So, meine Duder und Duderettos, Slavs und Slavinhas, ich versuche mich mal an einer geordneten Gedankenstruktur (lel, wird irgendwann sowieso in chaos ausbrechen )...
Ich hab natürlich mit meiner These, dass Metal zu 95% Scheiße ist, schon stark vorgelegt, aber MeTT hat immerhin schon einige Beweise für meine These geliefert (schüsse gefeuert). Zutiefst subjektiv, aber ich oktroyiere das jetzt so lange, bis es objektiv wirkt und ihr Plastiksoundmetal einfach nur anpissen wollt - und das nicht auf die erregende Art und Weise (vielleicht hätte ich dafür unseren Moneyslav engagieren sollen).
Während ich das schreibe, höre ich btw. Danny Browns Atrocity Exhibition, was ihr auch mal dringend machen solltet! Auch das Album, auf dem die Titelinspiration zu finden ist: Joy Division - Closer
In den 80ern war alles geiler. Jedes Mal, wenn ich so eine Pisse lesen muss, will ich alles messern, das sich für intelligent genug zur Meinungsäußerung hält.
Natürlich, Kunst (oder das, was sich dafür hält) ist seltenst autark, sondern immer vom zeitgeschichtlichen Umfeld geprägt, wodurch sich neue Bands auch in fluktuierenden und auszureizenden Genregrenzen bewegen werden, aber manche fühlen sich in der bloßen Zitation der Grenzgrundlagen wohl, wohingegen andere die Grenzen bewusst ausweiten und/oder überschreiten. Transgression scheint eigentlich ein Ideal, der sich soziale Rebellen verstehenden (lel), Metalszene zu sein, dabei ist es pures Etabliertsein, in dem sich ausgeruht wird (die fiese Provokation durch Nu Metal und Metalcore scheint auch nicht mehr so die große Bedrohung zu sein...). Metal ist der echauffierte Wutbürger, der sich über Gendern, Memes, digitalen Wandel (NEULAND IHR FICKER!) usw. aufregt, die Musik für angepisste Arbeiterkids, in einer Zeit, in der es solche nicht mehr so wirklich gibt, sondern eher desillusionierte Dauerstudenten, die wenig Bock auf Hail and Kill und Felltangas (das ist nicht die Art von Public Disgrace, die ich geil finde) haben, was sich auch in der Musik wiederspiegelt.
Worauf ich hinaus will... es hat eine ästhetische und konzeptionelle Intellektualisierung im Untergrund der Szene stattgefunden. Ja, Bands zitieren aus der Historie des Genres, aber das abzuschalten, wird schwer, da man sich dann außerhalb der Definitionsräume bewegt.
Hab jetzt schon keinen Bock mehr.
Gut, mein Geschmack ist auch massiv eingeengt (liegt am Beckenbodentraining durch Yoga), ich bewege mich hauptsächlich im extremeren Metal Einzugsbereich und hasse alles mit Fantasybezug (Hafti ist der neue Conan).
Also, wo fängt man an...
Namedropping!
Ich habe in 2020 noch kein mich wirklich begeisterndes und umhauendes Metalalbum gefunden und gehört (dafür ist Summerland von Dool herausragend gut!), aber es gibt ja trotzdem aktuelle (ich versuche mich auf das letzte Jahrzehnt zu beziehen) Bands und Alben, die gut sind und aha-effekte mitbringen:
Aluk Todolo - Occult Rock... Aaaalter, Abfahrt. Drei Typen, die neben Black Metal auch einige Krautrock-LPs zerkrümelt und geraucht haben.
Necros Christos - Domedon Doxomedon. Das letzte Full-Lenght dieser Band. Sehr guter Death Metal, in einem unglaublich elaborierten Konzept aus religiöser Mystik (I am Christ!)
Bölzer - ALLES! Ich habe eine besondere Liebe zu dieser Band. Ein Freund, der wegen Labelarbeit mit den beiden in Kontakt stand, schickte mir das Demo "Roman Acupuncture". 2 Leute, 10 Saiter und tribal-esque Drums und die Queste nach der Größe und dem Göttlichen in uns selbst. Als ich das Debutalbum "Hero" das erste Mal hörte, hab ich vor Freude geweint.
Urfaust - Geist ist Teufel, Ritual Music for the true clochard, der freiwillige Bettler und alles an Splits, EPs und Live-Alben dazwischen: klingt nach 2 Verrückten, eingesperrt im Keller einer Schnapsbrennerei, absolut magisch.
Jo, jetzt kickt die Unlust richtig.
Ruins of Beverast - Alles, auch die Vorgängerband Nagelfar (das E ist wichtig, nicht nur beim Feiern!)
Sortilegia
Svartidaudi - Flesh Cathedral
In Solitude (das "Sister" Album)
Tribulation (the Horror ist ganz großes old school Death Metal Tennis, aber "The Formulas of Death" ist ein vampiristischer Abspritzer in das finstre Weltall. Danach kam nur Pisse, Finger weg!)
Cobalt - Slow Forever
Coilguns - Ist eher Hardcore, aber Live war das so dermaßen übergriffig (natürlich positiv gemeint), das muss gehört werden.
Deafhaven - Sunbather... Das war so ein dicker Tritt in die Gesichter der Black-Metal-Affen-Elite, herrlich. Ist aber eigentlich mehr so in der Tradition von My Bloody Valentine, als in der Mayhems
Dragged into Sunlight - Hatred for Mankind
Essenz - Kviitiivs
Hexer - Cosmic Doom Ritual
Imha Tarikat - Kara Ihlas
Indian - From all Purity
Die ganze Haeresis Noviomagi Truppe aus Holland: Iskandr, Turia, Solar Temple, Fluisteraars
Leviathan - Scar Sighted
Occvlta - Night Without End
Paramnesia - Alles
Sun Worship
Swallowed - Lunarterial
Morbus Chron - Sweven
Ulcerate - Everything is Fire, Shrines of Paralysis (die neue soll auch gut sein, hab ich aber noch nicht gehört)
ULTHA!!! - ALLES! Vorallem Converging Sins und Belong sind ganz groß
Unru - Als Tier ist der Mensch nichts
Yellow Eyes - Rare Field Ceiling, Immersion Trench Reverie
Zhrine - Unortheta
Das war so der Grobschnitt (auch eine gute Band) dessen, was mich in den 2010ern so an Metal auf Dauer begeistern konnte.
Hab keine Lust mehr, eventuell schreibe ich später noch mehr, aber vermutlich liest und/oder versteht das eh niemand