5 Antworten in diesem Thema

[EdvonSchleck]

Hallo,

first of all, ich weiß nicht ob der Thread in dem Bereich am Besten aufgehoben ist, falls nicht dann bitte einfach verschieben.

Ich überlege einen Cube zu bauen, aber erstens hab ich das noch nie gemacht oder bei einem Cube Draft mitgespielt und zweitens habe ich keine Ahnung wie ich am besten an Kartenlisten für meine Wunschanforderungen komme.

Kommen wir zu den Rahmenbedingungen:
- Der Cube ist für eine max 4 köpfige Casual Spielerrunde und muss nicht zwingend einem bestimmten Format unterstellt sein. Wieviel Karten braucht der Cube bestenfalls?
- Für einen Draft ausgelegt sein, ich denke ein 45 Karten Deck pro Spieler macht Sinn, das verkürzt die Draftzeit und beschleunigt die Spiele oder?
- Für Multiplayer ausgelegt sein
- Er sollte günstig sein, die Karten werde ich nicht sleeven
- So gut es geht balanced
- Und Achtung das wird ein längerer Punkt, vom Kartenlevel eher auf die later early days von Magic bezogen sein. Ich erinnere mich gerne an meine Anfänge mit meinen Kumpels um die Jahrtausend Wende zurück, da gab es keine großen Imba Karten, da hat man sich schlapp gelacht wenn der Gegner in einem Combat Trick durch einen Riesenwuchs gerannt ist oder man noch eine Runde länger überlebt hat durch einen rettenden Nebel auf der Hand. Das soll nicht heißen das ich neuere Karten in dem Cube nicht sehen will, ich finde z.B. sehr gut das man davon größtenteils weggekommen ist das eine 2/2 Kreatur ohne Fähigkeiten 3 Mana kostet wie z.B. früher der Scathe Zombies ich finde es gut das solche Art von Kreaturen heute gerne mal 2 Mana kosten und dann noch eine Fähigkeit mitbringen wie z.B. Greenwood Sentinel.
- Der Cube sollte ohne Planeswalker auskommen (das ist mir für den Cube doch zu new-school und zu teuer ) und gerne ohne so Müllfähigkeiten wie Annihilator oder Indestructible auskommen. Möchte den Cube auch mit Leuten bespielen die nicht allzuviel Berührung mit Magic hatten (Karten werden dann auch auf Deutsch gekauft) daher gerne Priorität auf die Grundfähigkeiten die es Neueinsteigern etwas leichter macht als gleich ins Becken der 100 verschiedenen Fähigkeiten geworfen zu werden.
- Und zu guter letzt den Karten etwas liebe und aufmerksamkeit schenken die auf ich sage mal "competetiven" Level keine Verwendung finden und bei jedem in der Regel gleich in die "crap-Kiste" aussortiert werden würden. Also ich habe da jetzt kein Beispiel für, aber z.B. warum sollte ich ein Mana Elf spielen der 2 Mana kostet wenn es auch den Llanowar Elf gibt oder auch gerne Tribals (Themes) die man selten antrifft, also mal keine Goblins, Elfen oder Merfolk sondern sowas wie Piraten, Hunde, Katzen usw.

Bearbeitet von EdvonSchleck, 10. Dezember 2020 - 22:06.

[Necronlord]

Moin,

also nen Limited Deck (Draft, Sealed, Cube) hat laut Regeln 40 Karten. Die sind auch sinnvoll.

Mit einem Cube will man einen Draft nachstellen - und ein Draft besteht aus 3 Boostern. Wenn du also für vier Spieler einen Cube bauen willst, brauchst du 3 x 4 Booster (á 15 Karten) was 180 Karten sind. Wenn du die Drafts abwechslungsreicher gestalten willst, solltest du mehr Karten nehmen (dann sind nicht immer die gleichen karten in den Decks). Klassicher Weise besteht ein Cube aus 360 Karten.

