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Eure Lieblingsserien/Serienempfehlungen.


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1871 Antworten in diesem Thema

#341 Assimett Geschrieben 11. Februar 2018 - 00:34

Assimett

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Meint ihr black Mirror?

Empathielosigkeit auf Berry-Niveau


#342 Dakkon Geschrieben 13. Februar 2018 - 11:38

Dakkon

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Jetzt erst gesehen worauf du anspielst und ja, ich für meinen Teil meinte das.


 Der Typ, der behauptet er hat nie an seiner Sackhand gerochen, lügt.

Dakkon is fix ein super sexy Typ. Wäre ich ein Mettchen würd ich ihn flachlegen, gratis!

 


#343 elMatto Geschrieben 13. Februar 2018 - 12:36

elMatto

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Ich hab neulich angefangen, Stranger Things zu schauen, hab jetzt die ersten drei Episoden gesehen und finde die Serie einfach mal mega gut!

Erstaunlich spannend, bis jetzt noch sehr rätselhaft und sehr geile Atmosphäre.



#344 ☭BluBoi☭ Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:31

☭BluBoi☭

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Die Serie wird nicht schlechter. Das kann man wahrscheinlich verraten. ;)

{W} {U} {G} Rafiq geht zernichten!! {G} {U} {W} / {U} {U} {W} {W} Isperia is fly {W} {W} {U} {U} /

{W} {U} {R} Kung Fu Hustle {R} {U} {W} / {U} {B} Time Warping {B} {U} / {W} {B} Okay, fine, fine. I'm cool. I'm fine. {B} {W}

 

#freebalance

 

Ladungsträger [2.6.19]: "TERF... FIT... BlueBO1 Alert in 3, 2, 1..."
Margarete [1.6.19]: "[...] BluBoi einfach mal pinke Hüllen, pinker Stift und dazu tiefstes Dekollete seit Angela Merkel. Stilecht!"


#345 Choke Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:34

Choke

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Staffel 2 baut imo schon ab.



#346 Quentin Coldman Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:46

Quentin Coldman

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Staffel 2 baut imo schon ab.

 

Da stimme ich zu. Staffel 1 ist aber der absolute Übershit! Und Staffel 2 ist immernoch gut genug um sich auf die Fortsetzung zu freuen.



#347 Assimett Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:48

Assimett

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Die Serie wird nicht schlechter. Das kann man wahrscheinlich verraten. ;)

So krass wie Dexter? Dann fange ich sie gar nicht erst an. Keine Lust nochmal so enttäuscht zu werden.

Empathielosigkeit auf Berry-Niveau


#348 Dakkon Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:49

Dakkon

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Also von Staffel 1 solltest du eigentlich nicht enttäuscht werden. Mit der zweiten bin ich nicht so warm geworden.


 Der Typ, der behauptet er hat nie an seiner Sackhand gerochen, lügt.

Dakkon is fix ein super sexy Typ. Wäre ich ein Mettchen würd ich ihn flachlegen, gratis!

 


#349 Assimett Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:54

Assimett

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Gibt's denn einen Cliffhanger in S01 oder kann man danach aufhören?

Empathielosigkeit auf Berry-Niveau


#350 Choke Geschrieben 14. Februar 2018 - 13:59

Choke

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Kein Cliffhanger, eher eine Andeutung dass es wohl noch weitergeht.



#351 Dakkon Geschrieben 14. Februar 2018 - 14:02

Dakkon

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Gibt's denn einen Cliffhanger in S01 oder kann man danach aufhören?

 

Einen Cliffhanger nicht direkt, man weiß natürlich, dass es noch weiter gehen wird (und wie ungefähr) aber man kann auch getrost danach aufhören.

Hab ich ja nicht anders gemacht :D


 Der Typ, der behauptet er hat nie an seiner Sackhand gerochen, lügt.

Dakkon is fix ein super sexy Typ. Wäre ich ein Mettchen würd ich ihn flachlegen, gratis!

