Bearbeitet von Games-Island, 23. November 2016 - 01:57.
Groß- & Einzelhandel mit OVP Magic Produkten
#1 Geschrieben 23. November 2016 - 01:55
#2 Geschrieben 23. November 2016 - 08:38
Sehr interessant und informativ!
Als Bemerkung für diejenigen, die sich nicht so mit dem Slang auskennen:
UVP = unverbindliche Preisempfehlung
OVP = originalverpackt (versiegelt)
Könnte evtl. zu Missverständnissen oder Fragen kommen, wenn man diese Abkürzungen nicht kennt.
Noch eine Anmerkung zu Onlinehändler und Magickartenmarkt: die meisten Onlinehändler in der Schweiz mit eigener Homepage etc. verkaufen gleichzeitig auch auf Magickartenmarkt.
#3 Geschrieben 23. November 2016 - 08:48
Hallo GI,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Es ist sehr erfrischend ab und zu etwas von jemandem zu lesen, der Informationen aus erster Hand, bzw eigener Erfahrung hat.
Ich denke die "Geiz ist geil Mentalität" ist ein Problem unserer Gesellschaft geworden. Durch das Internet und den Zugriff (immer und überall) darauf kann jeder sofort Preise und Verfügbarkeit vergleichen und der Markt ist maximal transparent. Nun kann man sagen, dass das für den Kunden doch gut ist, aber wie du schon klarstellst, kann dieser Schuss auch nach hinten losgehen, wenn immer mehr Shops und vor allem auch Ladengeschäfte sich dieses Geschäft nicht mehr leisten können. Denn dann gibt es ein paar Wenige, die den Markt und damit auch die Preise kontrollieren. Ganz abgesehen davon, dass für viele Spieler damit auch der Treffpunkt wegfällt. Klar, solange WotC jedem, der ein Gewerbe anmeldet, die gleichen Konditionen gewährt werden wohl neue Shops in gleichem Maße entstehen, wie alte wegbrechen, dennoch ist es mir persönlich lieber, bei meinem Stammhändler einzukaufen. Spätestens wenn etwas nicht passt, offenbart sich doch der Unterschied zwischen einem etablierten und einem "gerade in der Garage mit Internetzugang eröffneten" Shop.
Ich bin der Meinung, dass jeder für seine Arbeit auch Geld verdienen darf. Wenn ein Gewerbetreibender dazu noch Arbeitsplätze schafft, Steuern zahlt und am Ende noch genug für sein persönliches Auskommen übrig bleibt, so sehe ich darin nichts verwerfliches. Ist aber auch klar, dass so einer einen anderen Preis verlangen muss, als einer der sich zu gleichen Konditionen 15 Displays kauft und diese nach und nach bei MKM vercheckt...
#4 Geschrieben 23. November 2016 - 09:37
@Games-Island:
Wieso ist Eternal Masters auf der Webseite als Vorverkaufsprodukt gelistet?
-> http://www.games-isl...ay-en_2067.html
#5 Geschrieben 23. November 2016 - 09:59
Ganz so schwarz würde ich den Magicmarkt jetzt nicht darstellen wie Hannes das dargestellt hat.
Aber was ich auch kommen sehen Läden in Städten unter 200.000 Einwohnern zu halten wird langfristig kaum möglich sein.
Es verdienen einige Leute gutes Geld in und mit der Magicbranche aber der Markt ist nicht einfach das muss man zugeben, das ist dann aber mehr bei den Einzelkarten als bei den OVP Händlern.
#6 Geschrieben 23. November 2016 - 10:13
Danke Games-Island für die ausführliche Information, vor allem bezüglich der von Alpha Investments propagierten Mythen.
#7 Geschrieben 23. November 2016 - 10:32
Durch das Internet und den Zugriff (immer und überall) darauf kann jeder sofort Preise und Verfügbarkeit vergleichen und der Markt ist maximal transparent. Nun kann man sagen, dass das für den Kunden doch gut ist, aber wie du schon klarstellst, kann dieser Schuss auch nach hinten losgehen, wenn immer mehr Shops und vor allem auch Ladengeschäfte sich dieses Geschäft nicht mehr leisten können.
Es gibt nichts besseres als das was du beschreibst. Wie kann man gegen maximale Markttransparenz argumentieren?
Wie G-I schon schreibt kommen dadurch eben nur die effizientesten Händler langfristig über die Runden. Das ist hart aber für jeden außer dem ausscheidenen Händler optimal.
Die Monopole, die dann den Händlern erlauben beliebige Preise zu verlangen gab es doch Jahrelang als der Internethandel noch nicht existierte, da waren Displays ungleich viel teurer als heute. Was wir aktuell haben ist das genaue Gegenteil - maximale Transparenz und die niedrigsten Preise, die möglich sind.