Kartenauswahl:

 

Die Farbverteilung sollte für alle Farben gleich sein, jede Farbe sollte also gleich viele Karten haben. Dazu noch ein paar Artefakte und ein paar Mehrfarbige Karten. Möglichst auch so, dass jede Farbkombi etwas abbekommt. Jetzt könntest du natürlich einfach jeweils 30 Karten aus deiner Crapkiste pro Farbe abzählen und das wars...

Jetzt wird es allerdings noch ein wenig komplexer, wenn der Cube gut werden soll:

Themenauswahl und Powerlevel:
Damit die Decks, die dabei rauskommen interessant und spielbar werden, solltest du dir für jede Farbkombination ein höchstens zwei Themen ausdenken, quasi welches Deck man daraus bauen kann. Das wird auch bei Boosten und Sets so gemacht.

Ich mach mal ein Beispiel mit 3 Farben und wenigen Karten:

Rot/Blau - Prowess (Soul-Scar Mage, Jeskai Sage, Bloodwater Entity)

Weiß/Blau - Enchantements (Etheral Armor, Starfield Mystic, Copy Enchantement)

Weiß/Rot - Combat Tricks (Akroan Crusader, Temur Battle Rage, Defiant Strike, Farie Guidemother)

 

Die Archetypen sollten halbwegs balanciert sein. Du solltest kein Grün/Schwarz mit Liliana of the Veil und Tarmogoyf bauen, wenn dein Grün weiß eigentlich nur aus Grizzly Bears und Defiant Strike besteht. Weiterhin sollte es schnelle Archetypen mit aggressiven Karten (Burn, Prowess, ...) und langsame Archetypen mit großen Kreaturen, (Planeswalkern) oder vielleicht Combos geben. Vor allem die langsamen Archetypen brauchen dabei aber auch unbedingt günstige Karten, die ihnen helfen gegen die schnellen am Leben zu bleiben.

 

Dazu kommen dann noch all-time Favorites, die in jedes Deck passen. Ein Shock oder Lightning Bolt passt sowohl bei den Combat Tricks, als auch bei Prowess rein. Eine Garrison Cat ist etwas, was am "leben bleibt" um Value für nachgezogene Enchantements zu bieten und kann auch in einem aggressiven Combattrick-Deck zur verwendung kommen. Opt, Brainstorm und ein Counterspell können in Blau immer gespielt werden...

 

Wichtig ist noch removal. Es macht keinen Spaß, wenn der Gegner eine 10/10 Kreatur bauen kann, du aber nichts dagegen tun kannst, weil der Cube keinen Remvoal enthält. Hier sollte man auch versuchen für jede Farbe ein wenig einzubauen, auch wenn natürlich schwarz einfach besseren und mehr Removal hat, sollte auch grün mit bspw. einem Beast Within die möglichkeit bekommen, wenigstens etwas halbwegs inneffetiv zu entsorgen.

 

Dann gibt es noch das Thema Bomben. Das sind besonders starke Karten, die einfach ne tolle Sache sind und beim Draften nochmal tiefe bieten. Krenko, Mob Boss im ersten Pack drängt einen schon stark richtung Goblins, slebst wenn man garnicht so viele davon sieht. Und sollte man jetzt doch weiß spielen, weil man im dritten Pack eine Reya Dawnbringen drin hatte? Bomben erfordern harte Entscheidungen schon beim Draften, sind aber teilweise auch Karten, die das Spiel allein gewinnen.

Ganz egal ob du welche absichtlich einbaust oder nciht - es wird immer Karten geben, die besser sind als andere und das wird sich auch herauskristallisieren. Die Frage ist nur, ob du diese absichtlich einbauen willst, weil ihr bestimmte Lieblingskarten (von früher) habt oder diese einfach nur eine Common/Uncommon ist, die im Constructed ziemlich Scheisse ist, aber beim Limited echt eine ganze Menge macht bspw. eine  Arcanist's Owl.

