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Tatzelwurm-V

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Hardened Scales Affinity

24. September 2018 - 16:42

1. Einleitung
Synergiebasierte Artefaktdecks sind nichts Neues in Modern, ist schließlich allein schon Affinity seit Jahren ein bekanntes Gesicht im Modernformat, und seit etwa einem halben Jahr wird solch ein weiteres immer populärer, welches sich Hardened Scales Affinity nennt. Der Name setzt sich aus zwei Teilen zusammen, zum einen aus dem schon erwähnten Affinity-Deck, weil beide Decks viele Karten gemeinsam haben und sich auch etwas ähnlich, jedenfalls nicht fundamental verschieden, spielen lassen, und zum anderen aus der Karte Hardened Scales, die viel vom Charakter dieses Decks ausmacht und sich daher anbietet, verwendet zu werden, um dieses Deck vom herkömmlichen Affinity zu unterscheiden.

Hardened Scales Affinity ist nämlich strukturell anders aufgebaut als Affinity, setzt nämlich auf wenige große Kreaturen als viele manakostengünstige, kann jedoch auch via Hangarback Walker und Animation Module viele Kreaturenspielsteine produzieren (wie Affinity übrigens auch mit Master of Etherium und Cranial Plating auf große Kreaturen setzen kann). Seine Kreaturen groß, oder besser gesagt schnell groß, bekommt das Deck eben mit dem namengebenden Hardened Scales, da alle Kreaturen in dem Deck ihre Stärke und Widerstandskraft über +1/+1 Marken definieren, oder zumindest mit diesen arbeiten, und dabei oft noch mit diesen Synergien haben.

Die Farbe des Decks ist Grün, weil das Deck neben Hardened Scales noch eine weitere grüne Karte als Playset spielt, nämlich Ancient Stirrings, welche auch in diesem Deck ihre volle Wirkung entfaltet, da außer den beiden genannten grünen Karten das Deck quasi nur aus farblosen Karten besteht. Hinzu kommt noch, dass fast alle Kreaturen in dem Deck mindestens zwei Mana kosten, sodass man am liebsten einer der beiden grünen Sprüche möglichst schon in der ersten Runde wirken will, und somit in jedem Spiel ein grünes Mana in der ersten Runde zur Verfügung haben sollte. Außerdem spielt das Deck auch einige nur farbloses Mana gebende Nichtstandardländer und auch sowieso nicht mehr als zwanzig Länder insgesamt, was eine Mehrfarbigkeit weiter erschwert. Nichtsdestotrotz kann das Splashen einer weiteren Farbe in dem Deck funktionieren, da es auch Listen gibt, die dem Deck noch blaues Mana hinzugeben, weil sie Stubborn Denial in ihrem Sideboard spielen.

Das Deck ist nicht so schnell wie Affinity, doch kann es dafür umso explosivere Züge hinlegen, wenig bis ungestört dem Gegner nach vier, fünf Zügen mehr als zwanzig Schaden zuzufügen, sollte keine große Herausforderung für Hardened Scales Affinity sein. Auch hat das Deck viel mehr gute Topdecks als Affinity, insgesamt mag Affinity besser in Matchups sein, wo es vor allem auf Geschwindigkeit ankommt, wie gegen schnelle Kombodecks, doch ist Hardened Scales Affinity dafür besser gegen Decks geeignet, die einem viel Disruption entgegenbringen.

