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Beating around the Bush

Geschrieben von lune, 05. Juni 2014 · 2.463 Aufrufe

Building a Deck: Beatz


Nach meinem letzten wenig zufrieden stellendem Artikel über die dunkle Seite der Macht will ich heute mit euch auf Safari gehen und die Vorzüge eines zwar häufig angetroffenen, jedoch meist unterschätzten Decks beleuchten:

Ein Besuch im Affenhaus, auch bekannt als Gruul Beatz (kleine Anekdote am Rande: der Artikel in seiner Papierform entstand größtenteils während der Fahrt zum und vom Vampire Rollenspiel; vergebt mir an dieser Stelle bitte schonmal das Mehr an üblichem Geschwafel :D )

Warum sollte ich diesen Haufen eigentlich anfassen?
Dieses Deck besticht vor allem durch 3 Dinge:
  • regelmäßige Top8 (wenn auch eher selten Top3)
  • lineare Spielweise
  • sehr hohe Anpassungsfähigkeit ans Metagame
Insbesondere in Zusammenhang mit dem dritten Punkt möchte ich anhand dieses Decks einige relevante Punkte für den Deckbau im Peasant gleich mit näher beleuchten. Daher werde ich nicht wie sonst üblich eine fertige Deckliste präsentieren, sondern diese im Laufe des Artikels erarbeiten, während Vorzüge und Nachteile einzelner Auswahlen etwas näher beluechtet werden.

Der Kern
besteht aus kosteneffizienten Beatern und Spielzeugen, die bei der aggressiven Spielweise des Decks helfen, den Weg frei zu räumen
Deck: Kern

sind eigentlich nahezu immer gesetzt. Nach dem (zum Glück hier nicht erlaubten) Tarmogoyf sind dies wohl mit die stärksten Beater, die man für wenig Mana bekommen kann, ohne sich gravierende Nachteile einzukaufen oder de wertvollen Uncommon-Slot zu besetzen. Je nach Ausgestaltung des Decks wird dieser Kern dann noch etwas erweitert oder modifiziert. Öfters gespielte - oder anderweitig interessante - Kandidaten sind heir zum Bespiel die Bloodthirst Fraktion (Scab-Clan Mauler, Skarrgan Pit-Skulk), günstige Erstschläger (insbesodere für die Zoo-Vaariante mit minimal weiß) -> Porcelain Legionnaire, Evasion Beater wie der gut geschützte Silhana Ledgewalker, die eher spezifisch ausgerichteten, dafür Removal-resistenten Schlangen (River Boa(ja, in Visions war die Common!) und Mire Boa) oder aber in stärker auf Midrange ausgerichteten Listen auch einmal größere & teurere Beater (Blastoderm wäre da eine dieser Optionen). Gerade Midrange-Listen spielen zusätzlich noch Ramp (insbesondere den Zhur-Taa Druid, welcher dem Deck noch etwas mehr Reichweite verleiht und trotz Ramp-Charakter den Aggro-Plan weiter voran treibt) oder alternativ mehr Hexproof-Critter, welche mit Verzauberungen oder Equipment weiter aufgepumpt werden. Die Midrange-Listen werde ich - zumindest in diesem Artikel - nicht weiter behandeln, weil es sonst schlicht den Rahmen des Erträglichen sprengt ;)
Ansonsten sei noch erwähnt, dass Listen mit dem Hauptaugenmekr auf Kartenvorteil auch den Elvish Visionary spielen können; da er alleine aber recht schwachbrüstig ist, sind hier Rancor und Bonesplitter dann aber jeweils im Playset Pflicht ;)