Ansonsten kannst du das Powerlevel natürlich selbst bestimmen.
Lass dir nur eines gesagt sein - früher war Magic mit Riesenwuchs und Shock echt lustig, weil man das Spiel noch nicht so verstanden hat. Diese Karten sind auch cool im Limited. Sie sollten aber nicht der Hauptbestandteil sein, denn heute, wo wir das Spiel teilweise echt tief durchstiegen haben, sollten ein paar interessante Synergien und Valueengines schon mit im Spiel sein, sonst wird es seeehr schnell langweilig.

Am Ende will ich eins sagen:
Fang einfach an zu bauen. Du wirst mit der Zeit einige Karten austauschen, weil sie nie gespielt wurden/zu gut waren und einige Archtypen verbessern oder nerfen müssen - lass dich davon aber nicht entmutigen, denn das ausbauen und verbessern ist eigentlich das schönste an einem Cube.

[Nekrataal der 2.]

- Der Cube ist für eine max 4 köpfige Casual Spielerrunde und muss nicht zwingend einem bestimmten Format unterstellt sein. Wieviel Karten braucht der Cube bestenfalls?

Mindestens 180 Karten. Wie schon gesagt wurde, draftet dann jeder 45 Karten aus 3 zusammengestellten Boostern.
Man spielt mit einem min. 40 Karten Deck. Wie auch bei constructed, sollten es nach Möglichkeit nicht mehr Karten sein. Meist ergibt sich das aber auch von selbst, weil man keine 45 spielbarer Karten erhält z.B. weil die Farbe nicht passt, gerade bei den letzten Picks.
Einen 180 Karten Cube zu bauen, halte ich btw für extrem schwierig, da dabei der Platz pro Farbe und pro Archetyp sehr begrenzt ist. 360 wäre meine Empfehlung.
 

- Für einen Draft ausgelegt sein, ich denke ein 45 Karten Deck pro Spieler macht Sinn, das verkürzt die Draftzeit und beschleunigt die Spiele oder?

Wie gesagt 40 Karten ist das üblicher Optimum.
 

- Für Multiplayer ausgelegt sein

Da fallen mir erst einmal nur Commander Cubes als Beispiel ein für ein mögliches Suchkriterium unter Google. Ansonsten kann man auch bekannte Multiplayerkarten spielen, die auf mehrere Gegner wirken. Dazu gibt es bestimmt auch Listen im Internet zu finden. grundsätzlich empfehle ich dir auch mal einige MTG Cube Tutorials auf Youtube anzuschauen.
 

- Er sollte günstig sein, die Karten werde ich nicht sleeven

Ich denke Du unterschätzt maßlos die Zeit, die ein eigener Cube benötigt, um in zu bauen, gerade mit Deinen ganzen Spezialanforderungen. Solltest Du diesen Cube gebaut bekommen, wird dafür einiges an Zeit und Mühe draufgehen. Daher würde ich mir das durch Einsleeven versüßen.
Ansonsten kannst Du auch einfach einen Random Crap Haufen aus 180 Karten zusammenwerfen, wo jede Farbe gleich viele Anteile hat und daraus einen Draft machen. Das kann durchaus lustig sein und ist quasi auch ein Cube Done Quick.
 

- So gut es geht balanced

Schon klar, aber das musst Du selber herausfinden, wenn der Cube initial gebaut ist oder während der Bauphase. Dabei helfen die o.g. Tutorials.
 

