Pregame
In demütiger Gebetshaltung erfrage ich unwichtiger Diener der Götter Ihren Rat zu dem Mitbürger den man in unserer Heimat als Doubter kennt. Möge ein Zeichen mir gegeben sein, dass mich über seine wahre Identität erleuchtet. Gnade uns Rechtgläubigen und Vernichtung aller Frevler.
Möge das Schicksal auf unseren Pfaden einherwandern.
(nach dieser noch eher dürftigen Einleitung ging es dann richtig los, ein dickes Danke an Lufti dafür.
Nach Stunden vollen Ausharrens regt sich endlich etwas in deiner Hütte. Eine der großen, kostbaren Gemüsezwiebeln, welche noch aus dem letzten Herbst stammt, scheint dich plötzlich anzuschauen. Die sonst so unschuldig aussehende Wurzel ähnelt erstaunlicherweise einem Mund, den Menschen zu ähnlich, und während du dich noch fragst, ob du nun vollends den Verstand verlierst, öffnet sich dieser Mund und spricht:
"Doubter, oh du durchaus wichtiger Diener der Götter, wurde mit einer Gabe geboren, die ihn, ähnlich eurer Gabe, vom Rest der anderen uns anbetenden Menschenwesen unterscheidet. Er besitzt eine nahezu unmenschliche Widerstandskraft, welche ihm ermöglicht, sollte er schon dem Tode näher sein als dem Leben, seine Flinte zu packen und auf einen beliebigen Mitbürger, sei er als Mensch geboren oder anders, zu schießen.
Nun wandelt weise mit diesen Wissen umher und verrichtet im Auftrag der Götter deren Willen.
Wenn ihr nicht mehr weiter wisst und verzweifeln scheint, so betet wieder voller Inbrust und Glauben und wir werden dir ein Zeichen senden."
Und im nächsten Augenblick beginnt diese schöne, pralle Zwiebel, zu welken und vor deinen Augen zu Staub zu zerfallen....
Nacht 1
Als die Zwiebel erneut zu murmeln begann wurde der Seher nervös. Schnell handelte er nicht, übereilt zu den Göttern sprechen war ein Frevel. Sie hatten Zeit, mehr als seine unwichtige Lebensspanne.
Als die Kerzen aufgereiht und entzündet waren, die Kugel absolut mittig in deren Kreis. Die Rauchkräuter duftend verkohlten begann der Seher sein Werk.
Er dankte den Göttern, dass sie ihm auch in dieser schweren Zeit beizustehen bereit waren. Er bat um Vergebung für alle die den unschuldigen Dorfbewohner The Spectre zu ihnen geschickt hatten, er hatte sich selber der Unsicherheit hingegeben und sich in der Abstimmung nahezu enthalten um seine Dienste an den Wesenheiten weiterhin ungestört durchführen zu können. Immerhin war nun ein bewaffneter Recke im Amt des Hauptmannes, ganz wie die Götter es ihm nahe gelegt hatten. Der Seher dankte ihnen auch dafür.
Die Früchte und Kräuter, die er den Göttern darbot waren diesmal anderer Natur als in der letzten Nacht. Sie waren nicht nur mehr sondern auch weitaus Rausch fördernd.
In dieser verstärkten Trance erbat sich der Seher Einblick in das Wesen von DSD-Steve um weitere Unklarheiten zu beseitigen und seine Mitbürger alsbald auf den wahren Pfad zurückführen zu können.
Geschafft sackte er hinten über und ergab sich seinen Träumen.
In der äußerst bizzaren Welt der Träume, war es nicht leicht für den Seher sich zurechtzufinden. Zu viele Farben drungen auf ihn ein, einem in einem Kaleidoskop gefangenem Regenbogen gleich. Er brauchte ein wenig Zeit (oder war es mehr?) um in diesem Rausch etwas herausfiltern zu können. Doch er erspähte nun eindeutig einen dunklen Fleck inmitten all der Farbenpracht. Als er darauf zuging, erkannte er etwas darin. Es schien ein Fenster in einen fremden Raum zu sein. Mit einem Blick in diesen wurde ihm klar, dass dies die Hütte seines Nachbarn Steve war, denn dieser lag in dem nahebei stehendem Bett. Steve lag dort selig schlafend, mit einem Gesichtsausdruck, als könnte nichts in der Welt diesen Schlaf stören. Da war sich der Seher sicher, dass dieser Mann keine wilde und gnadenlose Kreatur sein kann.
Plötzlich ertönt draussen vor dem Fenster ein lautes Heulen. Der Seher erschrickt, will um sein Leben rennen..... Und erwacht schweißgebadet zwischen seinem Räuchwerk. Durch das Fenster ist ein voller Mond zu erkennen.
