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KarlHeinz

Registriert seit 12. Jun 2021
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Erstellte Themen

Matchmaking bzw. Balancing Tabletop

04. Juli 2021 - 17:21

Durch Zufall bin ich nach langer Zeit wieder auf Magic gestoßen und habe wieder angefangen zu spielen. Nur casual, sozusagen am Küchentisch mit meiner Familie, was ein echtes Vergnügen ist. Was mich allerdings beschäftigt, ist die Frage danach, wie man faire Ausgangsbedingungen schafft. Darin liegt aus meiner Sicht auch ganz klar die Schwäche und auch das zentrale Geschäftsmodel von Magic. 
 
Wenn man sich für ein Format entscheidet, FNM oder auf Tunieren spielt, dann ist die Sache relativ klar. Anders sieht es dann aus, wenn es diese klaren Rahmenbedingungen nicht gibt. Ein Beispiel: Ich habe ein Standard-Deck, das ich in MTG Arena gespielt habe, mir auch in physikalischer Form geholt. Im aktuellen Standard-Format ist es nicht schlecht und schlägt sich ganz gut. Ein guter Freund von mir hat viele Jahre lang gespielt und hat sich richtig starke Decks zusammen gebaut, die auch einen ganz guten Wert haben. Allerdings hat er über 10 Jahre nicht mehr gespielt. Die Frage ist also, wie groß ist das Spielvergnügen, das wir zusammen erreichen können? Für mich ist das genau dann groß, wenn es ausgewogen ist, wenn idealerweiße mit jedem Zug ein Spieler wieder die Oberhand gewinnt und es hin und her geht. Es soll nicht nach drei Zügen klar sein, wer gewinnt. Die schönsten Partien sind die, wo es ganz knapp ausgeht und es während des gesamten Spiels spannend bleibt. Wir haben ein paar Runden gespielt und gegen ein Aggrodeck hatte ich keine Chance und gegen eines seiner Controldecks hatte dieses wiederum keine Chance gegen mein Standarddeck. Ganz klar war ein großes Ungleichgewicht vorhanden. Ich vermute, dass wir, um wirkich miteinander spielen zu können und dabei ein gutes Erlebnis zu haben, beide unsere Decks anpassen müssen. Beispielsweise zum Modern Format, was aber auch ein ganz schönes finanzielles Investment bedeuten würde. Oder zum Standard Format, was günstiger ist, aber die bestehenden Decks unspielbar macht.
 
Grundsätzlich ist das Problem immer dann vorhanden, wenn man casual spielt. Nehmen wir mal drei Teenager, die ihr Taschengeld in Magickarten investieren und regelmäßig am Schulhof miteinander spielen. Sobald einer der Spieler mehr Geld investiert, wird er die Oberhand haben. Alleine schon aufgrund der größeren Kartenauswahl und den zusätzlichen selteneren Karten. Für einen jungen Menschen, der sich darüber identifiziert und es persönlich nimmt natürlich ein ganz klarer Kaufanreiz, der an einer psychologischen Schwachstelle ansetzt, die ähnlich fragwürdig ist, wie die Lootboxen in Games.
 
Ich frage mich also, wie man hier faire Rahmenbedingungen schaffen kann? Für unsere Spiele, hier im familiären Umfeld finde ich die Commander-Decks hervorragend. Hier bekommt man für 30-40 Euro echt schön zusammengestellte Decks, die einzelnen Partien haben eine angenehme Länge und man bekommt auch einen guten Gegenwert in Einzelkarten. Aber auch hier ist es nicht so einfach. Die Kaldheim-Commander-Decks sind beispielsweise deutlich schwächer als die Commander-Decks von Strixhaven. Also auch da kann man nicht so einfach mischen, außer man nimmt wieder Euros in die Hand und macht die Kaldheim-Decks stärker.
 
Wie geht ihr damit um? Spielt ihr nur mit ambitionierten Spielern, wo das kein Thema ist? Oder habt ihr einen Bewertungsmaßstab für Decks? Ich habe mich auch gefragt, ob man die Stärke von Decks objektiv ermitteln kann? Beim Matchmaking auf MTG Arena ist es wohl so, dass jede Karte einen Wert hat und damit aus dem Deck ein Scorewert erzeugt wird, der dann ins Matchmaking mit einbezogen wird. Ganz einfach wäre eine Kategorisierung über den Eurowert der Einzelkarten, was aber auch nur ein kleiner Teil der Wahrheit darstellt. Oder habt ihr euch Deckbaufähigkeiten angeeignet, die es euch ermöglichen, die Stärke der Decks zu regulieren?

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