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Planeswalker / Weltenwanderer

Allgemeine Fragen zu Planeswalkern

Frage: Was sind Planeswalker?

Antwort: Planeswalker ist ein komplett neuer Kartentyp, der mit dem Erweiterungsset Lorwyn eingeführt wurde. Am einfachsten beantwortet man die Frage, indem man sagt, was ein Planeswalker nicht ist: Planeswalker sind keine Spieler, und sie sind auch keine Kreaturen. Deshalb können Sprüche, die auf Spieler oder Kreaturen zielen, nicht auf Planeswalker gespielt werden, und Effekte, die Kreaturen betreffen haben keine Wirkung auf Planeswalker.

Das wichtigste für den Anfang ist, dass ein Planeswalker eine bleibende Karte im Spiel ist. Er bleibt so lange im Spiel, bis irgendein Effekt ihn aus dem Spiel entfernt.


Frage: Wie spiele ich einen Planeswalker?

Antwort: Planeswalker-Sprüche werden genauso gespielt, wie alle nicht-spontanen Zauber auch. Wenn man sich also in einer der eigenen Hauptphasen befindet, und bei leerem Stapel Priorität hat, dann darf man einen Planeswalker aus der Hand auf den Stapel legen. Der Planeswalker-Spruch ist ein ganz normaler Zauberspruch, auf den die Gegenspieler ganz normal reagieren können, insbesondere kann der Planeswalker-Spruch ganz normal - z.B. mit Cancel - neutralisiert werden. Vorsicht: Da ein Planeswalker keine Kreatur ist, ist der Planeswalker-Spruch natürlich auch kein Kreaturen-Spruch, kann also nicht mit Remove Soul neutralisiert werden!

Wenn der Planeswalker-Spruch verrechnet wird, dann kommt der Planeswalker ins Spiel, und es werden so viele Loyalitätsmarken auf ihn gelegt, wie die Zahl in der rechten unteren Ecke angibt.


Frage: Was ist denn die Zahl in der Ecke? Ist das die Stärke oder die Widerstandskraft?

Antwort: Weder noch. Nicht vergessen, Planeswalker sind keine Kreaturen! Sie haben also weder Stärke noch Widerstandskraft. Die Zahl heisst, wie eben schon angedeutet Loyalität, und sie drückt in etwa aus, wie loyal der Planeswalker Dir gegenüber ist. Je mehr Loyalitätsmarken auf dem Planeswalker liegen, umso mächtiger kann der Planeswalker im Spiel sein. Sollte die Anzahl von Loyalitätsmarken mal auf 0 fallen, dann wird der Planeswalker in den Friedhof des Besitzers gelegt. Die Anzahl der Loyalitätsmarken wird im Laufe des Spiels steigen und fallen, und wie das geschieht, wird im nächsten Abschnitt erläutert.


Frage: Wie benutze ich die Fähigkeiten von Planeswalkern?

Antwort: Jeder Planeswalker hat eine Reihe von aktivierten Fähigkeiten, die gespielt werden, indem man eine bestimmte Zahl von Loyalitätsmarken entfernt oder rauflegt. An dem Doppelpunkt kann man leicht erkennen, dass es sich tatsächlich um aktivierte Fähigkeiten handelt, und nicht etwa um ausgelöste Fähigkeiten. Wenn in dem Schild eine positive Zahl steht, dann bedeutet das, dass man diese Anzahl von Loyalitätsmarken auf den Planeswalker legen muss, um die jeweilige Fähigkeit zu spielen. Wenn die Zahl negativ ist, dann muss man natürlich entsprechend viele Loyalitätsmarken herunternehmen, um die Fähigkeit zu spielen. Eine Minus-Fähigkeit kann nur dann gespielt werden, wenn genügend Marken auf dem Planeswalker liegen. Genügend heisst nur, dass vor dem Spielen der Fähigkeit mindestens gleichviele Marken drauf liegen müssen. In so einem Fall fällt die Loyalität mit dem Spielen der Fähigkeit dann auf 0, und der Planeswalker verabschiedet sich.

