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Der Weg und das Ziel

Geschrieben von Musicmatics, 06. April 2017 · 2.699 Aufrufe

Wo soll es hin gehen - das Ziel

 

Spielst du die MKM Series in Frankfurt? Kommst du mit auf den Grand Prix nach Amsterdam? Die Fragen kommen immer wieder, dabei ist es gerade einmal 3-4 Monate her, dass ich das erste Mal Magickarten in der Hand hatte. Aber seither hat mich das Magic-Fieber voll gepackt... ich würde am liebsten den ganzen Tag Karten drehen. Über Magic reden. Besser werden. Auf Tuniere fahren.
Und bei einem Grand Prix... einfach anmelden und mit zocken. Das wär schon cool. Aber ich weiß auch: die Regeln sind auf competitiv Niveau. Frustrierste Gegner, die richtig Magic spielen wollen und nicht nur gegen random Anfänger. Warning wegen Slowplay. Also Finger weg! Ich brauch da nicht antreten, so lange ich nicht mal die Karten, die ich selbst spiele, auswendig kann.
Daher hab ich mal in den Kalender geschaut (nein, hab ich nicht) und mir überlegt: wo könnte ich spielen, was halte ich für realistisch? Und mir ist ein Tunier eingefallen, nämlich das Jahresendevent von JK. Letztes Mal war ich noch Zuschauer und war - als jemand der gerade sein erstes FNM hinter sich hatte - wahnsinnig beeindruckt von der unglaublichen Spielerzahl, von der klaren Kommunikation und der Ausdauer, mit der die Spieler wirklich viele Stunden mit einer unfassbaren Konzentration am Spielen sind. Und mein Ziel ist es nun, beim nächsten Mal nicht nur mitzuspielen, sondern auch noch mindestens ein Spiel zu gewinnen.

 

Der bisherige Weg

 

Es ist zugegebenermaßen kein besonders guter Plan, sich in einem Magicforum anzumelden, um NICHT Magic zu spielen. Aber man kann natürlich einfach die Regeln nicht lesen, dann versteht man das Spiel sowieso nicht... Tja und dann kommt so ein User und bringt mir einfach das Spielen bei :ugly: Was wohl ein wirklicher Glücksfall war, weil Magic einfach viel zu gut ist, um es zu ignorieren. Und weil ich mir da nicht nur immer wieder Karten leihen konnte und kann, sondern auch jede Menge Input bekomme. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was mehr Wert ist - aber ich bin auf jeden Fall sehr dankbar für beides.

 

Der Funke ist jedenfalls sofort übergesprungen, die unzähligen Möglichkeiten und Strategien haben mich fasziniert und spätestens als ich dann am nächsten Wochenende das erste eigene Deck gebaut habe (RB Kartenvorteil) hat mich das Spiel endgültig gefesselt. Ich wollte quasi ununterbrochen Spielen. Wenn gerade kein Spieler da war, habe ich eben das Forum nach irgendwelchen Sachen durchstöbert. Drafttipps, obwohl ich noch nie gedraftet habe? Egal, Hauptsache Magic!

 

Der nächste Schritt war dann der eigene Deckbaukasten und - über Weihnachten zu Hause - meinem Bruder das Magic Spielen bei bringen. Es war unglaublich lehrreich, seine ganzen Fragen zu beantworten. An vielen Stellen wurde mir bewusst, dass ich selbst keine Ahnung habe und musste Spieler aus dem Forum Fragen - an dieser Stelle vielen Dank Izzy und Iksquadrat für die geduldigen Erklärungen :D

 

Ende Dezember - also nach circa einem Monat - war dann auch das erstes Standarddeck fertig gebaut und ich hab mich auf dem FNM damit ganz gut geschlagen (2-2). Mit Burn hingegen bin ich gnadenlos untergegangen (1-4?). Ein selbstgebautes Deck zu spielen ist ein unglaublicher Vorteil. Weil du jede Karte kennst.

 

Prerelease! Auch das war ein super Erlebnis (ich hab vor Aufregung die Booster kaum aufbekommen) und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, auch wenn ich viiiiieeeel zu langsam im Deckbau war. Zum Glück kam Ajani vorbei und hat gemeint, ich soll grün-weiß spielen. Was ich auch umgehend getan habe.

