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bodelmann

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#1578693 Ist euch "Sexyness" / Freizügigkeit bei Magic-Artworks wichtig? Wie f...

Geschrieben von Nerfherder am 09. Januar 2020 - 15:28

Das Problem ist die negative Wahrnehmung von Sexualität, die durch derartige Umgangsformen entstehen und dass in der Debatte regelmäßig äußerst fragwürdige Behauptungen oder Aussagen in den Raum geworfen werden, die dann wiederum auf Verständnis stoßen sollen, weil Männer Ihre privilegierte Position viel zu lange wahrgenommen und ausgenutzt haben und jetzt auch endlich mal Ihr Fett weg kriegen können.

Sätze wie "It's the only way men know to draw women, because to them female character are only there to be sexy." sind mehr als fragwürdig und äußerst toxische Aussagen, wenn man ernsthaft über Sexualisierung von Menschen reden möchten. Insbesondere, wenn man dann Zeichnungen von Rob Liefileld heranzieht um mal zu zeigen wie es ja "alle" machen. Nebenbei bemerkt wird das Comicuniversum herangezogen. Ein Produkt, das sich ob gewollt oder nicht eher an männliche Kundschaft richtet. Daher werden in Comics Männer und Frauen übersexualisiert aus der Sicht des Mannes dargestellt. Ob Frauen das jetzt schön, anziehend oder attraktiv finden, ist für die Betrachtungsweise des Produktes, des Marktes und des Kunden völlig irrelevant. 

 

Am Ende dieses "großartigen" Streifens fällt dann der Satz "Men want objects. Women want people." Aha. Bezogen auf ein Cover in dem der "rein zufällig" gut aussehende Hugh Jackman dargestellt ist, der fantastisch in seinem daddy-look aussieht und ebenfalls eine Rolle darstellt, die darauf ausgelegt ist Frauen zu gefallen. Es werden jetzt wieder einige kommen und sagen, das ist doch sexistisch!! Warum sollte Good Housekeeping auf Frauen ausgelegt sein? Weil Frauen im Haushalt Ihren Platz haben? Nein! Weil da vermutlich Leute arbeiten (darunter auch Frauen) die Marktanalyse betreiben und die Cover Ihrer Zeitschrift für bessere Verkaufszahlen auf Ihren breiten Kundenstamm auslegen. Wenn das jetzt nun mal Frauen sind, dann werden entsprechende Bilder platziert. 

Also ist der Konsens des gesamten Streifens "Wir Männer wollen nur Sex und können Frauen nur so darstellen, wie wir es tun, weil unserer Meinung nach Frauen nun mal dazu da sind, sexy zu sein. Dabei sollten wir lieber so sein wie Hugh Jackman auf der Zeitschrift Good Housekeeping, das finden Frauen nämlich schön".  ;)

Mal ganz davon abgesehen, das riesige Hypewellen um äußerst attraktive Männer ein durchaus bekanntes weibliches Phänomen ist, dass durch verschiedene Industrien bereits sehr gekonnt genutzt wird (Take That, Tokyo Hotel, Twilight, 50 shades of Grey, uva.). So alleine stehen Männer dann auf einmal nicht mehr mit der Sexualisierung des anderen Geschlechts dar.
Zudem sollte man in dem Kontext hinterfragen warum Sexualisierung etwas schlimmes ist, wenn das eigentliche Thema in der Debatte regelmäßig Gleichberechtigung ist.

 

Zum eigentlichen Thema: Nackheit oder Freizügigkeit in Artworks ist meiner Meinung nach völlig okay, solange es keine offensichtlich provozierende oder nicht jugendfreie Darstellung ist. Dabei möchte ich auch sehr gerne auf Animestil mit großen Brüsten verzichten und lieber eine realistischere Darstellung von Körpern haben. Ich finde auch, dass WotC in letzter Zeit durchaus gute Ansätze verfolgt und mit Karten wie Oko, Thief of Crowns, Irencrag Pyromancer oder Naru Meha, Master Wizard oder Alesha, who Smiles at Death Schritte in die richtige Richtung macht ohne sich dabei selbst zu viel raus zu nehmen. Das wird ja lediglich nur durch den Kunden unterstellt, dass hier eine starke Politisierung seitens WotC stattfindet. Wenn jetzt noch aufgehört wird, dass sich über derartige Karten überhaupt unterhalten wird, hätten wir einen RIESENSCHRITT in die richtige Richtung gemacht. 

Es sollte einfach normal sein, dass man sowas darstellt, dann kann ggf. auch eine nackte weibliche Brust in einem nicht sexuellen Kontext wieder dargestellt werden, ohne das deshalb irgendein Abendland untergeht oder die Objektifizierung von Frauen unterstellt wird. Aber da sind wir noch lange nicht angekommen und bis dahin ist es auch noch ein weiter, weiter Weg.




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