2. Die Karten im Deck

  • Kreaturen: Das ist übersichtlich. Diese fünf Kreaturen werden einfach alle als Playset im Maindeck gespielt.
    • Arcbound Ravager: Eine der vielseitigsten und nützlichsten Karten im Deck, kann mit den vielen Artefakten in dem Deck auf Anhieb ziemlich groß werden, nämlich ohne Manaeinsatz und auch noch mit instantspeed, und all seine +1/+1 Marken sogar einer anderen Artefaktkreatur weiterleiten, indem er sich mit seiner Fähigkeit opfert, sodass sein Modular aktiv wird. Besonders wirkungsvolle Modularziele sind Walking Ballista und Inkmoth Nexus.
    • Arcbound Worker: Die einzige Kreatur mit CMC von 1 im Deck. An sich zwar eine der schwächeren Karten im Deck, doch hilft sie dem Deck, immer in der ersten Runde etwas ausspielen zu können, und freut sich dank seiner Modular-Fähigkeit über weitere +1/+1 Marken, was ihn zum perfekten Futter für Arcbound Ravager und Throne of Geth macht, also eine wirkungsvolle Ergänzung für das Deck darstellt.
    • Hangarback Walker: Ebenfalls eine vielseitige Karte, die besonders von +1/+1 Marken profitiert, da diese nicht nur ihre Stärke und Widerstandskraft erhöhen, sondern einen eventuell auch mit mehr Thoptertoken versorgen. In der Regel spielt man den Walker für zwei Mana, um ihn dann aus anderen Quellen mit +1/+1 Marken aufzustocken (oder mit seiner eigenen Fähigkeit in den Folgerunden), doch ist es natürlich nützlich, ihn in längeren Spielen, wo man viele Länder liegen hat, gleich mit mehreren +1/+1 Marken ins Spiel bringen zu können. Nützlich bei Sweepereffekten, wo die Kreaturen im Friedhof landen, weil der Walker so einem eine Armee aus Thoptertoken hinterlässt, und auch gutes Futter für Arcbound Ravager, da dieser bei den daraus entstehenden Thoptertoken weitermampfen kann.
    • Walking Ballista: Ähnlich wie der Hangarback Walker hat die Ballista variable Manakosten, wobei sie ebenso meist mit zwei Mana gewirkt wird, und kann +1/+1 Marken auf spezielle Weise einsetzen, nämlich mit ihnen direkt pingen. So kann man mit ihr wunderbar kleine Kreaturen des Gegners zerstören, aber auch einen vollen Lebenspunktestand in einer Runde auf Null bringen, da sie mit beispielsweise zehn +1/+1 Marken erst für zehn Schaden angreifen und die Marken dann einfach für weitere zehn Schaden von sich entfernen kann. Und schnell wachsen kann die Ballista in diesem Deck auf viele Wege, am schnellsten wohl mit dem Arcbound Ravager, weswegen diese beiden Karten eine mächtige Kombination bilden.
    • Steel Overseer: Die einzige Kreatur im Deck, die ihre Stärke und Widerstandskraft nicht allein durch +1/+1 Marken definiert und mit solchen irgendwas Besonderes anfangen kann. Dafür verteilt sie solche fleißig an all deine Artefaktkreaturen, und das ziemlich effizient, sodass die Karte fast im Alleinzug viele Spiele entscheiden würde, wenn sie es nur schafft, ihre Fähigkeit wenige Runden lang einzusetzen.
  • Nichtkreaturensprüche: Von diesen gibt es schon mehr unterschiedliche als es bei den Kreaturen der Fall war, doch ist es immer noch ein recht übersichtlicher Kern, und die momentanen Decklisten unterscheiden sich gegenseitig in dieser Sektion auch wenn nur um sehr wenige Karten.
    • Animation Module: Spielt sich gut mit den vielen mit +1/+1 Marken arbeitenden Kreaturen und ist fürs Grinden da. Hat außerdem eine kleine Kombo mit Arcbound Ravager, denn sobald Ravager eine +1/+1 Marke bekommt, kann man für ein Mana einen Servotoken produzieren, den dann in Ravager opfern, sodass dieser wieder eine Marke bekommt, woraufhin man wieder das Module aktivieren kann...also im Endeffekt für ein Mana dem Ravager eine +1/+1 Marke gibt.
    • Throne of Geth: Sehr flexibel in dem Deck, da die Karte ähnlich wie Steel Overseer und/oder Arcbound Ravager funktionieren kann, und mit der Proliferate-Fähigkeit sogar gegebenenfalls dem Gegner weitere Giftmarken, die von einer Inkmoth Nexus stammen, geben kann, oder auch einer gegnerischen Chalice of the Void weitere Ladungsmarken.
    • Welding Jar: Sorgt für ein wenig Tempo im Deck, da sie ohne Verzögerung (null Manakosten) hilft, eines der Artefakte vor Removal zu schützen, was in diesem Deck, wo in der Regel keine Kreatur vor dem zweiten Zug gespielt werden kann, nicht unwichtig ist. Ermöglicht außerdem, dass man mit Mox Opal schon im ersten Zug zwei Mana für einen Spruch (Darksteel Citadel + Mox + Schweißtopf) zur Verfügung hat.
    • Mox Opal: Schnelle Manabeschleunigung, in der Regel schon ab dem zweiten, manchmal wie oben erwähnt sogar im ersten, Zug, da es dem Deck nicht schwerfällt, schnell drei Artefakte (zwei Artefakte neben dem Mox) auf das Spielfeld zu bekommen.
    • Hardened Scales: Die namensgebende Karte des Decks, und wie in der Einleitung schon erwähnt eine der wichtigsten Karten im Deck, denn mit ihr passieren bei all den vielen +1/+1 Marken verteilenden Karten des Decks mächtige Dinge auf dem Spielfeld, die dem Deck ermöglichen, sich im Modernformat in der Competitiveszene zu behaupten.