 


#352 Gast_Octopus Crash_* Geschrieben 14. Februar 2018 - 15:57

Gast_Octopus Crash_*
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MattRose, die spielen mit deinen Gefühlen.
Schau The Wire  :wub: 
Staffel1: 9/10
Staffel2: 7/10
Staffel3: 9/10
Staffel4: 10/10
Staffel5: 10/10



#353 Lee Geschrieben 14. Februar 2018 - 19:09

Lee

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The Wire fand ich null unterhaltsam. Die Serie krankt für mich an ihrem Überrealismus, der ein glaubwürdiges Bild der Gesellschaft zeichnen will und darüber die Dramaturgie vergisst. Ähnlich wie bei einem Biopic, bei dem man sich nach der Hälfte der Spielzeit fragt, wann es denn mal spannend wird, bis einem auffällt, dass das Leben der Person vermutlich einfach nicht sonderlich aufregend war, ist auch hier der Storyverlauf zwar organisch und authentisch, ohne (zumindest mich) aber je zu fesseln. Da ziehe ich richtige Dramaserien mit überzeichneten Charakteren, exzessiver Gewalt und aberwitzigen Szenen wie etwa Fargo eindeutig vor.

 

Black Mirror könnte sich von The Wire in der Hinsicht allerdings gerne viele dicke Scheiben abschneiden. Für eine Anthologyserie, die in jeder Folge mit einer neuen dystopischen Vision aufwartet, weiß keine davon zu überzeugen. Jedes Setting wirkt wie die etwas dümmliche Karikatur einer völlig ernst gemeinten Gesellschaft und damit wie aus der Feder eines naiven Sechzehnjährigen, der sich für den nächsten Stanisław Lem hält. Kein Charakter der Serie tut das offensichtlich Richtige, jeder ist Opfer des einen, alles bestimmenden Systems und niemand vermag relektiert zu denken. Es ist natürlich schwer, eine sich mit jeder Episode neu erfindende Serie insgesamt zu bewerten, insbesondere wenn man nur die ersten Folgen überhaupt gesehen hat, aber mir taten sich dennoch zu viele Parallelen zu Doctor Who auf: Eilig hingeschlamptes Worldcrafting, welches oft zwar eine interessante Prämisse verspricht, die allerdings zu selten einer inneren Logik folgt.

 

Stranger Things Season 2 fand ich keinen Deut besser oder schlechter als Season 1. Sie enthielt zwar eine allgemein sehr kritisch wahrgenommene Folge, doch die tat meinem Gesamteindruck keinen Abbruch. Trotz ihres Charmes ist die Serie aber von meinen persönlichen Top 10 weit entfernt. Und das sage ich völlig neutral als Fan der Serie, aber man muss sie eben auch nicht über den grünen Klee loben. In der Art wie sie sein will ist sie perfekt, aber objektiv betrachtet gibt es natürlich zahlreiche "bessere" Serien, sofern man das vergleichen möchte. Über das Ende von Dexter braucht man eigentlich gar nichts mehr zu sagen, falscher kann man eine Serie fast gar nicht zuende bringen.

 

Etwas enttäuscht bin ich zuletzt auch von Agents of S.H.I.E.L.D. Nachdem die 4. Staffel weitestgehend großartig war, so besaß sie doch keinerlei Relevanz innerhalb des MCU. Während die ersten Staffeln sich zumindest noch in die übergeordnete Handlung einbetteten, hoppsen die Agenten inzwischen erst in Parallelwelten umher - und tun dann dasselbe in Staffel 5 schon wieder. Vielleicht ist es das große Abwarten auf Infinity War und dessen ungewisser Ausgang, der die Autoren dazu zwingt, generische Geschichten ohne Konsequenzen für das MCU zu erzählen, aber so langsam wirkt das alles ziemlich beliebig. Die Agenten reagieren nur auf die Scheiße, die ihnen passiert und kommen schon seit ganzen Staffeln nicht mehr dazu, sich endlich mal wieder neu zu formieren und von sich selbst aus zu agieren. Wie gerne würde ich mal wieder eine majestätische S.H.I.E.L.D.-Basis von innen sehen und nicht bloß düstere Räume und Gänge. Mir fehlen die triumphalen Win-Momente, die Relevanz für die "echte Welt", richtige Feinde wie Hydra, Verweise auf Fury und die Avengers und dass auch mal wieder jemand den Abgang macht, einfach um die Spannung aufrechtzuerhalten. Es wirkt momentan alles sehr etabliert und festgefahren.