Nacht 2
Nach langer Abwesenheit, die ein Spaziergang durch den Wald nötig macht, kehrte der Seher in das Dorf zurück, hoffend nun wieder mit klarem Verstand seine Wahl für die Befragung zu treffen. Er schritt jede Hütte ab, horchte auf sein innerstes, suchte nach einem Funken voll Zweifel, einem der stark genug war die Hütte zu entzünden und das unheilige Wesen gleich darin den Flammen zu übereignen.
Nein keine Regung seiner Seele wies darauf hin, einem Untier nahe zu sein, er kehrte, den Leichnam von blacklands seinem Sichtfeld entziehend, ohne Anhaltspunkt heim.
Sollte er die Anmaßung ergründen, die zwei seiner Mitbewohner getätigt hatten, und behaupteten von einem der Weisen geküsst worden zu sein?
Solle er den Anschuldigungen des vermeintlichen Heilers neuen Nährboden bereiten?
Die Wahl fiel ihn nicht leicht, er studierte die Schriften geflissentlich. Er unterbrach sich selbst mehrfach obwohl es nicht mehr nötig war seinen Status zu verbergen, nein er müsse nun offensiv vorgehen, das entschied er sodenn.
Er würde die Anschuldigung des Heilers überprüfen und die Götter nach dem Wesen Carls befragen. Mögen die von Amor gesegneten so denn sie es zu Unrecht behaupteten von eben jenem gestraft werden.
Mit neuem Mut griff er zu den Kerzen.
In der neuerlichen Sitzung mit den Göttern erschienen dem Seher diesmal keine bizzarren Lichter oder sprechendes Gemüse. Vielmehr wurde er Zeuge einer ungeheuerlichen Szene. Er befand sich in einem Schlafgemach. Einer seiner Mitbürger, welcher konnte er nicht erkennen, da ihn eine Art Nebel umgab, wollte sich grade zu Bett begeben, als hinter ihm ein Geräusch ertönt. Die Gestalt im Nebel will sich grade umdrehen, um den vermeintlichen Angreifer abzuwehren - doch zu spät. Carl beisst diesen Menschen! Dieser sinkt anschließend ohnmächtig zu Boden....
Und der Seher ist sich sicher Zeuge davon geworden zu sein, wie carl einen Menschen in einen Wolf verwandelt hat. Nun sollten also noch mehr dieser Bestien das Dorf tyrannisieren? Der Seher brach entkrräftet zusammen....
Nacht 3
Es war still geworden, keine panischen Ausrufe, keine Hysterie. Niemand zweifelte daran, was am Galgen hing.
Diese Widerlichkeiten existierten also wirklich, und es schien, dass die Gabe an einen weiteren Bürger gegeben wurde. Ganz wie in der letzten Prophezeiung zu erahnen war.
Der Seher war zufrieden,
Zufrieden, das sein Wort von den Bürgern als leitend angenommen wurde, zufrieden dass eine der Bestien Geschichte war, zufrieden, dass er das verzehrende Feuer entfachen durfte, dass den Leib verschlingen würde.
Zufrieden dass es das Oberhaupt der Plage erwischt hatte, zufrieden, dass sein ursprünglicher Gefährte enttarnt war.
Aber er war auch unglücklich,
Unglücklich dass das Morden weitergehen würde, unglücklich dass er erneut die Götter würde um Rat bitten müssen, unglücklich, dass so viele seiner Freunde von ihm gegangen waren, unglücklich dass seine vorhergehenden Eingebungen so wertlos erscheinen, unglücklich dass die Katze des Bäckers verstorben war.
Auch wenn sein Kerzenvorrat langsam nur Neige ging, ließ er es sich nicht nehmen das liebe Tier angemessen zu bestatten. Trotz der schwierigen Lage würde er einem alten Freund diese Bitte niemals ausschlagen.
Doch in ihm wanderte der Tod auf und ab, das spürte er. Nichts konnte ihm Gewissheit bringen, dass er den morgigen Tage erleben würde. Die Abscheulichkeiten waren sich nun seiner Qualitäten bewusst und er würde durchaus sein eigenes Ende zu prophezeien haben.
Wieder schritt er das Dorf am Abend ab, diesmal nicht um zu lauschen, zu spüren. Diesmal um lebt Wohl zu sagen. Er sprach es nicht aus, aber wer ihn sah, wagte nicht mehr als grüßend zu nicken.
Das Brot des Bäckers das er erhalten hatte, es war noch warm, diente sowohl als sein letztes Mahl als auch als Opfergabe an die Götter. Er würde alles daran setzen und dem Dorf am morgigen Tage, sollten sich seine Befürchtungen nicht bewahrheiten, noch einmal von Nutzen zu sein.
