Soviel vorweg... bzw. um es nochmal klar zu stellen:
Habe zu keinen Zeitpunkt beabsichtigt hier irgendwie "neopagane-braune" Ideologie zu verbreiten.
War deshalb auch etwas negativ-überrascht über die Kommentare bzw. Antworten dazu in dem Bereich.
Alles was ich wollte war: Den Leuten hier ein schönes Frühlingsfest zu wünschen.
Frühlingsfest das ist für mich ein wie gesagt... politisch-religiösneutraler Begriff. Dachte das ist passender und zeitgemäßer als das christliche Ostern. Auch in Hinblick auf die sich wandelnde "Realität" in Deutschland.
Finde das persönlich schon etwas traurig das man hier dafür gleich... mehr oder weniger... unterschwellig in eine gewisse Ecke gedrängt wird.
Aber um die Frage zu beantworten:
Warum "dürfen" Linkshänder keine Nazis sein?
Siehe hier:
Hallo,
ich habe mal gehört, dass Linkshänder früher überall als Charakterschwach, teilweise sogar als behindert galten. Deswegen wurden sie ja teilweise bis in die 1970er Jahre noch in der Schule auf rechts umgeschult.
Ich frage mich nun, welchen Stellenwert Linkshänder in der Diktatur des Dritten Reiches einnahmen. Das Regime war ja gegen alles, was als "abnorm" empfunden wurde. Körperlich eingeschränkte oder von der Gesellschaft als eingeschränkt wahrgenommene Personen standen schnell auf der Abschussliste. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl die Aktion T4 sein. Dieser sollen ja teilweise sogar Veteranen des 1. Weltkrieges mit unbehandelter PTB zum Opfer gefallen sein.
Nach dieser Logik wäre es eigentlich nicht verwunderlich gewesen, wenn sich der NS-Terror irgendwann auch gegen Linkshänder gerichtet hätte. Ist dazu irgendetwas bekannt?
Dem unseligen Reichsführer SS Heinrich Himmler blieb es vorbehalten, in einem Atemzug Linkshänder und Homosexuelle zu verunglimpfen. 1935 gab er ein Machwerk in Auftrag, das den programmatischen Titel trug: „Zusammenhang zwischen Linkshändigkeit einerseits und geistiger Verfassung der Homosexuellen andererseits“. Schließlich muss die linke Hand für mehrere Degradierungen herhalten, die auf der alten Zuordnung links = unten / rechts = oben basieren.]
Psychologie: Erfolgreiche Linkshänder strafen Vorurteile Lügen - WELT
Quelle: Linkshänder im dritten Reich | Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte
Und außerdem zu den historischen Hintergründen der Linkshändigkeit:
Quelle: Geschichte und Kultur | Welt der Linkshänder (welt-der-linkshaender.de)
Wenn euch das nicht interessiert. Dann tut es mir leid.
Aber wie eben den Artikel zu entnehmen ist. Galten Linkshänder im III. Reich bzw. der Naziideologie als abnorm bzw. wurden mit Homosexualität gleichgestellt.
Somit kann ein Linkshänder kein Nazi sein. Weil sich das gegenseitig widerspricht. Mag sein, dass das einigen Vertretern dieser Ideologie nicht so ganz bewusst ist. Meiner Meinung nach ist das Thema: Linkshändigkeit in Vergangenheit und Gegenwart auch eine Bildungslücke. Bzw. wird in unserem Schulsystem nicht oder nur unzureichend behandelt. In den U.K. bspw. gibt es aber einen Tag der Linkshändigkeit als Zeichen gegen Aberglauben.
Das die Nazis versucht haben alte "heidnische" Feste wiederaufleben zu lassen bzw. christliche "heidnisch" umzudeuten mag wohl stimmen. Allerdings muss man dazu sagen, dass das eher eine Sache war die das gemeine Volk nicht betroffen hat.
Die durften weiterhin ihre christlichen Feste feiern.
Außerdem wurden Martin Luther von Hitler auch als das größte deutsche Genie bezeichnet.
