Danke, dass die Diskussion hier eröffnet wurde, die Frage habe ich mir nämlich auch gestellt! Meine Goyfs sind noch aus Future Sight, teilweise auch in diversen romanischen Sprachen, weil damals billiger (und trotzdem noch dreistellig). Nachdem ich anno 2015 die vollen Spoiler von Modern Masters 2 gesehen hatte und mir klar war, dass praktisch all der Value bloß in den Mythics steckte, habe ich meine Display-Bestellung storniert und mir stattdessen die zwei Goyfs gegönnt, die mir noch fehlten, nachdem ich einen aus Modern Masters 1 und einen 2007 regulär aus einem Future Sight-Booster gezogen hatte.
Mit dem jetzigen starken Preisabfall bin ich doch stark in Versuchung, mal auf ein Modern Masters-Playset upzugraden. Auch, wenn ich das früher als ziemlich dekadent gesehen hätte, das aus reinen Ästhetik-Gründen zu tun... aber da kostete ein Goyf eben noch so viel wie drei zum heutigen Zeitpunkt.
Meine alten Goyfs würde ich deswegen auch wahrscheinlich nicht loswerden, insbesondere da ich zwei bereits nur in "good"-Zustand gekauft habe (damals musste man bei Goyfs wirklich sparen, wo's ging). Vielleicht spiele ich ja irgendwann noch Zoo oder sowas, ohne dann immer die Goyfs hin und her wechseln zu müssen.
Auch das hätte ich früher als dekadent angesehen. Aber naja, für irgendwas müssen die ganzen Masters-Sets ja auch gut gewesen sein! Sie haben es weder geschafft, die Zendikar-Fetchländer im Preis zu senken, noch die Liliana of the Veil, den Karn Liberated oder den Noble Hierarch. Wenn überhaupt haben sie bloß ein wenig gebremst, damit die Karten nicht noch schneller im Wert stiegen. Von daher finde ich es schön, dass zumindest der Tarmogoyf nach vielen langen Jahren endlich in die Knie gezwungen werden konnte, auch wenn es ein regelrechtes Marathon-Dauer-Reprinten seiner Wenigkeit erfordert hat.
Bezüglich der Stärke von Tarmogoyf-Decks:
Ich habe jahrelang auf Jund hin gespart, vor allem die Lilianas habe ich mir lange Zeit verkniffen - dadurch habe ich die Diskussionen "Jund ist im Moment sehr schlecht" immer wieder so am Rande mitverfolgt (solange ich das Deck noch nicht komplett hatte, hatte es ja keinen Sinn, mit einer Budget-Variante mit Putrid Leech & Co. zu irgendwelchen Events zu gehen).
Dann kam ein Kolaghan's Command aus dem Nichts, dann ein Kalitas, Traitor of Ghet, oder der Bloodbraid Elf wurde entbannt, und schon sah das Spiel wieder anders aus und Jund war zurück im Rennen. Jetzt, wo Bridge from Below weg ist, wird sich auch nochmal alles neu anordnen - die ganzen Slots Graveyard Hate, die hier zuvor noch erwähnt wurden, dürften jetzt wieder deutlich reduziert werden.
Von daher sehe ich das relativ entspannt . Ein Deck, das im Prinzip nur ein Goodstuff-Haufen ist, ist halt schwer totzukriegen, weil jede neue Karte in einer der drei Farben ein potentieller Kandidat ist. Blöder ist da, wenn man ein Deck spielt, das zwar ebenso jahrelang als Eckpfeiler des Formats galt, aber nur aufgrund einer einzigen Combo funktioniert, wie Splinter Twin, die mit einem Fingerschnippen kaputtgebannt werden kann.
Eternal-Formate sind ein Tisch, der sich ständig dreht - es sind immer andere Karten, die gerade in deine Reichweite kommen, während andere am anderen Ende des Tisches liegen, wo keiner drankommt.
Da muss man antizyklisch denken, es ergeben sich Kaufpausen und Spielpausen:
Solange dein Deck schwach ist, kaufe.
Solange dein Deck stark ist, spiele .
Generell gilt: Geld ist immer die beste Option und somit die beste Magic-Karte
Wenn man diesen Satz aus dem Kontext reißt, klingt er ziemlich traurig - wie eine ultimative Kapitulation vor den Spekulanten .
"Erst, wenn das letzte Land getappt ist,
Erst, wenn die letzte Karte gezogen ist,
Erst, wenn die letzte Loyalitätsmarke entfernt ist,
werdet ihr verstehen, dass man mit Geld kein Spiel gewinnen kann."
---Die Weissagung der Sturmkrähe