Huiuiui, an Inspiration hat es euch offenbar wirklich nicht gemangelt. 13 Beiträge, so viele gab es zuletzt im BBTP 141. Danke schon mal an alle für eure Teilnahme und natürlich für eure Geduld mit meiner Auswertung! Angesichts der Menge an Einsendungen und der Knappheit meiner Zeit bin ich nicht überall so tief ins Detail gegangen wie ich es selbst gern gewollt hätte. Ich hoffe, dass ich trotzdem jedem Design gerecht geworden bin und stehe natürlich für weitere Diskussionen und Rückfragen gern zu eurer Verfügung.
Das Bild hatte ich ausgewählt, weil ich es zu schön finde, um es nicht in eine Karte umzuwandeln, mir selbst aber nie die passende Idee einfiel. Ich finde das Artwork etwas tricky. Man sieht ein Gebirge und Feuer und doch scheint es keine rote Karte zu sein. Das Bild könnte womöglich ein Land sein, aber was für eins? Des Weiteren will die Ausgeruhtheit der "Reisenden" will nicht recht zu dem strapaziösen Aufstieg passen. Also was macht man aus so einem Bild? Die Frage habt ihr euch alle gestellt. Schauen wir also einmal rein, wie ihr sie beantwortet habt.
avedon - Wanderer's Reward
Du hast die Aspekte "Land" und "Ruhe" miteinander kombiniert und dem Ganzen einen "Aussicht"-Flavor gegeben. Das Überqueren der Ländereien bzw. die Hürden des Aufstiegs hast du durch das Insspielkommen mehrerer Länder realisiert. Das ist auch völlig in Ordnung. Dass die Wanderer sich regenerieren und dabei Leben tanken, liegt auch nahe. Den Ausblick scheinen die Reisenden zwar nicht in erster Linie zu genießen, aber er ist zweifellos vorhanden. Die Bedingung für mehrere Länder synergiert mit dem Effekt, passt also soweit. Grün als Farbe passt zu Lifegain und es sind auch Bäume im Bild zu sehen. Sorcery ist für deine Karte genau der richtige Kartentyp. Nicht so gut gefällt mir die Spielstärke der Karte. Im langsamen Limited-Umfeld macht sie so schon mal 16 Leben aus. Das ist eigentlich fast noch ok, aber mit der 2-Mana-Option doch etwas hart, wenn Fetchies im Spiel sind. Dadurch, dass man die Karte auch einfach für vier Mana casten kann, geht überdies ein wenig der Belohnungsflavor verloren. Ist aber jetzt auch nicht so schlimm, da die Verringerung der Manakosten ja auf ihre Weise auch eine Belohnung ist. Ich hätte vermutlich den Effekt auf ein Leben pro Land gesetzt mit Upgrade auf 2 bei mehreren gespielten Ländern in dieser Runde.
Dein "beauty" beschreibt im Englischen eigentlich Personen. Hier würde ich lieber etwas wie "panoramic view" schreiben. Von transparenten Karten bin ich persönlich kein Freund, insbesondere hier halte ich die Entscheidung für etwas fragwürdig. Der untere Bildabschnitt ist sowieso nur eine dunkle Fläche, da entsteht kein visueller Mehrwert.