Weg frei
Das Removal besteht (abgesehen von den Bolts) eigentlich immer aus einer auf die gewählte Deckstrategie sowie das Metagame abgestimmten Ergänzung.
Wenn wenig andere spieler rot spielen (oder die eigene Liste verstärkt auf Hexproof setzt), ist Chain Lightning eine valide - wenn auch t€ure - Option. Affinity und Listen um den Gray Merchant of Asphodel freuen sich hingegen besonders über Flame Slash, welches ihre Dickerchen gekonnt weg toastet.
Listen, welche frühe Aggro schieben wollen, ohne komplett ihre Flexibilität zu verlieren (oder den Nettle Sentinel sicher enttappen wollen) sind mit Pump der Marke Colossal Might gut bedient.. gegen Doom Blade & Co. natürlich nicht ganz so sehr zu empfehlen... Bonesplitter verleiht zar kein Trample, ist ob seines dauerhaften Bonus hier aber eine gute Alternative. Weitere Optionen sind in einem von Kleinvieh verseuchten Meta vorteilhaft abtauschende Karten wie Arc Lightning oder Electrickery, wobei letztere eher eine Sideboard-Karte darstellt. Insbesondere Feen, frühe Delver und Young Pyromancer sehen diese Karten äußerst ungern :D
Wenn das meta unbekannt ist, eine gewisse Flexibilität gegen Massen wie auch robuste Kreaturen aber benötigt wird, ist Staggershock noch eine interessante Auswahl... zwar weder Fisch noch Fleisch, aber ein guter Kompromiss, welcher Flexilibität erlaubt. Sonstige Alternativen hängen stärker von der gewählten Manabasis ab (Searing Blaze fühlt sich in Decks mit mehr Rot und vielen Fetchies wohl, Fireblast ist in sehr aggressiven, ebenfalls stark rot-lastigen Listen ein solider Finisher.. Letzteres meist aber eher als 2of gespielt, weil man danach quasi nichts mehr ausspielen kann).

Vorteil à la Carte
Die Uncommons des Decks ragen in zweierlei Form heraus - zum einen genererieren Bloodbraid Elf, Sylvan Library (1-, max. 2of! t€euer) sowie Eternal Witness Kartenvorteil. Zum anderen markieren sie das obere Ende der Manakurve. Im Gegensatz zu eher selten gespielten Optionen wie dem Flametongue Kavu ist der Elf quasi in jeder Liste als 3-, wenn nicht 4of gesetzt, während die anderen Karten je nach Budg€t, persönlicher Präferenz und Meta gewählt werden (sowie der verfolgten Manakurve -> Aggro oder Midrange). Es gibt zwar Stimmen, die den Ghor-Clan Rampager im Uncommon-Slot spielen wollen, doch mal ehrlich: wer will schon Pump im Uncommon-Slot spielen, wenn er quasi das Selbe bereits in Common bekommen kann? Wir spielen hier ja kein Infect ;)
Die Uncommons des Decks verbessern nämlich durch den quasi garantierten Kartenvorteil (vor allem Cascade!) Kontrollmatchups, in denen sonst eher mal das Gas ausgehen kann, wenn der anfängliche Ansturm doch gestoppt wird. Hier zeigt sich auch die volle Wirkung eines gut vorbereiteten Bloodbraid Elfs besonders gut, wenn in Value kaskadiert wird, während mit Eile auf dem im vorigen Zug geleerten Board angegriffen wird.

Gegen das Meta
Hier kommt die eigentliche Stärke des Decks zum Tragen. Denn: die Liste lässt sich sowohl als aggressiver haufen designen, welcher dank Pump und Evasion sowie etwas Gebrutzel im unbekannten Meta gut Schaden aufteilt, jedoch besitzen wir mittlerweile so viele Optionen für dieses Deck, dass ganze Decktypene bereits preboard gehasst werden können, ohne dafür andere Matchups nennenswert zu verschlechtern.
Die heimlichen Stars der Flexibilität des Decks liegen hierbei zumeist bei den umgewandelten Manakosten onv {2} in diesem Deck.
Rip-Clan Crasher bestraft insbesondere langsamere Decks durch frühen Druck - und im späteren Spiel ist man in Verbindung mit dem schon zu oft aufgeführten Elfen auch nicht darum betrügt,wenn man diesen Kumpel im Cascade findet.
Nacatl Outlander bzw. Yavimaya Barbarian sind hier wohl getreu dem Deckmotto der stumpfe Schlag mit der Keule gegen blaue Decks wie Feen, welche betrübt dabei zuschauen dürfen, wie diese Jungs genüsslich jede Runde am Leben knabbern. Netter Bonus: Rancor und die Axt machen dem Leiden ein schnelles Ende.
Leafcrown Dryad hilft sowohl gegen Mass-Removal (dank Bestow), füllt das obere Ende der Manakurve mit nettem Pump und bietet gegen Skies Decks eine netteDefensive. mal ganz davon abgesehen, dass ein mit ihr verzaub
erter Horned Kavu außer von Eldrazi eigentlich von keiner Kreatur des Formates mehr aufgehalten werden kann, besitzt diese nicht gerade Deathtouch.

