Bewertung
Design: Du bedienst dich mit dem Flickern eines beliebten mechanischen Themas für Weiß, das erst in jüngerer Vergangenheit wieder einiges an neuen Karten erhalten hat. Allerdings ist der Twist, den Zeitpunkt der Rückkehr selbst festlegen zu können, eine interessante Neuerung. Gerade in Verbindung mit der Herstellung eines Spielsteins bewegst du dich damit zu 100% im weißen Part des Color Pie. Spielmechanisch gesehen ist die Karte stimmig und intuitiv.
Development: Du hast die notwendige Einschränkung auf „creature you control“ nicht vergessen. Hinsichtlich der Manakosten hast du dich an aktuellen Beispielen für Flickerkarten orientiert, wie
Acrobatic Maneuver. Im Vergleich mit dieser Karte ist deine Karte in den meisten Anwendungen wohl noch etwas schwach, da sie im Endeffekt Kartennachteil verursacht. Allerdings sind mit deiner Karte ein paar interessantere Spielereien möglich. Leider kann man mit deinem
Flicker die angezielte Kreatur nicht vor Massremoval schützen, aber man kann ja nicht alles haben. Uncommon ist aufgrund der von der Norm abweichenden Flickermechanik die richtige Rarität.
Creative: Flickern in Flavor als Reise umzusetzen gibt es spätestens seit
Otherworldly Journey, also triffst du damit den Nagel ziemlich auf den Kopf. Auch die Seele in Form eines Spirit Token darzustellen, ist uns zumindest seit
Lingering Souls ein vertrautes Konzept. Du bewegst dich, wie auch in der mechanischen Umsetzung, auf (überwiegend) bewährtem Terrain, setzt diese bekannten Motive aber stimmig ein. Vor allem das Artwork ist eine tolle Umsetzung der Mechanik und vor allem des Namens.
Editing: Um in den Regeln zu funktionieren müsste das Wording wohl lauten „Put a creature card exiled with cards named Soul Voyage onto the battlefield under its owner’s control.“ Zum einen ist es damit kohärent mit anderen Flickerkarten, welche die geflickerte Karte immer unter der Kontrolle des Besitzers zurück bringen. Zum anderen ist dieses Wording meines Wissens nach eine der wenigen Möglichkeiten, wie eine Karte im Exil darauf referenzieren kann, wovon sie exiled wurde. Mir gefällt, dass du den aktuellen Frame mit Copyright, Artistcredit und eigenem Setsymbol verwendest.
Fazit: Sehr schöne Karte, die handwerklich sehr gut umgesetzt ist und viele bekannte Magic-Elemente zu einem stimmigen Ganzen kombiniert. Während die einzelnen Motive und Mechaniken lange bekannt sind, verbindest du sie trotzdem zu etwas Neuem. Gute Arbeit!
Design: Der Traum für jedes Flickerdeck. Oder anders gesagt:
Deadeye Navigator in fair. Mir gefällt, wie du eine berüchtigte “Unfun” Karte des Commander-Formats genommen und so abgeändert hast, dass das spaßige Gameplay erhalten bleibt, während die unfairen Aspekte verschwinden. Der richtige Commander dafür,
Brago, King Eternal, sagt uns auch, dass wir definitiv in den richtigen Farben gelandet sind. Man kann nach wie vor mit viel Mana und ein paar lustigen Zielen ordentlich abgehen und bestimmt zum „King Durdle“ werden. Die Karte sieht nach Spaß aus und lässt einen direkt drüber nachdenken, was man am liebsten damit Flickern möchte (hallo
Cloudblazer).
Development: Hier hast du ganze Arbeit geleistet! CMC und Aktivierungskosten sind dieselben wie bei
Deadeye Navigator, was mir zeigt dass du richtig erkannt hast: Die Kosten sind nicht das Problem an der Karte. Die eigentliche Schwierigkeit ist, dass Deadeye sich selbst flickern und somit vor Removal beschützen kann. Dadurch, dass deine Karte ebenfalls nur Kreaturen flickert ohne selbst eine zu sein, löst du das Problem wunderbar. Gleichzeitig verliert die Karte aber nicht zu sehr an Stärke, denn Enchantment-Removal ist in Commander zwar weit verbreitet aber nicht ganz so allgegenwärtig wie Kreaturenzerstörung, sodass die Karte eine etwas bessere Lebenserwartung hat als einfach „nur“ ein Deadeye, der sich nicht selbst flickern kann. Ein weiteres Problem mit dem Navigator ist, dass die Karten sofort zurückkommen, sodass man für wenig Mana, denselben Effekt extrem oft wiederholen und teilweise infinite loops erzeugen kann. Dein Flicker-until-endstep verhindert dies und hat den zusätzlichen Vorteil, dass man nun Kreaturen vor Sweepern beschützen kann, was mit
Deadeye Navigator nicht ging. Ich würde mich freuen, die Karte in einem zukünftigen Commanderprodukt zu sehen.