 

Pastewka 8 reicht wieder nicht an die ersten Staffeln heran. Jede Folge für sich ist unterhaltsam und lustig, Pastewka spielt sich selbstironisch und entblößt sich wie nie zuvor (durchaus auch bildlich gesprochen), aber die Serie ist inzwischen eher humorige Tragödie als Tragikkomödie. Die Gagdichte hat abgenommen, der (gewollte!) Fremdschamlevel zugenommen und es ist einfach nicht mehr diese Leichtfertigkeit und Gewissheit da, dass am Abend alles wieder gut ist. Man kann die Staffel wirklich gut ansehen, bloß statt albernem Klamauk à la Kessler gibts jetzt mehr Beziehungsdrama mit Anne und noch mehr Krach mit der Bruck. Mir ist das stellenweise einfach zu viel, da fehlt am Ende der Staffel schon nicht mehr viel bis zum Suizid für Pastewka.

 

Ich habe mir Anfang des Jahres endlich mal Tote Mädchen Lügen Nicht angesehen. Ich fand die Serie nicht schlecht inszeniert, wenn man auf Highschool Drama steht. Die Mysteryelemente haben für mich funktioniert, aber die Charaktere und deren Motivationen sind zu sehr konstruiert, sodass die Rahmenhandlung Sinn ergibt. Daher mit kleinen Abstrichen einmal ansehbare Serie, deren angekündigte zweite Staffel mich dennoch wundern lässt, was da jetzt noch kommen soll. Hat Hannah jigsawlike noch 13 weitere Kassetten aufgenommen? Oder sehen wir nun 13 Verhandlungen?


Bearbeitet von Lee, 14. Februar 2018 - 19:36.


#354 Wrathberry Geschrieben 14. Februar 2018 - 19:42

Wrathberry

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Gibt's denn einen Cliffhanger in S01 oder kann man danach aufhören?

Lass dir keinen erzählen.

 

Wenn Season 1 10/10 ist, ist Season 2 dann 9/10. Sie ist für mich persönlich auch leicht schwächer, aber nicht scheiße, so dass man sie am liebsten garnicht gucken will. Sie ist immernoch gut.

 

 

Die Wertungen sind nun übrigens irrelevant und sollten nur verdeutlichen, dass Season 2 nun nicht totale grütze ist sondern wenn dann nur leicht schwächer und somit immernoch gut.


PLUS ULTRA!!!

Farewell "one for all"


#355 Gast_Octopus Crash_* Geschrieben 14. Februar 2018 - 20:02

Gast_Octopus Crash_*
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The Wire fand ich null unterhaltsam. Die Serie krankt für mich an ihrem Überrealismus, der ein glaubwürdiges Bild der Gesellschaft zeichnen will und darüber die Dramaturgie vergisst. Ähnlich wie bei einem Biopic, bei dem man sich nach der Hälfte der Spielzeit fragt, wann es denn mal spannend wird, bis einem auffällt, dass das Leben der Person vermutlich einfach nicht sonderlich aufregend war, ist auch hier der Storyverlauf zwar organisch und authentisch, ohne (zumindest mich) aber je zu fesseln. Da ziehe ich richtige Dramaserien mit überzeichneten Charakteren, exzessiver Gewalt und aberwitzigen Szenen wie etwa Fargo eindeutig vor.

Ich find halt wirklich jedes Wire-feedback irgendwie interessant. Ich weiß ja auch ganz genau, aus welchen Eigenschaften Wires deine Kritik kommt.
Mich würde es total interessieren, damit ich das besser einordnen kann, wieviele Folgen du genau gesehen hast. Oder wenigstens ungefähr.
Also ich will dir daraus keinen Strick drehen, keine Sorge^^ Ich würde halt die Kritik besser einordnen können. Was du schon gesehen hast, was noch nicht, usw.

 

Weil inhaltlich sind die Dinge ja absolut richtig, an denen du dich stößt: Der Verzicht auf klassische Dramaturgie zB, obwohl man dafür vllt eine ganze Portion mehr gesehen haben müsste, als man es vllt von anderen Shows kennt. Der Spannungsbogen ist einfach enorm riesig, und man kriegt keine kleinen, abgehackten Handlungsstränge sodass man nach 40min wieder zufrieden sein kann, sondern eine ganze Staffel hat sowas wie einen Spannungsbogen, und - von noch weiter weg - tatsächlich die ganze Serie erzählt eine konkrete story, deren Spannungsbogen in der fünften Staffel kulminiert.