Wer es subtiler mag (oder öfters gegen Midrange-Strategien mit einigem am Lifegain anrennt), freut sich insbesondere über River Boa und Mire Boa, welche sowohl hervorragende Angreifer abgeben, an quasi keinem gespielten Removal (außer Echoing Decay und Nausea, welche beide erst postboard kommen) sterben und sich auch sonst gerne gegnerischen Dickerchen in den Weg stellen, bis ihre Zeit abgelaufen ist. Wleche der beiden den Vorzug kriegt - oder ob ein Split gespielt wird - hängt dabei wie immer von dem ab, was man an Gegnern erwartet.

Das Deck abrunden

Vor- wie Nachteil einer guten Beatz-Liste ist, dass sich viele Auswahlen gegenseitig beeinflussen durch benötigtes Setup oder auch durch besonders starke Synergien.

Daher stellen sich gerade bei der Manabasis einige nicht immer leicht zu beantwortende Fragen:

welche Manafarbe brauche ich wann und wie viel?
Kann ich es mir erlauben, Guildgates zu spielen (Kird Ape & Co freuen sich nicht!) oder muss ich auf Fetchies zurück greifen? Wenn ich schon Fetchies spiele, kann ich mir die 1of Plains für den maximalen Wild Nacatl erlauben (Antwort: nur in insgesamt etwas langsameren Listen, weil mehr Fetchies benötigt werden)
Bin ich stabil genug, um für mehr Geschwindigkeit nur basic lands spielen zu können? (ergo: tut mir ein früher Colorscrew weniger weh als ein langsamerer Start?)
Verteilung der Rot- und Grün-Anteile?

Sideboard 101

Hier tummeln sich sowohl generische wie auch speziell sehr starke Optionen. Dbei möchte ich weniger auf Karten engehen, die jedem Deck zur Verfügung stehen (Tormod's Crypt & Co), sondern vielmehr die Deck - und farbspezifischen Vorteile etwas näher beleuchten (auch deshalb, weil man gegen einen guten Reanimator quasi immer eingedost wird und Decks um Tortured Existence in der Regel nicht mit unserer Geschwindigkeit mithalten können).

Klassisch für diese Farbkombination sind wohl 2 Dinge, die besonders viele Optionen bieten für freie Bahn mit Marzipan. Das sind Landzerstörer (welche - gegeben durch die starke Ein- bis maximal Zweifarbigkeit des Formates nicht ganz so effektiv ist, wenn man nicht gerade gegen 8Post spielt) sowie Artefakt- und Verzauberungszerstörer.

In einem Affinity-verseuchten Meta oder wenn der Gegner seine Streckbank mit Discard schützen will, ist Ancient Grudge wohl der Star in eurem Sideboard. Für mehr Flexibilität gibt es hier immernoch die Chance, gegen stark gemischte Decks mit Hull Breach zumindest sporadisch noch was gut zu machen; wobei ich ein einem offeneren Meta eher zu Naturalize greifen würde, welches auch gegen Counter leichter mal durchkommt dank instant-Speed.

