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Von schlechten Verlierern und guten Gewinnern

Geschrieben von Serpentis, 24. Juni 2015 · 3.652 Aufrufe

Hallo verehrte Forumscommunity,

 

da ich auch den Drang verspüre über gewisse Dinge rund um unser aller Hobby zu diskutieren (und meine Meinung mit euch zu teilen) dachte ich mir, dass ein Blog diesem Zweck wohl durchaus zuträglich wäre.

 

Das Thema das ich behandeln möchte ist eher abseits des eigentlichen Spielgeschehens aber meiner Meinung nach nicht weniger wichtig.

 

Wie Verhalte ich mich gegenüber meinem Gegenspieler bzw. wie geht man generell miteinander um?

 

Dieses Thema würde ich gerne mit euch im Dialog diskutieren, also kommentiert gerne und reichlich, sodass das gesagte dann im nächsten Teil aufgegriffen werden kann. ^_^

 

Wie komme ich überhaupt auf dieses Thema? In anderen Blogs wurde das ganze ja schon angerissen. Meistens in der Form das sich über bestimmtes Verhalten von anderen Mitspielern beschwert wurde. Ich möchte selbstredend keinem Menschen böse Absicht unterstellen. Frei nach dem Motto in dubio pro reo = im Zweifel für den "Angeklagten" gibt es einfach Tage wo man schlecht drauf ist und einem vielleicht Dinge verbal wie nonverbal entgleiten und ein falscher Eindruck ensteht.

 

Natürlich gibt es Situationen in denen man sich über seine Mitmenschen aufregt und es ist utopisch zu glauben das jeder mit jedem direkt einen auf "best friends" macht, aber nichts desto trotz würde ich mir wünschen das man versucht ein vernünftiges miteinander zu finden (in der Regel ist das ja auch so).

 

Abschnitt 1.) Persönliche Erfahrungen

 

Um das Vorwort zu beenden und endlich mal zur Sache zu kommen hier meine Geschichte:

 

Vor einigen Wochen war ich auf einem Turnier in meiner Nähe. (Da ich, wie eingangs erwähnt, niemanden anschuldigen,beleidigen oder übel nachreden möchte werde ich zum Austragungsort keine weiteren Worte verlieren)
Es war für mich das allererste "richtige" Magicturnier und ich war auch ein bisschen aufgeregt, da ich richtig Lust hatte auf höherem Niveau zu spielen.

 

Mir dessen bewusst, dass ich wahrscheinlich nicht in den Top 8 landen würde ging es mir vornehmlich darum Turnierluft zu schnuppern, neue Leute aus meiner Umgebung kennen zu lernen und Spaß am spielen selbst zu haben. (Alle diese Dinge konnte ich auf meiner imaginären ToDo-Liste am Ende des Tages auch abhaken) ;)

 

Jedoch sollte gleich das erste Spiel ein kleiner Stimmungsdämpfer für mich werden. Ich saß mit meinen Freunden an einem Tisch und wir unterhielten uns darüber ob wir nachher noch was essen gehen wollten bzw. wie lange das alles heute wohl gehen würde, als einer der Veranstalter, stolz verkündent, die ersten Pairings aushang. Ich suchte schnell nach meinem Namen und setzte mich an den zugehörigen Tisch. Kurz darauf kam mein Gegenspieler dazu.
Ich reichte ihm die Hand und wünschte uns beiden ein tolles Spiel.

 

Teil A ) Negatives Beispiel

 

Da das ganze hier kein Turnierbericht werden soll nur die Kurzform der Matches bis zum relevanten Teil.

 

Das erste Match gewinne ich relativ schnell. Wir boarden/mischen.

 

Im zweiten Match wird es eng und ich countere einen entscheidenen Spruch von Ihm mit einem Swan Song woraufhin er mir sagt, dass er es ja jetzt bei einem Judge beanstanden könnte das ich nicht den passenden Token dabei habe. Er würde aber darauf verzichteen. (Ich habe ihm geglaubt, weil ich nicht wusste ob man die Token dabei haben muss) Trotzdem entscheidet er das zweite Spiel für sich.

