Für die, die einfach nur denken, sie hätten was verpasst, hier die Kurzform:
Es ist ein Begriff, den ich für eine bestimmte Art des Deckbaus verwende, um diese vom "echten" Deckbau zu differenzieren.
Und jetzt für die, die es wirklich interessiert:
Einleitung
Ich habe das Privileg, dass ich mir Magickarten, die ich mir kaufen möchte, auch kaufen kann. Auch mal mehrere. Auch mal teurere. Das können viele von euch sicherlich auch. Legacy wäre ja sonst schon lange tot.
Manche von euch können das allerdings nicht.
Egal, ob es jetzt das Studium, die Exfrau, das Kind oder ein anderes teures Hobby ist, das euch das Geld dafür nimmt.
Egal, ob man einfach wenig im Job verdient.
Egal, ob man kein Taschengeld bekommt.
Oder einfach zu geizig ist.
Wir alle waren schon an dem Punkt, dass man sich genau überlegen musste, welche Karte man sich anschaffen möchte. Welche man sich anschaffen kann. Kosten-Nutzen-Rechnungen anstellen.
"Wenn ich jetzt 66 Ocken für nen Jace TMS ausgebe, gewinne ich mit ihm dann so viele Spiele, dass mir die Frustration der Mitspieler so viel Wert ist?"
"Bestell ich mir 4 Glimpse of Nature für mein Elfen oder spare ich lieber für ein Gaea's Cradle? Was macht mein Elfendeck besser?"
"Hab ich noch genug Geld für die Bahnfahrt, wenn ich dem Typen jetzt seine Vendilion Clique abkaufe?"
Der Punkt ist jedoch der:
Wenn ich mir ein neues Deck bauen möchte, dann könnte ich mir einfach Listen im Internet ansehen, sie meinen Wünschen anpassen und die nötigen Karten dafür bestellen. Mit Planung, Bestellung und Lieferung hätte ich das Deck dann in 1-2 Wochen fertig und könnte spielen.
Das tue ich aber nicht.
Das möchte ich auch nicht.
Das ist das, was ich hier als den normalen oder echten Deckbau bezeichne. Den, den man normalerweise für Turniere vollzieht.
Deck aussuchen -> Listen kopieren -> anpassen -> testen -> nochmal anpassen
Zu Magic gehört in meinen Augen mehr.
Zum Fußball besteht nicht nur aus Toren.
Beziehungen nicht nur aus Sex (oder doch?).
Party nicht nur aus Alkohol.
Und Magic nunmal auch nicht nur aus gewinnen.
Es gibt mehr. Und das wissen wir auch.
Die Essenz des Spiels. Das Kennenlernen eines Decks. Die Verfeinerung und Weiterentwicklung im großen Maßstab.
Darauf möchte ich eingehen.
Das möchte ich mit euch teilen.
Schritt 1: Deckauswahl
Hä? Raff ich net. Was will der jetzt machen?
Abwarten. Weiterlesen.
Ich würde mir gerne ein neues Highlander bauen. Generell. Weil ich ein neues haben möchte.
Und ich möchte euch an dem Prozess teilhaben lassen. Nicht am Netdecken. Sondern am Craften, wie ich es nenne.
Fangen wir also damit an, uns ein Deck auszusuchen
Ich habe schon folgende:
G Ramp
R Sligh
UW Skies
UB Control
GW Enchantress
Jetzt möchte ich eine Farbe oder Farbkombination, die ich möglichst noch nicht habe. Dazu einen Decktypen, den ich noch nicht habe.
Vor diesem Blogeintrag hab ich mir natürlich schon Gedanken darüber gemacht. Und was mir momentan klar fehlt ist ein Tribedeck.
LAAAAAAAAAAANGWEILIG!
Ähm........nein.
Früher spielte ich sehr gerne Tribes. Mein erstes Highlander war ein German Dragon. Danach G Treefolk, U Wizards und 5c Sliver.
Inzwischen wurden die alle eingestampft. Es fehlt mir, viel Fleisch mit Synergien aufs Feld zu klatschen. Den Gegner mit Kreaturen gleicher Art zu zerfleischen.
Eigentlich habe ich mich schon lange dazu entschlossen, ein Tribedeck zu bauen. Da diese Entscheidung ja auch eigentlich die uninteressanteste bei dem ganzen Prozess ist, führe ich sie nicht näher aus
In unserer Runde gibt es bereits zwei Tribedecks: Elfen (wer hätte es gedacht) und Vampire. Die fallen also eher raus.
Welche spielbaren würden noch bleiben?
Meerfolk, Goblins, Feeen, Zombies und Wizards halte ich für die verbleibenden Tribes, aus denen man am meisten holen kann.
Meerfolk:
Mono U also. Allerdings gibt der Tribe jetzt nicht unbedingt so viel her, dass man ein ordentliches Tribedeck draus bauen kann.
Oder liege ich da falsch?
Baut man daraus ein Aggrocontrol?
Nur Control?
Goblins:
Kann man in Mono R spielen oder mit B und G Splash.
Kann als Combo gespielt werden, als Swarm, Sligh oder vielleicht auch als LD
Gibt viele Möglichkeiten.
Zudem habe ich Legacy mit Goblins angefangen und hat mir irre viel Spaß gemacht.
Feeen:
UB wäre wohl die Farbkombination. Ist leider schon vergeben und würde daher eher dazu tendieren, diese Kombination nicht zu spielen.
Tempokarten hätte ich noch genügend rumliegen. Allerdings würde es mich vermutlich stören, wenn ich viele Karten in zwei Decks spielen würde. Denn Force, Jace, Damnation etc. muss man einfach spielen.
Zombies:
Mono B? Möglich. Friedhofsspielereien, Discard, Removal und Tokenarmeen klingen eigentlich super.
Wizards:
Das müsste dann vermutlich auch mehr als 2 Farben haben. URB würde mir spontan einfallen.
Aber viele Interaktionsmöglichkeiten gibt es ja zwischen Wizards nicht. Diese findet man meistens nur in Blau.
Gebt mir eure Meinung. Welchen Tribe sollte ich wählen? Hab ich welche übersehen? Was spricht für oder gegen die jeweiligen Tribes?
In den nächsten Tagen werde ich dann eure Meinungen in meine Entscheidung mit einfließen lassen, bevor ich zum nächsten Schritt übergehe.
Preview Schritt 2: Sondierung
Viele werden sich denken: Bäääääh....und wo ist jetzt der Unterschied zum normalen Deckbau? So mach ich das auch immer!
Im Schritt zwei fängt genau die Phase an, die das Craften vom Bauen unterscheidet. Ich bestelle mir eben nicht Unmengen an Einzelkarten, die ich spielen möchte.
Mein Kartenbestand wird sondiert.
Das bedeutet, dass ich alle möglichen Kandidaten raussuchen werde, um eine erste Version des Decks zu bauen.
Es werden hier dann alle Karten, die ich in Betracht zog, gepostet und Entscheidungen für oder gegen Karten erläutert.
Denn das ist die Essenz, wie wir das Spiel kennengelernt haben.
Aus dem, was man hat, das Beste machen.
Sealed auf Speed quasi
Ich hoffe, dass ich euch unterhalten konnte und ihr euch auf den nächsten Teil freut.
Grüße
Macros
Meerfolk... Einfach weil ich ein Meerfolkhighlander besitze und gespannt bin wie du das aufziehen würdest!