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T2-Deckbau-Tutorial: Tipps für Aggro- und Blitz-Decks
Kapitel 1: Inspiration und Strategie
Kapitel 2: Farbwahl und Kartenpool
Kapitel 3: Reduktion und Quantitäten
Kapitel 4: Manabasis und Manakurve
Kapitel 5: Erster Entwurf und Überarbeitung
Kapitel 6: Das Meta und Sideboard
Anhang A: Wie baut man Budget-Decks?
Anhang B: Tipps für Aggro- und Blitz-Decks
Anhang C: Tipps für Tempo- und Aggrocontrol-Decks
Anhang D: Tipps für Midrange- und Ramp-Decks
Anhang E: Tipps für Control-Decks
Anhang F: Tipps für Combo-Decks
Anhang B:
Tipps für Aggro- und Blitz-Decks
Wer hat damals bei Streetfighter II nicht gerne Vega oder Chun Li gespielt?
(Ja, ich bin alt... ...aber durch Streetfighter IV funktioniert meine Anspielung ja vielleicht trotzdem noch).
Das waren Charaktere, deren Schlag- und Tritt-Combos so schnell auf den Gegner niederprasselten, dass dieser kaum Zeit für eigene Aktionen dazwischen hatte.
Während Dhalsim seine Gegner auf Distanz hielt und damit eher einem Control-Spieler ähnelt und Zangief wohl ein langsames, klobiges Ramp-Fattie-Deck mit 8/8 Tramplern ist, sind Vega und Chun Li eindeutig die Aggro- und Blitz-Decks bei Streetfighter gewesen:
"Fight!" - sofort zum Gegner, 15 schnelle Schläge/Tritte, kaum bis gar nicht verteidigen und nach 12 Sekunden liegt der Gegner am Boden...
In diesem Kapitel soll es um diese Art Magic zu spielen gehen. Außerdem werde ich - auch wenn der Spoiler noch nicht ganz komplett ist - mich schonmal um das Post-Rotations-T2 mit Theros kümmern, neue Karten einbauen und die Karten aus dem Innistrad-Block nicht mehr erwähnen. Zum einen soll dieser Blog dadurch länger "frisch" bleiben und zum anderen ist gerade die Zeit nach der Rotation die beste Gelegenheit, neue Decks zu bauen und auszuprobieren, da es noch nichts etabliertes gibt. Da gebe ich lieber ein paar Ideen und Anregungen statt über Decks oder Spielsituationen zu reden, die in ein paar Wochen keine Relevanz mehr haben. Fangen wir an...
Aggro- und Blitzdecks - eine Definition:
Es gibt leider keine allgemeingültige Definition bei Magic-Decks, die jemand einmal festgelegt hätte. Deshalb mach ich dies einmal hier... ...nicht mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern damit man eine Orientierung hat, worüber ich rede. (Etwas ausformulierter gibt es das in Kapitel 1 und Kapitel 2)
Blitzdecks:
19-21 Länder / möchte in den 3-5 gewinnen / kein Removal (außer evtl. etwas Burn) / mehr Kreaturen / sehr risikofreudiges Deck
Aggrodecks:
21-23 Länder / möchte in Runde 4-7 gewinnen / etwas Removal / Mix aus Kreaturen und Burnspells /kalkuliertes Risiko
Im Grunde ist ein Blitz-Deck nichts anderes als ein extrem schnelles Aggro-Deck. Die meisten Magic-Spieler unterscheiden diese beiden Typen nicht - früher gab es nur die Begriffe Aggro, Control und Combo, bis dann Begriffe wie Tempo, Blitz oder Midrange zur genaueren Unterscheidung im Umlauf kamen. Ich finde eine solche Unterscheidung besser, da es den Blick dafür schärft, wie schnell das Deck sein muss...