 

Im entscheidenden Match passiert uns beiden ein Regelfehler (was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten). Ich gewinne. Er unterschreibt den Zettel und ich möchte ihm meine Hand reichen, aber er verschrenkt die Arme und ärgert sich über einen Spielfehler den er scheinbar gemacht hat. "Ich hätte gewinnen können. So ein mist! Na dann viel Spaß mit deinem free-win." (Kurzform)

 

Kurz darauf kommen zwei Leute samt Judge zu unserem Tisch (scheinbar seine Freunde) der Judge klärt den Regelfehler auf und sagt uns, dass wir nächstes mal darauf achten sollen (Zettel war schon abgegeben). Mein Gegenüber regt sich noch mehr auf und ich ernte einige böse Blicke. Ich verabschiede mich und gehe vor die Tür für frische Luft...

 

Ich habe mir das ganze im Nachgang noch einmal durch den Kopf gehen lassen, denn ich hasse nichts mehr als einen "geschenkten" Sieg. Wenn dann möchte ich gewinnen weil ich bessere Entscheidungen getroffen habe oder gut gespielt habe. Ein geschenkter Sieg ist einfach weniger wert.

 

Meiner Auffasung nach hätte ich auch ohne den Regelfehler gewonnen, da ich im nächsten Zug so oder so lethal Damage auf dem Board gehabt hätte und der Regelfehler daran nichts geändert hätte. Aber sei es wie es sei das ganze jetzt nachzuvollziehen soll nicht Gegenstand dieses Beitrages sein.

 

Ich kann verstehen wenn man sich über das eigene Missplay ärgert oder einen Regelschnitzer.. Es ist einfach unsauber bzw. ein fader Beigeschmack bleibt nach so einem Match. Was ich nicht verstehen kann ist das man den Handshake nach dem Spiel verweigert und den Gegenüber mit "bösen Blicken" und im Nachgang (als wir uns später wieder trafen verschoss er noch ein paar Spitzen alá "hast ja nicht viel aus deinem free-win gemacht") kleinen Gemeinheiten nachsetzt. Das man als vernünftiger Mensch über solchen Dingen stehen sollte ist mir bewusst. Aber die Tatsache das ich diesen Blogeintrag schreibe zeigt mir das es mir eben doch nicht so egal ist wie es vielleicht sein sollte.

 

Teil B ) Positives Beispiel

 

Nach einigen Spielen an diesem Tag (die alle zum Glück nicht so negativ behaftet wie das erste verliefen) möchte ich das folgende als besonders positiv hervorheben. Wir treffen uns am Tisch und machen den obligatorischen "Shake-Hands".

 

Wir fangen beide an zu mischen und es wird ein bisschen gesmalltalkt: Woher man kommt, wie es bei einem bis jetzt lief etc. (zwischen den Matches haben wir uns natürlich nicht angeschwiegen. Alles in allem war es einfach "nett")

 

1. Match: Eine sehr knappe Geschichte die nach langem hin und her ich für mich entscheiden kann. Wir boarden/mischen.

 

2. Match: Entscheidet mein Gegner relativ schnell und klar für sich. Erneutes boarden/mischen.

 

3. Match: Nach weiterem langen hin und her entscheidet er auch dieses Match für sich nachdem ich einsehe das ich nicht mehr gewinnen kann und aufgebe.

 

Es folgt wieder ein "Shake-Hands" und ein "gutes Spiel". Wir reden ein bisschen über entscheidende Momente im Spiel und er als offenkundig erfahrenerer Turnierspieler gibt mir einige Tipps wo er an meiner Stelle vielleicht anders gehandelt hätte bzw. worauf man noch achten könnte. Danach verabschiedet man sich.

 

Ich weiß, dass nicht jeder Spieler der extrovertierte, kommunikative Typ Mensch sein kann. Aber an diesem Beispiel kann man wie ich finde ganz gut sehen, dass es Kleinigkeiten sind die eine angenehme Atmosphäre schaffen können.

 

An diesem Tag habe ich insgesamt 6 Matches bestritten und habe mich bei 4 davon sehr wohl gefühlt. Ein anderes Match habe ich gegen einen Spieler geführt welcher sehr schnell gespielt hat und sehr schweigsam war. Bei einigen anderen Matches habe ich gesehen wie er relativ schnell nach einem Judge aufgrund von "Slow-Play" verlangte, da sein Gegner mit seinem Tempo scheinbar nicht gut mitkam. Hier fühlte ich mich im wahrsten Sinne des Wortes abgefertigt und es fand wenig bis keine Kommunikation statt außer das er mich bei einem Match fragte: "Müssen wir das wirklich zu Ende spielen? Gib doch einfach auf!"

