Ich spiele mit dem Gedanken bei Gelegenheit ins Modern einzusteigen und möchte das gern mit einer silverbullet Tezzeratorliste machen, da mir der kram einfach a) spielerisch sehr liegt, b) ich das meiste davon zuhause habe und nicht erstmal 300+ ausgeben muss, um das ganze auf einen Turnier zu tragen. Leider gibts in meiner unmittelbaren Umgebung nicht so wirklich eine stark frequentierte Modernszene, so dass das Testen eher sporadisch verlief bislang, wenn auch mit durchaus recht positivem Eindruck vom Deck.
Deck
- Land (24 Karten)
- 4
- 2
- 1
- 3
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 4
- 4
- Kreaturen (8 Karten)
- 4
- 2
- 2
- Walker (3 Karten)
- 3
- Artifacts (12 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 2
- 2
- 1
- Artifacts (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- 1
- Other (13 Karten)
- 3
- 2
- 4
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 2
- 2
- 3
- 2
- 1
- 1
- 3
Was mich interessiert, ist sowas im Moment halbwegs konkurrenzfähig (Anpassungen vorausgesetzt, insbesondere das SB natürlich) ? im entsprechenden mtgsalvation thread sieht man das Konzept ja grundsätzlich positiv zur zeit, aber Amiland(foren) und die Kartenspielrealität hier sind ja i.d.R. verschiedene paar Schuhe.
So, dann mal das Update. Mein Ursprungsgedanke war eigentlich nur von Modernerfahreneren Leuten als ich es bin eine grobe Einschätzung zu bekommen, ob sowas überhaupt zur Zeit spielbar ist. Das das ganze jetzt einen eigenen Thread mit Erklärung der Choices bekommen darf ist schön, aber war eigentlich gar nicht das was ich vorhatte. Naja, ich versuchs einfach mal.
Das Grundkonzept ist Control mit ausgeprägtem Toolboxcharakter via Tezzeret the Seeker, der gleichzeitig auch die Winning Option darstellt, und Trinket Mage. Dadurch kann man eine beträchtliche Menge an 1-offs spielen, die je nach Situation passend herausgetutored werden können. Im mtgsalvation forum schrieb jemand sinngemäß und mMn treffend zu dem Deck, "each game is a puzzle, that you have to solve".
Das Deck spielt sich erstmal recht behäbig und natürlich stark reaktiv, schnelle Spiele sind damit eigentlich nicht möglich, denn man wird den Gegner mehr oder weniger über die passend zusammengesuchten Silverbullets komplett ausgrinden, bis er idealerweise nichts sinnvolles/gefährliches mehr tun kann und dann von einer Horder animierter Artefakte überrannt wird. So viel zur Theorie des Konzepts.
Natürlich spielt der Gegner dabei mit, daher wird das in den wenigsten Fällen so glatt laufen, in meinen bislang leider zu wenigen (s.o. mir fehlt ein aussagekräftiges Meta in meinem Umfeld), ist man eigentlich permanent dabei sich mit Händen und Füßen zu wehren -praktisch meist mit einem Bein im Grab- bis man entweder das Spiel stabilisieren kann oder eben nicht.
Aber nun die Choices
Tezzeret the Seeker dürfte damit eigentlich klar sein. Er tutored die wichtigen Dinge, die der Trinket Mage nicht finden kann, in vorderster Linie meist die Ensnaring Bridge die meist die beste Abwehr gegen Kreaturenbeatdown darstellt. Ist das Spiel denn dann mal in unserer Hand, gewinnt das Deck meist über sein Ultimate.
Trinket Mage ist der zweite Tutor für die Toolbox. Viele der gespielten Artefakte haben cc0 oder 1 und können von ihm gefunden werden. Insbesondere die meist enorm wichtige Enginereed Explosives kann von ihm gesucht werden. Da er zudem einen Body hat, taugt er auch als Chumpblocker.
Engineered Explosives ist oft Tutorziel Nummer 1 und eines der wichtigsten Elemente um den Gegner auf lange Sicht seiner Permanents zu berauben. Mittels der Academy Ruins und der Auriok Salvagers zudem recyclebar, so dass oft, wenn man sich über dei Frühphase gerettet bekommt, eine immer wiederkehrende Explosive den Boardstate kontinuierlich zu unseren Gunsten verschiebt.
Ensnaring Bridge ist die zweite wichtige Waffe zur Kreaturenabwehr, insbesondere da die Explosives besser gegen Kleinkram sind, während die Bridge einem das große Zeug vom Leib hält.
Chalice of the Void um Kombo (v.a. Storm nehme ich an) und gegn. Kontrolle preboard zu ärgern. Zudem hat das Deck im cc2 slot bemerkenswert unterrepräsentiert, so dass man angesichts der ganzen spielstarken cc2 Karten in dem Format oft genug einfach chalice auf 2 legen kann und den Gegner damit recht gut behindert während man selbst fröhlich weiterspielen kann.