Die aktivierten Fähigkeiten der Planeswalker folgen den gleichen Timing-Regeln wie Hexereien, können also gespielt werden wenn man Priorität in einer eigenen Hauptphase mit leerem Stapel hat. Und das wichtigste: Man kann pro Zug von jedem Planeswalker nur maximal eine Fähigkeit spielen!


Frage: Kann ich eine Planeswalker-Fähigkeit in der gleichen Runde spielen, in der ich den Planeswalker ins Spiel bringe?

Antwort: Natürlich. Erstens sind Planeswalker keine Kreaturen, sie leiden also nicht an Einsatzverzögerung; zweitens beinhalten die Kosten der Fähigkeiten lediglich das Entfernen oder Dazulegen der Loyalitätsmarken, und Einsatzverzögerung verbietet ja nur das Spielen von Fähigkeiten mit dem {T}- oder {Q}-Symbol.


Frage: Was kann ich gegen Planeswalker tun?

Antwort: Wenn ein Planeswalker erstmal ins Spiel gekommen ist, dann kann man ihm prinzipiell nur mit solchen Sprüchen beikommen, die allgemein bleibende Karten (permanents) anzielen. Das können dann Zerstör-Effekte sein (Vindicate), oder Effekte, die bleibende Karten auf die Hand des Besitzers schicken (Boomerang). Karten wie Terror oder Unsummon gehen nicht, denn diese Sprüche zielen ja nur auf Kreaturen. Eine Holzhammer-Methode, einen gegnerischen Planeswalker zu entsorgen, wäre selbst einen Planeswalker mit dem gleichen Untertyp auszuspielen. Dann sorgt nämlich ein zustandsbasierter Effekt dafür, dass beide Planeswalker in den Friedhof des jeweiligen Besitzers gelegt werden. (Beispiel: Der Gegner kontrolliert Ajani Goldmähne, man selbst spielt Ajani der Rächer - dann sind beide futsch.) Der einfachste Weg, sich um einen gegnerischen Planeswalker zu kümmern, ist allerdings… angreifen! Dazu im nächsten Abschnitt mehr.


Frage: Wie funktionieren Planeswalker im Kampf?

Antwort: Wenn der verteidigende Spieler Planeswalker kontrolliert, dann kann der angreifende Spieler für jede angreifende Kreatur festlegen, ob sie den Spieler oder einen Planeswalker angreifen soll. Diese Ansage geschieht zeitgleich mit dem Deklarieren der Angreifer. Der verteidigende Spieler kann dann ganz normal Blocker deklarieren, die sich den angreifenden Kreaturen in den Weg stellen. Bei der Schadenszuweisung gelten alle normalen Regeln; insbesondere kann ein Angreifer mit Trampelschaden jeglichen überschüssigen Schaden dem Planeswalker zuweisen. Ein Planeswalker weist im Kampf keinen Schaden zu, denn er hat ja keine Stärke. Wenn eine ungeblockte (oder trampelnde) Kreatur einem Planeswalker Schaden zufügt, dann werden entsprechend viele Loyalitätsmarken vom Planeswalker entfernt; fällt die Loyalität auf 0, dann wird der Planeswalker in den Friedhof des Besitzers gelegt.


Frage: Wie kann ich einem Planeswalker ausserhalb vom Kampf Schaden zufügen?

Antwort: In den Planeswalker-Regeln ist ein spezieller Ersatzeffekt eingebaut worden, um genau das zu ermöglichen: Wann immer ein Spruch oder eine Fähigkeit einem Gegenspieler Schaden zufügen würde, dann darf der Spieler, der den Spruch kontrolliert, sich entscheiden, den Schaden stattdessen einem gegnerischen Planeswalker zuzufügen. Die Entscheidung wird getroffen, wenn der Spruch verrechnet wird. Klingt kompliziert.