chimäre - Litanei der Sternendeuter
Von dir nun ein blauer Ansatz, der mir mit zunehmender Zeit immer besser gefällt. Tatsächlich blicken zwei der vier Gefährten zum Sternenhimmel auf, der einen großen Teil des Bildes ausmacht. Der Flavortext unterstreicht die Wolkendecke (nur hier oben ungetrübte Sicht) und Hellsicht passt da auch ganz gut. Die Namensgebung erinnert etwas an
Chorus of the Tides, aber warum auch nicht. Deine Karte spielt sich eigenständig in ihrem Verzauberungssatz, unterscheidet sich also hinreichend von der ähnlichen
Thassa, God of the Sea. Manakosten und Rarity finde ich richtig gewählt. Die Spielbarkeit sehe ich als gegeben, auch wenn blaue Verzauberungsdecks jetzt nicht das Nonplusultra sind. Grundsätzlich finde ich Hellsicht immer etwas lahm, weil es ein recht kleiner (und noch neuerer) Effekt ist, den man irgendwie überall mit draufpacken kann. Und der recht bedenkenlos verwendet werden kann, wenn eine Karte mal einen Effekt mehrfach haben soll. Auch interagiert er mit kaum irgendwas, weswegen solche Karten mit ziemlich wenig Balancingaufwand immer schon shitproof sind. Natürlich braucht es die Karten trotzdem und das ist jetzt kein großer Kritikpunkt an deiner Karte, sondern nur der Hinweis, warum ich kreativere, herausfordernde Designs solchen trotzdem vorziehe. Die "Verzeuberung" sollte übrigens wohl eine Verzauberung sein. Das ist doch schon ein recht deutlicher Fehler. :)
Fleder Maus - Storyteller's Gathering
Oha, ein alter Frame. Aber warum? Weil Opfereffekte ohne zusätzliche Manakosten im Modern eher eine Seltenheit sind? Oder weil es fürs Legacy WG Enchantmentdeck gedacht ist? Aber fangen wir mal beim Design an. Eine Verzauberung als Typ ist jedenfalls schon mal nicht verkehrt, auch Weiß sehe ich als die naheliegendste Farbe für die Karte an. Man kann die Karte opfern, um eine Verzauberung auf die Hand zu holen. Ich kann jetzt nicht einschätzen, inwiefern die Möglichkeit, das Gathering selbst zurückzuholen, für dich ein wichtiger Aspekt der Karte war oder nicht. Aber es würde natürlich wiederholt sowohl etb- als auch etg-Effekte auslösen. Beides braucht WG Enchantments nicht, aber deine Karte bietet dazu ja auch noch die Tutorfähigkeit, um andere Enchantments wiederzuholen, allen voran vermutlich
Sterling Grove. Mit deiner Karte kann man sich also den Tutor wieder auf die Hand tutoren. Ob das vier Mana wert ist, ist eine andere Frage. Dadurch, dass die Karte nichts anderes macht, kommt sie mir nämlich etwas schwach vor. Man muss ja erst mal eine Verzauberung im Friedhof haben - und bekommt sie dann auch nur auf die Hand zurück. Die Karte ist so viel schwächer als die
Academy Rector oder
Idyllic Tutor, die zwar beide Eternalstaples sind, aber wenn du sie schon als Legacykarte entwirfst und ihr Rarestatus erteilst, dann erwarte ich dafür auch etwas mehr Power.
Mit dem Flavor habe ich leider so meine Probleme. Mir gefällt die Zusammenkunft der Geschichtenerzähler wirklich gut und auch der Flavortext passt dazu - nur was hat das mit dem Karteneffekt zu tun, Verzauberungen aus dem Friedhof zurückzuholen? Doch irgendwie nichts, oder? Mir kommt es beinahe so vor, als stamme der Effekt von einem ganz anderen Design. Natürlich ist es schwierig, aus einem Geschichtenerzählflavor etwas Stimmiges zu basteln, aber da hätte ich mir dann doch etwas mehr Konsistenz gewünscht.
Mutter 0815 - Council of the Elder
Während der Effekt eigentlich grün ist, ist er manchmal auch in anderen Farben erlaubt, wenn diese etwas Farbtypisches damit machen. Das versuchst du über die Beschränkung auf Zauberer. Zauberer sind zwar in erster Linie ein blaues Volk, aber das ist jetzt nicht unbedingt der eleganteste oder überhaupt richtige Weg. Man kann einer Karte nicht dadurch etwas geben, was sie sonst nicht kann, nur weil man den Effekt auf einen typischen Kreaturtyp dieser Karte bezieht. Das hat so ein bisschen was von einem grünen Bolt: "Cast ~ only if you control an elf. ~ deals 3 damage to target creature or player." Vielleicht sehr spitzfindig, das gebe ich zu, aber so wird es deutlich. Wenn du schon Weiß als Sekundärfarbe wählst, hätte die Karte wenigstens auch etwas Weißes tun müssen. Warum hast du denn Weiß gewählt? Weil es weiße Zauberer gibt? Es gibt sie aber in allen Farben und sogar mehr schwarze als weiße. Der wahre Grund scheint mir zu sein, dass du dich an
AEthermage's Touch orientiert hast. Wobei "orientiert" noch sehr wohlgesonnen formuliert ist. Ich würde sogar so weit gehen und deine Karte als Plagiat bezeichnen, da du nur die Castingspeed auf Sorcery heruntergeschraubt und die Wizard-Einschränkung hinzugefügt hast. Dass du dafür dann gleich zwei Raritystufen heruntergehst, ist für einen Battlefieldtutor zu viel, wenigstens Uncommon wäre angemessen gewesen. Auch das Wording stimmt nicht so ganz überein ("all other cards" vs. "the rest"). Der Ältestenratflavor ist nicht übel (wenngleich es mich beunruhigen würde, wenn
das die Ältesten eines Volks wären), auch würde es besser passen, wenn die Zauberer selbst die Ältesten wären. Bei dir sieht es eher so aus als würden die Ältesten um die Hilfe der Zauberer bitten. Leider ist dabei die Bergspitze so weit von einem Schlachtfeld entfernt wie sie nur sein kann.
