Sicht natürlich ganz toll. Der Arbeiter wird dann aber mit 40 tot umfallen und dann werde ich irgendwann feststellen, dass nicht mehr genug Arbeitnehmer da sind, um die ausgefallene Stelle neu zu besetzen, was nun? Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren? Und wenn die alle sind, was dann? Menschenzuchtfarmen sponsored by Deutsche Post? Ne...Nachhaltiges Wirtschaften... Der Gesellschaft immer nur soviel entnehmen, wie auch nachwächst und soviel von meinen eigenen Gewinnen induzieren, dass auch wieder alles so nachwächst und es auf ein +-0 hinausläuft.

 

Wenn das mit den aktuellen Preisen nicht geht, dann müssen die Preise halt angepasst werden! Es geht rein normativ nicht, dass wir uns drüber aufregen, dass ne Briefmarke schon wieder 2 Cent mehr kostet und wir kaufen damit Prekärbeschäftigung, Lohnduming und Altersarmut mit ein...




#1176755 Streik der deutschen Post - Versandverzögerungen?!

Geschrieben von Lina Inverse am 02. Juli 2015 - 12:02

Es ist alles eine Frage der Sichtweise.

Möchte man alles aus BWL-Sicht betrachten, dann würde ich sogar soweit gehen zu sagen, dass die Post inkonsequent ist. Sie möchte gerne von einem Unternehmen mit unzähligen kleinen Filialen zu einem Unternehmen mit wenigen großen Filialen und unzähligen kleinen "Franchise-Nehmern" arbeiten. Das ist in sofern sinnvoll, weil die Post nunmal eine personalintensive Branche ist. Dementsprechend lagert man Risiken des Personals an die Franchisenehmer aus. Diese haben eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, z.B. EInsammeln und AUstragen der Post im Bezirk XY und erhalten dafür einen Festbetrag X. Der "Chef" dieses Franchisenehmers wird dann durch Verträge an gewisse Auflagen gebunden und über Vertragsstrafen dazu gezwungen diese auch einzuhalten. Da der Chef auch gerne Geld vom Kuchen abhaben will, wird er versuchen den Lohn seiner Angestellten zu drücken bzw. die Anzahl der Überstunden hochzuschrauben. Wegen Inflation, Lohnsteigerung und wachsender Auftragsmenge verlagert sich tendenziell der Gewinn eher zu Gunsten des Mutterkonzerns, da dann der Franchisenehmer um nachregulierung seines Vertrages bitten muss, da der Pauschalbetrag irgendwann zum Decken seiner Kosten nicht mehr reichen wird.

Gleiches gilt für die Annahmestellen. Die kriegen einen monatlichen Festbetrag dafür, dass sie Post annehmen, egal obs ein Brief oder zehntausend Briefe sind. Auch hier gilt dasselbe. Dank steigender Ladenmiete, Betriebs- und Personalkosten wird der Franchisenehmer irgendwann in den Zwang getrieben um Nachregulierung zu bitten.

Die Aspekte, wegen derer sich Momentan alle so aufregen, das Umgehen des hauseigenen Tarifvertrages, das Ausnutzen des Streikverbots der letzte paar verbeamteten Postboten... das würde ich gemessen an den zukünftigen Problemen, welche sich durch die Strukturänderung ergeben als eher geringfügig einstufen. Es ist dann zwar langfristig gesehen für den Franchisenehmer von Nachteil, sich auf den Vertrag einzulassen, aber langfristig rechnet ja keiner. Maximal die näachsten 2-3 Jahre wird geguckt und dafür ist der Vorteil den man durch den starken Markennahmen deutsche Post hat ein verführerisches Argument den Franchisevertrag zu unterschrieben.

So funktioniert Kapitalismus nunmal. Arbeit, Risiko und Kosten für den einen und Gewinn für den anderen. Man kann die Post hier sogar noch eher als human bezeichnen, da es auch durchaus denkbar wäre drakonische Vertragsstrafen zu verlangen. Einschreiben konnte nicht zugestellt werden, weil Empfänger im Urlaub ist? 5.000 Euro Vertragsstrafe wegen Imageverlust und Nichterfüllen des Vertragsinhaltes.

 

Nun die sozialistische Sicht.

Der Kern der Wertschöpfung wird von den Postboten betrieben, dementsprechend sind sie der Kern der Dienstleistung, welche die Post anbietet und dementsprechend müssten sie "rein normativ" betrachtet, am umfangreichsten am Gewinn, welcher aus der Wertschöpfung heraus resultiert beteiligt werden. Dem ist derzeit nicht der Fall. Die Gewinne der Post gehen tendenziell nach oben, die Mitarbeiterlöhne tendenziell nach unten.