Die Zwiebeln fest im Blick begann er zu rezitieren, die selben Formeln der ersten verräterischen Nacht, denn er gedachte Doubter erneut zu untersuchen ob sich das unwirkliche Pack seiner Waffe bemächtigt hatten.
Draußen nieselte es.
Und wie der Seher seine Litanei wiederholte und wiederholte, die Zwiebel anstarrte und doch durch sie hindurchsah, verschwamm die Szenerie vor seinen Augen. Ob es von den Dämpfen der Zwiebel oder seinen verbrennenden Kräutern kam - er wusste es nicht - doch seine Augen waren voller Tränen.
Tränen der Trauer, des Abschieds, aber auch des Glücks, denn er war sicher, dass seine Freunde und Mitbürger auf dem rechten Weg waren.
Und wie er da so saß, erschien aus dem Nichts ein Licht. So rein und klar wie er noch nie ein Licht gesehen hatte. Es blendete ihn und er musste seine Augen schließen um nicht zu erblinden.
Doch schon kurz darauf erlosch das Licht hinter seinen Lidern und wie er die Augen wieder öffnete, stand vor ihm ein kleines Mädchen. Sie trug nichts als ein weißes Kleid und ihr Kopf schien von Flammen umgeben, denn sie hatte hellrotes Haar und ein Licht, welches aus ihr zu strömen schien, ließ diesen Eindruck entstehen. Er wusste, wäre jemand anderes mit ihm im Raum, dieser würde das Mädchen nicht sehen können, denn es war ein Zeichen nur für ihn, eine Gesandte der Götter um ihm beizustehen.
Sie lächelte ihn an und sprach: "Deine Gedanken sind richtig. Du bist uns ein guter Diener gewesen und mit deiner Hilfe wurde die schlimmste Bestie heute gehängt. Denke nicht in Trauer an deine Freunde, denn mit Götterehrfurcht und Weisheit werden sie deinen Worten folgen und die anderen Bestien aus dem Dorf vertreiben. Deine Befürchtungen um den Jäger Doubter haben sich leider bewahrheitet, aus ihm wurde ebenfalls eines dieser gottlosen Wesen. Nichts kann ihn mehr retten und diese Tat rückgängig machen."
Der Seher nickte traurig und sah zu Boden. Zu viel hatten die Werwölfe in seinem Dorf angerichtet, als dass er nochmal froh sein konnte. Da schritt das Mädchen auf ihn zu, nahm seine Hand und sagte: "Im Land des Sonnenuntergangs dauert ein Menschenleben nur einen Wimpernschlag. Dort findest du deine Freunde, die der Jagd nach den Wölfen schon zum Opfer gefallen sind. Dorthin werden auch diejenigen gelangen, welche zu Menschenzeit rechtschaffen und göttergläubig waren. Ihnen soll die Pforte nicht verwehrt bleiben, nur weil sie von diesen Geschöpfen zu ihresgleichen gemacht wurden." Noch immer lächelte sie. "Ihnen wird der Einlass nicht verwehrt. Du wirst den Jäger bald wiedersehen und er wird vergessen haben, was er dir antat. Und auch du kannst es vergessen. Wenn du es möchtest."
Fragend, mit gerunzelter Stirn, wollte er diese Gesandte fragen, was ihm denn angetan wurde, da hörte er hinter sich ein Geräusch und es wurde ihm schlagartig bewusst, was ihm nun angetan werden würde. Er wirbelte herum und sah eine riesige Gestalt, ein Wolf, ähnlich dem Rudelführer den er letzte Nacht sah, aber auch mit den Gesichtszügen seines Nachbarn Doubter, auf sich zulaufen. Doch statt zu Schreien, wegzulaufen oder sich anders zu verteidigen, suchte er den Blick des Mädchens. Noch immer lächelte sie, nun aufmunternder und sie winkte ihm zu. Er wusste, dass alles gut werden würde. Lächelnd sah er Doubter entgegen.
Kauft nichts mehr von Wizards of the Coast!
Dieser Account dient nur noch dem öffentlichen Aufruf zum Boykott.
Grund sind die Ereignisse vom 21.12.2015 und der Umgang mit ehrenamtlichen Judges.
Detaillierte Angaben von den Betroffenen (englisch) :
http://mtgcast.com/m...plicit-language
Allen Menschen, die sich von anderen Ansichten in ihrem Savespace gestört fühlen wünsche ich rechtzeitiges Erwachen bevor sie zu spät bemerken, dass Skepsis Menschen vor der gleichschaltenden Diktatur, welche sich genau von solchen unkritischen Jasagern ernährt, bewahren kann.