Unter "Ältestenrat" könnte ich mir gut eine Karte vorstellen, die mit einem Text beginnt wie "If you control two or more wizards, ". Hier jedoch entsteht für mich kein stimmiger Gesamteindruck.
Gustostückerl - Come Together
Deine Karte ist von
Order of Succession inspiriert. Du hast das Zusammenkommen zum Thema gemacht. Verfeindete Parteien rutschen ein Stück weit zusammen und helfen sich für einen Moment gegenseitig. Die Idee ist gut und ich bin ein Fan genau solcher Karten, und doch bereitet mir die Umsetzung mir einige Kopfschmerzen. Halten wir zunächst mal fest, dass die Karte im aktuellen Design zwar im Singleplayer technisch gesehen spielbar ist, der left or right-Effekt aber verpufft. Im Multiplayer gibts THG oder ffa sowie damit verwandte Formate. Im THG (2 vs 2) würde egal bei welcher Richtung in jedem Team ein Spieler für den anderen entscheiden und dieser für einen Gegner. Mit der Richtung kann man nur noch bestimmen, wer nun jeweils für den Gegner entscheiden darf. In der Summe ändert sich dadurch nichts. Man kann zwar entscheiden, über wen im eigenen Team durch den anderen entschieden wird und damit den sicheren Carddraw für einen der beiden garantieren, aber von einer sinnvollen Anwendung der Richtungsfähigkeit kann man deshalb noch nicht sprechen. Die hätte nur im FFA einen größeren Impact, aber auch da wird wohl der linke Gegner ähnlich entscheiden wie der rechte. Diese relative Beliebigkeit macht deutlich, dass der Zusatznutzen, die Laufrichtung selbst bestimmen zu können, gegenüber der Abwicklung einfach nach Uhrzeigersinn kaum gegeben ist. Dazu kommt das Verständnisproblem, wer denn der vorherige Spieler für den Wirker der Karte selbst ist. Gar keiner? Der zuvor an der Reihe war? Der entgegengesetzt der Laufrichtung sitzt? Dabei hättest du das sogar leicht umgehen können, wenn du das Originalwording weiter übernommen hättest.
Besser hätte mir die Karte gefallen, wenn die Richtung vorgegeben gewesen wäre, das hätte auch den Flavor besser unterstrichen (alle sind gleichberechtigt, keiner will dem anderen etwas). Natürlich hat die Richtungswahl noch diesen besonderen Kniff, aber dafür bieten sich andere Effekte vermutlich eher an. Manakosten und -farben gehen in Ordnung. Der Flavortext wirkt sehr generisch und hätte besser gepasst, wenn man selbst eine Karte hätte abwerfen oder sechs Leben zahlen müssen.
