Mir gefallen einige Punkte nicht. So zum Beispiel dass deine Zombies haste haben. Ich verstehe, dass du irgendwie rot reinbringen wolltest, aber das fühlt sich erzwungen an. Gerade erst reanimierte Zombies sind vom Flavor her ja eher langsam.
Das war der große Knackpunkt an der Karte, an dem ich lange gegrübelt habe. Ich brauchte eine typische schwarze Tokenkreatur, die auch in KTK erschienen ist. Das schrie absolut nach Zombies, die leider das totale Gegenteil von eilig sind. Schließlich habe ich mich halt doch für die Zombies entschieden, weil alles andere (1/1 Goblins etc.) keinen Sinn gemacht hätte. Und so abwegig ist eine rennende Zombiehorde heutzutage auch nicht mehr.
Ohne haste würde mir das wesentlich besser als Sultai Ultimatum gefallen, zum Beispiel.
Eile ist halt essentiell für den Effekt dieser Karte. Ansonsten funktioniert die ganze Idee dahinter nicht (siehe weiter unten).
Der nette Flavortext von Sarkhan rettet deine Karte flavortechnisch ein bisschen, aber da musst du mir bitte in einem Kommentar erklären, inwiefern das mit dem Effekt zusammenpasst. Mir erschließt sich einfach nicht, welche Geschichte deine Karte erzählt.
0,5/2
Das Ultimatum fordert zwei Dinge: Als Board Wipe die Leben aller im Spiel befindlichen Kreaturen. Und eine Entscheidung des Gegners, ob er die Zombiehorde ungeblockt angreifen lässt. Bei fünf eigenen Kreaturen sind das schnell mal zehn Schaden - oder ob er blockt, wofür dann allerdings in den meisten Fällen zwei der exilten Kreaturen ins Spiel zurückkehren.
Der Flavortext besagt, dass man sich von allen Kreaturen trennen soll, um hinterher noch stärkere Kreaturen zu erlangen (nämlich im Optimalfall die des Gegners). Im Idealfall übernimmt man die Kontrolle über fremde Kreaturen ohne auf die Farbe Blau zurückgreifen zu müssen.
Der Effekt ist: Alles stirbt - kommt bei seinem Controller als Zombie wieder und schaut nach den exilten Karten - kommt dann NOCHMAL als Kreatur selber wieder, aber diesmal alles auf deiner Seite und schaut nach den gestorbenen Karten. Ich verstehe das nicht. Warum wechselt einmal der Controller und einmal nicht? Warum wird zweimal ''reanimiert''? Finde ich schade, denn an sich ließt sich deine Karte recht cool, aber wenn man genauer hinsieht, dann öffnen sich ein paar Designlöcher. Vielleicht hättest du besser noch eine Nacht über die Karte schlafen sollen.
Ich hatte viele andere Ideen, aber das war eine derjenigen mit der besten Balance, dem kürzesten Wording und dem interessantesten Effekt. Auch das Colorwheel passte ganz gut. Und ich habe sogar zwei Nächte darüber geschlafen. Ich hätte gern eine ähnliche Karte gemacht ohne Exile und Zombies. Aber die hätte nicht zur Aufgabenstellung gepasst. Ich musste die Manakosten, die Farben und den Cycle abdecken.
Und ich finde es auch cool, dass ich extra in meiner Beschreibung betont habe, dass Mardu's Hauptfarbe rot ist und die Hauptfarbe deines Mardu-Ultimatums weiß ist. *Kopfnuss* :P
Nein, du sprachst von der "zentralen" Farbe und unmittelbar danach von der Anordnung der Farben im Set Editor. Ich ging davon aus, dass du darauf hinweisen wolltest, weil der Seteditor die Farben in der Reihenfolge WUBRG anordnet, die Mardu-Karten in KTK aber die Reihenfolge RWB haben. Ob Mardu flavormäßig in seinem Wesen eher "rot" ist, darüber weiß ich nichts. Falls es so ist, hättest du es verständlicher formulieren müssen, da ich mir nun extra Mühe gegeben habe, das weiße Mana auch wirklich "zentral" darzustellen. :-/
So, dann möchte ich auch noch mal auf eure Diskussion eingehen.