Wie schnell muss es sein? - A Story of Naya Blitz
Es gab eine Zeit - nicht lang ist es her - da war ein Thragtusk in fast jedem Deck. Jund Midrange spielte ihn, Junk Reanimator spielte ihn, Bant Control spielte ihn und jeder zweite Homebrew spielte ihn auch viermal... ...so gut war er. Außerdem waren noch viele UW(x) Control-Decks im Umlauf, die meist 6 Massremoval und 3-4 Sphinx's Revelation spielten. Das machte aber viele passionierte Aggro-Spieler sehr, sehr traurig. Sie weinten und jammerten "Was sollen wir nur tun, wenn in Runde 4 immer ein Supreme Verdict oder ein Thragtusk kommt?"
Doch dann hatten einige kluge Köpfe unter ihnen die Idee "Ach scheiß drauf, dann sind wir einfach noch schneller!". Und so begab es sich, dass sie in Runde 1 das Champion of Parish legten, in Runde 2 Burning-Tree Emissary und Lightning Mauler auf den Tisch knallten (Angriff für 7 Schaden) und in Runde 3 einen Mayor of Avabruck legten (Angriff für 11 Schaden, was bei einer Manabasis voller Schock-Länder häufig reichte).
Das machte wiederum die anderen Spieler sehr traurig und sie begannen, sich darauf einzustellen, wieder mehr Point-Removal zu spielen oder sich wieder Chump-Blocker wie Lingering Souls oder Augur of Bolas zu suchen.
Was lernen wir aus dieser Geschichte?
Blitz-Decks sind gut, wenn das Meta aus vielen Karten im CC4 bis CC6 - Bereich festhängt und in den ersten Runden wenige Kreaturen oder Removal spielt. Wenn es einen solchen Anti-Aggro-Powergnubbel in Runde 4-6 gibt, so hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man macht das Deck langsamer, dafür aber durchschlagskräftiger und reaktiver... ...dann verlässt man aber den Bereich Aggro-Deck und tendiert eher zum Midrange-Deck. Oder man wird schneller und baut ein Blitz-Deck.
In einem ausgewogenen Meta ist aber ein "normales" Aggro-Deck die solidere Wahl. Naya Blitz hatte eine sehr erfolgreiche, aber auch sehr kurze Zeit, weil man sich schnell und leicht darauf einstellen kann, wenn man muss.
Welche Farben sind gut für Aggro-Decks?
Wie im Kapitel 4 beschrieben spielen schnelle Decks tendenziell weniger Farben als langsame. Häufig nur eine. Der Wegfall von ungetappt ins Spiel kommenden Ländern (z. B. Clifftop Retreat) wird vielen Spielern bewusst machen, dass Dreifarbigkeit im T2 / Standard ein seltener Luxus ist und der Regelfall eher zwei Farben sind. Zudem kommen die mehrfarbigen Länder aus Theros getappt ins Spiel und sind damit für schnelle Aggro-Decks eher ungeeignet. Daher ist Einfarbigkeit wieder eine denkbare Option für Auf-die-Fresse-Decks. Aber welche Farbe(n) sollte man wählen?
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Rot ist sicherlich die klassische Farbe. Nicht umsonst nennt man mono-rote Decks auch Red Deck Wins. Viele rote Kreaturen haben "haste", was man nicht unterschätzen sollte: Wenn alle Kreaturen im Deck "haste" haben, ist man eine Runde früher fertig. Größter Vorteil von Rot sind neben den schnellen, günstigen und aggressiven Kreaturen aber vor allem die Burn-Spells. Einen Searing Spear oder sein Pendant aus Theros, den Lightning Strike (Link) kann man flexibel Einsetzen: Einmal als Schaden an den Kopf des Gegners oder als Kreaturremoval (je nach Spielsituation kann beides richtig sein).
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Grün hat die Kreaturen mit dem besten Stärke/Toughness-Manakosten-Verhältnis. Allerdings hat grün kein richtiges Kreaturremoval, bzw. nur sehr eingeschränktes über "fight" (Hunt the Weak) oder nur fliegende Kreaturen (Plummet). Dennoch sieht man gelegentlich auch mal mono-grüne Aggro-Decks und mit Militant Dryad, Experiment One und Kalonian Tusker hat grün auch weiterhin viel gutes fürs T2-Aggro zu bieten, nicht zu vergessen die rot-grünen Karten wie Burning-Tree Emissary oder Ghor-Clan Rampager.
