7 Regeln wie DU deine Diskussion gewinnst
Dieses Intro nimmt direkt den ersten Punkt vorweg, denn Diskussionen sind nur dazu da um gewonnen zu werden. Es geht nicht darum, sich andere Standpunkte anzuhören und nachzuvollziehen oder im schlimmsten Fall deinen Horizont zu erweitern. Nein, der Grund warum du eine Diskussion führst ist um anderen deine geistige Überlegenheit zu zeigen; am Beispiel einer anderen Person, die in dieser Anleitung nicht missverständlich "Diskussionspartner" sondern Gegner genannt wird. Diesen Gegner gilt es in Grund und Boden zu diskutieren.
Regel 1: Du hast immer recht!
Das ergibt sich aus dem Grund warum du eine Diskussion überhaupt führst. Lass dich deshalb auf gar keinen Fall auf Gegenargumente ein und stemple sie als ungültig ab. Schließlich willst DU dein Leuten deine Überlegenheit demonstrieren. Wenn du von deinem Standpunkt abweicht und dem Gegner Recht gibt hast du verloren und niemand wird dich je mehr ernst nehmen können. Eine Diskussion zu verlieren ist das peinlichste, was dir passieren kann. Wenn dein Gegner es schafft dich in eine Verteidigungshaltung zu bringen, wechsle deine Strategie und greife ihn persönlich an. Damit beeindruckst du ihn mit deiner Standhaftigkeit und lässt es zumindest so aussehen als hättest du Recht.
Regel 2: Totschlagargumente sind dein Freund!
Die besten Argumente sind die auf die dein Gegner nicht angemessen reagieren kann. Deshalb nennt man sie auch Totschlagargumente. Du schlägst deinen Gegner damit immer tot, egal wie er versucht sich da gegen zu wehren. Ich empfehle gesondert die Nutzung von "Wer anderer Meinung ist als ich hat keine Ahnung" Damit widerlegst du nicht nur auf schlagkräftige Weise seine Argumente sondern kannst später auf seine Ahnungslosigkeit zurückgreifen. Denn jemand, der keine Ahnung hat, kann eh nicht Recht haben. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Auch Polemik ist ein wichtiges Rhetorisches Mittel.
Regel 3: Nazivergleiche!
Hitler und Nazideutschland haben in der Vergangenheit vieles Falsch gemacht. Daraus haben du und andere Menschen gelernt. Dein Gegner aber leider nicht, das beweist du ihm indem du entweder seine Argumente oder seine Person mit Gegebenheiten oder Personen aus der NS Zeit vergleichst. Wenn du oft genug von Nazivergleichen Gebrauch machst wirst du in kurzer Zeit zum angesehenen Diskutanten werden und potenzielle Gegner werden sich gar nicht erst trauen deine Positionen in Frage zu stellen, da sie wissen, dass du in dieser schwer zu meisternden Kunst bestens ausgebildet bist.
Regel 4: Satzzeichen!
Geize nicht mit Ausrufezeichen! Je mehr, desto besser! Jeder, der seine Sätze mit einem Punkt abschließt steht nicht voll und ganz hinter seiner Meinung! Ein Ausrufezeichen hat eine viel verheerendere Wirkung und zeugt von innerer Stärke! Auch Fragezeichen sind immer gern gesehen! Denn Fragen werden am besten mit Gegenfragen beantwortet! Anders als Punkte sind Fragezeichen kein Symbol der Unsicherheit sondern der Beweis dass du nicht nur Rhetorisch sondern auch Philosophisch hochbegabt bist! Übrigens gilt für jedes Satzzeichen (auch für Punkte): Erst in Masse entfalten sie ihre volle Wirkung!!! Begnüge dich nicht mit einem Ausrufezeichen!!! Denn wenn ein Ausrufezeichen schon gut ist dann kannst du dir bestimmt ausmalen wie gut erst drei sind!!! Ein sehr beliebter Trick ist es, Einsen als Suffix in deiner Ausrufezeichenkette zu verwenden!!!!!111 Das ist die Königsdisziplin und sollte gut geübt werden bevor sie angewandt wird!!!!!111
Regel 5: Ablenkungsmanöver!
Wenn es tatsächlich mal so weit kommt dass du dir selber eingestehen musst, dass du Unrecht hast (Auch wenn es nie passiert aber sicher ist sicher), lass es dir nicht anmerken. Wie du in Regel 1 hoffentlich gelernt hast ist es ein absolutes No-Go eine Diskussion zu verlieren. Auch Kompromisse sind ein Tabu. Deshalb: Wechsle das Thema. In der Argumentation deines Gegners stehen bestimmt Aussagen zur Untermauerung da die er nicht bewiesen hat. Zeige ihm dass er Unrecht hat, indem du ihn genau dort angreifst wo seine Deckung schwach ist. Worum es eigentlich ging interessiert doch keinen mehr. Das einzige was wichtig ist, ist dass du als Sieger aus der Auseinandersetzung heraus gehst. Da muss dir jedes Mittel Recht sein. Rechtschreibfehler beim Gegner suchen hat sich auch sehr oft als Erfolgreich herausgestellt.
Regel 6: Du hast das letzte Wort, denn nur das wird wirklich gehört
Selbsterklärend. Auch wenn du nichts mehr Sinnvolles zu sagen hast und eigentlich aus der Diskussion aussteigen wolltest (Und das deinem Gegner auch mitgeteilt hast), weil du dich als Gewinner siehst, lasse auf keinen Fall zu dass dein Gegner das letzte Wort hat. Das kannst du unmöglich so stehen lassen. Selbst wenn du und jeder andere weißt dass er Unrecht hat, beleidige ihn oder seine Mutter um wenigstens irgend was geschrieben zu haben. Persönliche Angriffe sind ein gutes Mittel um die Schlacht für dich zu entscheiden!
Regel 7: Niveau sieht nur von unten wie Arroganz aus!
Wenn es in einer Diskussion dazu kommt, dass du abwertend auf deinen Gegner herabschaust ist das nicht schlimm. Das ist sogar sehr gut und förderlich für eine Diskussion, denn du weißt ganz genau: Du bist der beste! Daran zweifelt niemand, deshalb darfst du das auch ruhig jedem sagen. Falls dich jemand Arrogant nennt: Denk an diesen tollen Merksatz. Geistig kann eh keiner mit dir mithalten also wird alles was du sagst ein bisschen Arrogant rüber kommen. Dies ist als Komplement zu verstehen und bestätigt dich in deiner Erhabenheit.
Wenn du das nächste mal in einer hitzigen Diskussion steckst denke an diese 7 kleine Regeln und du wirst in kürzester Zeit jeden mit deiner Eloquenz beeindrucken.
Danke für's Lesen
Euer Krothok
- cheff, » Arcanis «, tortilia und 6 andere haben sich bedankt
Vielen Dank, hat mir sehr weitergeholfen. Jetzt weiß ich endlich, wie man richtig diskutiert!!!!111
(5/5, sehr unterhaltsam)