Ich übersetze hier noch kurz die Meinung des TO's von the Source (wcm8) um eine Grundlage auch für diejenigen zu schaffen, die nicht so gut Englisch können und nicht immer in dem Thread nachlesen zu müssen, falls sich jemand darauf bezieht.
Vorteile von Singleton-Sideboards:
1. Man streut seine Boardoptionen gegen das Feld. Da Legacy eine Vielzahl verschiedener spielbarer Decks aufweist, hat man auf diese Weise oft zumindest ein paar Karten die man boarden kann um die eigenen Chancen zu verbessern.
2. Man kann den Gegner täuschen. Falls man z.B. in Game 2 durch die 1off Deed gewinnt, kann es sein das der Gegner entweder seinen Spielstil ändert oder Karten wie z.B. Peedle oder Phyrexian Revoker boardet, in der Annahme das wir mehrere Deeds spielen. Dies kann unter Umständen Spiele entscheiden oder uns zum. einen Vorteil verschaffen.
3. Ein zwar geringer, aber dennoch vorhandener Faktor, Extirpate oder Surgical Extraktion und ähnliche Karten auf die eigenen Boardkarten treffen einen nicht mehr so hart.
4. Durch die vielen Tutoren im Legacy und die guten CQ-Sprüche (BS, Ponder, Top...) ist der Ansatz wesentlich lohnenswerter als in anderen Formaten
5. Man kann wesentlich leichter Karten mit sehr begrenztem Einsatzgebiet im Board rechtfertigen, da diese nur einen Slot besetzen und nicht 25% des Boards gegen 90% des Feldes nutzlos sind.
Nachteile von Singleton-Sideboards:
1. Einige Karten sind einfach so gut gegen beliebte Decks, das es Sinn macht, Sie in mehrfacher Ausführung einzupacken, wenn man damit rechnet bestimmte Decks mehrmals in einem Turnier zum Gegner zu haben. (z.B. Perish für schwarze Decks)
2. Die eigenen Farben geben einem keine sinnvollen weiteren Optionen, deshalb nimmt man gutes/altbewährtes mehrmals mit. Z.B. Removal, in weiß wird man einfach Swords/Paths nehmen, oder den Wrath. Wenn man Schwarz spielt, könnte man auch mehrere Singles nehmen (Darkblast, Ghastly Demise, Go for the Throat zb)
3. Manchmal gibt es keine Karte, die den selben Aufgabenbereich abdeckt. Z.B. Krosan Grip. Es gibt tonnenweise grüne Enchantment/Artefact-Removal, aber keines ist so gut gegen Batterskull und Counterbalance wie der Grip und dabei noch flexibel genug um auch in anderen MU etwas zu machen.
4. Wenn das eigene Deck ein sehr schlechtes MU hat und deshalb sehr viele Karten dagegen boarden muss. Hier kann es Sinn machen die stärksten Karten mehrfach zu spielen um Sie möglichst sicher zu bekommen (da man ansonsten wahrscheinlich verliert)
5. One-ofs sind zufällig und es wird immer wieder vorkommen das man seine Boardkarten nicht sieht, oder die falsche Boardkarte findet, wenn es darauf ankommt.
Ich stimme dem zitierten Teil zu, und bevorzuge selbst die Singleton-Variante, da ich feststellen musste, dass Legacy zu abwechslungsreich ist, und man ständig vor der Entscheidung steht, garnicht zu Boarden, oder eben Karten zu Boarden, die nur minimal besser sind. Ausserdem ist es gerade bei den Board-intensiven MU's (in meinem Fall Grave.deck und Combo) so, das es viel wert ist, den eigenen Hate zu splitten (zum Combohate hatte Nemavera ja schon einen sehr ausführlichen Thread eröffnet)
Meine Meinung zum Tutorboard ist geteilt
- Tutorboards sind meist langsam und deshalb nicht für jedes Deck geeignet (dies gilt weniger für Wishboards, obwohl auch diese nur für wenige Decks geeignet sind )
- Tutorboards sind bei der Boardgestaltung unflexibler, da man sich auf eine Kartenart beschränken muss (Enchantments&Artifacts, Instants, Sorceries)
- Man macht es dem Gegner einfacher, zu erahnen was man boardet und gibt ihm bei den meisten Tutoren Zeit sich darauf einzustellen
aber
- Tutorboards sind im Spiel flexibler, da man sich gezielt seine Silverbullets suchen kann, wenn man Sie braucht
- Tutoren sind ein zusätzlicher Shuffle-Effekt (ich weiß, nicht der RIESEN-Vorteil, aber es ist einer)
- Tutorboards erlauben es einem 1-of Gamebreaker gegen eine Vielzahl von Decks einzupacken und Sie dennoch sehr zuverlässig zu finden
Was ich hier so von mir gebe, ist mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss, allerdings würde ich mich freuen, wenn man dies dann konstruktiv anmerkt und das Thema einfach ignoriert wenn es einen nicht interessiert. Ansonsten fände ich es interessant, von anderen zu hören welche Art zu Boarden Sie bevorzugen, und vor allem warum.
cheers Leto