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Blau ist sicher nicht für Aggro bekannt. In anderen Formaten gibt es zwar Merfolk-Decks, aber auch diese sind keine puren Aggro-Decks sondern gehören in den Bereich Tempo / Aggro-Control. Blau hat zwar gelegentlich auch mal aggressive Kreaturen (z. B. Delver of Secrets oder Phantasmal Bear), aber nie genug, um daraus wirklich ein Aggro-Deck zu bauen. Außerdem kann blau keinen Schaden schießen. Somit ist blau bestenfalls eine Splash-Farbe für andere Aggro-Decks... ...und dann nehmen diese gerne auch ein paar blaue Control-Karten rein, womit man wieder im Bereich Tempo wäre. Derzeit erscheint auch lediglich der Cloudfin Raptor für Aggro-Decks evtl. interessant.
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Weiß hat das klassische White Weenie als Aggro-Deck: Viele kleine Kreaturen im Bereich 1-3 Mana, häufig Soldaten oder Ritter vom Typ her. Dazu spielt man meist +1/+1-Pump, der im T2 miit Path of Bravery oder Spear of Heliod (Link) jetzt wieder vorhanden ist. Neben den mono-weißen Decks ist weiß auch derzeit eine sehr gute zweite Farbe für Aggro-Decks: weiß-grün hat mit dem Fleecemane Lion (Link), Loxodon Smiter, Exporiment One, Militant Dryad, Advent of the Wurm und Soldier of the Pantheon (Link) wohl jederzeit die größeren Viecher; weiß-rot hat mit dem Boros Charm, Boros Reckoner und Anax and Cymede (Link) Zugang zu recht starken Karten und weiß-schwarz könnte mit dem Xathrid Necromancer ein Human-Thema verfolgen.
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Schwarz ist wiederum eine eher untypische Farbe für Aggro-Decks. Bei mono-schwarzen Aggro-Decks sind lediglich Zombie-Tribal-Varianten etabliert, bis vor kurzem auch im T2 dank Gravecrawler und Geralf's Messenger. Der "Post-Rotations-Kartenpool" gibt meines erachtens nicht genug her für ein mono-schwarzes Aggro-Deck. Als Splash-Farbe macht Schwarz jedoch auch für Aggro-Decks Sinn, da man Zugriff auf gutes Instant-Removal erhält (namentlich Doom Blade). Insbesondere bei rot-schwarz erhält man die aggressiven Rakdos-Karten dazu, wie Spike Jester oder Exava, Rakdos Blood Witch.
FAZIT: Bei dem Kartenpool aus Theros, M14 und dem Ravnica-Block scheinen mono-weiße und mono-rote Aggrodecks möglich. Bei zweifarbigen Decks sind eigentlich alle Farbkombinationen möglich, lediglich um blau würde ich wohl einen Bogen machen (wobei schnelle Tempo-Decks damit natürlich möglich bleiben, aber mehr dazu in dem Kapitel) und schwarz ist wohl eher eine Splash- als eine Hauptfarbe. Dreifarbige Aggro-Decks würde ich aufgrund der wackeligen, langsamen Manabasis nach der Rotation nicht spielen.
Das Sideboard
Ein Sideboard für Aggro zu bauen ist nicht unbedingt einfach. Eigentlich will man mit Sideboard-Karten auf die Strategie des Gegners reagieren. Das Problem hierbei ist: Aggro-Decks wollen nicht reagieren, sondern lieber agieren und Druck machen. Rest in Peace ist natürlich toll gegen Reanimator-Strategien, macht aber halt keinen Schaden. Und fast zwangsläufig nimmt man beim Boarden etwas raus, was Schaden macht (weil man fast nur Karten im Deck hat, die Schaden machen...).
Man sollte gegen kein Deck mehr als 3-4 Karten boarden, die keinen Schaden machen. Daher sollte man für das Sideboard vor allem aggressive Lösungen suchen: Mindsparker, Thundercrack, Destructive Revelry (Link), Imposing Sovereign, Banisher Priest, Peak Eruption (Link)... ...alles Karten, die bestimmte Decks nerven und weiter Schaden drücken können.
