Kommen wir also zur Auswertung. Vier Einsendungen haben mich erreicht, vielen Dank an die Teilnehmer.
Beginnen werde ich diesmal mit einer Bildbeschreibung, um dann möglichst nachvollziehbar bewerten zu können, wie gut ihr diese getroffen bzw. interpretiert habt. Das Bild bietet zwar einigen interpretativen Freiraum, aber ich denke, dass man so viel sagen kann, ohne sich auf zu dünnes Eis zu begeben:
Man sieht auf dem Bild eine völlig aufgezehrte Person, die von drei Spiegeln umgeben ist. Der Hauptspiegel zeigt die Person in junger/hübscher/gesunder Form. Der Schminkspiegel ist zerbrochen, ein verbreitetes Symbol für jemanden, der sein Äußeres hasst. Der Handspiegel reflektiert nichts oder die dunkle Zimmerdecke. Mit ziemlicher Gewissheit lässt sich sagen, dass die Person von Ihrem Aussehen besessen ist. Im Hintergrund stapeln sich Schädel, eine Kette ragt ins Bild. Hier wurden Menschen gefangen und getötet. Man darf vermuten, dass die Person alles tut, um ihr Äußeres aufzuhübschen. Vielleicht handelt es sich bei den Toten um Jungfrauen. Und bei der Frau um eine Hexe. Dass nur der Spiegel eine Schönheit zeigt, könnte bedeuten, dass sie am Ende mit ihrem Vorhaben trotzdem gescheitert ist. Ihr Blick ist schwer zu deuten.
Spitebellows - Marissa the Deceiver
Idee/Umsetzung/Kreativität/Flavor:
Du hast die Tatsache, dass die Frau mittels Spiegeln ein verändertes Äußeres vortäuscht, zum Anlass für eine Karte genommen, für die unzweifelbar Lazav Pate stand. An diesem wird sich dein Entwurf daher auch in der nächsten Kategorie maßgeblich messen müssen. Nach deiner Umsetzung übt die Frau aktiven Einfluss auf ihr Aussehen aus. Das erklärt nicht ganz, warum sie nur im Spiegel hübsch ist und warum einer sogar zerbrochen ist, aber einer oberflächlichen Betrachtung (andere Darstellung im Spiegel) hält dieser Ansatz stand. Und auch wenn man sie als geplagtes Opfer sehen könnte, zeigen doch die Schädel, dass sie doch in jedem Fall auch eine Täterin sein muss. Man muss nicht über allzu weitreichende Kenntnisse im Fabelbereich verfügen, um darauf zu kommen, dass sie womöglich die Jugend aus ihren Opfern herauszieht. Idealerweise hätte Marissa dann aber auch auf die kopierten Kreaturen Minusmarker legen müssen. Wie sonst erklärst du dir all die Schädel, etwa als gothische Wohndeko?
Powerlevel/Balancing:
Marissa ist ein Mana günstiger als Lazav und kann instant und jederzeit kopieren, was im Spiel ist. Als Einschränkung hast du die Minusmarke vorgenommen, dazu die niedrigen P/T-Werte. Bloß sind die in deinem Fall so niedrig ausgefallen, dass es im Grunde nicht niedriger geht. Das ist immer ein Alarmzeichen für swingy Design, weil dem ein entsprechend starker positiver Effekt gegenüberstehen muss. Das finde ich sehr ungeeignet, da für mich kein Grund dagegen spricht, Marissa einfach etwas teurer und dafür stärker zu belassen. Wenn du dich nur etwas mehr von Lazav abheben wolltest, dann bleib lieber bei CMC4. Denn wenn Marissa T3 liegt und dann mehrere Runden nur abwartet, bis ein kopierenswertes Ziel ins Spiel kommt, dann ist sie in der ganzen Zeit nutzlos.
Warum die Fähigkeit kostenlos zu aktivieren sein muss, verstehe ich auch nicht ganz. Die Fähigkeit ist so viel stärker als die von Lazav und dabei ist Marissa sowieso bereits günstiger. Die hätte recht problemlos UB kosten können. Okay, du hast als Zusatzkosten die gelegte Minusmarke, die aber nicht als Kosten gelegt wird und die auch wieder entfernt werden kann. Mit einer 0/2 Marissa hättest du zumindest "Put a -1/-1 counter on ~" als Aktivierungskosten setzen können. Interessant finde ich, dass der Minusmarker gleich doppelt limitiert. Zum einen zehrt sich Marissa irgendwann völlig auf (gut an den Flavor angepasst!), zum anderen wird ihre Kopie immer schwächer als das sein, was der Gegner zuvor hingestellt hat. Ein gegnerischer 4/4er wird nur als 3/3 kopiert, somit kopiert Marissa am liebsten Utilities oder sogar eigene Kreaturen. Das passt dann wieder zu ihren unaggressiven Stats, hätte mir aber in einem ausgewogeneren Design trotzdem besser gefallen.