- Und Achtung das wird ein längerer Punkt, vom Kartenlevel eher auf die later early days von Magic bezogen sein. Ich erinnere mich gerne an meine Anfänge mit meinen Kumpels um die Jahrtausend Wende zurück, da gab es keine großen Imba Karten, da hat man sich schlapp gelacht wenn der Gegner in einem Combat Trick durch einen Riesenwuchs gerannt ist oder man noch eine Runde länger überlebt hat durch einen rettenden Nebel auf der Hand. Das soll nicht heißen das ich neuere Karten in dem Cube nicht sehen will, ich finde z.B. sehr gut das man davon größtenteils weggekommen ist das eine 2/2 Kreatur ohne Fähigkeiten 3 Mana kostet wie z.B. früher der Scathe Zombies ich finde es gut das solche Art von Kreaturen heute gerne mal 2 Mana kosten und dann noch eine Fähigkeit mitbringen wie z.B. Greenwood Sentinel.
- Der Cube sollte ohne Planeswalker auskommen (das ist mir für den Cube doch zu new-school und zu teuer ) und gerne ohne so Müllfähigkeiten wie Annihilator oder Indestructible auskommen. Möchte den Cube auch mit Leuten bespielen die nicht allzuviel Berührung mit Magic hatten (Karten werden dann auch auf Deutsch gekauft) daher gerne Priorität auf die Grundfähigkeiten die es Neueinsteigern etwas leichter macht als gleich ins Becken der 100 verschiedenen Fähigkeiten geworfen zu werden.
- Und zu guter letzt den Karten etwas liebe und aufmerksamkeit schenken die auf ich sage mal "competetiven" Level keine Verwendung finden und bei jedem in der Regel gleich in die "crap-Kiste" aussortiert werden würden. Also ich habe da jetzt kein Beispiel für, aber z.B. warum sollte ich ein Mana Elf spielen der 2 Mana kostet wenn es auch den Llanowar Elf gibt oder auch gerne Tribals (Themes) die man selten antrifft, also mal keine Goblins, Elfen oder Merfolk sondern sowas wie Piraten, Hunde, Katzen usw.

Die erste und dritte Anforderung halte ich für so individuell und subjektiv, dass Du dazu vermutlich keine Beispiele finden wirst. Insbesondere Tribals sind im normalen Cube schwierig, weil es parasitäre Archetypen sind. Sie lassen sich einerseits schwer in andere Archetypen (Cross Pollution) integrieren, sind sehr einfach zu draften ("Ey, ich nehm halt jeden Merfolk bor, voll schwer!") und wenn mehr als einer diesen draftet, sind hinterher alle Decks Scheisse, weil keiner genügend Karten eines Stammes bekommen hat. Planeswalker raus ist legitim und lässt sich sicherlich bewerkstelligen, wobei es gleichzeitig bestimmte Archetypen wie z.B. Kontrolle oder Big Mana schwächen kann, weil klassische PayOff Karten fehlen.
Die meisten Cubes, die ich kenne sind formatbezogen d.h.Vintage, Legacy, Modern, Pauper usw. Wenn Du nach Beispielen suchst wirst Du bei Cubetutor oder Cubecobra fündig. Darunter sind auch immer mal spezielle Cubes mit ganz eigenen Themen, aber ich befürchte nichts was Deinen Wünschen entspricht. Was man sich bei z.B. einem Legacy oder Modern Cube abschauen kann, ist die Verteilung von Removal, Kreaturen usw. da diese häufig ganz gut balanciert ist. Damit hättest Du einen Einstieg für Deinen Cube, was die Anzahl an Spelltypen (Instant, Sorcery,usw.) und -arten (Removal, Bounce, Landsucher usw.) betrifft.

 

Bearbeitet von Nekrataal der 2., 11. Dezember 2020 - 14:44.

[Nekrataal der 2.]

Und generell alle Karten 2x reinzutun.

Also den Rest Deines Posts teile ich ja durchaus, aber das leuchtet mir gerade nicht ein und halte ich auch erst einmal in der Konsequenz (alle) für nicht üblich. Gibt es dafür einen besonderen Grund?

Bearbeitet von Nekrataal der 2., 11. Dezember 2020 - 20:12.

[EdvonSchleck]

Danke soweit Leute, na da hab ich mir ja was vorgenommen.. Gutes Projekt für die Weihnachtszeit