Dh ich kann es absolut verstehen wenn jemand sagt "ist mir zu trocken". Aber da ist ja schon die persönliche Bewertung drin. 

Und was man vllt noch dazu sagen muss ist, dass so Charaktere wie Bunk oder JJ Landsman dann doch herbe gut tun, die durch ihren Humor recht vielen Folgen immer mal einen erfrischenden Spritzer an Auflockerung verleihen.

Und ich selbst muss zugeben, dass mich in den ersten Staffeln auch die Identifikation mit McNulty besonders leicht durch die Serie gehoben hat. Identifikation ist ein bisschen zu viel gesagt, aber selten habe ich einen dermaßen Nischen-Charakter (er bedient eig eine sehr seltene Form des scheiternden Helden) mMn so enorm fein und authentisch gezeichnet gesehen. Also mich hats schon alleine durch die Serie getragen, dass ich einfach ständig sehen wollte, wie der Charakter weiter gezeichnet wird. Man hat an ihm so viele Dinge die sympathisch sind, und so viele Dinge die unsympathisch sind. Am Ende hat man einen so enorm authentischen Charakter, mit all seinen Schwächen, usw.

Also ich verstehe es, wenn es sich trocken anfühlt, und ich rate dann ja auch jedem, dann einfach nicht weiter zu schauen. Ich gebe jedem einfach mal die erste Staffel und sage ihm, wenn er dann angefixt ist kriegt er den Rest von mir, wenn nicht, dann am besten sein lassen. Das stimmt schon.
Ich selbst habe damals bei meinem ersten "Watch" 7 Folgen gebraucht, bis ich dachte: "Also entweder ist das hier das beste was ich je gesehen habe, oder irgendetwas langweiliges." Und ich habe halt immer weiter geschaut, und auf einmal war ich durch ;( Nach 2 Wochen.

 

Was Spannung/Drama angeht, hat Stephen King höchst persönlich übrigens über einen Charakter der erst in der 4.Staffel wirklich auftaucht gesagt:

 

 

perhaps the most terrifying female villain to ever appear in a television series

 

 

 

Über genau jenen Charakter, über den ich genau das gleiche empfunden habe. Also das war für mich die angsteinflößendste Person die ich je in einer Serie gesehen habe. Das ist doch eig Spannung  :D

 

 

Oder was du mit "Überralismus" meinst, das verstehe ich auch. Die amerikanischen Kritiker haben extra für The Wire den Begriff des "Neo-Neorealismus" eingeführt. Viele der Schauspieler waren vor den Dreharbeiten im Knast, und danach auch wieder. Also auch alleine die Auswahl der Schauspieler folgte schon dem Ansatz, ein absolut präzises und authentisches Bild zu zeichnen.

 

Ich bezeichne The Wire ja immer als ein 5-Sterne-Gericht aus der absoluten Bomben-Küche. Und dann kriegt man so einen kleinen Happen von dem man sich fragt, wie man davon bitteschön satt werden soll.
So ist es vmtl auch mit den "überzeichneten" Charakteren wie du beschreibst. Für den "Alltag" braucht man vllt eher seinen Döner, der ist auch ok, auch wenn er kein Sternefutter ist, auch wenn er vllt nicht von irgendwelchen Feinschmeckern als was besonders geniales bezeichnet wird. Das ist einem dann ziemlich egal.
 


  • Lee hat sich bedankt

#356 Lee Geschrieben 14. Februar 2018 - 22:00

Lee

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Ich glaube, ich habe Wire damals die acht ersten Episoden von Staffel 1 verfolgt. Ich gebe neuen Serien immer reichlich Zeit, ihren Drive zu entfalten. Manche Serien wie Preacher brauchen nämlich mehrere Folgen bis die Achterbahnfahrt losgeht. Inzwischen bin ich da etwas rigoroser, weil ich auch einfach schon viel gesehen habe. Wenn eine Serie richtig billig und anspruchslos aufgemacht ist, dann hat sie es bei mir schon nach wenigen Minuten verkackt. Und da ist auch der Haken: Wenn eine Serie nämlich handwerklich durchaus sehr gut gemacht ist wie The Wire, Sopranos, Narcos oder Vikings, dann dauert es für mich viel länger, zu beurteilen, dass mich die Handlung eigentlich gar nicht anspricht und ich mich mit den Charakteren nicht identifizieren kann. Ich bin dann viel gewillter, dass mir dir Serie gefällt. Tatsächlich ist es aber so, dass umso mehr Folgen ich mir auf diese Art reinzwingen "muss", umso geringer die Aussichten darauf sind, dass mir die weiteren Folgen gefallen. Insofern finde ich deinen Ansatz vorbildlich, deinen Freunden zunächst wirklich nur eine Staffel zu verleihen, auch wenn man selbst vielleicht schon seit Folge 1 süchtig ist.

