T2-Deckbau-Tutorial: Anhang A "Budgetdecks"
Kapitel 1: Inspiration und Strategie
Kapitel 2: Farbwahl und Kartenpool
Kapitel 3: Reduktion und Quantitäten
Kapitel 4: Manabasis und Manakurve
Kapitel 5: Erster Entwurf und Überarbeitung
Kapitel 6: Das Meta und Sideboard
Anhang A: Wie baut man Budget-Decks?
Anhang B: Tipps für Aggro- und Blitz-Decks
Anhang C: Tipps für Tempo- und Aggrocontrol-Decks
Anhang D: Tipps für Midrange-Decks
Anhang E: Tipps für Control-Decks
Anhang F: Tipps für Combo-Decks
Anhang A:
Wie baut man Budget-Decks?
Geld macht nicht glücklich, aber alles einfach.
Dies gilt auch für den Deckbau. Das soll nicht heißen, dass es einfach wäre, wenn man nur genug Geld hat und das ein teueres Deck automatisch gut wäre. Es ist allerdings eine besondere Herausforderung mit einem geringen, begrenzten Budget ein (gut) funktionierendes Deck zu entwerfen. Aber wer arm ist, muss halt klever sein...
Schmeißt man Geld zum Fenster raus?
Die erste Überlegung ist, ob man sein Budget überhaupt beschränken sollte. Natürlich ist das manchmal notwendig, weil einfach im Moment kein Geld da ist. Aber häufig behalten Karten ihren Wert. So haben fast zwei Jahre lang viele Spieler sich beschwert, dass man ein Playset Snapcaster Mage für viele Control-Decks braucht und dafür locker 80€ ausgibt. Andere Spieler haben sich für 80€ einfach ein Playset geholt, damit 2 Jahre lang gespielt und können es jetzt für 80€ verkaufen. Dies klappt natürlich nicht bei allen Karten, aber doch bei vielen. Aufpassen sollte man bei Karten, die bald aus dem T2 rausrotieren und nicht in anderen Formaten gespielt werden. Ein Watery Grave ist hingegen wahrscheinlich noch etwa ein Jahr relativ wertkonstant... ...zwar gibt man erstmal 7,50€ jeweils aus und vielleicht verliert die Karte auch 1-2€ an Wert... ...allerdings wird sie nicht plötzlich auf 1,50€ fallen, so dass man seine 30€ für ein Playset zwar ausgibt, aber nicht verilert. Dies sollte man Bedenken, wenn man ein Budget festlegt. Insbesondere mehrfarbige Länder kann man für viele verschiedene Decks brauchen und stellen daher eine gute "Wertanlage" dar.
Budget festlegen
Es gibt diverse Gründe für Budgetdecks: Man steigt erstmal ein und möchte nicht alles auf einen Schlag ausgeben, hat Geldmangel, es hat einen besonderen Reiz ein 400€-Deck mit einem 40€-Deck zu schlagen und auch wenn man öfter seine Decks wechseln will macht es Sinn (weil man drei 40€-Decks schneller zusammen bekommt als drei 400€-Decks).
Für etwa 20€ kann man etwas für einen ersten FNM-Besuch zusammenwerfen (oder sich einfach ein Event-Deck holen), für etwa 50€ kann man ein durchaus vernünftiges T2-Deck basteln, mit dem man auch Chancen auf den Sieg hat. Für etwa 80-100€ erhält man ein normales Deck mit solider Manabase, welches einfach den teuren Karten (10€+) ausweicht. Alles darüber würde langsam den Budget-Bereich verlassen.
Einfarbigkeit
Ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor ist eine mehrfarbige Manabasis. Häufig kostet diese mehr als die Hälfte des Decks, bei einem dreifarbigen Esper Control z. B. derzeit etwa 140€ wenn man alle Mehrfarbigen Länder im Playset nimmt. Dies kann man leicht umgehen, wenn man sich auf eine oder zwei Farben beschränkt.
Es gibt auch starke Strategien, die auch derzeit einfarbig funktionieren:
WHITE WEENIE (Aggro-Deck mit vielen Kreaturen für 1-3 Mana, häufig Ritter und Soldaten)
RED DECK WINS (Aggro-Deck mit vielen schnellen Kreaturen und Support durch Burnspells)
MONO BLACK CONTROL (das Deck besteht fast aus Kreaturremoval, etwas Discard und ein paar Finishern)
GREEN AGGRO / STOMP / RAMP (Grün hat das beste Power-Manakosten-Verhältnis..)
Hat man Geld für ein paar "Doppelländer" sind zweifarbige Decks natürlich auch möglich. Insbesondere ist grün eine Farbe, mit welcher man leicht andere Farben kostengünstig splashen kann.
Keine DTBs mit billigen Karten nachbauen!