Mad Hatter - Knoll of Tellings
Ein Land, sehr schön. Ich hatte erst Bedenken wegen der sichtbaren Menschen, aber dies kommt nach kurzer Recherche wohl häufiger vor als zunächst gedacht. Also du hast dich für grünes Mana entschieden. Es sind zwar Bäume im Bild zu sehen, aber es dominieren doch ganz klar die Berge. Es ist sogar ein Feuer zu sehen. Jetzt würde ich das Artwork zwar trotzdem nicht unbedingt als rottypisch beschreiben, aber sehr grün kommt es mir eben auch nicht vor. Aber schauen wir uns die Karte einmal an. Du hast als Drawback einen Opfereffekt ähnlich wie auf Thran Quarry draufgepackt, dazu kommt das Land getappt. Als Upside gibt es dafür einen konditionalen Draw. Man würde das Land in einem Zoodeck spielen wollen. Es ist eher im Midrange bis Lategamebereich sinnvoll, damit man es nicht verliert. Dazu passt, dass es sowieso etwas langsamer ist. Ich habe lediglich kein gutes Gefühl bei einem "grünen" Land, welches Karten ziehen lässt. Es ist zwar nicht völlig undenkbar und ich muss sagen, dass wenn ein solches Land gedruckt würde, ich mir so ein Land durchaus als Kandidat vorstellen könnte, weil es sehr kreaturabhängig ist und sich grün anfühlt. Lediglich der Draw selbst würde vielleicht zu einem Kreaturtutor in den top x der Bibliothek umfunktioniert werden. Wie dem auch sei, ich finde die Stärken und Schwächen gut ausbalanciert. Kann durchaus stark sein. Nicht so gut gefällt mir aber auch hier die Inkonsistenz der Karte. Wie man von dem Artwork auf diesen Effekt kommt und was das ganze mit Wahrsagerei zu tun haben soll, ist mir nicht ganz klar. Auch dass die über den Wolken gelegene Felsspitze kein kleiner Hügel ist, sollte schon ersichtlich sein. Das Land hat durchaus Potential, bloß als Umsetzung des Bilds taugt es nicht so richtig.
pseudo - Tranquil Refuge
Eine ruhige Zuflucht als Aufhänger gefällt mir richtig gut. Wer würde schon dort oben nach Flüchtigen suchen? Den Grünanteil hätte man durchaus auch weglassen können, aber du hast dir ja mit Sicherheit etwas dabei gedacht. Obwohl der Effekt jetzt nicht sonderlich abwegig klingt, finde ich auf die Schnelle keine Karte, die etwas Ähnliches tut. Von daher ein gutes Auge für eine bisher vorhandene Designlücke. Mit der Spielbarkeit sieht es dafür schon anders aus. Für Bogles wohl zu schwach, zudem kann der Gegner da nichts anzielen. Heroic wäre drin, aber auch da uninteressant: Ein 4-Mana-Enchantment hinlegen, was selten mehr tut, als einem Windborne Charge noch "gain 4 life" zu geben. Die Voraussetzungen, um diese Karte spielen zu können, machen diese einfach überhaupt nur für ein passendes Limitedumfeld interessant (oder maximal EDH). Man braucht bleibende, anvisierbare Karten. Und dazu zielende Karten, die möglichst teuer sein sollen, nur damit man für jedes bezahlte Mana ein Leben erhält. Das geht deutlich zu Lasten der Geschwindigkeit und Flexibilität. Die Karte selbst liegt einfach nur herum, lässt einen oft genug eine Runde aussetzen und wird wohl selten mehr Leben bringen als ein Angel's Mercy. Dazu synergiert die Karte nicht mit sich selbst. Hättest du die Karte irgendwie als Aura oder Kreatur entworfen, hätte man einen Buildaround wenigstens in Erwägung ziehen können, so ist sie einfach nur viel zu klobig. Die Karte muss zwar kein Soulfire Grand Master sein, aber mehr als 3 Mana darf sie auf keinen Fall kosten. Der Flavor wird mir am Ende nicht vollkommen ersichtlich, was auch daran liegt, dass man nicht weiß, ob dies eine Hatekarte oder ein Kombopiece darstellen soll. Ich lese so ein bisschen heraus, dass man im Schlechten nicht nur das Schlechte sehen soll. Also auch wenn man von bösen Mächten bedroht (angezielt) angezielt wird, soll man nicht verzagen, es ist der Beginn von etwas Neuem. Vielleicht etwas gewollt, aber naja. Im Fazit ein durchaus interessanter Designspace, der mit diesem Build aber wenig Spielbarkeit mitbringt, insgesamt also eine mit kleinen Fragezeichen versehene Umsetzung des Artworks.