 

Ich will The Wire nicht verdammen, insbesondere auch deswegen nicht, weil du selbst so fair und sachlich bleibst, würde aber voll und ganz unterschreiben, dass die Serie für andere Sehgewohnheiten geschaffen ist. Inhaltlich kann ich dazu schon gar keine Stellung mehr beziehen, dazu liegen meine Einblicke zu lange Jahre zurück. Mein Steckenpferd sind hochspannende Drama- und Mysteryserien mit stets überraschendem Handlungsverlauf, falls nötig auf Kosten des Realismus (aber ohne dabei die innere Glaubwürdigkeit zu verletzen). Dadurch dass The Wire so down-to-earth wirkt, fühlt es sich für mich schon beinahe dokumentarisch an. Es gibt ein festes Schema ohne allzu große Überraschungen, ohne künstlerische Experimente. Damit meine ich so etwas wie die Fliegenepisode in Breaking Bad, das UFO in Fargo, die Montagen in Sherlock oder auch den Vorspann-Spoof nachdem Dexter sein Kind bekommen hat. Erst vorhin habe ich das Staffelfinal von The Detour gesehen, das mit den Worten "Ziemlich guter Cliffhänger, hä?" endet. Das alles sind Momente, die die übliche Sprache und Konventionen brechen und zeigen: Hey, wir nehmen uns selbst nicht so ganz ernst und wir haben mächtig Spaß dabei, 08/15 können die anderen machen. Deshalb freue ich mich auch so mega auf die noch in diesem Monat anlaufende dritte Staffel von Ash vs. Evil Dead, das man vordergründig als B-Movie-Splatterorgie abstempeln könnte, das aber mit solch einem Humor, Aberwitz und Hang zum Grotesken inszeniert ist, dass ich manchmal vor Lachen schreien könnte. The Wire ist dagegen eine ernste Serie, sie ist nicht modern-selbstreferenziell, aber dadurch für mich auch wieder 08/15. Es ist derjenige "Standard" (nicht qualitativ zu verstehen), von dem die anderen Serien sich differenzieren oder den sie parodieren. Hätte ich mich mit einem der Protagonisten identifizieren können, dann hätte die Serie für mich sicher auch funktioniert und ich hätte sie mir mit einem ganz anderen Anspruch (nämlich genau den an Realismus) weiter angesehen. Das war aber leider nicht der Fall. Schade, dass ich den female villain damit vermutlich nie erleben werde. Gibt es viel zu selten, die meisten wirken unauthentisch. Ich glaube, meine Lieblingsschurkin ist derzeit Fish Mooney aus Gotham. Die hat solch eine Ausstrahlung, das ist selten.


Bearbeitet von Lee, 14. Februar 2018 - 22:53.


#357 Gast_Octopus Crash_* Geschrieben 15. Februar 2018 - 00:05

Gast_Octopus Crash_*
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würde aber voll und ganz unterschreiben, dass die Serie für andere Sehgewohnheiten geschaffen ist. [...] Dadurch dass The Wire so down-to-earth wirkt, fühlt es sich für mich schon beinahe dokumentarisch an. Es gibt ein festes Schema ohne allzu große Überraschungen, ohne künstlerische Experimente. 

 

Btw ist die gesamte zweite Staffel ein "künstlerisches Experiment" xD Ich mag die zweite Staffel dafür nicht ganz so sehr, aber von Kritikern werden die Macher dafür wohl sehr gelobt. Damit hätten sie angeblich gezeigt was sie können.
Ich find die zweite Staffel einfach nochmal unnötig hart zu schauen.