Gerade Anfänger machen einen häufigen Fehler: Sie sehen beispielsweise ein Esper-Control, ersetzen Sphinx's Revelation durch Opportunity, Supreme Verdict durch Barter in Blood und Detention Sphere durch Oblivion Ring. Und dann wundern sie sich, dass dieses Deck schlecht funktioniert.
Oder sie ersetzen in einem RDW, welches sie einmal gesehen haben, den Hellrider durch den Bloodfray Giant, weil der Hellrider ja bald rausrotiert. Aber das RDW war genau so gebaut, dass der Hellrider da passt... ...der Bloodfray Giant ist sicher keine schlechte Karte, aber langsamer, ein Deck mit ihm würde evtl. ein Land mehr spielen und vielleicht auch einige 5-Mana-Kreaturen oder würde schwarz für Exava, Radkos Blood Witch splashen, die ihn besser macht.
Auch Opportunity ist sicher keine schlechte Karte, auch nicht unbedingt schlechter als Sphinx's Revelations, aber anders. Opportunity ist beispielsweise eine sehr gute Karte für ein UB Control.
Günstige Karten als Hauptkarten wählen
Natürlich sind Karten wie Blood Reckoner, Blood Baron of Vizkopa oder Archangel of Thune reizvolle und sehr gute Karten. Das ist dummerweise bekannt und diese Karten sind daher recht teuer.
Praktischer ist es, sich gleich günstige, wenig gespielte Karten zu suchen, die kaum jemand auf den Schirm hat, z. B. Maze's End, Angelic Accord, Trading Post, Exava, Rakdos Blood Witch, Sphere of Safety, Ogre Battledriver, Nivix Cyclops, Guttersnipe, Experiment One, Young Pyromancer... ...alles Karten, von denen man ein Playset für unter 5€ bekommt und die sich eignen, um ganze Decks darum zu bauen.
Commons und Uncommons sind gut!
Commons und Uncommons sind selten teurer als 50 Cent. Je ein Playset Rakdos Cackler, Spike Jester und Hellhole Flailer bekommt man für insgesamt 2€, dazu noch einige Searing Spear , Bump in the Night, Skullcrack, Brimstone Volley... ...da bleibt dann genug Geld für das Playset Blood Crypt übrig.
Oder das ganze in Grün: Strangleroot Geist, Rancor, Brushstrider, Kalonian Tusker, Experiment One, Giant Growth und man überfährt den Gegner einfach.
Aber auch die Basis vieler Control-Decks ist günstig: Opportunity, Doom Blade, Barter in Blood, Pacifism, Think Twice, Azorius Charm...
Dazu braucht man sich jetzt nur noch 2-3 günstige Rares suchen, bei welchen das Playset günstig ist... ...solange diese nicht Voice of Resurgeance, Sphinx's Revelation und Liliana of the Veil heißen, sollte man mit seinem Budget hinkommen.
Auf Synergien setzen
Natürlich sollte im T2 jede Karte schon alleine so gut sein, dass sie (ohne weiteren support) spielbar ist. Ein Rakdos Reckoner ist alleine auf dem Spielfeld schon gut, gänzlich ohne weitere Karten. Angelic Accord zusammen mit Trading Post oder Bubbling Caldron ist recht mächtig zusammen, aber einzeln sind diese Karten kaum zu gebrauchen. Man darf sich daher nicht darauf verlassen, dass man genau diese beiden Karten findet, sondern braucht weitere Karten, die damit synergieren: Ratchet Bomb, Prophetic Prism für den Trading Post, Lingering Souls für Bubbling Caldron, Solemn Offering für Angelic Accord...
Auch Rancor, Young Wolf, Strangleroot Geist, Experiment One, Cloudfin Raptor, Rapid Hybridization und Hunger of the Howlpack synergieren ebenfalls wie bescheuert. (Erste Runde Experiment One, zweite Runde Strangleroot Geist (Angriff für 4), dritte Rapid Hybridization auf den Strangleroot Geist, Hunger of the Howlpack und Rancor auf Experiment One -> Angriff für 11 mit einem 3/3 Token zum blocken...)
Durch Synergien kann man viele mittelmäßige Karten besser machen als jede teure Karte. Man muss nur darauf achten, dass diese Synergien sicher funktionieren und mehr als zwei Karten miteinander synergieren.
Ich hoffe, ich konnte einige Anregungen für Budget-Decks geben.
- Zwidawurzn, nikostra, Ph03nix und 6 andere haben sich bedankt
- Exava, Rakdos Blood Witch
- Sphinx's Revelation
- Boros Reckoner (Ich nehme mal an, dass du das mit "Blood Reckoner" meinst. Vielleicht meinst du auch Blood Reckoning, aber die Karte passt nicht zum Satz.)
- Blood Crypt
- Bubbling Cauldron