ghostbuster - Quest for Wisdom
Zunächst der Fairness halber auch hier wieder der Einwand, dass ich Fullart-Karten schrecklich finde. Das hat aber auf die Bewertung wenig Einfluss. Nur sollte man solche Spielereien in einem Wettbewerb nach Möglichkeit unterlassen, das wirkt immer etwas protzig und außerhalb der Reihe. Meine Meinung. Ich freue mich aber, dass hier mal eine Timmykarte kommt. Eine Suche passt ganz gut, denn wer auf einen Gipfel steigt, der sucht dort etwas. Ob das unbedingt Weisheit ist, sei mal dahingestellt, aber es gibt nun mal das verbreitete Bild vom Weisen auf dem Berg. Darüber hinaus ist eine Quest immer auch mit einem Abenteuer verbunden. In diesem Fall wird also nach Karten getutort. Die Einschränkung finde ich interessant. Besser zu Blau und zur Weisheit hätte aber gepasst, den Kartentyp vorab bestimmen zu müssen. Der Effekt ist neu und unverbraucht. Interessant auch, dass man sich damit dieselbe Karte mehrfach heraussuchen kann, was gerade wegen der Randomspielerei wichtig sein kann. Die Karte ist mächtig, so kann man sich die Komboteile allesamt auf die Bibliothek legen. Relevanter wäre sie vermutlich, wäre sie etwas günstiger und würde dafür nur zwei Karten hervorholen. Das würde sie gleichzeitig etwas berechenbarer machen. Nicht gefallen tun mir die Farben. Rot wäre hier als Gebirgsfarbe und wegen der Randomfähigkeit die Farbe der Wahl gewesen. Noch besser gefallen hätte mir aber, die Manakosten herabzusenken und dafür den Gegner die Karten in beliebiger (verdeckter) Reihenfolge auf die Bibliothek legen zu lassen (vgl. Gifts Ungiven). Das macht die Karte interaktiver und lässt sie schwächer und dafür günstiger/schneller werden. Der Randomfaktor erscheint mir ohnehin wie ein etwas deplatzierter Workaround. Ansonsten ist die Karte von der Stärke her okay. Beim Wording solltest du aufpassen, da musst du zwingend von "card type" sprechen und von "up to three cards". Der letzte Satz sollte heißen: "Shuffle your library, then put the revealed cards on top of it in a random order." Abschließend an dieser Stelle nur noch der Hinweis, dass es so etwas wie Quests bereits als Enchantments gibt und diese als bleibende Karten Questmarken ansammeln. Die Logik ist die, dass die Quest allmählich erfüllt wird. Du hast jetzt einen anderen Ansatz verfolgt, was ok ist (es gibt auch Safewright Quest), aber auf langjährige Magicspieler kann die Verwendung des Begriffs etwas befremdlich wirken.
bababen - Bonfire Stories
Der erste, der sich tatsächlich mal an Rot heranwagt. Und dazu an einen Geschichtenerzählflavor. Finde ich gut. Zwar hat dein Karteneffekt eher etwas von einem Krimiflavor, aber geschenkt. :) Ohnehin schwierig genug, etwas halbwegs Passendes zu finden. Man könnte es auch so sehen, dass am Lagerfeuer auch viel Bullshit erzählt wird und das Gegenüber am Ende der Geschichte raten muss, ob diese stimmt. Zunächst war ich der Ansicht, dass man die Karten bei falschem Raten wieder auf die Hand zurücknehmen sollte. Sonst wird die Karte ständig schlechter, weil die Hand immer leerer wird. Aber im Grunde sind Battlefieldtutoren so stark, dass man sie gerade wenn man sie mehrfach einsetzen kann, schon bremsen muss. Zudem finde ich das eigene Risiko gar nicht so schlecht. Je stärker die "investierte" Karte, umso größer das Risiko für einen selbst, diese zu verlieren. Ich würde an deiner Karte aber noch einiges Finetuning vornehmen. Im Moment scheint mir, als hätte das Gegenüber nur selten Grund, nicht Kreatur zu sagen. Denn es sind ja vor allem Kreaturen, die eine Bedrohung darstellen. Sagt man immer schön "Kreatur", kann niemals eine kommen. Ich sehe daher keinen Grund, warum man nicht auch Länder oder Planeswalker zulassen sollte. Das macht die Karte dann doch etwas abwechslungsreicher und psychologischer, gerade wenn die Gegner das Deck bereits kennen. Die Karte würde ich als zusätzliche Kosten exilieren und nicht als Effekt: "RGW, exile a permanent card from your hand face down, T: bla" Außerdem muss noch ein Revealstep rein, die Karte muss ja auch aufgedeckt werden. Wenn man zum zweiten Mal von einem Gegner spricht, schreibt man üblicherweise nur noch "that player". Abkürzen kannst du den Text im letzten Satz übrigens mit "Otherwise, ". Rarity und Legendary finde ich beide angemessen. Der Flavortext ist dagegen so nichtssagend, dass man ihn sich auch sparen kann. Vom Flavor her vermisse ich noch eine Komponente, die Gedanken materialisiert. Warum aus einer Geschichte heraus eine Kreatur auf dem Schlachtfeld erscheint, wird nicht ersichtlich (wäre aber angesichts des Artworks auch kaum Sinnvoll zu erklären gewesen).
