Eternal Weekend in Mailand 13-15 März 2015
Verspätung
So gleich mal wieder für alle: Hier geht's eher nicht ums Magicspielen, sondern um die Reise an sich.
Empfohlen wurde mir das Turnier von einem Freund, der gerne Standard spielt. Dann trommelte ich die üblichen Verdächtigen zusammen. (Guillermo(netter Spanier), Nicki(Thailändisches gekritzel), Hannes(Infect-Man), Gigler(Turandot))
Die Zimmerverteilung war auch schnell gelöst. Vintagegang in einem Zimmer, und der Rest im anderen.
Irgendwie stand die ganze Reise von Anfang an unter einem schlechten Stern. Es ging damit los, dass ich nicht mit den anderen hin fahren konnte, weil ich am Freitag ganz dringend auf die Uni musste.
So fuhren die anderen am Donnerstag Abend schon nach Mailand, und laut Erzählungen war die Reise auch ganz normal und eher unspektakulär.
Für mich ging es am Freitag in der Früh los. Zuerst mal auf die Uni um dort zum ersten Seminartermin für meine Bachelorarbeit zu erscheinen. War eh kein Problem, dass ich schon früher los ging, um den Zug nach Mailand zu erreichen. Von Wien bis St. Pölten war ich mit meinem Papa im Speisewagen unterwegs, und dann bis Innsbruck verzupfte ich mich in die erste Klasse, denn ich mag so viel Ruhe wie möglich beim Zugfahren. Dort aß ich was, trank ein paar Bier, und las ein Buch für Städtebau.
Dann in Innsbruck wurde es etwas zach. Umsteigen in verschiedene Schnellbahnen/Regionalzüge um nach Mailand zu kommen. Am Brenner wollte ich in den Warteraum, aber der war zugesperrt, mit lauter Flüchtlingen drinnen. Dann um 22:25 kam ich endlich an in Mailand, und wurde von Hannes und Nicki am Bahnhof abgeholt, und ins Hotel eskortiert.
Der erste Abend im Hotel war noch recht lustig, denn wir tranken Bier, und lachten sehr viel. Leider wurde der arme Guillermo krank und schlief schon. Daher übernachtete ich auch im Nichtvintagezimmer.
Am nächsten Tag machten wir uns nun fertig für das Turnier. Guillermo konnte zum Legacy leider nicht mit gehen, weil er Fieber hatte, und völlig kaputt im Bett lag. Der Veranstaltungsort lag zum Glück nur 2 Stationen vom Hotel entfernt. War eh der selbe Ort wo das Ovino auch immer ist. Aber zum Glück waren nicht so viele Menschen anwesend. Ich glaube so 190 waren es beim Legacy Main Event. Nicki spielte Infect, Hannes BUG Pod, Gigler Storm, ich Merfolk. Ja ich spielte das Merfolk, weil ich gar keine Lust hatte mir übers Legacy Gedanken zu machen, und das war grad fürs Modern zusammen gebaut, und da war ich schnell beim Umbauen.
Nicki und ich sind total abgestunken, und konnten bei den ersten 7 Runden Siege nur über Freilose und nicht erschienene Gegner verbuchen. Dann die letzte Runde gewannen wir. Und dadurch wurde ich zum Glück nicht letzter, sondern nur vorletzter. Hannes und Gigler sind auch abgestunken.
Gigler kaufte sich bei jeder verlorenen Runde Pimp für sein Storm Deck, und das kam dabei raus:
Kann sich absolut sehen lassen.
Ich spielte übrigens meine Tittenmatte, und erst nach Runde 6 wurde sie mir von einem deutschen Judge verboten. Zuvor sahen einige italenischen Judges die Matte, und hatten absolut nichts dagegen. Klischee der prüden korrekten Deutschen wiedermal klassisch erfüllt.