Nihil Spellbomb hilft gegen friedhofsbasierte Decks wie Living End. Man sieht alternativ auch oft Relic of Progenitus in Tezzeratorlisten, da ich in meiner Version aber ein starkes Rekursionsthema habe, finde ich die Spellbomb etwas besser, sowohl weil ich das Ding selbst so wiederverwerten kann, als auch meine anderen Karten im Friedhof dem Kahlschlag nicht zum Opfer fallen.
Vedalken Shackles sind mit dem recht hohen Islandcount ebenfalls eine starke Kreaturenabwehr, im Kombo mit einem liegen Miren the Moaning Well kann man kreaturenbasierten Decks komplett den Wind aus den Segeln nehmen. Zudem auch als Winning Option möglich.
Die Pyrite Spellbomb und ihr ätherisches Equivalent sind ebenfalls mit der Möglichkeit der ständigen Wiederkehr recht stark und können helfen das Board zu kontrollieren, den Gegner zu locken oder auch einfach über Direktschaden zu gewinnen, falls es sich anbietet.
Pithing Needle ist eine über den Trinketmage suchbare Abstellmöglichkeit für activates Abilities und kann z.B. den Birthing Pod oder Walker wie Lily abstellen.
Spellskite ist stark gegen Infect Combo, als Blitzableiter brauchbar bzw. 4 hinten kauft auch einfach Zeit gegen aggressive Decks. Leider nicht über den Trinket Mage tutorbar.
Spellsnare steht als recht effektiver Counter zur Verfügung, da einfach viele starke Karten in dem Format cc2 haben und davon getroffen werden. Das Izzet Charm ist zur Zeit noch mein "Budgetersatz" für die Cryptic Command s, die ich nicht habe, ist aber in dieser Abteilung ganz nett, da es auf der einen Seite countern, CQ erzeugen oder auch potentiell ärgerliches/gefährliches Kleinzeug abrüsten kann wie den Confi oder einen Noble Hierarch. Thirst for Knowledge ist in diesem Kontext natürlich der Carddraw der Wahl.
Galvanic Blast ist in diesem Deck meist ein besserer Lightning Bolt, Metalcraft hat man ja doch recht schnell zusammen und dank der 4 anstelle von 3 damage für cc1 lassen sie sich zusammen mit einer wiederkehrenden Pyrite Spellbomb sogar in seltenen Fällen als winning option verwenden.
Im Sideboard sind ein paar weitere Sachen um einige Matchups zu verbessern. Anger of the Gods hilft gegen Naya Zoo, wo 3 anstelle von 2 damage pro Vieh zum einen nicht uninteressant sind, und das exilen angesichts von Voice of Resurgence z.B, auch nicht. Volcanic Fallout habe ich in anderen Listen alternativ gesehen um das recht schwache Feenmatchup zu verbessern, Zoo scheint aber z.Zt. offenbar einfach häufiger zu sein.
Torpor Orb ist für die eigenen Trinket Mage's zugegeben doof, aber wenn man vs. Pod spielt trifft den das wohl wesentlich härter, inbesondere wenn man dadurch auch den Artefakthate gleich mit abstellen kann.
Counterflux ist teuer aber mMn ganz brauchbar vs. Storm, die Alternative ist die Mindbreak Trap, die aber leider ihrerseits noch gecountered werden kann, ich weiß nicht ob die so gesehen die deutlich überlegene Option wäre, bzw. bin mit Counterflux so gesehen ganz zufrieden.
Blood Moon ist immer gut, so gut, dass einige den hier Main spielen. Bin mir da unschlüssig, da er ja in einigen Matchups einen selbst dann doch mehr behindert als er nützt. Gegen einige Decks kauft er dann allerdings alle Zeit die man braucht, daher schon spielen. Eine der stärken des Decks ist u.a. auch, dass man sich selbst mit dem Mond ganz gut arrangieren kann, da das Deck auch mit den Basic Islands und Mountains grundsätzlich funktioniert.
Grafdigger's Cage ist tutorbares Material um v.a. Flashback abzustellen, Timely Reinforcements verbessern das Aggromatchup zusätzlich und der Welding Jar zuletzt schützt unsere Schlüsselartefakte vor hate.
Alternativen dir mir in den Sinn kämen, wäre noch Tectonic Edge plus eventuell Crucible of Worlds um Tron am Spielaufbau zu hindern, wird das noch viel gespielt - so generell ? Mir schien es ein bisschen so, als ob das unbeliebter geworden wäre.
Bearbeitet von Chaoslord, 01. April 2014 - 10:05.