Zunächst hat Silver Seraph mal wieder eine solide Karte abgeliefert. Sie sieht absolut danach aus, als sei sie KTK entsprungen und genau das war die Aufgabenstellung, daher gönne ich ihm seinen Sieg. Auch finde ich seine Meinung, dass Low Cost Commons besser zu bewerten seien als 7 Mana-Mythics grundsätzlich richtig - aber nicht in jedem Fall! Die Herausforderung ist natürlich, eine 2 Mana-Uncommon hinreichend interessant zu gestalten, ohne schon Bekanntes zu wiederholen, wohingegen überteuerte Mythics manchmal zu unspielbaren Random-Effekten tendieren.
In dem Fall muss man dann aber mit seiner Uncommon schon auch Kreativität beweisen und keinen Bear hinklatschen. Das hat Seraph zwar nicht getan, aber additives Design gehört nun mal immer zum langweiligsten Design bei mehrfarbigen Karten. Hier kann man nämlich ebenso leicht in die Random-Falle tappen ("... jetzt nur noch eine blaue und eine rote Fähigkeit draufklatschen ... fertig.") Wirklich spannend wird es für mich ab da, wo eine Karte eine durchdachte Eigensynergie aufweist oder für Constructed Play interessant wird. Da sehe ich den Temur Battlemage nicht (@Seraph Ich bleibe jetzt einfach mal bei deinem Beispiel. Ich habe kein Problem mit deiner Karte oder deiner Platzierung, du hast im Sinne des Contests mit einer guten Karte fair gewonnen).
Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch pseudos etwas unglücklich geäußerte Meinung:
Seaph kann das durchaus gewinnen mit dem beitrag, die Karte ist solide, wenn auch shitproof eigentlich aus den Regeln wegvergast gehört.
[...]
GG Seraph, hast dir die bessere Kategorie ausgesucht. Da kann man Effekte dranpappen uns somit der Jury Honig....
Für mich haben solche Karten einfach keine sehr große Schöpfungshöhe. Für mich als Design-Johnny war es von Anfang an klar, dass ich mich an ein Ultimatum wagen möchte, auch wenn ich über einen Battlemage zumindest noch nachgedacht habe. Anbei einfach mal eine unvollständige Auflistung an Punkten, auf die ich achten musste, während ich mein Demanding Ultimatum entwarf:
- Ich musste alle drei Farben eines Wedges abdecken, die zusammen etwas tun, was sie vereint. Da Rot, Schwarz und Weiß die drei Weenie-Farben sind, entwickelte sich eine Idee, die massig Token ausnutzt.
- Weiß war meine zentrale Farbe (Fail, siehe oben) und so sollte mein Haupteffekt weiß sein --> Karten ins Exil schicken und sie danach wieder zurückholen.
- Dennoch sollten auch die übrigen Anteile auf Schwarz und Rot hinweisen --> Haste, Todestrigger.
- Diese Fähigkeiten sollten einem einzelnen Karteneffekt zuarbeiten und nicht einfach "außerdem noch dabei" sein.
- Die Karte sollte sowohl im Hinblick auf ihre Manakosten als auch im Vergleich mit den anderen Ultimatums einen stimmigen Impact haben.
- Sie durfte nicht in irgendeiner Weise abust werden. Daher unterscheidet die Karte explizit zwischen Exil und Friedhof.
- Sie sollte im Lategame Finisherpotential besitzen.
- Sie sollte bei jedem Boardstate irgendetwas machen. Schlechtestenfalls ist sie ein Pseudowipe, der alle Kreaturen in Zombies verwandelt.
- Es war wichtig, dass sie nicht overpowered ist, wenn man sie in der zweiten statt der ersten Hauptphase wirkt (was in der Tat bei einigen Entwürfen ein Problem gewesen wäre). Derzeit ist sie in der Hinsicht gut gebalanced.