Das Problem, dass man kaum Geld mit einem Ladenlokal vor Ort verdienen kann ist ein anderes, denn dabei geht es den Spielern ja um die Location wo man vor Ort spielen kann und darum, dass es FNM und andere Turniere gibt. Die Dienstleistung "displays kaufen" kann man bei games-island und den wenigen anderen Händlern bereits bestmöglich erhalten, die Leute, die vor Ort displays kaufen machen das nur weil sie den Ladenbesitzer gut leiden können.
Das Problem liegt in der Kopplung dieser beiden Dienstleistungen - Events zu veranstalten ist nicht profitabel und wurde bzw. wird nur gemacht um eine andere Dienstleistung - den Verkauf von Produkten - anzukurbeln.
Hinzu kommt dann noch, dass solche Läden in der Regel dutzende solcher Geschäftsfelder auf einmal bedienen (yu-gi-oh, warhammer, usw.), weil man sonst eben nichts zu essen hat als Ladeninhaber.
Was es braucht um langfristig die Läden vor Ort zu erhalten ist ein Konzept mit dem man wirtschaftlich Events anbieten kann.
Der Magickartenmarkt ist natürlich auch deshalb ein bisschen ein Problem, weil er ein Monopol hat und damit sehr viel Macht. Allerdings habe ich zumindest den Eindruck, dass die entsprechenden Leute dort recht gut damit umgehen.
Es mag für einige bitter klingen und hart, aber heutzutage ist ein Laden wenn man ehrlich ist total unnötig.
Das einzige was die Spieler brauchen ist einen Eventanbieter. Da dafür aber kein funktionierendes Konzept existiert unterstützen die Spieler (zumindest ein Teil davon) eben ihren lokalen Laden so gut es geht durch Käufe vor Ort.
Bearbeitet von Cola, 23. November 2016 - 10:33.
ehemals ein schwarzes Kaltgetränk aus Kolanuss
#8 Geschrieben 23. November 2016 - 10:38
Kannst du mir erklären, warum es für die Spieler optimal ist, wenn der einzige Laden der Umgebung, der Spielfläche bietet, das Geschäft aufgibt?
Dieser Argumentation kann ich nicht ganz folgen.
Du möchtest mögliche Verdiensteinbussen mit Events kompensieren, aber ich glaube, der Großteil der Magicspieler hat keinerlei Interesse an irgendwelchen Events. Zumindest hier in Bonn scheint die Nachfrage nach soetwas eher gering zu sein.
Wenn das also nicht (überall) klappt, wie will man die Läden trotzdem halten?
Bearbeitet von MortisRex, 23. November 2016 - 10:41.
- Bomberman, Pee-Dee-2, Rotband und ein anderer haben sich bedankt
#9 Geschrieben 23. November 2016 - 10:44
Es mag für einige bitter klingen und hart, aber heutzutage ist ein Laden wenn man ehrlich ist total unnötig.
Das einzige was die Spieler brauchen ist einen Eventanbieter. Da dafür aber kein funktionierendes Konzept existiert unterstützen die Spieler (zumindest ein Teil davon) eben ihren lokalen Laden so gut es geht durch Käufe vor Ort.
LOL
Nur mal als Info Magic verliert jedes Jahr ca 10% -20% aller Spieler, wo kommen 90%aller neuen Spieler her aus den Läden. Wo finden 95% aller Turniere Statt in den Läden.
Wenn du nicht willst das Magic stirbt solltest du echt hoffen das die Ladenzahl hoch bleibt.
- Sedehi, Michael W, Haakon, Geißel der anderen und 4 andere haben sich bedankt
#10 Gast_bitte lösch mich_* Geschrieben 23. November 2016 - 10:46
Es mag für einige bitter klingen und hart, aber heutzutage ist ein Laden wenn man ehrlich ist total unnötig.
Das einzige was die Spieler brauchen ist einen Eventanbieter. Da dafür aber kein funktionierendes Konzept existiert unterstützen die Spieler (zumindest ein Teil davon) eben ihren lokalen Laden so gut es geht durch Käufe vor Ort.
Naja, es gibt genug Menschen (mich eingeschlossen) die Magic nicht nur wegen Events spielen, sondern weil Sie einfach die Gemeinschaft und die Atmosphäre im Laden mögen.
Zusätzlich nimmst du mit den Ladengeschäften auch neuen Spieler die Anlaufstelle.
Es ist dabei etwas unrationales im Spiel, nämlich eine Gewisse Romantik. Analog dazu wäre auch Buchläden heutzutage einfach unnötig, weil Leseproben im Netz und Amazon liefert eh den Großteil davon nachhause. So lange es aber Spieler mit Herz gibt, denen auch die Gemeinschaft und das drumherum wichtig ist und die ebenfalls die finanziellen Mittel haben, den Store zu unterstützen, wird es die auch noch eine Weile geben, ob in deinen Augen unnötig oder nicht.