 

Abschnitt 2.) Schlußwort und abschließende Fragen

 

Alles in allem hat mir der Tag Spaß gemacht und ich bereue nicht dort gewesen zu sein. Allerdings finde ich es ein Stück weit traurig mit welcher Einstellung einige Spieler scheinbar an den Start gehen. Mindgames zu spielen und sich daraufhin einen Vorteil zu erhoffen... Wer meint das ihm das was bringt, bitte. Aber den Gegner (weil vielleicht unerfahren o.ä.) falsche Tatsachen aufzutischen und so zu versuchen ihn zu verunsichern? Ain´t my Style.

 

Zum Schluß würde ich gerne noch das Wort an den geneigten Leser richten:

 

- Wie ist Deine Meinung zum Verhalten deiner Mitspieler? Kannst Du auch von solchen Erfahrungen, positiv wie negativ, berichten?

 

- Ist es Dir wichtig wie man auf solchen Veranstaltungen miteinander umgeht? Oder "ziehst Du dein Ding durch" und es tangiert Dich nicht was Dein Gegenüber abseits des Spieles macht?

 

 

Ich hoffe ich konnte einige von euch mit diesem Thema erreichen und es war angenehm/unterhaltsam für euch diesen Eintrag zu lesen.

 

Bitte übt Kritik, damit ich beim nächsten mal die guten Dinge beibehalten und die schlechten Dinge verbessern kann.

 

Ich freue mich auf Eure Gedanken

 

Gruß Serpentis






Liliana Vess
27. Jun 2015 21:40

Selbstverständlich juckt es immer in den Fingern wen ein Pre-release nahe ist! Ich meine ja nur; das es kein Pro. Tour ist, und die Leute manchmal ein auf harten "Pro. Spieler" machen. Definierbar durch solche schlußfolgerungen wie; "Noob Casual Gamer" gewinnt mit Luck, oder; dein Deck ist stärker als meiner. Ich könnte so viele Negative dinge hier aufschreiben, lieber nicht würde dan zu einem Heul-Post werden.

Ich weiss jetz nicht wie die User es früher gesehen haben! Früher gab es auch andere Spielerprofile der Magic Spieler. Nach den Matches gab es immer kleine Pausen. Man hat sich über das letzte Spiel, kartenkombos Tipp´s und Trick´s unterhalten.

Solche dinge exisitieren vielleicht nicht mehr oder sie sind in Deutschland irgendwo versteckt^^. Ich werde mich mal hinaus wagen am 11 zu den Pre-Release!

Die Jung´s hier aus den Chat empfehlen Bottrop den Shop mal aufzusuchen. Ich werde mich mal nach 2 Jahren Abstinenz dort hin wagen. Mal schauen wie es wird^^.......

 

Mfg. aus den Magic Universum......

Eine Kleinigkeit, weil mich das beim lesen mega irritiert hat: Achte unbedingt darauf, ob du "Spiel" oder "Match" schreibst. Ein Match besteht aus X Spielen - bis die Zeit rum ist oder ein Spieler 2 Siege hat. Ich geh zumindest davon aus, dass dein Negativ-Beispiel ein komplettes Match ist oder?

Zum Schreibstil: Vor dem veröffentlichen ein Rechtschreibprogramm drüberlaufen lassen, da Fehler den Lesefluss stören. Das gleiche gilt für Klammern, diese minimieren. Fast immer kann man diese Informationen eleganter als Nebensatz formulieren oder ganz weglassen, da sie nicht relevant sind. Positiv ist die klare Gliederung per Absätzen und die einheitliche Zeitform. Der Tonfall gefällt mir auch, weder zu formell noch zu "edgy".

 

Kurz zu meinem Spielverhalten: Ich liebe Trashtalk und werde bei Feedback meines Gegenübers eskalieren und die nähere Umgebung mit verbalem Durchfall fluten. Das wirkt ab und an sicher herablassend, wenn ich zum Beispiel das gegnerische Deck auswendig kenne und fast jedes Play vorhersage oder sarkastisch kommentiere. Bisher wurde ich aber kaum um Ruhe gebeten, kann also nicht so schlimm sein.