So dann am Abend ging es dann ab ins Hotel, um den Guillermo zu fragen ob wir nun gemeinsam Essen gehen, denn ich kannte ein feines Lokal, in welches wir gehen wollten. Aber da es ihm noch schlecht ging, gingen wir in so eine Pizzaria die aussah wie ein Chinarestaurant, und chinesisches Personal hatte, aber es gab nur typisch italenische Speisen.
War günstig und lecker. Dann flott ab ins Bett und episch ausschlafen für maximale Vintageenergie.
Um 6:45 stand ich pünktlich auf um meine Vintagedeckliste zu schreiben, und am Deck herum zu basteln, dann gingen Guillermo und ich fett Frühstücken. Es ging ihm noch immer nicht besonders gut, aber es war okay.
Nach gemeinsamen Deckbesprechen fühlten wir uns Fit für das Turnier. Ich spielte Gushing Mentor:
- Maindeck (6 Karten)
- 2
- 3
- 1
- Instants (21 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 2
- 2
- 3
- 4
- 4
- Sorceries (3 Karten)
- 1
- 1
- 1
- Enchantments (3 Karten)
- 3
- Planeswalkers (2 Karten)
- 2
- Artifacts (10 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- Artifacts (Forts.)
- 1
- 1
- 2
- Lands (15 Karten)
- 1
- 1
- 2
- 2
- 2
- 3
- 4
Ja zum Maindeck gibt es nicht so viel zu sagen. Die Remoras sind wohl nicht ganz so gut. On the Play sind sie oft top, aber on the Draw oft recht Wertlos.
Mein Sideboard sah so aus:
- Maindeck (15 Karten)
- 2
- 1
- 2
- 1
- Maindeck (Forts.)
- 4
- 2
- 1
- Maindeck (Forts.)
- 1
- 1
So nach der Anmeldung ging es dann los, das Turnier der Könige.
Erstes Runde war gegen Dredge. Mein Gegner spielte fast gar nicht Magic und dementsprechend schlecht. Konnte 2:0 gewinnen.
In der zweiten Runde kam ich gleich gegen das funkel funkel MUD vom Richard Leßmann dran. Hab im dritten Spiel eine Ultragierige Hand gehalten, mit Mox/Lotus only, und er haute mir eine Trinisphere vor die Nase. Das war klassisch verzockt.
Dann kam ich gegen dieses Omnishowoath von einem ganz netten Italener dran. Wenn er perfekt unterwegs ist, dann kann ich einfach nix machen.
Runde 4 war dann gegen den Anton Karlinsky. Ein ganz netter, aber seine Tarmogoyfs wurde von meinen Monks überrannt.
Dann in der 5 Runde spielte ich gegen UR Delver. Ha natürlich hatte er keine Chance, weil meine Tokens viel dicker waren.
Dann in der 6 Runde ging es nochmal darum vielleicht einen Preis zu bekommen. Ich spielte gegen einen supernetten Italener, welchem ich am Schluss dann den Sieg voll und ganz gönnte. Er spielte auch dieses Omnishowoath. Im ersten Spiel sofort an Show and Tell into Griselbrand gestorben. Spiel 2 konnte ich den Griselbrand mit einer Tokenarmee besiegen. Dann im letzten Spiel zerstörte er mir mit Thoughtseize die Hand, und mit Decay meinen Priest, und dann hatte ich gegen den Griselbrand nimmer viel Auftrag.
Gewonnen hat das Turnier dann ein ganz lieber bekannter von mir. Da freute ich mich sehr für ihn.
Leider mussten wir noch auf den Hannes warten, der beim Modern 2 ranzige Vendilion Cliquen gewann, aber war ok. Ich hatte schon einen Megahunger!!
