Also ich kann diesen Vergleich zwischen Teilnehmern auf einem mittelgroßen Magicturnier und einem Leistungssportler absolut nicht nachvollziehen. Die Pros, ja, die kann man als Leistungssportler sehen, all die Hobbyspieler die auch mal auf ein Turnier mit ~100 Leuten oder auch auf einen GP fahren, wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann man eher mit Leuten vergleichen, die Hobbymäßig irgeneinen Ballsport im Verein spielen und am Wochenende Spiele in einer regionalen Liga haben.
Ein weiterer Unterschied zwischen Leichtathletik und Magic ist auch einfach die Varianz. Ein durchschnittlicher 100 Meter-Läufer braucht gar nicht erst auf einem großen Turnier mitmachen, er weiß er hat keine Chance. Im Magic (oder im Poker) können auch durchschnittliche Spieler (gutes Deck vorausgesetzt) bei einem Turnier mit 100 Mitspielern Top 8 machen, wenn sie Nuts ziehen und gute Matchups gepairt kriegen.
Demzufolge ist der Hype um Turniergewinner auch nicht so groß wie in der Leichtathletik. Um dich als wirklich guter Spieler zu profilieren, ist es nicht wichtig ein Turnier zu gewinnen, sondern regelmäßig gute Ergebnisse zu haben. Deshalb kann ich nachvollziehen das der ideelle Anreiz die Top 8 auszuspielen, um "der Beste" zu sein nicht vorhanden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ernsthafte Spieler so eine Motivation haben. Ich bin mir relativ sicher, wenn man hier nen Thread aufmacht, wer der beste Magic-Spieler ist, kriegst du mindestens 10 verschiedene Antworten. Auf die Frage, wer der beste 100 Meter-Läufer ist, sagt dir (fast) jeder: Usain Bolt.
Demnach finde ich es völlig nachvollziehbar, dass die Leute dann auch irgendwann genug haben. Das sind normale Menschen, keine abgerichteten Maschinen. Das es für Zuschauer und Veranstalter doof ist, und dass man Anreize zum ausspielen schaffen sollte etc. wurde schon genug gesagt, ich wollte nur mal was gegen diese "das sind doch Sportler, die sollten spielen wollen" sagen.
Bearbeitet von Ilahja, 20. Oktober 2015 - 12:05.