3,4&5 sind dann nochmal wie die 1, nur nochmal bissl geiler, weil jetzt noch mehr Wert auf komplexe Zusammenhänge gelegt werden kann, und weniger auf einzelne Charaktere, und viele Charaktere ihren End-Schliff kriegen und man inzwischen auf ihren ganzen Werdegang zurückschauen kann.

 

Aber ja, so ist es wohl, sie ist für "andere Sehgewohnheiten" geschaffen. The Wire ist ein Glanzstück in genau jenen Eigenschaften, die The Wire gleichzeitig vom Mainstream abheben. 
Man kriegt keine simple gut/böse Unterscheidung, man kriegt keine Helden, man kriegt keine einfachen plots, man kriegt gar nichts was man eigentlich von Serien erwartet. Nach jeder Folge hat man mehr Fragen als vorher, usw. Man kriegt keine Abschlüsse. Genauso ist Realität eben. Und so ist Polizeitarbeit auch wirklich. Es ist frustrierend, es nimmt dein ganzes Leben ein, man scheitert ständig an bürokratischem Mist, es ist nicht alles so leicht wie es halt in vielen Serien irgendwie aussieht, wo irgendein Held halt durch alles durch rippt.

Game of Thrones wird mir gegenüber von vielen Freunden zB aus dem Grund gelobt, weil sie es geil finden, dass darin jeder zu jederzeit sterben kann. Meine leise Vermutung ist ja, dass ihre Freude darüber eigentlich sowas wie ein Wunsch nach Realismus ist, aber diese Diskussion werde ich vmtl nirgendwo gewinnen xD

Jedenfalls interessiert es mich sehr, was genau den Leuten gefehlt hat, die The Wire nicht so mögen. The Wire ist vmtl unübertroffen was Realismus und Authentizität angeht, und das war für mich eig immer sowas wie der ungeschriebene heilige Gral. Alle anderen Serien wollen mich halt immer in irgendeine Traumwelt entführen und mich von der Realität ablenken. Was auf mich immer so wirkte, als würde sich niemand an die Realität trauen und alle bräuchten eine selbst erfundene Welt, in der irgendwas funktioniert, in der sie etwaige Probleme "unerklärt" lassen können, usw.
Und dann kam halt The Wire und reitet den Realismus wie ein alter Jockey sein zahmes Pony.

 

Naja wir können hier ja die lange Diskussion erstmal guten Herzens enden lassen. Ich nehme für mich mit: The Wire zu trocken. Daraus sind die meisten negativen Kritiken die ich bislang gehört habe ;(

Ich könnte mir zB vorstellen, dass es dich irgendwann tatsächlich doch mal wieder reizt, aber nicht weil du eine spannende Serie sehen willst, sondern weil du inzwischen schon so viele Serien gesehen hast, und so viele Regisseure und Drehbuchautoren "ihr bestes geben" sehen hast, dass du The Wire vllt irgendwann aus dem "handwerklichen" Aspekt mal sehen willst, also wie sauber die Drehbücher sind, wie weit alles vorausgeplant wurde, usw. Aus diesem Blickwinkel ist ja wirklich ein Meisterwerk, man muss es wohl mit einer passenden Herangehensweise sehen.

Ich habe meinen Mitbewohner zB bissl durchgezwungen, und er hat die ersten beiden Staffeln noch sehr viel Kritik geübt und war noch recht ablehnend, wollte es aber sehen weil ich so drauf abgehe und er sich mit Filmen gut auskennt und halt alles mal gesehen haben will was iwo von Kritikern gelobt wurde. Und ca in der vierten Staffel habe ich bei ihm auch gemerkt, wie er drin war, immer weiter schauen wollte, die nächste Folge sehen wollte, sich aktiv auch drüber unterhalten hat, usw. Und am Ende der 5.Staffel hat er es dann hochgelobt, insb natürlich was "die Machart angeht ("Noch nie was besseres gesehen").

