Was für mich am Wichtigsten ist und was ich auch nur jedem anraten kann, ist sich auf seine Stärken zu konzentrieren bei der Berufswahl und das zu tun was einem Spaß bereitet. Ich finde das Berry da ein tolles Beispiel ist, weil er tut was er gerne hat.
Wenn ich hingegen lesen muss, dass einige nach dem Studium in den Job einsteigen und dann erst im Arbeitsalltag bemerken, dass sie falsche Vorstellungen hatten, finde ich das traurig. Der Aufwand den ein Studium (alleine zeitlich) mit sich bringt ist immens und ich habe großen Respekt für jeden der das durchzieht. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es auch richtig sein kann nach dem Studium anzuerkennen das man eine falsche Entscheidung getroffen hat und mit sich selbst ehrlich zu sein.
Frei nach dem Motto: "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende !"
LG Vico
Das kann ich absolut bestätigen. Ich bin '90 geboren, bin damals Anfang der 12. Klasse mit nem Schnitt von 3,5 von der Schule runter, da ich total perspektivlos war und viel zu schlechte Noten hatte, um das zu studieren, was ich unbedingt wollte (Psychologie). Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht mal Fachabi und war ziemlich am Boden. Ich hatte schnell einen Nebenjob in einer Werbeagentur, aber das Betriebsklima war ziemlich beschissen und ich frustriert. Zu meinem Glück musste ich dann zur Musterung. Ich habe verweigert und Zivi in einem Behindertenheim gemacht und im Anschluss eine Ausbildung als Krankenpfleger absolviert. Ich hatte davor noch ein recht verzerrtes Selbstbild von meinen Fähigkeiten und Potenzialen, aber diese 4,5 Jahre waren die wertvollste Erfahrung meines Lebens und ich habe stetig Selbstvertrauen getankt, sodass ich direkt nach der Ausbildung auf das Abendgymnasium gegangen bin, um es mit dem Abi nochmal zu versuchen. Ich kann es jedem empfehlen, der zuvor mal im Leben "gescheitert" ist. Die Atmosphäre war total locker und nicht so verkrampft und autoritär wie in der Regelschule (waren ja auch alle älter und freiwillig da). Das Ende vom Lied ist, dass das Abi gut genug war, um die perversen NC's für Psychologie zu packen und jetzt studiere ich es. Ich muss noch viele Dinge lernen, aber es war schon immer mein Ziel und es macht Spaß. Jetzt bin ich 26 und es wird noch dauern, bis ich wirklich ins Berufsleben einsteige, aber wenn man seinen Lebensstandard niedrig hält und damit klar kommt, dann ist das kein großes Problem. Wenn ich mich in meinem Freunds- und Bekanntenkreis umgucke, sind diejenigen aus meiner Kohorte, die damals regulär das Abi gemacht und im Anschluss studiert haben, auch oft nicht viel weiter und/oder total frustriert und orientieren sich neu. Natürlich hätte ich nach der Ausbildung auch auf das Abendgymnasium verzichten können, aber ich hätte das Gefühl gehabt, unter meinen Möglichkeiten geblieben zu sein. Solche Menschen trifft man häufig im Leben und ich wollte nicht zu ihnen gehören. Zieht euer Ding durch und lasst euch nicht entmutigen - der lange Weg wird sich am Ende lohnen.
- Vico und bushidoNeuling haben sich bedankt