- Die Karte sollte zwar etwas Neues, aber nicht etwas völlig Eigenständiges tun. Wichtig war, dass ich sie mir als Ergänzung in existenten Decks vorstellen konnte.
- Das Wording sollte kurz und der Effekt schlüssig und klar verständlich sein, was ich hoffentlich einigermaßen hinbekommen habe.
- Es durfte keine offensichtlichen Kombostrategien- oder Karten geben, was ich geprüft und wogegen ich das Design entsprechend abgesichert habe. Die Karte durfte nichts Kaputtes in komischen Boardsituationen machen (etwa in einem reinen Tokendeck).
- Der Flavortext sollte sowohl stilistisch zu den vorhandenen Ultimatums passen als auch speziell zu diesem.
- Überhaupt musste die Karte natürlich einen Mindestflavor haben. Allein die Bildrecherche hat mich zwei Stunden gekostet.
- Der Kartenname sollte den Sinn der Karte reflektieren und tut dies nun in zweifacher Weise.
Genug der Selbstbeweihräucherung. Was ich damit deutlich machen möchte: Das alles muss man kaum beachten, wenn man stattdessen eine sehr simpel gestrickte Karte bastelt. Da sind das Meta, Deckstrategien und so weiter egal, die Kreatur steht für sich allein. Das erfordert wenig Überlegung. Daher finde ich, dass auch wenn jemand eine teure Rare/Mythic bastelt, selbst wenn sie ihm nur so "ok" gelungen ist, sie ggf. besser bewertet wird als eine weitere langweilige Common, die nicht mehr für sich in Anspruch nehmen kann als dass sie eben zu Recht eine Common ist. Wenn aber jemand so etwas wie Rancor neuerfindet, dann Hut ab und dann sei ihm jeder Sieg gegönnt.
Ein bisschen muss ich mich an dieser Stelle allerdings schon wieder selbst relativieren, da ich mir die Aufgabenstellung ja relativ frei aussuchen konnte und es ja gar kein Ultimatum hätte sein müssen. Hätte ich gewinnen wollen (nicht dass es mich nicht gefreut hätte), hätte ich mir auch ein verlässlicheres Design aussuchen können. Aber das reizt eben nur die Design-Spikes. ;) Ich suchte die kreative Herausforderung und bin sowohl mit meiner Karte als auch mit der entsprechenden Bewertung zufrieden. Und auch wenn die Karte in Anbetracht der Design-Einschränkungen nicht das ist, was ich aus ihr hätte machen können oder wollen, hatte ich doch beim viel Spaß beim Basteln und konnte einige Ideen für weitere Karten mitnehmen.
Was mich nichtsdestotrotz wundert, ist halt, warum ein eher stupider Temur Battlemage 75% Kreativität erreicht und 75% Flavor bei einem standardgrünen Aggros-Flavorspruch auf einem mehrfarbigen und defensiven Kontrollzauberer. Ist natürlich deine Bewertung, aber ich hätte die Punkte eher nur bei Design und Balance gegeben, um "shitproof"-Karten etwas abzustrafen. Überhaupt wundert mich im Nachhinein deine Ansage
Kreativität fällt diesmal sehr klein aus. Einfach weil man nur ''weiterdenken'' muss, gibts nur 2 Kreativitätspunkte.
bei einer so heterogenen Aufgabenstellung mit so vielfältigen Ergebnissen. Dann vielleicht beim nächsten Mal lieber doch mehr Kreativitätspunkte zumindest offenhalten und im Zweifelsfall strenger vergeben/heterogener, damit noch Luft nach oben ist für mutige Experimentalisten. =D Denn "einfach nur weiterdenken" trifft zwar auf einen Battlemage zu, aber keineswegs auf ein Ultimatum, die jeweils grundverschieden sind.
Und falls sich jetzt jemand beleidigt fühlt, dann hat er diesen Beitrag anders aufgefasst als er gemeint war.