 

Was mir zwischendurch auch viel Kopfzerbrechen bereitet hat waren Spielpartner auf ähnlichem Niveau. Es gab die krassen Anfänger, die ich einfach umgefahren hab. Und die Leute, die seit Jahren Magic spielen und mich in 80% der Spiele einfach abziehen. Und ich stand einsam irgenwo dazwischen. Das war teilweise sehr schwierig, vor allem weil irgendwann die offensichtlichen Erfolge (richtig enttappen, Socerys rechzeitig spielen, eigene Doppelblocks erkennen) immer weniger wurden und ich viel mehr uneindeutige Situationen hatte. Damit wurde es dann auch immer schwieriger, die eigene Leistung zu beurteilen.
Und irgendwann stellte sich dann doch erster Erfolg ein. Mehr Siege, auch gegen gute Spieler und meist ungefähr ausgeglichene Resultate... mal leicht positiv, mal leicht negativ, aber ich bin recht zufrieden, dass es sich da eingependelt hat.

 

Drei Monate Magic. Yay, ich kann die Regeln, lass´ mal auf einen PPTQ fahren. Natürlich mit dem geliehenen BG Deck, weil da das Powerlevel höher ist... auch wenn ich das Deck vorher erst 2-3 Mal gespielt habe. Okay, 0-5 aufs Maul bekommen, aber es war trotzdem richtig cool gegen ganz andere Gegner und Decks zu spielen im Vergleich zu sonst. Und das Deck war so krass, dass ich direkt mal einen Deckcheck bekommen habe... was bestimmt nicht daran lag, dass gerade ein Judge ausgebildet wurde. Niemals.
Jetzt geht´s natürlich erstmal wieder eher auf FNMs, aber ich bin gespannt wie es dann in ein paar Wochen/Monaten aussieht. Und ob ich dann bessere Chancen habe :)

 

Und was nun?

 

Wenn ich irgendwie Karten in die Hand bekommen und spielen kann, dann spiele ich. Aber das geht nicht immmer... und es ist recht schwer, sich zu verbessern, ohne selbst zu spielen. Inzwischen habe ich beim Spielen viel bessere Möglichkeiten, weil ich mehr Magicspieler kennen gelernt habe (oder den Leuten einfach selbst Magic beigebracht habe :D ). Ein großes Problem ist aber immer noch mein sehr begrenzter Kartenpool... und dass ich damit noch kein faires Matchup hinbekommen habe. Was das Spielen im RL oft sehr einseitig macht. Dazu kommt, dass Cockatrice und Steam (-> Magic Duels) bei mir nicht funktionieren.
Deshalb bin ich nach wie vor am Probieren wie ich mich auch ohne selbst spielen sinnvoll mit Magic beschäftigen kann. Eine Sache, die ich ausprobieren wollte, sind Spiele auf Youtube anschauen und daraus lernen.... Mal sehen wie das klappt.

 

Außerdem hatte ich auf dem PPTQ mehrfach das Problem, dass mir Transgress the Mind zwar die gegnerische Hand gezeigt hat... aber ich kannte viele Karten kaum bis gar nicht und konnte nicht wirklich einschätzen, was passiert und was dem Gegner am meisten hilft / mir am meisten schadet. Mein Ansatz ist nun, dass ich selbst die einzelnen Decks mal ein bisschen durchgehe und versuche die Strategie besser zu verstehen. Ein Gedanke war, die Decks selbst zu erstellen und - vermutlich mit Proxys - einfach mal zu testen. Allerdings braucht es ja eine Weile, sich auf ein Deck einzustellen und bis ich da durch bin (ich weiß noch nicht ob ich Standard oder Modern spielen will - oder beides), braucht es wohl sehr lange. Mal sehen ob ich da noch eine bessere Lösung finde.

 

So das war´s dann auch erstmal. Wenn ihr mich unterstützen wollt und eure Gedanken zu den aktuellen Themen da lasst, freu ich mich :) Wenn ihr einfach nur mitlest - auch cool. Mir hat´s Spaß gemacht zu schreiben. Ich hoffe ihr hattet auch eure Freude am Lesen ;)

 

Bis dann and have fun!

 

Music






"Daher hab ich mal in den Kalender geschaut (nein, hab ich nicht)" 5/5

 

Mir gefällt, dass hier einfach mal ein anderer Blickwinkel reinkommt und nicht immer diese Card-by-Card, Play-by-Play-Analyse.