Schließlich hätte man wie gesagt trotude, um auch die Schädel auf dem Bild zu erklären, Minusmarken auf die kopierten Kreaturen selbst legen können. Ich finde, dass sie als Mythic in jedem Fall wenigstens gegen die gegnerischen Kreaturen abtauschen können sollte. Sonst verliert sie schon bei der ersten Aktivierung an Relevanz und krebst mit der zweiten noch als 2/3 oder ähnliches herum. Das hätte den weiteren Vorteil, dass man eher gezwungen wäre, gegnerische Kreaturen zu "quälen" als sich nur sein eigenes Deck durchzukomboen.
Insgesamt würde ich also vorschlagen: 2UB - Hexproof. U/B, put a -1/-1 counter on ~: Put a -1/-1 counter on another target creature. ~ becomes a copy of that creature except its name is [...]", 2/2. Das wirkt auf mich etwas runder.
Sonstiges:
So etwas wie Human Shapeshifter gibt es eigentlich nicht. Shapeshifter sind im Grunde immer nur Shapeshifter. Außer bei speziellem Support für einen Kreaturtyp wie im Fall von Jwari Shapeshifter. Der Human-Tribe braucht keinen solchen Support, schon gar nicht in Dimirfarben. Zudem macht es einen Shapeshifter gleich viel interessanter, wenn man nicht weiß, welches überhaupt die Ursprungsrasse ist.
Der Kartenname muss auf der Karte immer ausgeschrieben sein, du sprichst einmal nur von Marissa.
Redstern - Mirrors of Pristine Beauty
Idee/Umsetzung/Kreativität/Flavor:
Zunächst mal ein wunderhübscher Name, den hätte ich gern als BBTN gehabt. Nur inwiefern passt der zu einem zerbrochenen Spiegel?
Und was ich gar nicht so schön finde, ist der Kartentyp. Ein Artefakt ist wohl das, was außer einem Land am wenigsten zu dem Bild passt. Ja, es sind Spiegel zu sehen, aber zentral ist doch eine Person, die auch noch zum Betrachter blickt. Du kannst nicht so tun, als sei sie nicht da und der Hauptaugenmerk des Bildes seien die Spiegel. Kreatur, Verzauberung, Hexerei, Spontanzauber, das alles hätte gepasst, aber für ein Artefakt hätte ich mindestens erwartet, dass du auf den rechten Spiegel heranzoomst. Du hättest die Karte dann problemlos auch "Mirror of [...]" nennen können, da sowieso nur dieser eine eine Schönheit zeigt. Mach dir doch mal den Spaß und such nach einem Nichtkreaturartefakt, in dem ein Mensch im bildzentralen Vordergrund zu sehen ist. Du wirst dann nach wenigen Minuten merken, was ich meine. :)
Ich verstehe leider insgesamt nicht, was deine Karte eigentlich will, bzw. warum du sie gerade so gebaut hast wie du es hast. Sie ist eine legendäre Karte, die die Legendrule ignorieren lässt, was an sich schon schizophren ist. Und das tut sie, um eine Fähigkeit mitzubringen, die sich wie Pseudolegendary spielt, mit dem Unterschied, dass diese nun aktiviert ist. Frei nach dem Motto "ich erlaube euch jetzt allen etwas, was sonst nicht geht, und verbiete euch genau das auch direkt wieder." Doch damit noch nicht genug, die Fähigkeit darf jeder Spieler einsetzen, sodass man als Beschwörer dieser Karte noch nicht einmal die Möglichkeit hat, sich ein Legendendeck zu basteln, in dem man die Fähigkeit einseitig ignorieren darf. Nein, die Karte ermöglicht erst gar kein Buildaround, da sich jederzeit für einen Kartendiscard von jedem Spieler dazwischenpfuschen lässt.