Hinzu kommt der Aspekt, dass der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern gegenüber eine moralische Verpflichtung hat, sprich er hat dafür zu sorgen, dass es seinen Angestellten wirtschaftlich gut geht und sie eine gewisse Planungssicherheit für die Zukunft haben. Das wäre im angestrebten Franchise-Modell der Zukunft nicht mehr in dem Maße denkbar, da der Tarifvertrag eben ein wesentliches Fundament für diese Sicherheit ist.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber befinden sich im permanenten Klassenkampf. Daher der Arbeitgeber die Konditionen im Arbeitsvertrag diktieren kann, da der Arbeitnehmer gezwungen ist, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, einer bezahlten Arbeit nachzugehen, muss auf der anderen Seite ein Gegengewicht geschaffen werden, damit der Arbeitgeber eben nicht machen kann was er will, sondern der Arbeitnehmer auch eine Interessenvertretung hat, Gewerkschaft. Im Normalfall sollte diese sich friedlich mit den Arbeitgebern darauf einigen, wie genau die Arbeit und die Bezahlung der Arbeitnehmer definiert sein soll, im aktuellen Beispiel klappt es jedoch nicht, weil beide Interessen zu stark divergieren. Resultat : Streik um den Arbeitgeber zum Kompromiss zu zwingen, da, wie wir bereits festgestellt haben, der Kern der Wertschöpfung durch die Postboten geschieht und das Ausbleiben der Arbeit dementsprechend ein ganz fundamentales Druckmittel ist.

Nun gibts zwei Möglichkeiten : Der Streik zerstört die Post, das Unternehmen geht bankrott und für den Fall dass dann eine sehr große Nachfrage an Briefbeförderung nicht mehr befriedigt wird, wird sofort ein anderes Unternehmen in diese Lücke springen und einen Großteil der ehemaligen Poststrukturen aufsaugen ( unwahrscheinlich ). Oder es wird irgendwann eine EInigung geben, da die Politik auch nicht unendlich lange wegsehen kann. Früher oder später ist sie zum Handeln gezwungen  und muss entweder zu einer Einigung zwingen, den Streik aufheben oder die Post wirtschaftlich unterstützen um die Bestreikung aufzugeben ( Wahrscheinlicher ).

 

Aus rein wissenschaftlich-normativer Sicht gibt es ein Streikrecht, dieses wird ganz regulär im Rahmen eingehalten. Lediglich Details wie die Bedrohung von Streikbrechern seitens der Gewerkschaft bzw. das Brechen des Sonntagsarbeitsverbotes und das Aquirieren von weiteren Arbeitskräften aus verwandten Firmen verstoßen gegen das Streikrecht, sind aber aus der jeweiligen Sicht nachvollziehbar, wieso das gemacht wird. Das Recht zu streiken ist fundamental für unsere Wirtschaft wichtig, da andernfalls die Arbeitgeber die Möglichkeit hätten uns 48 Stunden die Woche für 8,50€ die Stunde Brutto ohne Überstundenabgeltung arbeiten zu lassen auf Basis eines befristeten Jahresvertrages. Das kann normativ nicht Ziel der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein, dass lediglich einseitig von dieser profitiert wird, es muss also ein Bargaining der Interessen geben bis ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss dabei rumkommt.

 

So, nun auch mal meine persönliche Meinung.

Mir geht der Streik sowas von auf den Keks, weil ich wichtige Schreiben erwarte bzw. wichtige Anträge verschickt habe und nicht sicher sein kann, dass diese schon angekommen sind bzw. jemals ankommen werden. Das kann mitunter, wenn Fristen versäumt werden, zu ganz erheblichen Problemen für mich führen. Ich sage nur Einkommenssteuererklärung oder Bafög-Folgeantrag...

TROTZDEM! Halte ich den Poststreik für richtig und vernünftig und nehme es keinem einzigen Postboten übel, dass er für bessere Arbeitsbedingungen kämpft. Wäre ich in seiner Situation und mein Arbeitgeber würde versuchen mich in einen für mich ungünstigeren Arbeitsvertrag reinzudrücken, dann würde ich auch streiken wollen. Ich finde es gut, dass es soetwas wie Gewerkschaften gibt, welche Arbeitnehmer in ihren Interessen unterstützen und stärken.

Ich will die Post auch nicht als Buhmann hinstellen, diese arbeiten lediglich im Sinne des Profits. Das kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Jeder handelt nunmal in einem System zum eigenen größten Vorteil.

Der einzige Akteur, dem ich hier einem Vorwurf mache ist die Politik. Wir sehen im Moment sehr deutlich, dass Post und Gewerkschaft sich nicht einigen können. Es ist nun Aufgabe der Politik hier zu intervenieren, beide Streitparteien an den Tisch zu zwingen und ggf. durch Subventionen, Steuererleichterungen oder Risikoübernahme kompromissfördernd einzugreifen.

Ja, nach liberaler Wirtschaftstheorie hat der Staat sich rauszuhalten, in einer sozialen Marktwirtschaft hat der Staat jedoch die Pflicht dafür zu sorgen, dass beide Seiten zu ihrem Recht kommen und ggf. nachzuhelfen.






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