Creative: Zum einen gilt bei dir dasselbe wie bei Eternal Gardener: Das Flickern als metaphorisch für eine Reise zu verstehen, ist ein bekanntes Konzept. Allerdings kommt bei dir nicht so gut raus, warum es sich hierbei um eine Reise der Seele handelt. Artwork und Flavortext sind sehr generisch, wenig auf deine mechanische Umsetzung zugeschnitten und helfen der Erklärung des Konzepts als Seelenreise leider auch nicht wirklich auf die Sprünge. Hier könnte man meines Erachtens nach mehr rausholen.
Editing: Hier kann ich nichts bemängeln. Auch bei dir ein druckfertiger Kartenrahmen im neuen Frame, mit Artistcredit und Copyright. Könnte meiner Meinung nach direkt so aus einem Spoilerthread sein.
Fazit: Dieser Beitrag ist ein gutes Beispiel dafür, wie gut es laufen kann, wenn man sich ein sehr spezifisches Designthema sucht, bzw. sich eine Herausforderung sucht und das dann konsequent durchzieht. Eine Karte, die in einem Format zu stark ist, zu fixen, macht natürlich vor allem beim
Development viel Arbeit. Mit einer entsprechend tiefgreifenden Umsetzung bei Artwork und Flavortext wäre die Karte perfekt.
Design: Diese Karte hat sehr viele Bestandteile, die aber individuell betrachtet überwiegend in die Farben der Karte passen. Wir bezahlen Leben für Schwarz und wir schauen die obersten Karten für Blau an, dann millen wir noch ein wenig um beide zu verbinden. Was sich mir nicht ganz erklärt ist, warum wir eine Kreatur haben müssen und warum der Effekt von deren Stärke abhängt. Das ist rein spielmechanisch gesehen doch eher grünes Vorgehen. Der Effekt an sich ist (mehr oder weniger) Scry X + Fateseal X. Der Scry Part ist völlig in Ordnung, aber Fateseal ist leider eine der unspaßigsten Mechaniken aller Zeiten. Ich würde davon abraten sie zu benutzen (oder abzuwandeln).
Development: Die Karte fühlt sich an als wäre sie der dritte Modus des
Dimir Charm, angewendet auf beide Spieler, dafür aber mit deutlich höheren Kosten und als Sorcery.
Dimir Charm ist eine weitaus flexiblere Karte, die im Turniergeschehen wenig Play sah. Natürlich kann deine Karte potentiell den Graveyard besser füllen oder dem Gegner mehr schlechte Draws geben, aber das bedeutet wiederum, dass man eine sehr starke Kreatur im Spiel hat. Mit der würde ich eigentlich lieber angreifen, als sie für Kartennachteil und etwas Selektion zu tappen. Insgesamt hätte es der Karte wohl besser getan, wenn man das Kreatur tappen weglässt, das X an eine andere Größe bindet, nur die eigenen Karten anschaut und dann noch eine zieht. Das wäre dann aber eine komplett andere Karte.
Creative: Hier bitte ich dich, mir in den Kommentaren auf die Sprünge zu helfen. Ich habe versucht, aus verschiedenen Blickwinkeln an die Karte heran zu gehen, aber sie erschließt sich mir einfach nicht. Ich sehe weder die Reise, noch die Seele umgesetzt und kann mir nicht erklären, wie der Flavor der einzelnen Bestandteile der Karte zusammenhängt. Ich bin mir sicher ich übersehe was.
