Was Magic in meinen Augen von anderen Sammelkartenspielen positiv abhebt ist neben der altersbedingten Historie die Bandbreite an Künstlern und Stilen, die in den Artworks repräsentiert werden. Es gibt so unfassbar viele schöne Bilder, in so vielen unterschiedlichen Macharten. Gibt so viele wertlose, nirgends gespielte Commons mit genialen Arts, man entdeckt immer wieder was "Neues", wenn man alte Editionen durchgeht.
Man sagt immer, diese Bulk-Sammlungen von 5000 Communs und Uncommons sind sinnlos zu kaufen. Das stimmt, wenn es um die Spielbarkeit geht. Aber ich entdecke immer wieder Artworks, die ich noch nicht kannte. Und auch hier kommt wieder die Historie ins Spiel. Die ganzen handgemalten Kunstwerke aus den Neunzigern, die sich auf abgeranzten Commons verstecken, das hat einfach kein anderes Spiel. Einfach mal eine Edition wie Prophecy durchgehen, oder Apocalypse. Solche Motive werden heutzutage nicht mehr gedruckt.
Aber auch in den aktuellen Editionen schafft es Wizards immer wieder, mich mit den Artworks zu begeistern. Seien es die Showcase Frames, seien es abstruse Illustrationen, die seitenlange Diskussionen auslösen (Faithless Looting Mystical Archive z.B.) - einfach so herrlich vielseitig, wenn ich das z.B. mit Flesh & Blood oder Hearthstone vergleiche, wo m.M.n. alles gleich aussieht, das ist bisher ungeschlagen.
Zweiter wichtiger Aspekt ist für mich, dass ich mich mit echten Menschen gemeinsam an einen Tisch setze, und nicht vor einem Bildschirm hocke. Ich habe so viele unterschiedliche Leute durch Magic kennen gelernt, Handwerker, Akademiker, Hippies, Nerds - auch hier staune ich immer wieder über das Spektrum.
1998 hatte ich das erste Mal eine Magickarte in der Hand, und seitdem hat mich das Spiel allen Widrigkeiten zum Trotz nie ganz losgelassen. Dass ich auch ein gewissen Sammler-Gen habe, ist ein ganz anderes Thema.