Ich weiß nicht ob dir das aufgefallen ist, aber hier
Ich finde den Vergleich mit dem Läufer super! Der Unterschied ist, dass der Läufer aber tatsächlich schneller geworden ist, wenn ich eine Steigerung der Geschwindigkeit (bzw. eine Verkürzung der Zeit) feststelle. Wer bei einem in kurzer Zeit wiederholten Intelligenztest einen höheren Wert hat, ist aber deswegen nicht intelligenter geworden.
ziehst du ganz klar instant Rückschluss auf die dahinterliegende Fähigkeit/Begabung/Potenzial anstelle die abgelieferte Leistung anzuschauen
Meine kritische Haltung Intelligenztests gegenüber kommt aber gar nicht primär aus der Richtung, dass einige Tests bspw bildungsabhängig sind, oder gewisse Psychologen nicht ordentlich auswerten, oder gar für ein bestimmtes Ziel (zB HB Diagnostik) die falschen Tests auswählen, sondern woran ich immer als erstes denken muss ist, dass enorm viele Potenziale ziemlich ignoriert werden. Dabei denke ich vorallem an diverse Begabung im EQ Bereich. Die werden für die aller meisten, klassischen Tests ignoriert und fließen überhaupt nicht ein. Dh alleine schon die "Einschränkung" auf zB Analytische Fähigkeiten ist mMn unfair. Zwar hat auch das sein Kalkül, dh das wird nicht aus Unfairness getan, sondern weil analytische Fähigkeiten soweit ich weiß so ziemlich die besten Voraussagen über beruflichen Erfolg erlauben, aber genau darum sollte es mMn bei Intelligenzdiagnostik nicht gehen, bzw sollte es wirklich jedes Mal und immer wieder erwähnt werden, dass das jetzt nur ein Bruchteil der in uns liegenden Begabungen abbildet.
Wenn ich einen Intelligenztest mache, will ich danach eine möglichst präzise und umfassendes Ergebnis. Wenn aber 90% aller Tests an die ich komme immer nur analytische Fähigkeiten messen, aber vllt höchstens 5% auch mal danach gucken, was ich bspw für Einfühlungsvermögen habe, wie gut ich mit eigenen Emotionen umgehen kann, wie gut ich fremden Emotionen umgehen kann, usw, dann bleibt einfach der klare Nachgeschmack, dass die analytischen Fähigkeiten angeblich wichtig sind, und die emotionalen nicht. Und das ist das, was mich wirklich kritisch werden lassen hat.
Bei mir fallen IQ Tests auch nie schlecht aus, und meine analytischen Fähigkeiten sind mehr als ausreichend für ein Mathestudium, aber trotzdem empfinde ich immer dieses beklemmende Gefühl, dass die ganze Breite meiner Begabungen nicht einmal ansatzweise irgendwie abgebildet/untersucht werden können, und das ist schade. Und dann kotzt es mich natürlich jedes Mal ein kleines Stückchen mehr an, wenn ich was von IQ Tests und Intelligenz lese, und es ist mal wieder nur irgendeine Lapalie über analytische und vllt noch sprachliche Fähigkeiten.
Und das ist übrigens auch ein ausschlaggebender Grund, weshalb ich mich bei MtG so wohl fühle. Analytische Fähigkeiten alleine scheinen interessanterweise nicht auszureichen, auch wenn eine große Portion davon auch sehr sehr gut tut. Aber ich empfinde es irgendwie auch so, dass man ohne viel Kommunikation auch nicht wirklich weiter kommt. Und dafür muss man erstmal seinen eigenen Stolz überwinden, in den Austausch gehen - wo man potenziell auch mal entblößt werden kann falls man etwas nicht so richtig verstanden hat. Und dafür muss man ordentlich Kommunizieren können, weil sonst die anderen keinen Bock haben, sich weiter mit einem auszutauschen. Man braucht aber noch mehr. Um erfolgreich in MtG zu sein oder zu werden, braucht man glaube ich auch konkrete Ideen, wie man ständig weiterlernen kann, das hat auch viel mit EQ zu tun btw, wie man sich Wissen und Verständnis aneignen kann.
Viele denken sie wären doof oder einfach nicht schlau genug, dabei haben sie mMn einfach nur noch keinen Zugang dazu, sich selbstständig Wissen anzueignen.