Es hört sich nach deiner Argumentation auch so an, als ob MTGO für dich die Beste Lösung wäre, da dort der Markt super transparent ist und du massig Events hast.
- Teferis Imp, Rotband, HaVoC und 2 andere haben sich bedankt
#11 Geschrieben 23. November 2016 - 10:49
Ihr müsst zwischen Laden als Spielfläche und Laden als Verkaufsfläche differenzieren.
Das Optimum wäre natürlich, wenn sich der Laden als Spielfläche nur durch das Spielen finanzieren könnte und nebenbei einen Verkaufsonlinehandel betreiben könnte.
Vielleicht ist es an der Zeit umzudenken, nämlich so, dass sie Läden entwickeln, die nur als Spielfläche fungieren und sich eben nicht über Verkauf finanzieren müssen, denn so entsteht genau wie beim Laden, der nur Online verkauft, das Optimum für den Spieler
- Retronasale Aromatherapie hat sich bedankt
#13 Geschrieben 23. November 2016 - 10:52
...
Ich schreibe doch, dass kein Magicspieler ernsthaft einen Laden braucht.
Die Leute brauchen nur einen Ort zum spielen.
D.h. das einzig "sinnvolle" Geschäftsmodell wäre eine Spiellocation zu eröffnen.
Da dies aber nicht wirtschaftlich möglich ist haben wir ein Problem, dass zu der aktuellen Situation führt (Ein Laden wo auch gespielt wird, mit eigentlich zu teuren Preisen, die aber von den Spielern aus Gutmütigkeit trotzdem gezahlt werden).
...
Woher hast du denn diese Zahlen?
Es widerspricht jedenfalls in keiner Weise meiner Aussage.
Die Spieler kommen aus den Läden weil diese eine Location anbieten wo man spielen kann.
Die Möglichkeit dort mit anderen Leuten zu spielen ist das, was die Leute brauchen.
Zum displays kaufen braucht aber niemand einen Laden vor Ort.
..
Ihr solltet auch mal anschauen wie es bei anderen Hobbies ist.
Nehmen wir Schach als Beispiel, da gibt es keine Läden sondern nur Vereine, trotzdem gibt es da quasi in jedem Dorf eine Schachszene.
Das ist es worauf ich hinaus will, Magicspieler brauchen doch keinen Laden um alles was du beschreibst zu bekommen.
Man könnte auch einfach eine Art Spielverein dafür gründen, da hättest du deine Gemeinschaft, die Anlaufstelle für neue Spieler usw.
Ich habe nichts dagegen, dass es aktuell alles über die Läden läuft aber es ist nunmal Fakt, dass man als Ladeninhaber kaum Geld verdient.
Es lohnt sich einfach für die wenigsten ihren Laden zu betreiben.
Eben weil das was die Spieler wollen (die Gemeinschaft, FNM, usw.) kein Geld einbringt.
Ihr müsst zwischen Laden als Spielfläche und Laden als Verkaufsfläche differenzieren.
Das Optimum wäre natürlich, wenn sich der Laden als Spielfläche nur durch das Spielen finanzieren könnte und nebenbei einen Verkaufsonlinehandel betreiben könnte.
Vielleicht ist es an der Zeit umzudenken, nämlich so, dass sie Läden entwickeln, die nur als Spielfläche fungieren und sich eben nicht über Verkauf finanzieren müssen, denn so entsteht genau wie beim Laden, der nur Online verkauft, das Optimum für den Spieler
Genau das meinte ich
Bearbeitet von Cola, 23. November 2016 - 10:53.
ehemals ein schwarzes Kaltgetränk aus Kolanuss
#14 Gast_bitte lösch mich_* Geschrieben 23. November 2016 - 10:55
Ok, ich kann einen Verein gründen, dann trage die Vereinsmitglieder über Beiträge den Unterhalt der Räumlichkeiten, die aktuell der Ladenbesitzer über höhere Preise an die Kunden wieder gibt. Wo ist da der Unterschied?
#15 Geschrieben 23. November 2016 - 10:57
Schlag mal vor, wie ein Laden sich nur durch Spielen finanzieren soll? Würde bestimmt massig Leute interessieren^^ Am besten einfach die Ladenmiete und alle laufende Kosten auf die Spieler umlegen?
Verein gründen
Leute aus meinem Freundeskreis haben das Anfang dieses Jahres für ihr Hobby (Tabletop) gemacht auch ohne selbst Figuren etc zu verkaufen.
