Da ich vorhabe, in diesem Topic auch zu diskutieren, möchte ich vorab einige Diskussionsregeln vorschlagen:
1) Wir reden über Competetive Play. Fun oder Unfun ist kein Argument für oder gegen eine bestimmte Strategie.
2) Es gibt French Rules und die „herkömmlichen“ Regeln vom Commander Rules Commitee. In beiden Formaten werden Duelle gespielt, auch auf Turnieren. Bitte achtet darauf, dass immer klar ist, über welches der beiden Formate ihr redet.
3) Commander ist ursprünglich als Casualformat entworfen worden. Dennoch entwickelt sich momentan eine kompetetive EDH-Szene in Deutschland. Wenn ihr der Meinung seid, dass dieses Format grundsätzlich nicht kompetetiv gespielt werden kann, dann ist dieses Topic nichts für euch.
Da es aktuell noch kein richtiges Meta im kompetetiven 1v1-Commander gibt, lautet die große Frage: Was will man spielen?
Im Commander hat man einen Commander. Das klingt banal, aber es muss betont werden. Es führt dazu, dass sich der Deckbau anders gestaltet als in anderen Formaten. Wir haben die Möglichkeit, eine legendäre Kreatur quasi immer zur Verfügung zu haben. Damit einher geht die Einschränkung, nur Karten spielen zu können, die durch die Farbidentität des Commanders abgedeckt sind. Mal eben eine Farbe zu splashen ist nur dann möglich, wenn der gewählte Commanders dies erlaubt.
Die Commander sind also eine der Grundkonstanten des Deckbaus im Commander. Es gibt verschiedene Dinge, die man beim Deckbau im EDH möchte, wobei klar ist, dass nicht alle Ansprüche gleichzeitig erfüllt werden können:
a) Einen nützlichen Commander
b) Einen Commander, der notfalls auch die Wincondition ist
c) Zugang zu möglichst vielen Farben, um Zugang zu möglichst hochwertigen Karten zu haben
d) eine möglichst stabile Manabase
Genau wie in jedem anderen Format haben wir gewisse Archetypen von Deckstrategien zur Verfügung:
a) Aggro
b) Control
c) Combo
d) Ramp. Kann man als Unterkategorie von Aggro auffassen, muss man aber nicht.
Selbstverständlich können die Pläne gemischt sein.
Im Duell mit den Multiplayer-Decks aus Commander-Casualrunden anzutreten scheint auf Dauer eine eher schlechte Idee sein. Das mag anfangs noch funktionieren, sobald aber die ersten Leute anfangen, ihre Decks auf das Spiel 1vs1 auszurichten, werden alle anderen einfach verlieren. Es gibt einfach große Unterschiede zwischen Multiplayer und 1vs1:
a) low profile zu spielen bringt gar nichts. Man hat immer die unmittelbare Aufmerksamkeit des Gegners.
b) Man kann nicht politisch spielen. Man muss jedes Problem selber lösen. Folgt aus a.
c) Man muss deutlich stärker auf die Kurve achten. Man kann nicht davon ausgehen, dass man „schon irgendwann das Mana haben wird“, denn zu dem Zeitpunkt ist man vermutlich schon tot.
Werden wir doch ein wenig konkreter. Ich schlage einfach mal eine Liste vor von Commandern, die mir vor dem Hintergrund der beschriebenen Umstände als eine potentiell gute Wahl erscheinen. Ich gebe zu bedenken, dass diese Liste weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf allgemeine Akzeptanz erhebt. Die Reihenfolge der Nennung stellt keine Wertung dar.
a) Arcum Dagsson
b) Zur the Enchanter
c) Vendilion Clique
d) Skithiryx, the Blight Dragon
e) Rafiq of the Many (sofern nicht French gespielt wird, im French gibt es keinen Commanderdamage)
f) Ruhan of the Fomori (sofern nicht French gespielt wird)
g) Edric, Spymaster of Trest
So, nun zur Diskussion: Welche Commander würdet ihr im Duell spielen? Welche Decks würdet ihr bauen? Habt ihr vielleicht sogar schon an Commanderturnieren teilgenommen? Alles bitte vor dem Hintergrund betrachtet, dass man so kompetetiv wie möglich spielt.
Bearbeitet von Helios, 11. Juli 2012 - 14:57.