Martin Luther im Nationalsozialismus:Zwei deutsche Führer
Der „Stürmer“ pries Martin Luther als einen der größten deutschen Antisemiten. Eine Ausstellung zeigt die Verbindungen zum Reformator.
Im Fall der Martin-Luther-Gedächtnis-Kirche in Berlin floss die NS-Ideologie sichtbar in Architektur und Innenausstattung einFoto: Imago/epd
„Die Deutschen Christen sind die SA Jesu Christi“, schrieb der Berliner Pfarrer Joachim Hossenfelder. Die erste Nummer der Schriftenreihe der Deutschen Christen aus dem Jahr 1933 trug den Titel „Unser Kampf“. Ein Jahr zuvor hatte Hossenfelder die Glaubensbewegung Deutsche Christen als innerevangelische Kirchenpartei gegründet.
Bei den von Hitler in einer Art Putsch von oben angesetzten Kirchenwahlen gewannen die von Hitler favorisierten Deutschen Christen im Juli 1933 in fast allen Landeskirchen eine Zweidrittelmehrheit aller abgegebenen Stimmen. Über Hossenfelders Wirken ist in der Ausstellung „Überall Luthers Worte. Martin Luther im Nationalsozialismus“ zu lesen. Am vergangenen Freitag wurde sie in der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin eröffnet.
Quelle: Martin Luther im Nationalsozialismus: Zwei deutsche Führer - taz.de
Oder auch hier:
Luther – Hitlers Idol
Luther – Hitlers Idol | hpd
Außerdem war Hitler als oberster Nazi ja bis zu seinem Tod Mitglied in der Kirche.
Aber nur weil Hitler Luther gut fand und sich auf seinen Antisemitismus berufen hat. Sind ja nicht gleich alle Lutheraner Nazis.
Zu der Frage ob Ostern auf heidnische Gebräuche zurück geht: Findet man höchst unterschiedliche Ansichten. Man muss dazu sagen das der weiter oben vom Focus verlinkte Artikel. Die Ansicht eines Theologen widerspiegelt. Also jemanden der auf Grund seines Berufes schonmal nicht-religiös neutral ist und damit ein gewisses Interesse daran hat. Oster-Kritiker zu verunglimpfen.
Es hat jedenfalls zu allen Zeiten und in allen Kulturen sog. Frühlingsfeste bzw. Jahreskreisfeste gegeben. Das ist jetzt keine christliche Erfindung.
Ist genauso wie wen ich fragen würde:
Hat Jesus wirklich existiert?
Da werden die einen sagen: „Ja es gab ihn wirklich. Weil die und die Quellen belegen das." Andere werden sagen: „Nein... es gab ihn nicht."
Ob Ostern deshalb "heidnische" Wurzeln hat... kann man also so pauschal nicht sagen. Man könnte eher sagen: Ja und Nein.
Bzw. man könnte sagen. Das was bspw. die Kelten mit Cernunnos "gefeiert" haben... nämlich den Tod und die Wiedergeburt des Jahreszyklus. Das feiern die Christen mit Jesus.
Ähnliche Feste bzw. Traditionen gab und gibt es wie gesagt in anderen Kulturen eben auch.
Fände es eigentlich nur fair. Wenn entsprechende Personen sich bei mir eben deshalb für ihre etwas hanebüchenen Anschuldigen entschuldigen würden.
Habe es überlegt das so stehen zu lassen. Aber möchte dann doch dazu Stellung beziehen.
Bin kein Professor sondern eher nur Hobby-Historiker der sich dieses "Wissen" über Jahre hinweg angeeignet hat.
Kann aber verstehen wenn Leute ein Problem mit Veränderung haben. Weil eben dadurch ihre Integrität in Frage gestellt wird.
Persönlich sehe ich das so:
Von mir aus kann jeder wie er will feiern... Ostern oder Frühlingsfest. Ist doch eig. eh das Gleiche.
Beste Grüße
F.
Bearbeitet von Fussel333, 10. April 2023 - 09:33.