    • Evolutionary Leap: Fürs Grinden gedacht, da man sich in dem Deck auch im späteren Spielverlauf über quasi jede gezogene Kreatur freut, und gut mit den eigenen Kreaturen zusammenpasst, die man wohl früher oder später eh im Friedhof sehen will (Hangarback Walker oder die beiden Modular-Kreaturen). Am wirkungsvollsten, wenn man seine Thopter- und Servotoken in die Verzauberung opfert.
    • Ancient Stirrings: Unglaublich effizient in dem Deck, zieht für ein Mana aus den nächsten fünf Karten der Bibliothek quasi eine beliebige Karte, da es ein Land, eine Kreatur, oder ein Nichtkreaturartefakt sein kann, bis auf die Hardened Scales (und natürlich eine weitere Stirrings) also eigentlich alles in dem Deck, mehr kann man von einem Spruch, der für mehr Konstanz in dem Deck sorgen soll, echt nicht verlangen.
  • Nichtstandardländer: Als Einfarbdeck mit sowieso nur wenig farbigen Karten hat Hardened Scales Affinity den Vorteil, relativ viele spezielle Länder spielen zu können, die meistens zwar kein farbiges Mana geben, doch dafür neben Manageben noch weitere Fähigkeiten haben, wie zu Kreaturen werden oder deine Kreaturen unterstützen zu können.
    • Darksteel Citadel: Das einzige im Modernformat nicht gebannte Artefaktland. Hilft für einen aktiven Mox Opal im ersten Zug und kann für Arcbound Ravager und Throne of Geth geopfert werden.
    • Blinkmoth Nexus: Kann immer mal für einen Zug lang zu einer Kreatur werden, was sehr nützlich ist, und so das Deck auch besser nach gegnerischen Sweepern dastehen lässt. Außerdem handelt es sich um eine Artefaktkreatur, womit sich das Land auch in die mit Artefakten arbeitenden Synergien des Decks einbinden lässt.
    • Inkmoth Nexus: Fast dasselbe wie Blinkmoth Nexus, nur das das Land als Kreatur Infect hat, womit mit dem Deck auch möglich ist, den Gegner mit Giftmarken zu besiegen. Exzellentes Modularziel für Arcbound Ravager.
    • Phyrexia's Core: Hilft, bei Bedarf deine Artefakte wie Hangarback Walker oder die Modularkreaturen in den Friedhof zu bekommen, etwa wenn beispielsweise diese ins Exil geschickt werden sollen oder durch Stony Silence gelähmt sind.
    • Ruins of Oran-Rief: Kommt zwar getappt ins Spiel, doch lässt deine Artefaktkreaturen mit zusätzlichen +1/+1 Marken ins Spiel kommen.
    • Horizon Canopy: Kann geopfert werden, um eine weitere Karte zu ziehen, was besser gegen Flooding vorbeugt, und für Fälle gut ist, wo man schnell einen Nachschub an Karten braucht.
    • Pendelhaven: Pumpt ab und zu mal eine deiner Kreaturen kurz auf, was gut zu den beiden Nexusländern passt.
  • Sideboard: Das Sideboard ändert sich natürlich von Zeit zu Zeit und Deckliste zu Deckliste mal, doch gibt es einige Karten, die bis jetzt zum festen Bestandteil vom Hardened Scales Affinity-Sideboard gehören.
    • Damping Sphere: Hilft immens gegen Tron- und Storm-Matchups, was wichtig ist, weil beide Matchups eher schwierig für Hardened Scales Affinity sind. Außerdem gegen weitere Big Mana- und Kombo-Decks, wie Amulet Titan und KCI nützlich.
    • Nature's Claim, bzw. Natural State: Wenn es wichtig ist, Artefakte und Verzauberungen zu zerstören, vor allem wenn der Gegner Stony Silence reinboardet. Nature's Claim findet etwas mehr Ziele, wie Worship, Krark-Clan Ironworks, oder Wurmcoil Engine, als Natural State, doch gibt dem Gegner dafür auch eine Menge Leben. Eventuell kann es sich aber auch lohnen, eigene Artefakte als Ziel zu wählen, um selber die Leben zu bekommen, bei Darksteel Citadel als Ziel verliert man dabei nicht mal ein Artefakt.
    • Dismember: Wenn es wichtig ist, schnell bestimmte Kreaturen vom Gegner zu zerstören.
    • Surgical Extraction: Gut geeignet, wenn es darauf ankommt, bestimmte Schlüsselkarten des gegnerischen Decks zu entfernen, was meist bei Kombodecks, und/oder friedhoflastigen Decks, zur Geltung kommt.
    • Sehr oft findet man sonst noch Grafdigger's Cage (gegen Decks, die viel auf ihren Friedhof und/oder ihre Bibliothek setzen), Spellskite (gegen Decks, die viel auf Lightning Bolt-Effekte setzen, oder bei denen es wichtig ist, ihre Sprüche "klauen" zu können, wie z.B. bei Infect oder Boogles), und Karn, Scion of Urza (gegen Decks, die viel grinden, wie z.B. Azorius Control).

3. Die Deckliste
Sieht folgendermaßen aus:


Das Deck teilt sich sauber in 20 Karten je Kategorie Kreaturen, Spells, und Länder auf, und ändert sich von Deckliste zu Deckliste momentan in nur vielleicht mal zwei, drei Karten im Maindeck. Wobei es auch Decklisten gibt, die mittels einem Playset Yavimaya Coast Blau splashen, weil sie ein Playset Stubborn Denial in ihrem Sideboard spielen.
Gängig ist jedoch momentan allemal die standardmäßig reingrüne Version von Hardened Scales Affinity, welches seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben muss, doch schon jetzt beginnt, das klassische Affinity vom Platz des meistgespielten Artefaktdecks zu vertreiben. Mal sehen, ob dieser Trend noch weitergeht, und wie stark sich Hardened Scales Affinity in Modern behaupten und festsetzen wird.


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