Beispiel 1: Andreas kontrolliert Garruk Wildsprecher, Bernd schiesst einen Schock auf Andreas. Während Schock verrechnet wird, sagt Bernd: „Der Schaden wird auf Garruk umgelenkt.“

Beispiel 2: Christoph kontrolliert Chandra Nalaar, Detlef kontrolliert Liliana Vess. Christoph spielt Vulkanischer Auswurf (Volcanic Fallout). Die einzig mögliche Ersetzung in dieser Situation ist, dass Christoph den Schaden, der Detlef treffen würde, stattdessen auf Liliana Vess gehen lässt. Christoph kann den Schaden, den er selbst zugefügt bekommt, nicht auf seine Chandra umlenken, denn man kann nur Schaden, der einen Gegner treffen würde auf einen seiner Planeswalker umlenken. Und die Entscheidung, ob Liliana oder Detlef den Schaden bekommt, liegt bei Christoph, und nicht bei Detlef!


Frage: Warum muss das so kompliziert sein? Warum wurden die Regeln nicht einfach so angepasst, dass man jeden Spruch, der auf Spieler geht, auch auf einen Planeswalker zielen kann?

Antwort: Weil das so einfach nicht geht. Bei reinen Schadenssprüchen könnte man das vielleicht machen, aber was ist zum Beispiel mit Hymn to Tourach? Soll man Sprüche, die keinen Schaden machen von der Regel ausnehmen? Was ist mit Sprüchen, die Schaden machen und einen zusätzlichen Effekt haben, wie zum Beispiel Fahlschlag (Blightning)?

Die Regeln, wie sie jetzt sind, lösen das Problem auf elegante Weise. Alle Sprüche werden wie normal angesagt und gespielt, und während der Spruch verrechnet wird, kann der Schaden auf den Planeswalker umgelenkt werden. Beim Fahlschlag würde das bedeuten, dass man dem gegnerischen Planeswalker drei Schaden zufügt und der Gegner zusätzlich zwei Handkarten abwirft.


Frage: Wie funktioniert die Schadensumleitung in Verbindung mit Effekten, die Schaden verhindern?

Antwort: Immer wenn zwei oder mehr Ersatz- oder Schadensverhinderungseffekte dasselbe Ereignis ändern wollen - in diesem Fall also Schaden, der Dir zugefügt werden soll - dann bestimmt der betroffene Spieler (also Du), in welcher Reihenfolge die Effekte angewendet werden sollen. Du kannst also dem Gegner die Möglichkeit geben, den Schaden umzulenken und danach den Schadensverhinderungseffekt anwenden (sofern er noch anwendbar ist), oder umgekehrt. Hierbei ist zu beachten, dass der Gegner seine Entscheidung erst dann fällt, wenn der Umlenkeffekt tatsächlich angewendet wird. Während man also festlegt, dass der Umlenkeffekt zuerst angewendet werden soll, weiß man noch gar nicht, ob der Gegner den Schaden überhaupt auf den Planeswalker umlenken will oder nicht.

Beispiel: Du kontrollierst Ajani Goldmähne mit 5 Loyalitätsmarken. Dein Gegner spielt Lavaaxt (Lava Axe) auf Dich (er kann Ajani nicht direkt anzielen, denn er ist ein Planeswalker und kein Spieler). Als Antwort spielst Du Flickende Finger (Mending Hands), auf Dich selbst gezielt. (Du kannst deinen Planeswalker auch nicht direkt anzielen, aus demselben Grund.) Flickende Finger wird verrechnet und erschafft dabei einen Schadensverhinderungseffekt, und dann wird Lavaaxt verrechnet. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten; entweder dem Gegner die Möglichkeit zum Umlenken geben, bevor Flickende Finger angewendet wird, oder wende erst den Effekt von Flickende Finger an und gib dann dem Gegner die Möglichkeit zum Umlenken.

