Reanimator ist ein Decktyp, der so alt ist wie Magic selbst. Man befördert starke Kreaturen in seinen Friedhof, um sie mit Reanimationszaubern zurückzuholen und so die Manakosten zu umgehen.
Wieso sollte ich dieses Deck spielen?
Ich denke der Hauptgrund sich für Reanimator zu entscheiden ist, dass man sie ganzen coolen Fatties, die normalerweise durch ihre enormen Manakosten ihre Spielbarkeit verlieren, endlich in einem konkurrenzfähigen Deck spielen kann. Ihr wolltet schon immer mal Kreaturen wie Inkwell Leviathan, It that Betrays oder Hellkite Overlord auf den Tisch knallen? Mit Reanimator kein Problem!
Desweiteren kann ich dieses Deck auch vor allem Anfängern empfehlen, da es sich vergleichsweise einfach und geradlinig spielen lässt, aber trotzdem stark genug ist um die etablierten Decks des Formats zu schlagen.

Wie der Name schon sagt geht es in diesem Deck darum Kreaturen wiederzubeleben und sie so für einen Bruchteil ihrer eigentlichen Manakosten ins Spiel zu schummeln.
Dafür müssen natürlich zuerst einige Voraussetzungen geschaffen werden:
- Die Kreaturen müssen gezogen werden → Carddraw
- Die Kreaturen müssen in den Friedhof wandern → Discard
- Die Kreaturen müssen wiederbelebt werden → Reanimatorspells

Um diese Kombo zu schützen braucht das Deck außerdem noch eine kleine Auswahl an Countern und Removal.
Es ist zwar sehr wichtig, dass man sich auf die eigene Stategie fixiert, aber dennoch empfehle ich eine kleine Auswahl dieser Karten zu spielen. Das liegt daran, dass bestimmte Karten sehr präsent sind, die das Deck im Alleingang zerstören können und gegen die man einige Waffen haben will. Beispiele wären Scavenging Ooze oder Tormod's Crypt.

Wenn man sich die Anforderung an die Kartenauswahl des Decks anschaut, dann ist schon klar dass das Deck zwingend und spielen MUSS.
Schwarz versorgt das Deck mit den Reanimationsspells wie Reanimate und Animate Dead.
Blau sorgt mit Karten wie Intuition und Merfolk Looter dafür, dass genug Karten gezogen werden und Kreaturen im Friedhof landen.

Außerdem ist es möglich zu splashen. Das hat zwar den Nachteil, dass man gezwungen ist mehr Nonbasiclands zu spielen, dafür bekommt man aber noch einige gute Karten mehr zur Auswahl.
Beispiele wären Hermit Druid, Eureka oder Wild Mongrel. Es ist sogar möglich Oath of Druids ins Decks einzubauen.

oder haben zwar die ein oder andere brauchbare Karte wie Breath of Life, Tireless Tribe oder Faithless Looting, das sind aber insgesamt zu wenige Karten um ein Splash in diesen Farben zu rechtfertigen.

In diesem Abschnitt werde ich die verschienen Optionen vorstellen, die dem Deck in den jeweiligen Slots zur Verfügung stehen.
Zuerst aber einen Überblick über die Deckzusammensetzung, wie ich sie empfehle:

• 35-37 Manaquellen
• 15-17 Reanimationsziele
• 15-17 Reanimationsspells
• 22-24 Draw/Einbuddelspells
• 8-10 Counter/Removal
• 0-2 Goodstuff

Die Manabase sollte grundlegend aus Basiclands und einer Auswahl an Duals bestehen.
Die besten Vertreter an / Duals sind Underground Sea, Darkslick Shores, Creeping Tar Pit, River of Tears, Watery Grave und Drowned Catacomb.
Auf Fetchlands und Painlands würde ich in diesem Deck eher verzichten, weil man sich durch die Reanimationsspells teilweise schon ziemlich viel Schaden selbst zufügt.
Falls man sich dazu entschließt zu splashen sollte man natürlich auch die U/G bzw B/G Äquivalente dieser Duals spielen.

An Utilitylands bietet sich für Reanimator leider ziemlich wenig an.
Einzig das Cephalid Coliseum sollte eine Pflichtauswahl sein.
Desweiteren kann man noch etwas Landzerstörung in Form von Wasteland, Tectonic Edge oder Dust Bowl empfehlen.
Sollte man Oath of Druids einbauen gehört natürlich auch Forbidden Orchard ins Deck.