Wenn euch dagegen die Bogles zu sehr auf den Wecker fallen, ist Reverent Silence eine Überlegung wert - Tabula Rasa, den Ramp & Colorfix des Decks zerschossen und dazu plötzlich sind wir wieder Goliath, nicht David ;) Da ist es leicht zu verkraften, dass der Gegner ein paar Lebenspunkte bekommt, wenn man noch angreifen kann, um das auszubügeln - und offenes Mana, um weiteres Fleisch nachzulegen.

Gegen Kleinvieh, die schon angesprochenen Boggles (insbesondere nach einer Silence) und für nette Combat-Tricks im Mirror ist Electrickery meist eine gute Wahl. Hilft zudem, diese hyperaktiven Elfen ein wenig zurecht zu stutzen, um wieder mitspielen zu dürfen..

Für Horden an Fliegern ist Squall noch eine nette Option; sollten noch nicht alle Uncommon-Slots besetzt sein, man aber viel gegen Flieger dran dürfen, empfiehlt sich auch der ungliech stärkere Needle Storm als brauchbare Alternative, um das Spiel quasi direkt zu entscheiden.

Dazu kommen insbesondere gegen Blau noch weitere Color Hoser (Red Elemental Blast, Pyroblast, welche bei einem sehr einseitig dominierten Meta dieses Deck zum "Walking Nightmare" mutieren lassen, während es umgekehrt aus Beatz-Perspektive ein Spaziergang im Park wird ;)

Wer weniger auf Kartenvorteil bedacht ist, aber für seine Sideboard-Optionen keine Geschwindeigkeit verlieren will, dem sei gegen Artefakte noch Smash to Smithereens ans Herz gelegt - ganz Burn-like für gepflegte "3 an Kopp" :ugly: :hammer:

Abschließen möchte ich den Artikel mit meiner aktuellen Testliste, welche zwar noch nicht optimiert ist, weil ich auch einige der neueren Karten und ihre Interaktionen noch etwas weiter ausreizen will, doch zumindest exemplarisch vor Augen führen soll, wie eine solche Liste in ihrer Gesamtheit aussehen könnte.
Deck

Eines noch dazu: Die Flame Slashes sind gerade die Verlegenheitslösung, weil ich die Colossal Mights noch nicht wieder gefunden habe. Ach ja- und Sylvan + Fetchies machen erst recht Spaß.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem etwas ausführlicheren Artikel den einen oder anderen von euch zum Deckbau anregen - Matchup-Analysen habe ich mir dieses mal komplett geschenkt, weil es bei den Optionen zur Ausgestaltung der Liste so viele Optionen auf tweaking gibt, dass eine allgemeine Aussage hier schlicht nahezu unmöglich ist.
Über Anregungen, Kritik und Diskussionen in den Kommentaren freue ich mich wie immer.€dit1: Kartenlink gefixt
€dit2: Typos...




Korrekturlesen hätte nicht geschadet.

Im einleitenden Absatz direkt 'n auffälligen Rechtschreibfehler, kommt einfach nicht gut.

 

Aber ansonsten gut geschrieben. Vielleicht magst ja nächste mal ein eher kreativeres Deck bringen, im Pauper kann man ja doch paar Ideen umsetzen.

Du wirst lachen: Ich hatte schon 2x Korrektur gelesen vorm Absenden; aber manchmal bin ich anscheinend echt blind :D
Was die Kreativität der Deckauswahl angeht; Ich versuche im Generellen aktuell, einen Überblick über das Format zu geben... ich hab zwar schon das ein oder andere Rogue-Deck im Auge, aber ohne vorheriges Spieltesten würden die Einträge deutlich oberflächlicher werden.. Beatz ist nicht gerade die Neuheit schlechthin, aber auch hier gibt es Spielraum für Kreativität.. in Ingolstadt wird beispielsweise eine Madness-Version des Decks regelmäßig von einem der Teilnehmer ins Feld geführt... gerade in Verbindung mit den anstehenden Raritätsverschiebungen mit Vintage  Masters (online) wird es denke ich noch genug Stoff für coole Rogue-Haufen geben :)

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