Die Spieler haben dadurch genau das, was du oben auflistest und da es noch immer läuft, scheint es sich ja zu tragen
edit zu deiner Antwort:
der Unterschied ist, dass diejenigen, die den Laden nicht als Spielfläche brauchen, dort zu den gleichen Konditionen einkaufen können wie im Onlinestore ohne Nachteil, was beim Besitzer zu mehr Umsatz führt
Bearbeitet von Vistella, 23. November 2016 - 10:58.
#16 Geschrieben 23. November 2016 - 10:58
Die Zahlen von JensK sind schon richtig und spiegeln Erfahrung und eben Werte wieder. Ein neuer Laden der nicht x% neue Spieler macht in der Regel ganz schnell wieder zu. Schon oft genug gesehen, wird immer wieder passieren. Und einen Schachverein mit einem potentiellen Magicverein zu vergleichen? Wirklich? Äpfel und Birnen kann man auch vergleichen, beides Obst, so wie in der Regel für Schach und Magic 2 Spieler benötigt werden.
Level 3 Emeritus - Magic Judge
Karten auf MKM:
https://www.cardmark...ts?idUser=15430
#17 Geschrieben 23. November 2016 - 11:02
Die Zahlen von JensK sind schon richtig und spiegeln Erfahrung und eben Werte wieder. Ein neuer Laden der nicht x% neue Spieler macht in der Regel ganz schnell wieder zu. Schon oft genug gesehen, wird immer wieder passieren. Und einen Schachverein mit einem potentiellen Magicverein zu vergleichen? Wirklich? Äpfel und Birnen kann man auch vergleichen, beides Obst, so wie in der Regel für Schach und Magic 2 Spieler benötigt werden.
Wo ist denn der riesen Unterscheid deiner Meinung nach?
Ich sage auch nicht, dass Vereine die Lösung sind.
Aber man muss sich eben klar machen, dass es im Bereich Magic zwei getrennt zu betrachtende Dinge gibt.
Den Verkauf von Produkten und das Anbieten einer Spielfläche.
Die Spielfläche brauchen die Spieler von einem Laden, der Verkauf von Produkten ist "unnötig".
Aktuell wird beides vermischt angeboten und das Anbieten einer Spielfläche ist auch nicht wirtschaftlich möglich.
Daher kommt es zu den Problemen, die hier vielfach aufgelistet wurden.
Eine Entkopplung der beiden Dinge wäre langfristig sinnvoll und funktioniert auch bei unzähligen anderen Sachen.
Hier in meiner Stadt gibt es übrigens auch sowas wie Brettspielvereine, wo die Leute eben genau das machen.
Private Commanderrunden oder Draftrunden sind auch nichts anderes als die Konsequenz diese Problematik.
ehemals ein schwarzes Kaltgetränk aus Kolanuss
#18 Gast_bitte lösch mich_* Geschrieben 23. November 2016 - 11:03
edit zu deiner Antwort:
der Unterschied ist, dass diejenigen, die den Laden nicht als Spielfläche brauchen, dort zu den gleichen Konditionen einkaufen können wie im Onlinestore ohne Nachteil, was beim Besitzer zu mehr Umsatz führt
Ehm nein, die Konsequenz ist das der Laden schließt und es nur noch einen Onlineshop gibt, Arbeitsplätze wegfallen und die Vereinsmitglieder mit der Verwaltung einen gewissen Mehaufwand haben.
Mich würde interessieren, wie der Verein aussieht? (Treffen die sich privat, in Kneipen oder haben Sie ein echtes Vereinsheim?, Was kostet der Mitgliedsbeitrag und gibt es Förderer? Denn das sind alles Faktoren, die man nämlich mit berücksichtigen muss. Am besten per PN, damit wir hier nicht zu sehr abschweifen)
#19 Geschrieben 23. November 2016 - 11:04
Mich und sicher auch andere würde das Thema zu sehr interessieren um es per PN zu diskutieren. Denke ein eigener Threat ist hier sinnvoll.
Bearbeitet von Schlaubi, 23. November 2016 - 11:06.
- Bomberman hat sich bedankt
#20 Geschrieben 23. November 2016 - 11:10
@merhans: Sie haben ein Vereinsheim bzw eine Vereinsetage (ist noch ne Gastwirtschaft drunter, die mit ihnen allerdings nichts zu tun hat). Bezüglich Beiträge und Förderer kann ich dir leider keine Auskunft geben, ich weiß da auch nur davon, weil wir die Rämlichkeiten für unsere Pen&Paper Runden nutzen
und warum sollte der Laden schließen? Er finanziert sich doch über die Beiträge derjenigen, die ihn nutzen.
Wenn ihn natürlich keiner nutzen will, dann liegt das Problem an mangelnder Spielerschaft und nicht an irgendwelchen Displaypreisen