Natürlich darf man auch andere Karten im Sideboard spielen, sollte aber immer darauf achten, dass man nach dem Boarden nicht seine Durchschlagskraft verliert.
Wer blockt, verliert...
Häufig tendieren Anfänger dazu, sowohl beim Deckbau- als auch beim Spiel von Aggro-Decks zu defensiv zu sein. Häufig muss man angreifen, auch wenn dabei eine Kreatur verliert: Hauptsache man macht irgendwie Schaden! Sobald Runde 7 vorbei ist, sinken unsere Siegchancen rapide und dies gilt es zu verhindern.
Das eigene Leben ist in den meisten Fällen völlig egal. Die Lösung für fast jedes Problem sollte sein "Ich bin schneller! Ich bin fertig, bevor das Problem auftaucht!". Natürlich ist es doof, wenn der Midrange-Spieler in Runde 4 seinen 5/5er ins Spiel bringt, der alle unsere Viecher totblocken kann. Wenn der Gegner zu diesem Zeitpunkt auf 6-8 Leben ist und wir zwei Burnspells auf der Hand haben ist es aber egal.
Das einzige Matchup, wo das eigene Leben relevant wird, ist das Aggro-Mirror-Match. Hier kommt es dann zum sogenannten Race: Wer ist schneller? Dies sollte man beachten, wenn man das Deck baut: Wie viele andere Aggro-Decks erwarte ich? Sollte ich Warleader's Helix oder Fiendslayer Paladin ins Sideboard nehmen? Wie wichtig wird die Fähigkeit "First Strike" (die nur gut ist, wenn der Gegner ähnlich große Kreaturen im Spiel hat)?
Welche netten Karten für Aggro-Decks bringt Theros?
In diesem Unterkapitel gehe ich mal den (bisherigen) Spoiler durch. Die Eindrücke sind subjektiv, unvollständig und es werden auch nicht alle Karten berücksichtigt. Vielleicht wird der ein oder andere dadurch ja inspiriert...
SOLDIER OF THE PANTHEON
SPEAR OF HELIOD
FABLED HERO
TORMENTED HERO
FANATIC OF MOGIS
FIREDRINKER SATYR
MAGMA JET
PURPHUROS, GOD OF THE FORGE
BOON SATYR
ANAX AND CYMEDE
DESTRUCTIVE REVELRY
FLEECEMANE LION
TYMARET, THE MURDER KING
Fazit
Ich hoffe, ihr könnt etwas mit den Tipps und Anregungen anfangen. Beachtet auch die anderen Kapitel beim Deckbau, speziell Manabasis und Manakurve sind bei Aggro-Decks besonders wichtig. Ein Aggro-Deck, welches nicht die "Kurve reitet" sondern eine Runde lang nichts macht, ist meistens schon hinten dran.
Im nächsten Blog wird es dann um Tempo- und Aggro-Controldecks gehen. Außerdem habe ich mich entschieden, bei den Midrange-Decks auch über Ramp-Decks zu sprechen.
Und ein bißchen Werbung in eigener Sache: Ich habe meine eigene Edition Legends of Jihan endlich fertig und bin dabei, es nach und nach zu veröffentlichen. Ich würde mich über Feedback, Verbesserungsvorschläge und Ideen für fehlende Flavourtexte sehr freuen.
- Polymeus, Zwiebelkönigin, duebelknuebel und 5 andere haben sich bedankt
Wo wird die Boroslegende denn bitte unterschätzt? Da steht doch drauf, dass sie gut ist. Der niedrige Preis lässt sich mehr durch das höhere Angebot erklären (Und vielleicht damit, dass Boros Reckoner immer noch besser ist) als damit dass überhaupt niemand weiß, dass sie stark ist.
Ansonsten netter Blog hast dir ja immerhin Mühe gegeben und wird sicher dem ein oder anderen Anfänger helfen.