In dieser Kategorie muss man schon fast spielen, was man kriegen kann, da die Auswahl leider sehr begrenzt ist und man mindestens 15-17 Spells benötigt.
Ich stelle daher hier die Spells vor, mit denen man diesen Slot vollkriegen kann:

Reanimate, Life // Death → Den Lifeloss nimmt man gerne in Kauf, da man dafür für unschlagbar günstige Manakosten eine Kreatur ins Spiel bekommt, die der Gegner nur selten aufhalten kann.
Dance of the Dead, Animate Dead, Necromancy, Stitch Together → Für 2 bzw 3 Mana und ohne große Nachteile bekommt man hiermit seine Kreaturen auch sehr schnell ins Spiel.
Exhume → Der Gegner hat im Normalfall, vor allem früh im Spiel, keine oder nur sehr schwache Kreaturen im Friedhof. Dadurch wird diese Karte schnell einseitig.
Recurring Nightmare, Soul Exchange → Hiermit kann man (im Falle von Recurring Nightmare sogar wiederholt!) die kleinen Discard-Kreaturen in große Beater aus dem Friedhof umwandeln und das auch für günstige Manakosten.
Victimize → Ähnliches Prinzip wie Recurring Nightmare, nur bekommt man hier direkt 2 Kreaturen ins Spiel!
Volrath's Shapeshifter → Zwar kein Reanimatorspell im eigentlichen Sinne, hat aber effektiv den selben Effekt. Zusätzlich bekommt man eine weitere Möglichkeit zu discarden.
Diabolic Servitude, Vigor Mortis, Zombify, Makeshift Mannequin, Dread Return → Hier kommen wir bereits in den 4 Mana Bereich und damit zum teuersten, das man noch als spielbar einordnen kann. Diese Karten sind durch die höheren Manakosten schlechter als die weiter oben, müssen aber teilweise mangels Alternativen gespielt werden.

Spezialfälle:
Hier noch ein paar Sonderfälle die unter bestimmten Voraussetzungen gute Alternativen darstellen können:
Shallow Grave, Corpse Dance → Wenn man viele Kreaturen spielt, die einen starken Effekt beim Angriff haben (wie z.b. Primeval Titan oder Pathrazer of Ulamog) können sich diese Karten lohnen.
Living Death, All Hallow's Eve → können im richtigen Moment gezündet spielentscheidend sein, kosten aber auch relativ viel Mana.
Defense of the Heart → In einem aggrolastigen Meta auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Eureka, Show and Tell → „Pseudo“-Reanimatorspells. Man muss die Kreaturen nicht mal in den Grave bekommen, dafür kann der Gegner auch ein Permanent ins Spiel bringen (das aber meistens schwächer ist).
Oath of Druids → Auch im Reanimator sehr oft eine gute Karte. Allerdings sollte man dann weitestgehend auf Kreaturen wie den Merfolk Looter verzichten und den Forbidden Orchard, am besten mit Tutor (Crop Rotation, Sylvan Scrying) mitnehmen.

Eine weitere Alternative wäre die schlechtesten Spells dieser Kategorie wegzulassen und dafür mehr Tutoren einzupacken, um besser an die guten Vertreter zu kommen. Vorschläge dazu findet ihr im Abschnitt über Draw.

In diesem Abschnitt geht es um die Mittel des Decks, um Karten zu ziehen und die entsprechenden Karten in den Friedhof zu bekommen.
Die stärkste (aber auch geldbeutelbelastenste) Möglichkeit hierzu ist der Bazaar of Baghdad, der gleich beides liefert und dafür nicht mal Mana kostet.
Der selbe Effekt auf einer Kreatur bekommt man mit dem Magus of the Bazaar und seinen „Kleinen Brüdern“: Enclave Cryptologist, Looter il-Kor, Merfolk Looter und Thought Courier.
Falls man sich für den -Splash entschieden hat ist der Hermit Druid hier ebenfalls eine Pflichtkarte.
Desweiteren sind auch Kreaturen zu empfehlen, die „kostenlos“ discarden können. Vor allem Putrid Imp ist super, da er selbst auch nur 1 Mana kostet. Spielbar wären aber auch Aquamoeba, Oona's Prowler und Wild Mongrel.

In Nichtkreaturenform finden sich auch einige gute Optionen für diesen Slot:
Liliana of the Veil → Die neue Lili ist wie geschaffen fürs Reanimator: Man kann selbst discarden, disruptet dabei noch den Gegner und bekommt nebenbei noch einen zusätzlichen Removaleffekt.
Mit Intuition bzw Buried Alive lassen sie die Kreaturen auch direkt von der Bibliothek in den Friedhof tutoren.
Dann gibt es noch eine ganze Latte an Bazaar-Effekte auf Spells. Hier die wichtigsten und besten Vertreter: Thirst for Knowledge, Compulsive Research, Careful Consideration, Fact or Fiction, Frantic Search, Careful Study, Windfall, Anvil of Bogardan, Ideas Unbound, Strategic Planning.
Natürlich dürfen die starken Tutoren die blau und schwarz zu bieten haben auch im Reanimator nicht fehlen: Demonic Tutor ist Pflicht, Lim-Dul's Vault, Personal Tutor und Muddle the Mixture haben ebenfalls ihre Berechtigung.