 

Da ich seit 8 Jahren auf Turnieren unterwegs bin habe ich ein weites Spektrum von Spielertypen beobachten dürfen. Der überwältigende Teil der Spielerschaft ist freundlich und empfänglich für ein wenig Trashtalk. Dann gibt es immer mal die Creme de la Creme der Trashtalker mit denen eine Eskaltion unausweichlich ist; stets der Höhepunkt eineTurniers für mich. Die andere Seite sind die Spieler, die nur auf das Gewinnen fokussiert sind. Ob das nun schweigsame, latent unfreundliche Spieler sind oder -viel schlimmer- Betrüger. 

 

Je nach Größe des Turniers ordne ich der Atmosphäre einen unterschiedlichen Stellenwert zu. Bei kleinen Turnieren ist dies mit das wichtigste überhaupt, da kleine Turniere von Stammspielern zehren und ohne eine angenehme Atmosphäre zerbricht eine solche Community schnell. Bei großen Events ist das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre Zufallssache, da so viele Menschen vor Ort sind, die sich einander fremd sind. Hier steht das Spiel an sich im Mittelpunkt, für den sozialen Aspekt hat man ja Mitreisende.

Ich hatte auch schon schlimme Prerelease-Events in Australien, also kein urdeutsches Problem...

Eine Kleinigkeit, weil mich das beim lesen mega irritiert hat: Achte unbedingt darauf, ob du "Spiel" oder "Match" schreibst. Ein Match besteht aus X Spielen - bis die Zeit rum ist oder ein Spieler 2 Siege hat. Ich geh zumindest davon aus, dass dein Negativ-Beispiel ein komplettes Match ist oder?

 

Ok, ich für mich hatte es mir andersrum gedacht. Aber dann merke ich mir für den nächsten Eintrag Match>Spiel. Danke! :)

 

 

Zum Schreibstil: Vor dem veröffentlichen ein Rechtschreibprogramm drüberlaufen lassen, da Fehler den Lesefluss stören. Das gleiche gilt für Klammern, diese minimieren. Fast immer kann man diese Informationen eleganter als Nebensatz formulieren oder ganz weglassen, da sie nicht relevant sind. Positiv ist die klare Gliederung per Absätzen und die einheitliche Zeitform. Der Tonfall gefällt mir auch, weder zu formell noch zu "edgy".

 

Ja, hatte nur 2 mal korrekturgelesen, aber man wird ja nach einiger Zeit auch "Textblind". Auf das mit den Klammern werde ich auch einmal achten. Auf jeden Fall vielen Dank für deine Meinung! Nur so kann man sich ja verbessern ;). Was genau meinst du mit "edgy"? In meinem Kopf bedeutet das so eine Art "Slang" verwenden sehe ich das richtig? :)

Servus,

 

also ich habe auf Turnieren zu 90% einen positiven Eindruck der Spieler, da diese aus dem selbem Grund da sind, nämlich eine angenehme Zeit haben (von den gesteckten Zielen mal abgesehen).

Die restlichen 10% fallen mir meistens negativ auf, da sie nach dem Match darüber senieren wieviel Glück man doch hatte weil xy gezogen wurde oder eben nicht und man nur aufgrund dessen gewinnen konnte. Aber da halte ich es mit den Pinguinen " Stur lächeln und winken" ;) wenn 50% oder mehr Matches cool waren hat es sich immer gelohnt und an die schlechten denke ich weniger nach.

 

die Sache mit dem Token hat mich schmunzeln lassen klingt nach einem Troll ^^

Ja, hatte nur 2 mal korrekturgelesen, aber man wird ja nach einiger Zeit auch "Textblind". Auf das mit den Klammern werde ich auch einmal achten. Auf jeden Fall vielen Dank für deine Meinung! Nur so kann man sich ja verbessern ;). Was genau meinst du mit "edgy"? In meinem Kopf bedeutet das so eine Art "Slang" verwenden sehe ich das richtig? :)

 

Genau, ein klein wenig wie saccen oder mill gehört dazu, aber ständig Anglizismen rumzuwerfen stört den Lesefluss.

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