Sparkley - Unite the Heroes
Auch hier haben wir es mit einer Zusammenkunft zu tun. Insgesamt scheint die Farbkombination Weißgrün doch sehr beliebt zu sein. Dein Tutor tut (tuut tuut!) nun schon eher das, was Grün so drauf hat. Zwar hat auch diese Karte das Problem, dass die Bergspitze alles andere als nach Schlachtengetümmel aussieht. Jedoch kann man sich die vier Männer tatsächlich ganz gut als Helden vorstellen, die sich hier vereinigen/versammeln, um dann zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam vorzustoßen (vergleiche Rohans Heerschau in Herr der Ringe). Durch die Einschränkung verhinderst du, dass man sich einen großen Brocken ins Spiel legst. Leider passt ein Instant so gar nicht zum Bild und auch die Idee des Versammelns klingt einfach nicht nach Combattrick. Dazu kommt der unnötig verklausulierte Kartentext. Die obersten vier Karten, bis zu zwei grüne oder weiße Kreaturen, kombinierte umgewandelte Manakosten von vier oder weniger, das liest sich recht stockend. Lieber nicht so viele Sicherheitsnetze einbauen, das lässt die Karte am Ende sehr technisch erscheinen. Nimm dir stattdessen ein Beispiel an Karten wie Lead the Stampede. Downsites immer mit Bedacht wählen. Getappt ins Spiel zu kommen würde zum Beispiel zum Flavor passen. Man versammelt sich noch, befindet sich nicht direkt im Kampf. Beim Wording gäbe es noch einige Änderungen zu machen: "Look at the top four cards of your library. Put up to two green or white creature cards with total converted mana cost 4 or less from among them onto the battlefield. Put the rest ..." Die 4 ist nur als Zahl, nicht als generische Manakosten darzustellen. Während mir dein Kartenname mit am besten gefällt und man erkennen kann, wie die Karte gedacht war, finde ich die konkrete Umsetzung noch wenig zielgerichtet.
Noogus - Das letzte Licht
Hui, ein Regenbogen! Na du hast ja gleich aus dem Vollen geschöpft. Hier mit Ally-Tribal. Gar nicht mal dumm, auch vor dem Hintergrund des aktuellen Blocks. Ergänzt sich auch mit den Manakosten. Allerdings muss man sich fragen, ob eine Umsetzung in Form einer Ally-Kreatur wie Hero of Goma Fada nicht eher dem Ally-Gedanken entspricht. Allies sind ja vor allem für ihre Trigger bekannt, da sind statische Fähigkeiten eher selten zu beobachten. Na klar, als Tribalsupport kann man sich darüber unterhalten, aber eigentlich ist es ja nur ein Sliver Hivelord (wo die statische Fähigkeit Sinn macht) für Allies, der obendrein mit Platinum Angel gekreuzt worden ist. Dass man das Spiel nicht verlieren kann, ist ziemlich unfun, denn deine Karte setzt ja nicht einmal Allies voraus. Ich kann mit meinem Rainbowdeck ziemlich konstant ab Runde 4 fünf beliebige Mana produzieren. Dann lege ich Das letzte Licht und gewinne spätestens durch das Millen das Spiel, da viele Gegner keine Enchantmentremovals haben. Wäre an sich schon stark, aber dann noch die Allyfähigkeit on top, das ist imba. Dass man deine Karte nur einmal im Deck haben kann, schwächt sie zwar ab, macht sie aber zugleich auch sehr swingy ("alles oder nichts"), wenngleich es gut zum Namen passt. Der gleichzeitige Legendarystatus erscheint etwas (nicht völlig) überflüssig, ich würde ihn trotzdem runternehmen. Das zusätzliche Missbrauchspotential ist gering genug. Als Kartenidee hat "Das letzte Licht" was, aber dafür sind die vier Gestalten keineswegs verzweifelt genug. Woher dieses stinknormal aussehende Lagerfeuer die Macht besitzen soll, ist zumindest fragwürdig. Und dein "zieht eure Waffen" klingt wie ein "Auf in den Kampf!" Dabei kann ich mir kaum ein Bild vorstellen, das mehr Harmonie verströmt als dieses. Du wärst mit Sicherheit besser damit gefahren, entweder eine Allykarte (nicht zwingend fünffarbig) oder eine Karte um das Feuer zu basteln, das sich nach einiger Zeit selbst verzehrt (Verlust von Marken). Dein Ansatz erscheint mir etwas ehrgeizig und darunter leidet er am Ende.