Und die anderen wohl auch. Wir wollten ins Don Cola gehen. Ein megatopes Lokal gegenüber des Pirelli Hochhauses. Als wir dort ankamen, existierte es leider nicht mehr. Sehr traurig, aber mit neuem Mut gingen wir in ein anderes tolles Lokal. Gleich beim Dom. Als wir endlich dort waren, standen wir vor einer Mc Donalds Filiale. Das war ein ordentlicher Fail. Dann meinten die anderen dass, alles wo ich hin gehe hört auf zu existieren. - Ja so sollte es dann auch weiter gehen
Wir gingen dann irgendwo beim Bahnhof in eine mittelmäßige Pizzaria, war ganz okay. Mehr aber auch nicht.
So am Montag morgen stellte ich fest, dass der Wetterbericht Regen ansagte für den ganzen Tag, und beschloss nach Hause zu fahren. Ich fuhr nach einem intensiven Frühstück dann zum Bahnhof und musste feststellen, dass ich mindestens 30€ für den italenischen Hochgeschwindigkeitszug bezahlen muss. Was mir natürlich viel zu teuer war. So fuhr ich wieder zurück zum Hotel, und beschloss mit den anderen den Tag zu verbringen.
Dort sah ich den Koffer von Hannes, und er war riesig. Wie unpraktisch ist das bitte bei einer Zugreise?? Aber ich glaub nachdem was bei der Heimreise so vorgefallen ist, denkt er nun anders darüber.
Ja Hannes brachte seinen Koffer zum Depot am Bahnhof, und dann schlug ich vor zum Cimero Monumentale zu fahren, weil es dort die schönsten und größten Gräber gibt:
Am Weg hin witzelten die anderen noch und meinten: Na den gibt es jetzt auch bestimmt nicht mehr. Als wir ankamen, war er noch da, aber geschlossen. Dumm gelaufen.
Also gingen wir zur nächsten Straßenbahnstation um nach Chinatown zu fahren- Station ausgelassen.
So dann ein kleiner Fußmarsch nach Chinatown.
Dort empfahl Nicki ein viatmanesisches Lokal. Kellner konnten nur viatmanesisch und die Speisekarte sah so aus:
Wir zeigten einfach auf irgendwelche Gerichte, und nachdem ich mit Hannes Essen tauschte waren wir alle total happy. Nicki empfahl dann noch einen supergeilen Nachtisch! Und dann verwendete er das Wort Klimpergeld für Kleingeld. Richtig lieb!
Ja dann fuhren wir mit der Straßenbahn zu einer Ubahn Station. Leider existierte auch diese nicht mehr.
Danach spazierten wir durch den Schlosspark, und gingen auf einen Kaffee/Kakao. Danach ging es dann ab nach Hause. Was uns da erwarten würde wussten wir wahrlich noch nicht. Der Ultrahorrortrip.
Die Heimreise:
Am Bahnhof spielten wir dann noch beim Maci Magic, und Guillermo und Hannes gingen shoppen. Dann hauten wir uns in den Zug und spielten weitere Runden Magic.
Um 21:05 sollte die Reise los gehen. Um 21:15 kam die Durchsage, dass ein Unfall war, und wir verspätet abfahren werden. Meine Einschätzung war 5-10h Verspätung. Die anderen konnten noch nicht so richtig daran glauben. Eine Stunde später kam dann auch schon die Durchsage, dass die ganze Strecke gesperrt ist, und es per Bus weiter geht. Es wurde Bahnsteig 21 als Sammelpunkt genannt. Dort standen wir nun auf verlorenem Posten, und wussten gar nichts, aber die Schaffner wussten genau so wenig. Na wenigsten bekamen wir von der italenischen Eisenbahn ein Lunchpaket.
Es hieß dass um 0:00 ein Bus kam. Um 1:00 zirka war dann tatsächlich einer da. Per Polizei wurden wir aus dem Bahnhof eskortiert. Bei strömenden Regen stapften wir flotten Schrittes Richtung Bus. Zum Glück konnten wir noch einen 4er Platz ergattern. Da Hannes noch seinen Klobokoffer abgeben musste, bekam er nurnoch einen Platz nebenbei.