Moment, sagte ich jederzeit? O nein, ich vergaß, dass dein Opfereffekt ja erst zu Beginn des Endsteps des nächsten Zuges des Besitzers des Permanents (WTF?!) eintritt. Weil das macht ja auch total Sinn und spielt sich richtig intuitiv.[/sarkasm]
Aber halt, deine Karte macht noch mehr! Sie sortiert nun auch doppelt liegende Planeswalkertypen aus. Nicht genug, dass die Regeln diesem Fall mittels Planeswalker Uniqueness Rule bereits vorbeugen und er niemals auftreten kann, deine Karte sichert die Spieler nun auch für den Fall ab, dass irgendwann mal doch! Ich brauche sofort ein Playset davon!1
Warum flickert deine Karte eigentlich, etwa um das Ins-Spiel-Kommen zu simulieren? Warum der Discard? Warum hast du nicht einfach einen ganz straighten aktivierten Effekt um All nonland permanents are legendary gebastelt? Meinetwegen "target nonland permanent and each permanent with the same name as that permanent are legendary until end of turn." Das wäre sogar freier Designspace gewesen. Stattdessen hast du ein Wirrwarr geschrieben, das seinesgleichen sucht (Apropos Wirrwarr, ist das Emrakul auf deiner Karte? :-o)
Ich kann nur mutmaßen, dass die Aufhebung der Legendary Rule die Spiegel der makellosen Schönheit darstellen sollen und der Discard in irgendeiner Weise mit den geopferten Menschen oder dem zerstörten Spiegel zusammenhängen muss, kann mich allerdings gerade vor Tränen vom Lachen nicht mehr so richtig konzentrieren. Ich überreiche dir daher hiermit den Pokal für die ambitionierteste Umsetzung eines Bildes seit Beginn der BBTN. :´D
Powerlevel/Balancing:
Ich weiß ehrlich nicht, was ich hier schreiben soll.
Sonstiges:
Wie im Eingangspost beschrieben, ist manchmal weniger mehr. Bemerkenswert finde ich, dass ich trotz all der verschwurbelten und abstrusen Effekte bei dir als einzigem keinen Wordingfehler entdecken konnte. Immerhin scheinst du ziemlich genau gewusst zu haben, was du wolltest. Erklär das gern noch mal in der Diskussion.
avedon - Insubstantial Aging
Idee/Umsetzung/Kreativität/Flavor:
Ich übersetze deinen Namen mal mit "unwirkliche Alterung". Fraglich ist, ob nun der Spiegel oder die Person den tatsächlichen Altersstand derselben anzeigen. Beides ist denkbar. Wenn du schon vom Altern sprichst, wäre aber der erste Fall anzunehmen. Die Person altert dann nur für sich selbst (vielleicht in ihren Augen), während der Spiegel die objektive Realtität abbildet. Mit -1/-1-Marken zu arbeiten finde ich wie auch bei Spitebellows sehr gelungen, da diese wie wohl keine andere Mechanik das körperliche Verkümmern symbolisieren (okay, Altersmarken gibts noch, aber die sind sehr speziell). Bloß hätte ich mir hier noch einen Kniff gewünscht, wenn du schon von unwirklichem Altern sprichst. Denn -1/-1-Marken sind eben sehr wirklich. Noch nicht ganz dasselbe wie die P/T auf einen Fixwert zu setzen, da Marken auch wieder entfernt werden können, aber hier hätte vielleicht noch ein "Those creatures don't die if their toughness is 0" oder ähnliches geholfen, die Unwirklichkeit auch spürbar zu machen. Nicht dass die Karte mit dem Effekt "besser" gewesen wäre, sondern nur fürs Verständnis, dass das dem Namen noch nicht ganz gerecht wird.
Die Sekundärfähigkeit - die es eigentlich kaum gebraucht hätte - kommt etwas speziell daher. Ich brauchte eine halbe Minute bis ich merkte, dass die Karte für ein -1 matters-Deck gemacht ist. Vielleicht etwas mit Proliferate. An sich ist ein Klon für vier Mana ja ok, aber wenn er dazu zweifarbig, konditional und mit -1-Marke kommt, vielleicht doch etwas lahm. Gut ok, er hat Instantspeed und ist modal. Trotzdem halte ich den ersten Effekt für wesentlich relevanter, wenn nicht gerade eine Bombe mit Minusmarke belegt ist. Vom Flavor hast du einen Spruch kreiert, der entweder Kreaturen unnatürlich schnell altern lässt oder eine gealterte Kreatur kopiert, die also als frischgeschlüpfter Klon schon genauso alt ist. Beides passt gut zum Namen, aber ob man die Effekte auf einer Karte braucht - ich weiß ja nicht. Der erste ist ein fähiger Abräumer bzw. Zurechtstutzer, der zweite hätte ein günstigerer konditionaler Klon werden können, vermutlich sogar für CMC2. Die Sache ist halt, dass der Ersteffekt so relevant ist und er einfach immer etwas tut, dass es eine Auswahl gar nicht braucht. Vielleicht sehe ja nur ich das Gleichgewicht so verschoben, aber modale Sprüche sollten immer recht ausgewogen sein.