Emrakulator - Camp in the Clouds
Gut gewählter Name, auch wenn "above" noch richtiger gewesen wäre. Erinnert an Cloudpost. Diesmal in Azoriusfarben, was dazu erst mal ganz gut passt. Du hast der Karte eine Landfall-Mechanik gegeben, was angesichts des präsenten Landthemas in Ordnung geht. Ob das wirklich der höchste Ort weit und breit ist, darf vehement bezweifelt werden, aber auf jeden Fall ruhen sich hier oben ein paar Kreaturen aus. Dazu gibts die Wahl über einen von drei positiven Effekten. Lifegain passt bei einem Rast-Flavor sowieso immer, Hellsicht passt farblich und vom Flavor ebenso dazu. Warum aber der Ally ein Kor sein muss, wo doch keiner der anderen Anwesenden ein Kor ist, kann ich nicht nachvollziehen. Und wenn schon Kor Ally, warum dann kein 1/1, sondern eine Eigenkreation? Ohnehin erscheint mir 1/2 doch etwas stark. Da hätte dieser wenigstens getappt kommen können. Schließlich ruht er sich ja in den Wolken aus und muss sich erst wieder an den Abstieg machen. Davon abgesehen ist die Ally-Idee womöglich von den Vorpostern abgeschaut, passt ansonsten aber ganz gut dazu. Nicht passen tun die Manakosten, die so explizit mit WUU angegeben sind, eine überaus seltene Kombination. Und das bei zwei eindeutig weißen und einer eindeutig blauen Fähigkeit. Wenn überhaupt hätte die Karte mit WWU oder besser 1WU bepreist sein müssen. So lässt es einen doch mit etwas Verwunderung zurück. Insgesamt ein Ansatz, der die Bildelemente Land, Rast, Gemeinschaft und Ausblick miteinander vereint, dies aber auf die einfachste Weise, nämlich durch eine Auflistung. Ansonsten eine solide Karte, aber mit den aufgeführten kleinen Makeln.
Arcea - Circle of Trust
Und zum Abschluss noch eine Aura im Future Sight-Gewand, was für eine Überraschung. Dafür wieder mal grünweiß, aber damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann, ist der grobe Schnitzer beim Wording. "Tap target creature" als Kosten?! Wie wäre es mit "Tap an(other) untapped creature you control:"? Auch "each creature that shares at least one type with it" ist völlig falsch und müsste "each other creature otb that shares a creature type with it" heißen. Oder soll der Frame ein Wink auf ein zukunftiges Wording sein? :) Halten wir also mal fest, was deine Karte macht: Eine Kreatur wird zusätzlich so stark wie die Zahl aller Kreaturen ihrer Typen. Dazu kann man (vermutlich) eigene Kreaturen tappen, um anderen Hexproof zu geben, selber Kreaturtyp vorausgesetzt. Hexproof in Grün ist meines Wissens meist statisch (entweder hat eine Kreatur hexproof oder nicht), dynamisches Hexproof halte ich eher für blau. Etwas Weißes kann ich an der Karte dagegen so gar nicht erkennen. Mir fällt es daher schwer, noch überhaupt irgendwas Konstruktives zur Karte beizutragen. Eigentlich schade, denn aus dem Flavor hätte man mehr machen können. Aber das bringt mich wenigstens nicht in die Bredouille, entscheiden zu müssen, ob ich deine Karte nun werte oder nicht, da sie nach Ablauf der Deadline eingesandt worden ist.
Mir haben viele eurer Designs gut gefallen oder wenigstens anteilig, wenn ich auch nicht immer unter dem Aspekt der Bildumsetzung begeistert war. Wenn ich nur etwas übersehen habe, gerne her mit euren Erklärungen. Wenn ich eine grobe Auswahl der Karten treffen müsste, die mir besser gefallen haben als der Durchschnitt, wären das die Karten von
Die Plätze 5 bis 1 gehen an:
Vielen Dank für eure Zeit, herzlichen Glückwunsch an den Gewinner und gerne bis zum nächsten Mal!
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