Wenn Du die erste Variante nimmst, dann kann Dein Gegner den gesamten Schaden auf Ajani umlenken, und Flickende Finger kann nichts mehr tun, da die Lavaaxt ja nicht mehr versucht, Dir Schaden zuzufügen. Die Lavaaxt fügt dann Ajani Goldmähne 5 Schaden zu, und Ajani Goldmähne stirbt. (Der Gegner könnte sich natürlich auch entscheiden den Schaden nicht umzulenken; in diesem Fall würde Flickende Finger eingreifen und den Dir zugefügten Schaden auf 1 Punkt reduzieren. Der Gegner wird diese Möglichkeit aber wahrscheinlich nicht wählen.) Wenn Du hingegen die zweite Variante wählst, dann werden zunächst 4 von den 5 Schadenpunkten verhindert bevor der Gegner sich entscheiden kann, ob er den einen verbliebenen Schadenspunkt umleiten möchte. Wenn er es tut, dann wird eine Marke von Ajani entfernt. Tut er es nicht, erleidest Du einen Schadenspunkt.

(In den meisten Fällen wirst Du wahrscheinlich zuerst den Schaden verhindern wollen.)


Frage: Wie funktioniert die Schadensumleitung in Verbindung mit anderen Effekten, die Schaden ersetzen oder umleiten?

Antwort: Dazu schauen wir uns folgendes Beispiel an: Du kontrollierst Elspeth, fahrende Ritterin und Himmlischer Erzengel (Empyrial Archangel) und Dein Gegner schmeisst einen Blitzschlag (Lightning Bolt) auf Dich. Sowohl Himmlischer Erzengel als auch Elspeth haben Effekte, die verändern (könnten), wo der Schaden hingeht, also entscheidest Du welcher Ersatzeffekt zuerst angewendet wird. Wenn Du den Effekt vom Erzengel zuerst anwendest, dann wird das Ereignis [Blitzschlag fügt Dir 3 Schadenspunkte zu] durch das Ereignis [Blitzschlag fügt dem Erzengel 3 Schadenspunkte zu] ersetzt; der Ersatzeffekt des Planeswalkers ist dann nicht mehr anwendbar.

Falls Du den Planeswalker-Ersatzeffekt zuerst anwendest, bestimmt dann der Gegner, ob er den Schaden auf den Planeswalker umlenken will. Falls er dies tut, werden entsprechend viele Loyalitätsmarken von dem Planeswalker entfernt, und der Ersatzeffekt vom Erzengel ist dann nicht mehr anwendbar. Falls der Gegner es nicht tut, dann wird wieder der Effekt des Himmlischen Erzengels angewendet und der Schaden auf ihn umgeleitet.

Beispiel 2: Du kontrollierst einen Planeswalker und Der Schmelzofen von Rath (Furnace of Rath) ist im Spiel. Wenn ein Spruch des Gegners Dir Schaden zufügen würde, dann kannst Du erst dem Gegner die Möglichkeit zum Umlenken geben. Wenn er sich entscheidet, den (unverdoppelten) Schaden auf den Planeswalker zu lenken, dann ist der Ersatzeffekt vom Schmelzofen nicht mehr anwendbar (da der Effekt nur Schaden auf Kreaturen oder Spieler betrifft!). Diese Reihenfolge wäre in dieser Situation die bessere, als erst den Schaden zu verdoppeln.


Gemischte Fragen zu speziellen Karten und Interaktionen

Frage: Kann ich eine legendäre Kreatur und einen Planeswalker mit ähnlichem Namen gleichzeitig im Spiel haben?

Antwort: Ja. Nicol Bolas und Nicol Bolas, Planeswalker sind zwar in der Story die gleiche Person, und es mag story-technisch keinen Sinn machen, beide gleichzeitig im Spiel zu haben, aber die Regeln sind eindeutig. Nicol Bolas ist eine Legendäre Kreatur und hat deshalb keinen Planeswalker-Untertyp; Nicol Bolas, Planeswalker ist ein Planeswalker und hat nicht den Obertyp Legendär. Also weder die Legenden-Regel noch die Planeswalker-Einzigartigkeits-Regel greift hier, und beide bleiben im Spiel. Außerdem haben beide Karten unterschiedliche Namen, was die Legendenregel ebenfalls unwirksam machen würde.