Wenn es jetzt so die klassischen "Welche Serien guckst du so?" Runden gibt, wirft mein Mitbewohner immer ein, dass The Wire das qualitativ beste wäre was er bislang gesehen hat, aber natürlich sagt er auch immer, dass man es erstens mit der richtigen Einstellung sehen muss um dieses "qualitativ gute" auch genießen zu können, und zweitens dass es dann immernoch am Anfang bissl hart sein kann, insb eben die zweite Staffel.
Und so sehe ich das halt auch. Aber das habe ich erst durch viele Unterhaltungen wirklich so erkannt. Ich war viel zu verliebt am Anfang in The Wire. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie das jemand anderes nicht gut finden kann ;(

LG



#358 Boneshredder Geschrieben 15. Februar 2018 - 12:01

Boneshredder

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Jedenfalls interessiert es mich sehr, was genau den Leuten gefehlt hat, die The Wire nicht so mögen. The Wire ist vmtl unübertroffen was Realismus und Authentizität angeht, und das war für mich eig immer sowas wie der ungeschriebene heilige Gral. Alle anderen Serien wollen mich halt immer in irgendeine Traumwelt entführen und mich von der Realität ablenken. Was auf mich immer so wirkte, als würde sich niemand an die Realität trauen und alle bräuchten eine selbst erfundene Welt, in der irgendwas funktioniert, in der sie etwaige Probleme "unerklärt" lassen können, usw.
Und dann kam halt The Wire und reitet den Realismus wie ein alter Jockey sein zahmes Pony.

"The Wire" ist aber trotzdem nicht die einzige Serie ihrer Art. Hast Du z.B. "Southland" gesehen? Und auch nicht die erste, wenn ich mal frecherweise davon ausgehe, daß Du "Prime Suspect" (die Helen-Mirren-Version) nicht kennst. Es wirkt daher irgendwie sehr putzig, wenn Du einen einzigen Serientitel in jedem einzelnen Post, den Du hier machst, vor Dir herschiebst als sei er die Weltformel. ;)
Edel sei der Mod, hilfreich und gut.

#359 Gast_Octopus Crash_* Geschrieben 15. Februar 2018 - 12:17

Gast_Octopus Crash_*
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xD
 

"Die Sopranos" soll auch noch recht ähnlich sein, die sind die nächsten auf meiner Liste.



#360 Lee Geschrieben 15. Februar 2018 - 17:02

Lee

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Jedenfalls interessiert es mich sehr, was genau den Leuten gefehlt hat, die The Wire nicht so mögen. [...] Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie das jemand anderes nicht gut finden kann ;(

Haha, das verstehe ich zu 100%, weil ich ganz genauso ticke. Manche Serien scheinen so objektiv gut zu sein, dass es unverzeihlich ist, wenn andere sie nicht ganz genauso mögen. Ich schätze, die meisten Serienfans sind insgeheim davon überzeugt, selbst mehr Ahnung, die fundiertere Meinung oder den erhabeneren Geschmack zu haben als der durchschnittliche Serienfan. Ich bin letzte Woche von einer Bekannten gefragt worden, wie ich denn eigentlich Fringe nicht leiden könne, obwohl ich doch wie sie auch Game of Thrones liebe (geile Argumentation, ich weiß). Dazu fiel mir erst mal gar nichts ein. Ist es denn nicht völlig offensichtlich, dass GoT gleich mehrere Ligen über so einem Quatsch wie Fringe spielt?! Und die beiden Serien rein gar nichts gemein haben? Nein, vermutlich ist es das nur für mich und Leute mit ähnlichem Geschmack wie meinem. Trotzdem finde ich allein schon die Tatsache erschreckend, dass Leute so überhaupt nicht meiner Sichtweise entsprechen und eine offenbar völlig andere Wahrnehmung haben. Ich habe ja gar nichts dagegen, wenn sich jemand solche Serien auch ansieht, aber wenn er sie anstatt einer viel besseren Serie ansieht, sie dann noch heftig abfeiert und sich keiner kritischen Reflektion bemüht, dann zeigt mir das, dass derjenige einfach alles schaut, was gerade irgendwo läuft und ich seine Meinung sehr gering schätzen kann.