Powerlevel/Balancing:
Ich finde den ersten Effekt zu stark. Ein bleibender Malus, der Hexproof, Shroud und Indestructible ignoriert und dabei on resolve nicht über den Stack geht, das darf für 4 Mana nicht sein, zumal du ihn auch noch frei verteilen kannst und er überhaupt modal daherkommt (modale Karten sind eigentlich zwei Karten in einer, dafür müssen die einzelnen Effekte etwas schwächer sein. Immerhin hat man schon den Vorteil, auswählen zu dürfen). Nach meinem Empfinden muss da überhaupt schon mal ein "up to four target creatures" rein, alles andere wäre unkonventionell. Und dann am liebsten auch mit Sorceryspeed, weil der Effekt immer noch zu stark ist und weil auch das Token nicht unbedingt instant kommen muss.
Man kann auch den ersten Effekt einfach zurückschrauben auf weniger Minusmarken. Und dafür die Manakosten noch reduzieren. Das würde den Zweiteffekt mehr in den Vordergrund rücken. Der ist nämlich schon eher für eine modale Karte geeignet, da er speziell ist. So dümpelt er nicht als tote Handkarte herum, wenn mal kein Ziel da ist, kommt aber im richtigen Moment gelegen. Wo jetzt das perfekte Maß liegt zwischen CMC und Marken, damit beide Effekte gleichermaßen interessant sind, dafür habe ich auch keine Mustererklärung parat.
Sonstiges:
Das Wording müsste lauten "[...] that has one or more -1/-1 counters on it." Dann muss bei Verweisen wie "same" immer noch mal ein konkreter Verweis dazu: "as that creature". Schließlich gehört bei Marken, die etb kommen immer ein "[...] on it" ans Ende. Also: "The token enters the battlefield with the same number of -1/-1 counters as that creature on it."
pseudo - Simraleen, the Purple Priest
Idee/Umsetzung/Kreativität/Flavor:
Hier nun die zweite Kreatur, die - wie ich erwartet hatte - der naheliegendste Kartentyp gewesen wäre. Auch passt Schwarz besser zu dem Bild als alles andere. Es müssen ja gar nicht immer die Raffinessen sein, wenn man erst mal das als Ausgangslage nimmt, was da ist. Selbst die lilafarben gekleidete Frau hast du als solche benannt. Insofern ist hier schon mal alles gut angefangen. Aber das garantiert noch keinen Erfolg.
Du hast die Person zur Priesterin geweiht, die Kreaturen aus dem Friedhof holt und dabei sich und den Kreaturen (und sich selbst) ihre Lebenskraft aussaugt. Die drei Spiegel spielen bei dir nur die untergeordnete Rolle, dass man eine unnatürliche Alterung erkennt, die eine alte Priesterin alleine noch nicht veranschaulicht hätte. Die Schädel im Hintergrund stellen bei dir keine Opfer dar, sondern womöglich Fundstücke aus dem nächtlichen Streifzug über den Friedhof. Du zeichnest eine Person, die gänzlich dem Aspekt der Vergänglichkeit zugewandt ist und die diesen zwar kurzzeitig umzukehren vermag, sich aber selbst mit jeder Bemühung nur ihr eigenes Grab schaufelt. Der Tod lässt mit sich handeln, sich aber niemals hintergehen. Farbphilosophisch finde ich deine Karte am treffendsten.
Aaaber! Was hast du dir bei einer Toughness von 7 nur gedacht? Die Priesterin ist trotz allem noch immer ein Mensch und manche P/T-Bereiche sind aus gutem Grund für Drachen, Hydren, Dämonen und Co. reserviert. Denn wie eindrucksvoll kommt noch ein 4/4 Dämon daher, wenn jeder zweite Mensch schon diese Stats hat? Es gibt keinen einzigen modernlegalen Menschen mit Tou7 und daran muss auch für deinen Effekt nicht gerüttelt werden. Es gibt überhaupt nur zwei Kreaturen mit 0/7 und das sind beides Mauern. Selbst unter den neun 0/6 Kreaturen sind sechs mit Defender. Und was hat deine Kreatur? Das genaue Gegenteil von Defender!