Editing: Das Wording ist fehlerfrei, ebenso der M15 Frame mit Artistcredit und Copyright. Ob die Karte eine gute Gameday Top8 Promo abgeben würde weiß ich nicht so recht. Auch das DTK Setsymbol leuchtet mir nicht so recht ein. Hängt das irgendwie mit dem Flavor der Karte zusammen?
Fazit: Eine Karte mit interessanten Ansätzen (Selektion und Graveyard füllen), die aber mehr wie ein Puzzle vieler Teile auf mich wirkt, als ein kohärentes Ganzes. Vor allem der Bezug zum Namen erschließt sich mir leider nicht.
Design: Ein klassisches grünes Thema, auf sehr interessante Art und Weise umgesetzt. Wir kennen das „nimm Karten von oben bis eine Kreatur kommt“ beispielsweise von
Evolutionary Leap. Auch das Motiv, sterbende Kreaturen zu „Value“ werden zu lassen, ist in Grün nicht unbekannt. Karten von
Elephant Guide bis
Fruit of the First Tree beschäftigen sich damit. Ein Enchantment daraus zu machen passt ebenfalls gut in das Thema, Sachen zu machen, die Grün gerne tut.
Development: Potenzial zum Abuse würde hier in der Theorie bestehen, da man unter Umständen wirklich viele Karten millen kann. Mit vorsichtigen Manakosten von fünf steuerst du dabei aber gut dagegen. Auch die Möglichkeit, eine starke Kreatur ins Spiel zu cheaten (vergleiche
Oath of Druids) wird hierdurch marginalisiert. Schlussendlich handelt es sich immer noch um eine Kreaturenverzauberung, die keinen direkten Boardimpact hat und potenziellen Kartennachteil durch Removal in Response mit sich bringt. Was bleibt ist eine Karte mit eventuell hohem Impact zu fairen Kosten, die vor allem für Commander und andere Casual Formate sicherlich eine willkommene Ergänzung wäre.
Creative: Eine wunderbare Top-Down Umsetzung des Reinkarnationsthemas, das in letzter Zeit in Grün seltener Erwähnung fand als früher noch. Damit haben wir nochmal eine andere, aber ebenso valide Sichtweise auf die möglichen Umsetzungen einer Seelenreise bekommen, verglichen mit den übrigen Beiträgen. Mir gefällt am Artwork besonders gut, dass es suggeriert, der Gestorbene könnte als eine von verschiedenen Kreaturen wiedergeboren werden, was sehr den Gedanken einer „verbundenen Welt“ und der natürlichen Ordnung wiederspiegelt, der in Grün sehr prävalent ist.
Editing: Auch hier keinerlei Fehler im Wording und ein schön ausgefüllter Rahmen. Schade, dass du den Artist nicht kennst, aber immerhin hast du Unknown angegeben. Vom Stil her könnte es Alector Fencer oder Ali Kasapoglu sein, aber sicher bin ich mir da nicht. Deinen Namen statt dem Wizards Copyright anzugeben ist für Custom Cards definitiv ok, auch wenn dann die Karten nicht so „druckfertig“ aussehen. Du kannst aber mal das Template M15Extra ausprobieren, das hat ein extra Feld, in dem man den Namen des Erstellers angeben kann.
Fazit: Eine sehr schöne Karte, die alle eventuellen Development-Risiken sicher umschifft und in Casual, insbesondere Commander, bestimmt viel Spaß machen kann. Auch diese Karte würde ich gerne in einem zukünftigen Produkt sehen.
Meine Favoriten sind bei diesem Contest Tobi_Wan_Kenobi und Eternal Gardener. Avedons Karte schafft es vor allem deshalb nicht in die engere Auswahl, weil Eternal Gardener mit einem vergleichbaren Thema den Namen (um den es ja beim Contest geht), noch besser umgesetzt hat. Bei Redstern erschließt sich mir der Zusammenhang zwischen Name und Karte leider nicht wirklich. Ich vermute wie gesagt, dass ich da einfach was übersehe. Schlussendlich gebe ich den Sieg an
Eternal Gardener der Tiebreaker ist hier, dass beide Karten in entsprechenden Casual- und Commander-Decks gut ankommen würden, vermutlich nicht für competitive constructed geeignet sind, aber der Flickereffekt im Limited noch deutlich mehr Anwendungen findet, als das grüne Enchantment. Herzlichen Glückwunsch zum (hauchdünnen) Sieg!