Dein letzter Absatz bringt es schätze ich auch ganz gut auf den Punkt. Du scheinst das für dich zu schreiben - nicht für uns.

Find ich gut.

Finde das von er Idee und der Umsetzung echt gut. Für Viele hier liegen die Zeiten in Denen man diese Probleme beim spielen hatte, wie du sie beschreibst, sicherlich ein Jahrzent+ zurück, von daher ist das wie so ein kleiner Rückblick in die eigene Vergangenheit. :)

Sehr cooler Beitrag!

Wie Craze schreibt fühlt man sich wirklich ein wenig an die eigenen ersten Schritte zurückerinnert... Ich habe auch schon mal angefangen, meine "Memoiren" zu schreiben, ähnlich wie du auch eher für mich selbst als für irgendjemand anderen. Bin da aber längst noch nicht fertig mit und auch noch nicht wirklich zufrieden. Mal schauen, vielleicht tue ich es dir eines Tages gleich und verpacke mittlerweile fast 20 Jahre Magic in einen Blog aus mehreren Teilen, vielleicht aber auch nicht.

Daumen hoch auf alle Fälle für deinen Blog, macht einfach Spaß zu lesen und sich zu erinnern!

 

Einen Punkt habe ich aber noch, nicht schreiberischer Natur:

 

Besser werden. Auf Tuniere fahren. Repeat!

Wenn Turniere dein Ziel sind, solltest du auch einfach alles mitnehmen was geht. Aus eigener Erfahrung gesprochen lernst du nur auf Turnieren, besser Turniere zu spielen. Sei es durch eigene Fehler, ausgefuchste Plays des Gegners oder auch als Zuschauer bei anderen Spielen, wenn dein Match schon durch ist.

Nur auf Turnieren erlebst du eben die volle Breite des Formats, siehst alle möglichen Archetypes in Action und sammelst aktiv und passiv Erfahrung mit diesen.

Dazu kommt dann noch die Turnieratmosphäre, die man im Stillen schlecht nachstellen und schon gar nicht erzwingen kann. Ich selbst z.B. spiele im Turnier teils deutlich besser als in gemütlicher Runde; man spielt um etwas, will unbedingt gewinnen für die Preise und ein kleines bisschen Ruhm, die Sinne sind entsprechend schärfer etc.

Von daher kann ich dir nur empfehlen, alle greifbaren (und bezahlbaren, mitunter kommen ja doch gewisse Reisekosten hinzu) Turniere mitzuspielen und dich so zu verbessern.

Auch wenn du dich dort gern mal als Frühstück deines Gegners fühlen solltest, darfst du 2 Dinge nicht vergessen:

  • Wir haben alle als Frühstück angefangen
  • Wenn du nicht ins kalte Wasser springst, wirst du immer Frühstück bleiben

;)

@The Beast:

Ach, ich spiel Werwolf, da landet man ständig auf dem Frühstücksteller von diesen Fellknäulen. Wenn´s zur Abwechslung mal ein Magicspieler ist, macht mir das nix :) Aber wenn man einen Haufen Geld in Deck, Anreise, Startgeld,... investiert, dann will man auch gegen halbwegs vernünftige Gegner spielen. Und dann kommt so ein random-Neuling mit Spieltempo negativ und macht vor Nervosität auch noch ständig Spielfehler. Ja, das ist jetzt übertrieben aber auf keinen Fall schön :ugly:

Soll ja allen Spaß machen und wenn´s nur nervt, weil ich einfach viel zu schlecht spiele, hat keiner was davon.

Und ich denke es ist auch später ganz schön, wenn ich bei der Tuniergröße nochmal ein bisschen was draufsetzen kann. Also so kleinere Sachen: ja gerne und so viel wie möglich. Aber bei den großen Tunieren überlege ich mir schon nochmal, ob das sinnvoll ist :)

Ich schließe mich meinen Vorrednern an, toller Beitrag!

Auch für jemanden wie mich, der noch ganz am Anfang steht, ohne Deck und/oder Turniererfahrungen.

Viele deiner Vorgehensweisen, wie das tagtägliche Foren-durchforsten oder Ähnliches kann ich sehr gut nachfühlen.

Wünsche dir viel Spaß weiterhin :)

Einfach immer weiter ballern. Gut so.

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