Wenn du beabsichtigt hast, durch diesen Drawback die Stats zu relativieren, hast du genau den falschen Weg eingeschlagen. Kreaturen mit hohem T/P-Verhältnis sind geradezu prädestiniert, als Verteidiger zu agieren, man erwartet es gar nicht anders. Jede Abweichung davon stellt einen Designbruch dar. Denn wenn du mal nüchtern betrachtest, was du da designt hast, dann ist das keine Kreatur: Simraleen kann weder angreifen (technisch ja, sinnvoll nein) noch blocken. Damit ist sie effektiv keine Kreatur, sondern ein Enchantment mit Body. Du hast zwar das Bild in eine Figur, aber die Figur nicht in eine Kreatur umgesetzt. Das finde ich schade, denn der Reanimator-Effekt hat durchaus Potential. Auch hätte ich mir auf deiner Karte mehr als auf allen anderen einen Flavortext gewünscht, den Platz dafür hättest du gehabt.
Powerlevel/Balancing:
Reanimieren ist eine starke Fähigkeit, deswegen halte ich die hohen Aktivierungskosten für angemessen. Zudem ist es eine schwächere Form des Reanimierens. Aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Simraleen gleich sieben Runden lang Kreaturen zurückholt. So musst du aber gedacht haben. Sie hätte hinten eine 3 oder 4 haben können und das wäre genug gewesen. Und dafür vorne mehr als 0. Es zeugt nämlich auch nicht von gutem Design, wenn eine Kreatur auf normalem Weg schon bei erstmaliger Aktivierung permanent negative Stats aufweist. Simraleen wäre nach der ersten Aktivierung eine -1/6, das ist ein wenigstens fragwürdiger Boardstatus, auch als Rare.
Weißt du, welchen weiteren Vorteil eine niedrigere Tougness mitgebracht hätte? Man würde mit Simraleen freiwillig nicht blocken wollen! Nur dadurch, dass du sie überhaupt hinten so aufpowerst, rutscht sie so sehr ins Defenderdasein, dass du ihr das wieder wegnehmen musst. Und diese Wegnahme ist auch deswegen wiederum nicht schön, da die Einschränkung rein mechanisch getroffen scheint und so gar nicht zum Flavor passt.
Um deine Karte zu fixen, schlage ich Stats von 3/4 vor bei Manakosten von 1BB und dem umgekehrten Zusatz "~ can't attack." Das passt doch schon eher zu einer Priesterin. Dann wäre sie einen Zug lang immerhin boltproof und kann insgesamt vier Kreaturen instant reinanimaten. Das Blocken erübrigt sich ganz schnell von selbst. Und wenn du wirklich so viel Angst um sie hast, dann gib ihr lieber Hexproof. Alles besser als ein 0/7-Ungetüm.
Sonstiges:
Karten bringt man aus allen Zonen außer dem eigenen Friedhof ins Spiel, von dort heißt es aber immer "Return" und nicht "Put". Und wenn du dich sowieso auf deinen Friedhof beschränkst, ist auch der "under your control"-Zusatz doppelt gemoppelt. Simraleens Name sollte im Kartentext ausgeschrieben werden. Hinter "block" gehört noch ein Punkt, den du vermutlich des Zeilenumbruchs wegen nicht gesetzt hast, den hättest du aber mit Paint noch setzen können.
Fazit:
Spitebellows und pseudos Karten haben bzw. hätten mir mit etwas Balancing wirklich gut gefallen, aber ich muss die Karten so nehmen wie sie kommen. Wenn diese noch etwas angepasst werden (und um das zu ermitteln ist ein Contest und die anschließende Diskussion schließlich da), können das klasse Karten werden. avedons Karte hat mir gut gefallen, aber als BBTP schwächelt sie trotzdem gegen die beiden erstgenannten. Durch den Modus wird nicht klar ersichtlich, ob wir nun eine Hexe sehen, die die Kreaturen im Hintergrund hat vorzeitig altern lassen oder ob sie nur die letzte einer Reihe vorzeitig gealterter Gefangener ist oder ob sie aber der Klon ist, der gealtert ins Spiel kommt, da tun sich mir zu viele Fragen auf. Redsterns Karte hat einen schönen Namen.
Ich gebe Spitebellow den Vorzug, da seine und pseudos Karte in meinen Augen ähnliche Balancing-Issues aufwiesen, seine sich aber etwas stimmiger anfühlt. Pseudos Flavor ist minimal besser und mit einem passenden FT hätte sicher er das Rennen gemacht. Es war sehr knapp.
Glückwunsch an den Sieger und viel Spaß beim Leiten von BBTP 176! Ich freue mich auf euch im nächsten Contest!
Bearbeitet von Lee, 03. Juli 2016 - 21:15.