 

Game of Thrones wird mir gegenüber von vielen Freunden zB aus dem Grund gelobt, weil sie es geil finden, dass darin jeder zu jederzeit sterben kann. Meine leise Vermutung ist ja, dass ihre Freude darüber eigentlich sowas wie ein Wunsch nach Realismus ist, aber diese Diskussion werde ich vmtl nirgendwo gewinnen xD

Das "sterben"-Argument klingt immer so platt, aber es hat tatsächlich nichts mit mehr Realismus zu tun, sondern allein mit Konsequenzen. Dass ein beliebter Charakter stirbt und damit aus einem Franchise ausscheidet, ist die krassest mögliche Konsequenz, die sich aus dem Drehbuch ergeben kann. Und die findet man daher auch nur bei Autoren, die auf alles scheißen, wenn es nur dazu dient, den Fortgang des Plots interessant und spannend zu halten. Es gibt so viele Serien, in denen der Protagonist Folge für Folge in Lebensgefahr schwebt, man aber stets genau weiß, dass er aus jeder noch so brenzligen Situation am Ende der Episode wieder ohne Schaden rauskommen wird. Man verliert da als Zuschauer sehr schnell die Motivation am Schauen, weil nichts von dem, was passiert, je relevant ist. Wenn dagegen in einer Serie wie Prison Break T-Bag die Hand abgehackt wird, dann hat das sehr wohl Konsequenzen, weil sie ab dem Moment bis zum Ende der Serie einen so viel größeren Aufwand betreiben müssen, um ihn fortan als Einhändigen darzustellen. Wenn Produzenten diese Extrameile gehen, damit ein einziger WTF-Moment funktioniert, dann sind auch die Zuschauer viel involvierter am Geschehen. Das gilt umso mehr für Game of Thrones, wo am Sterben der Charaktere schließlich auch die Jobs der Schauspieler dran hängen. Sowas durchzuziehen, nur um die bestmögliche Story erzählen zu können, sorgt für Respekt beim Zuschauer. Unter anderem wegen des Überlebens sicherer Todesmomente und des Wiedererweckens vestorbener Charaktere in der 6. und 7. Staffel gab es schließlich auch Kritik, weil dadurch doch wieder an Glaubwürdigkeit eingebüßt wurde. Wenn Charaktere wiederauferstehen, bedeuten die Tode nichts mehr. In der Comicwelt sind die Superhelden schon längst so oft wiederauferstanden, dass die Leser mit jedem neuen Tod nur noch gelangweilt gähnen können. Es wird ja gemutmaßt, dass in Infitnity War einige Avengers sterben sollen, aber selbst wenn, gäbe es genug Alientech, Powersteine und inzwischen sogar Zeitreisen, um das wieder bedeutungslos werden zu lassen. Man muss sich als Autor seine Glaubwürdigkeit verdienen und oft bedeutet das, den unbequemen Weg zu gehen oder auch mal eine unglaubwürdige Wendung sein zu lassen. Wie viel gefühlsmäßigen Impact hätte die Zerstörung Saurons oder der Tod des Imperators gehabt, wenn die Zuschauer sich nicht hätten sicher sein können, ob es nicht bloß wieder ein filmischer Trick war und das dicke Ende erst noch kommt? Man muss als Zuschauer vertrauen dürfen, dass das, was man sieht, auch das ist, was passiert ist. Und dieses Vertrauen baut man nur mit Konsequenzen auf.

 

Ich könnte mir zB vorstellen, dass es dich irgendwann tatsächlich doch mal wieder reizt, aber nicht weil du eine spannende Serie sehen willst, sondern weil du inzwischen schon so viele Serien gesehen hast [...]

Möglich. Ich frage mich auch immer, wie lange es moderne Serien schaffen können, noch innovativ zu sein. Je mehr Serien man gesehen hat, umso mehr denkt man: Ah, der Charakter ist wie X aus der Serie Y. Oder: Das war jetzt ein Moment wie damals in Y. Man beginnt irgendwann, Figuren nur noch als Plot Devices zu sehen - das gilt umso mehr in schlechten Serien, wo alles so durchsichtig ist. Aber bis ich gar keine Serien mehr sehen kann, ist es denke ich noch ein weiter Weg und dann versuche ich es vielleicht wirklich noch mal mit The Wire. Sopranos hat mich eineinhalb Staffeln lang ganz ähnlich gelangweilt, insofern sollte sie dir gut gefallen. :) Ansonsten könnte die vom Erzählstil her auch Downton Abbey gefallen. Etwas langsam, unaufgeregt, aber wunderschön anzusehen, elegant, mit vielen Feelgood-Momenten und den bestportraitierten Charakteren, die ich je in einer Serie erleben durfte.
 






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