Frage: Wie arbeiten Planeswalker mit Zeit der Verdopplung (Doubling Season) zusammen?

Antwort: Wenn Du Zeit der Verdopplung im Spiel hast, dann kommt jeder Deiner Planeswalker mit doppelt so viel Marken ins Spiel wie normal. Wenn man die +1-Fähigkeit von Garruk spielt, dann werden allerdings nicht zwei Loyalitätsmarken gelegt, sondern nur eine. Denn das Rauflegen der Marke ist nicht der Effekt der Fähigkeit, sondern die Kosten. Wenn der Effekt der Fähigkeit allerdings darin besteht, Token ins Spiel zu bringen, dann wird die Anzahl der ins Spiel gebrachten Token verdoppelt. Wenn man also Zeit der Verdopplung kontrolliert, und dann einen Sarkhan Vol ausspielt, dann kommt er mit 8 Marken ins Spiel, und man kann sofort seine -6-Fähigkeit spielen um zehn[(!) 4/4-Drachen Spielsteine ins Spiel zu legen (und sich zu freuen wie der Gegner krampfhaft nach Massenvernichtung in seiner Hand sucht… :fies: )


Frage: Bitte erläutere die Interaktion zwischen Runenverzierter Schein (Runed Halo) und Planeswalkern.

Antwort: Wenn Du einen Planeswalker und Runenverzierter Schein (mit einem Schadensspruch, z.B. Lavaaxt) kontrollierst, dann kann Dein Gegner die Lavaaxt nicht mehr dazu benutzen, um Deinen Planeswalker zu schädigen. Denn um das zu tun, müsste er zunächst die Lavaaxt mit Dir als Ziel sprechen, aber das geht nicht, da Du Schutz vor der Lavaaxt hast.


Frage: Mein Gegner kontrolliert Effekte, die das angreifen verhindern/teurer machen. Kann ich noch seine(n) Planeswalker angreifen?

Antwort: Das kommt ganz auf die Karten an. Bedenke immer, ein you auf der Karte bezieht sich immer nur auf den Spieler, der die Karte kontrolliert, nicht auf seine bleibenden Karten.

(Teferi's Moat) z.B. sagt aus „Creatures of the chosen color without flying can't attack you.“; Magus der Gräben (Magus of the Moat) hingegen sagt „Creatures without flying can't attack.“

Bei liegendem Magus der Gräben können nicht-fliegende Kreaturen überhaupt nicht mehr angreifen, können also auch nicht mehr den Planeswalker angreifen. verhindert nur den Angriff gegen den Spieler, also können Planeswalker weiterhin angegriffen werden.

Gespenstisches Gefängnis (Ghostly Prison) enthält auch die Einschränkung you, also verteuert dessen Effekt lediglich Angriffe gegen den Spieler, aber seine Planeswalker können weiterhin ohne Zusatzkosten angegriffen werden.


Frage: Ich spiele in meiner ersten Hauptphase Garruk aus und möchte gleich im Anschluss die +1-Fähigkeit spielen. Mein Gegner möchte als Antwort Einäscherung (Incinerate) auf mich spielen und Garruk umbringen. Kann er das?

Antwort: Dein Gegner darf das so spielen, aber umbringen wird das Deinen Garruk nicht. Die Erklärung liegt darin, wer wann Priorität hat.