Um 1:30 ging dann die Fahrt los. Der nur italenisch sprechende Busfahrer fuhr stur alle Stationen des Nachtzuges ab, obwohl der Bus voll war, und sowieso keiner wartete. Der erste halt war um 2:50 Brescia. Dort gab es eine Klopause. Es war eher ein Schifffestival am Bahnhof, weil in Mailand gab es kein Klo mehr, und zu viel Polizei. In Brescia konnte man frei laufen lassen. Nur die weiblichen Fahrgäste hatten dabei ein bisschen ein Problem. Aber das wurde irgendwie ignoriert.
Dann um 4:10 zirka waren wir in Verona. Im Bus stank es exorbitant, und es wurde ohne Hemmungen geschnarcht. An schlafen war für mich gar nicht zu denken. So suchte ich mir eine alternative Route, weil ich am Dienstag um 15:00 auf der Uni sein sollte.
Nach 30 Minuten Bahnhofsuche kam der Bus endlich beim leeren Bahnhof von Verona an. Dort verließ ich diesen Höllentrip. Der Schaffner war so endlos neidisch, dass ich diesen Bus verlassen konnte.
In Verona wartete ich dann ängstlich 45 Minuten auf den ersten Zug. Am Bahnhof waren sehr viele entsprechend aussehende Schwarze. (Ich hab absolut nix gegen Schwarze, aber die waren offensichtlich frisch aus Afrika, so ganz ohne Geld, und wenn man nichts hat, dann ist die Verbrechenshemmschwelle einfach nicht so hoch) Und wenn man ein Vintagedeck im Rucksack hat, dann fühlt man sich einfach nicht so wohl. Dann war endlich der Zug offen, und ich konnte einsteigen. Im Zug war ich wohl der einzige weiße Fahrgast. Dann kam der Schaffner, gemeinsam mit 2 fetten Securitys. Nach einer kleinen Diskussion wegen meinem Ticket entschuldigte er sich bei mir, und ging weiter. In der Station nach Verona schaute ich ein bisschen beim Fenster raus, und so ziemlich alle anderen Fahrgäste wurde per Polizei abgeführt. Meine Flüchtlingstheorie hat sich bestätigt.
Dann in Bozen haute ich mich in einen Schnellzug nach Innsbruck, und konnte ENDLICH ein bisschen schlafen.
Dann in Innsbruck ging ich am Maci vorbei, und die hatten tatsächlich auch schon beim Frühstück Burger. Das fand ich echt MEGATOP und bestellte gleich 5 Cheesburger. Dann sahen die auch noch viel besser aus als bei uns. Genau wie in der Werbung. Tiroler Macis sind einfach besser!
Ja dann im Railjet nach Wien setzte ich mich in die erste Klasse, aber der Kellner bediente mich nicht, weil ich nicht wie ein typischer erste Klasse Fahrgast aussah. Aber nachdem der Schaffner da war, bestellte ich mir einen leckeren Kakao.
Als ich nach 18h Reise in Wien ankam, konnte ich es kaum fassen tatsächlich da zu sein. Dann schnell ab zur Uni, aber dort sagte ich nur, dass ich nicht fähig bin irgendwas zu tun. Ich war megazerstört. Konnte eh auf Mittwoch verschieben.
Dann am Weg zum Bahnhof um nach Hause zu fahren, rief ich den Luki an, aber die waren noch immer im Höllenbus. (2h nach mir kamen sie dann an)
Endlich daheim! Oh gott. Das Gefühl war M E G A T O P!!!
Duschen und danach 13 Stunden schlafen.
Ja das war mein Trip! Echt genial! Aufs Ovino im Mai werde ich wohl wieder fahren. Ich mag die Italener.
Schrieb nen kleinen Turnierbericht zu meinem Infect-Fail: http://www.mtg-forum...fect/?p=1142338 :>
Das beste am Turnier war eh, wie die letzten Tische in nem seperaten Raum mit total gemütlichen Stühlen standen.