  • Fangen wir damit an, dass Du bei leerem Stapel in Deiner Hauptphase Garruk ausspielen möchtest. Du sagst den Spruch an, legst ihn auf den Stapel und bezahlst die Kosten.
  • Du passt, denn Du möchtest dass der Spruch verrechnet wird.
  • Jetzt kann Dein Gegner zwar etwas spielen, aber Incinerate kann er nicht sinnvoll verwenden, da der Schaden nicht auf einen Garruk umgelenkt werden kann, der noch auf dem Stapel liegt.
  • Dein Gegner passt also auch, und das führt dazu, dass Garruk verrechnet wird.
  • Als aktiver Spieler erhältst Du wiederum zuerst Priorität, und jetzt sagst Du an, dass Du die „+1“-Fähigkeit spielen möchtest.
  • Du legst die Fähigkeit auf den Stapel, bestimmst die beiden Länder, und bezahlst die Kosten. Die Kosten bezahlen heisst hier „eine Loyalitätsmarke auf Garruk legen“.
  • Und erst wenn diese Marke bereits liegt, dann erhält der Gegner die Möglichkeit, seine Einäscherung zu spielen. Da Garruk aber bereits 4 Marken hat, bringt dieser Schaden ihn nicht mehr um.

Bonus: Die Sache wird etwas komplizierter, wenn Effekte im Spiel sind, die ausgelöst werden, wenn eine bleibende Karte ins Spiel kommt (z.B. Wolkenstein-Kuriosum/Cloudstone Curio). Dann wird nämlich, nachdem Garruk ins Spiel kommt, zunächst die ausgelöste Fähigkeit auf den Stapel gelegt, und solange diese Fähigkeit auf dem Stapel ist, darfst Du die Fähigkeit von Garruk nicht spielen, Du müsstest also erst einmal passen. Dann kann aber der Gegner die Einäscherung spielen und verrechnen lassen, wenn Garruk nur 3 Marken hat.


Frage: Ich kontrolliere Liliana Vess, aber mein Gegner hat keine Handkarten mehr. Kann ich die +1-Fähigkeit noch spielen?

Antwort: Ja. Du spielst die Fähigkeit ja nur auf einen „Spieler Deiner Wahl“, und nicht auf einen „Spieler Deiner Wahl, der noch Handkarten hat“. Du sagst also die Fähigkeit an, legst sie auf den Stapel, wählst das Ziel, und bezahlst die Kosten (legst also eine Marke auf Liliana). Wenn der Effekt verrechnet wird, dann tut er was er kann, nämlich nichts. (Die unmögliche Anweisung wird ignoriert.)


Frage: Ähnliche Frage. Wie ist das mit Tezzeret und seiner +1-Fähigkeit wenn keine Artefakte im Spiel sind?

Antwort: Die Fähigkeit kann gespielt werden, denn die Zielbedingung heisst „bis zu 2 Artefakte Deiner Wahl“. Du kannst also auch 0 Ziele bestimmen, die Fähigkeit ist dann ungezielt und führt bei der Verrechnung dazu, dass einfach nichts passiert. Trotzdem bekommt Tezzeret seine Marke dazu.


Frage: Wie ist das denn bei Garruk und seiner +1-Fähigkeit, wenn ich keine getappten Länder habe?

Antwort: Das kommt darauf an. Solange zwei Länder im Spiel sind, ist es egal, ob sie getappt oder ungetappt sind, denn die Zielbedingung ist „zwei Länder Deiner Wahl“, und nicht „zwei getappte Länder Deiner Wahl.“ Wenn die Fähigkeit verrechnet wird, dann tut sie halt wieder so viel wie sie kann. Ungetappte Länder werden dann einfach ignoriert. Sollten allerdings aus irgendeinem Grund tatsächlich keine zwei Länder im Spiel sein, dann kannst Du die Fähigkeit nicht spielen, da Du nicht alle Ziele bestimmen kannst. Anmerkung: Man muss die angezielten Länder nicht selbst kontrollieren. Wenn man unbedingt eine Marke auf Garruk rauflegen will, dann muss man halt notfalls Länder des Gegners anzielen.


Anmerkungen, Korrekturen oder Ideen für den Bereich „Gemischte Fragen zu speziellen Karten und Interaktionen“ bitte per PM an mich – Hendrik

regeln/allgemein/planeswalker.txt · Zuletzt geändert: 01.09.2012 23:53 (Externe Bearbeitung)

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